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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2017

Packend und erschütternd

SOG
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"SOG" befasst sich, wie schon der erste Band der Reihe, mit einem Fall, der grausam und erschütternd, aber sehr spannend ist. Von Anfang an ist klar, dass der zwölf Jahre zurückliegende Mord an einem jungen ...

"SOG" befasst sich, wie schon der erste Band der Reihe, mit einem Fall, der grausam und erschütternd, aber sehr spannend ist. Von Anfang an ist klar, dass der zwölf Jahre zurückliegende Mord an einem jungen Mädchen mit den aktuellen Ermittlungen zu tun haben muss, und einige Zusammenhänge werden dem Leser auch früh bewusst, doch trotzdem hat man noch lange kein vollständiges Bild. Dieses setzt sich erst mit der Zeit zusammen und je mehr über die furchtbaren Ereignisse enthüllt wird, desto offensichtlicher wird, wie viel Leid und Elend mit der Geschichte verbunden sind - für alle Beteiligten.

Ich fand gut, dass die Ereignisse aus "DNA" Konsequenzen hatten und sich dies zunächst darauf auswirkte, inwieweit Huldar und Freyja an dem Fall beteiligt waren. Die Ermittlungen waren interessant dargestellt und mit jeder neuen Entdeckung ist die Spannung angestiegen, sodass man zusammen mit den Protagonisten mehr herausfinden wollte. Zugleich war da aber auch ein gewisses Grauen, da der Leser zusammen mit den Polizisten immer tiefer in ein Gewirr aus Gewalt, Elend und Kindesmissbrauch hineingezogen wird. Die Beschreibungen waren nicht zu graphisch, allerdings detailliert genug um zu verdeutlichen, wie schrecklich die Opfer zugerichtet wurden. Im Laufe der Geschichte habe ich viele verschiedene Theorien aufgestellt und mich gefragt, wer so etwas denn warum tut; einige meiner Vermutungen waren richtig, doch bis zuletzt hat die Autorin mit weiteren Enthüllungen überrascht, bis schließlich eine stimmige Auflösung da war, die ich sehr tragisch fand.

Ein wenig gestört hat mich in diesem Band das Drama um die private Beziehung zwischen Huldar und Freyja, die nicht wirklich zustande kommt, obwohl beide nicht abgeneigt wären. Es war ein guter Ausgleich zu den Mordfällen und natürlich ist ein gewisses Interesse da, ob sie sich nun näher kommen werden oder nicht. Zudem hatte Sigurðardóttir so die Gelegenheit zu zeigen, dass ihre Protagonisten nicht perfekt sind, sondern grobe Fehler machen, schrecklich stur oder zu stolz sein können, was mir gefallen hat... nur das Hin und Her kann mich nicht begeistern und es war irgendwie etwas ablenkend. Mal sehen, wie es im nächsten Band mit den beiden weitergehen wird.

Insgesamt ist "SOG" ein packendes Buch, das mich packen und erschüttern konnte. Der Fall ist gut aufgebaut und interessant, allerdings hätte die nebenbei laufende Romanze für mich mit weniger Drama und Missverständnissen erzählt werden können. Das hat die Spannung meiner Meinung nach ein wenig herausgenommen. Trotzdem vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Wieder ein spannender Fall

Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)
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"Der Knochenbrecher" ist wie die beiden ersten Bände der Reihe ein packender, gelungener Thriller. Carter hat sich hier wieder einen Täter einfallen lassen, dessen Vorgehen unvorstellbar schrecklich ist ...

"Der Knochenbrecher" ist wie die beiden ersten Bände der Reihe ein packender, gelungener Thriller. Carter hat sich hier wieder einen Täter einfallen lassen, dessen Vorgehen unvorstellbar schrecklich ist und der den Opfern im Tod furchtbare Qualen zugemutet hat. Alle sind zunächst ratlos und können sich nicht erklären, was den Mörder dazu bewogen hat so zu handeln, doch ihnen ist bewusst, dass die Zeit drängt, da nur wenige Tage nach der Auffindung der ersten Toten ein zweites Opfer gefunden wird.

