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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2024

Nicht greifbares Thema sichtbar gemacht

Anton und sein Gewissen
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Ich habe das Buch einer Gruppe 3 bis 6 jährigen Kindern vorgelesen. Ihre Reaktionen waren logischerweise unterschiedlich.
So haben die jüngeren Kinder nicht wirklich verstanden worum es hier geht, die ...

Ich habe das Buch einer Gruppe 3 bis 6 jährigen Kindern vorgelesen. Ihre Reaktionen waren logischerweise unterschiedlich.
So haben die jüngeren Kinder nicht wirklich verstanden worum es hier geht, die älteren dagegen sehr aufmerksam zugehört. Diese Stimme, die Anton hört, wo kommt die her, wer ist das, und so weiter. Aber auch Fragen gestellt, die erklärend und abschwächend beantwortet werden musst. Da kam Unsicherheit auf, warum da jemand ständig neben Anton ist, ihn überallhin begleitet. Oder auch die Aussage, Anton habe das Gefühl das Gewissen, also Anton II, sei bei ihm eingenäht. Das ging den Kindern so gar nicht in den Kopf, was damit gemeint war. Hier musste schon beim Lesen erklärt werden.
Eigentlich finde ich es eine sehr gute Idee, dass mit „Anton und sein Gewissen“ ein nicht begreifbarer Begriff wie Gewissen sichtbar gemacht werden soll. Marlies Bardeli wählt dafür einen sehr guten Weg. Auch finde ich ihren Satzbau und die Wortwahl für unsere älteren Kinder passend. Insoferne würde ich das Buch eher ab 5 Jahre ansetzen. Natürlich ist zu bedenken wie ängstlich ein Kind von Natur aus ist, damit es mit dieser Vorstellung, das Gewissen ständig neben sich zu haben, nicht noch weiter belastet wird.
Aber grundsätzlich und gerade, wenn man es einem einzelnen Kind vorliest und mit ihm bespricht, bietet die Geschichte eine sehr gute Basis auf das Thema Gewissen einzugehen.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Alte Tradition vereint mit neuer Welt, sehr spannend

Der Mondmann - Blutiges Eis
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Fynn Haskin ist hier gelungen, was sehr oft in einer lauen Geschichte enden könnte. Die Verbindung Jahrtausende währender Tradition, alter Lebensweisen mit neuer, moderner Welt. Die Problematik der Inuit ...

Fynn Haskin ist hier gelungen, was sehr oft in einer lauen Geschichte enden könnte. Die Verbindung Jahrtausende währender Tradition, alter Lebensweisen mit neuer, moderner Welt. Die Problematik der Inuit werden in „Der Mondmann: Blutiges Eis“ verdeutlicht, angesprochen und gut erklärt. Das verläuft weder belehrend noch wertend, sondern wird fliesend in den laufenden Fall eingebaut.
Der Spannungsbogen ist gut angesetzt. Sein Hoch war für mich gegen Ende des Buches, wobei der Epilog die Geschichte schön rund ausfließen lässt. Die Auflösung der Morde ließ keine Fragen mehr offen, auch kann sich der Leser vorstellen, wie es für Kommissar Lerby weitergehen könnte.
Sehr durchdacht fand ich den Titel. Er wird in der Geschichte aufgegriffen. Oder eher umgekehrt, er bildet sich aus Erzählungen der Inuit und schafft auch dadurch eine gewisse Verbindung. Gefällt mir.
Die Figuren handeln ihrer jeweiligen Herkunft und Vergangenheit gemäß nachvollziehbar. Sie wirken authentisch und sympathisch,auch mit ihren Problemen in Beruf und Privatleben. Letzteres wird stückweise eingebaut, drängt sich aber bei keiner Figur in den Vordergrund. Der rote Faden ist und bleibt der Fall.
Ein Buch, das jeder Krimifan gerne zur Hand nehmen wird. Vor allem, wenn er auch an uns eher unbekannten Kulturen interessiert ist.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Wunderschön gestalteter Ratgeber

Socrato - The Hero´s Journey
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Gleich vorweg möchte ich sagen, dass dieses Buch wunderschön gestaltet ist. Illustrationen und Schrift ähneln alten Karten, alten Schriftrollen. Sie sollen den Leser auf die Reise mitnehmen. Ich gestehe, ...

