Eine Kindheit zwischen Ost und West
Die Eltern von der Ich Erzählerin unternehmen einen missglückten Fluchtversuch und landen dafür zunächst im Gefängnis. Ihre kleine Tochter kommt zunächst für kurze Zeit ins Kinderheim, ehe sie ...
Die Eltern von der Ich Erzählerin unternehmen einen missglückten Fluchtversuch und landen dafür zunächst im Gefängnis. Ihre kleine Tochter kommt zunächst für kurze Zeit ins Kinderheim, ehe sie zu ihrer Großmutter nach Leipzig kommt.
Als ihre Eltern vom Westen freigekauft werden und in den Westen ausreisen dürfen, wird die kleine Tochter aus ihrem gewohnten Lebensumfeld gerissen. Sie muss sich zunächst in einer für sie fremden Welt zurecht finden und auch die Eltern müssen sich in der neuen Situation erst noch zurecht finden.
Doch nicht nur die fremde Umgebung sondern auch das komplett andere Lebensgefühl und politische System führen zu Spannungen. Die Mutter hat außerdem noch körperlich und seelisch sehr lange unter der Gefängniszeit zu leiden und kann ihren vorherigen Beruf nicht mehr ausüben. Dies führt alles dazu, dass die Familie auch unter finanziellen Sorgen zu kämpfen hat.
Außerdem fällt es der Tochter schwer, auf die geliebte Großmutter verzichten zu müssen, die nicht in die neue Heimat im Westen reisen darf.
Constanze Neuman erzählt im "Das Jahr ohne Sommer" eindrucksvoll von einer Kindheit zwischen Ost- und Westdeutschland zu einer Zeit, als die Wiedervereinigung noch in ferner Zukunft lag. Sie beschreibt eindrucksvoll von der Zerrissenheit die so ein krasser Umzug mit sich bringen kann. Ein echt lesenswerter Bericht einer deutsch-deutsch Kindheit und trägt vielleicht ein wenig zum besseren Verständnis zwischen Ost und West der "mittleren" Generation bei.