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass dieses Buch wunderschön gestaltet ist. Illustrationen und Schrift ähneln alten Karten, alten Schriftrollen. Sie sollen den Leser auf die Reise mitnehmen. Ich gestehe, anfangs war mir nicht ganz klar, dass es sich eigentlich um ein Arbeitsbuch handelt. Ruediger Schache gibt mit „Socrato The Hero´s Journey“ dem Leser ein Werkzeug in die Hand, mit dem er die spannende Reise antreten kann.
Die allermeisten Fragestellungen sind klar formuliert. Manchmal musste ich aber dennoch überlegen wie etwas gemeint sein könnte. Für einen Ratgeber der zum Nachdenken anregen will, aber nicht verkehrt.
Auf dieser Reise begegnen wir drei Fragen, zehn Helden, 21 Orten und sieben Fragen. Was genau es damit auf sich hat, würde den Rahmen hier sprengen. Soviel sei gesagt, es wird interessant.
Allerdings sollte sich der Leser auf Numerologie einlassen können, denn hierauf ist das Buch gestützt. Im Anhang finden wir noch einige Hilfeseiten um die Reise einfacher zu machen. Auch gibt der Autor eine Internetseite an, bei der man sich Material downloaden kann. Dazu kann ich allerdings nichts sagen, da ich es nicht ausprobiert habe.
Mir hat dieser Ratgeber, ich ordne das Buch hier ein, sehr gut gefallen. Es bietet viel für das Auge, lässt die Gedanken leicht auf die Reise gehen und bietet Hilfestellungen für die Stürme unterwegs an.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Freunde finden, tolle Illustrationen, Mitmachseiten

Judiths kleine Farm
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Der junge, schüchterne Kater Jack sucht einen Freund. Er ist neu auf „Judiths kleine Farm“. Die vielen anderen Tiere machen ihn erst einmal nervös. Mit Gefühl führt Judith Rakers durch die Geschichte und ...

Der junge, schüchterne Kater Jack sucht einen Freund. Er ist neu auf „Judiths kleine Farm“. Die vielen anderen Tiere machen ihn erst einmal nervös. Mit Gefühl führt Judith Rakers durch die Geschichte und lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen.
Für Kinder der Zielgruppe finde ich die Texte von ihr sehr verständlich, aber auch die Illustrationen von Julia Weinmann passen sehr gut dazu. Die wichtigen Szenen jeder Seite sind größer dargestellt, aber es gibt überall kleinere Details zu entdecken.
Nett finde ich auch die Mitmachseiten wie Rätsel, Erklärungen, Bastelanleitung. Am Beginn werden die Tiere der kleinen Farm mittels Zeichnung vorgestellt, am Ende sind sie mit Fotos abgebildet.
Unsere Kindergruppe im Alter von vier bis sechs Jahren mussten besonders über Jacks Vorstellung eines Ackers in dem Katzenfutterdosen wachsen und über den Auszug der Wühlmäuse aus der Farm lachen. Sie suchten begeistert kleine liebevoll eingearbeitete Details. Mein Fazit ist daher sehr positiv.
Für manchen könnte auch die Zusatz-App interessant sein, die den Kindern das Buch vorliest, wobei sie selbst die Seitenzahl wählen können.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Wunderbare Illustrationen untermalen Klassiker

Biblioteca Obscura: Frankenstein
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Der im Jahr 1818 erstmals veröffentliche Roman von Mary Shelly ist hier in einer besonderen Schmuckausgabe neu aufgelegt. Die Illustrationen von Marcin Minor unterstreichen die Dualität, die Gegensätze ...

Der im Jahr 1818 erstmals veröffentliche Roman von Mary Shelly ist hier in einer besonderen Schmuckausgabe neu aufgelegt. Die Illustrationen von Marcin Minor unterstreichen die Dualität, die Gegensätze zwischen Gut und Böse. Oft in den Farben weiß und schwarz gehalten, ziehen einzelne Seiten in rot ihren Blick auf sich. Auch finden wir immer wieder Seiten in extrem großer Schrift, die ebenfalls der Geschichte eine besondere Note geben.
Diese Edition besticht auch durch einen schwarzen Buchschnitt, der dem ganzen noch eine Portion Düsternis, aber auch Eleganz verleiht.
Grundsätzlich ist „Frankenstein“ ein getriebener Wissenschaftler, der an seinem eigenen Ehrgeiz zerbricht und das von ihm geschaffene Monster bleibt eigentlich im ganzen Roman über ohne Namen.
Ich fand es spannend die Geschichte einmal wirklich zu lesen und mein eigenes Kopfkino anzuknipsen, so gibt es von mir eine volle Empfehlung. Dieses Buch ist zum Lesen und als Schmuckstück gleichermaßen interessant.

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