Obwohl es wieder einige grausige Szenen gab, wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich fand den Fall sehr interessant, gerade wegen der vielen Fragen, die langsam aufgelöst werden mussten, aber auch die kurzen Kapitel, in denen der Täter selbst auftaucht, haben die Spannung ansteigen lassen. Man hat gesehen, dass er genau weiß, was er tun muss, dass er seine nächsten Schritte sorgfältig geplant hat und bestens informiert ist. Die Beschreibungen der Tatorte haben dagegen gezeigt, dass er sich nicht scheut, den Frauen große Schmerzen zuzufügen, und ich konnte sehr gut verstehen, wieso es den Polizisten bei dem Anblick schlecht geworden ist - allein darüber zu lesen war schon furchtbar. Insgesamt war das Buch atmosphärisch dicht und es ist dem Autor gelungen, die Szenen mit dem Mörder erschreckend und fast schon gespenstisch darzustellen. Die Auflösung hat gut zur Geschichte gepasst und das Ende ist insgesamt rund, auch wenn ich gerne noch ein paar Details zu einigen Entwicklungen gehabt hätte.

Die Ermittler haben ihr bestes getan, aber es gab nur wenige Hinweise, mit denen Hunter trotzdem überraschend viel anfangen konnte. Carter hat gezeigt, dass die Begabung seines Protagonisten beinahe übermenschlich ist; gestört hat es mich nicht wirklich, da die Lektüre trotzdem fesselnd war und die Ermittlungen nicht spielend leicht vonstatten gingen, sondern harte Arbeit erforderten. Außerdem spielte auch Garcia eine entscheidende Rolle und sein Beitrag zu dem Fall war sehr bedeutsam.

Wie die meisten Leser finde ich, dass der deutsche Titel nicht gut gewählt ist, da er nichts mit dem Täter oder seinem Vorgehen zu tun hat. Das Buch hat mir aber gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den vierten Fall.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Beschreibt das Leben auf der Flucht eindringlich

Das Schicksal der Sterne
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​"Das Schicksal der Sterne" erzählt die erschütternde, berührende Geschichte von Adib und Karl, zwei Flüchtlingen. Der eine ist gerade erst in Deutschland angekommen und muss immer noch gegen die Abschiebung ...

​"Das Schicksal der Sterne" erzählt die erschütternde, berührende Geschichte von Adib und Karl, zwei Flüchtlingen. Der eine ist gerade erst in Deutschland angekommen und muss immer noch gegen die Abschiebung kämpfen, der andere kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Berlin. Der Autor schildert die Erlebnisse der beiden sehr eindringlich und schonungslos, beschreibt die Todesangst und die nackte Panik, das elende Hungergefühl und die Ungewissheit, ob man je in Sicherheit sein und ob die Flucht irgendwann enden wird. Die Erfahrungen der Protagonisten ähneln sich dabei trotz der unterschiedlichen Umstände sehr und es ist bewundernswert, dass sie trotz all der Schrecken nie aufgegeben und immer weiter gekämpft haben. Es gab mehrere Szenen, bei denen ich einen Kloß im Hals hatte und die schockierend waren. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Buch insgesamt zu distanziert geschrieben war und es auch traurige Momente gab, die mich nicht richtig berühren konnten, sodass die Geschichte mich nicht hundertprozentig gefesselt hat.

Fremdenhass und Rassismus werden ebenfalls thematisiert und Höra macht deutlich, dass die sowieso schreckliche Situation der Flüchtlinge durch die Abneigung ihrer Mitmenschen nicht vereinfacht wird. Mir hat gefallen, dass dieses Thema angesprochen wurde und die Figuren auch erkennen, dass sie selbst nicht frei von vorgefertigten Meinungen sind, da dies für mich sehr glaubwürdig war. Trotz all der negativen Erfahrungen, die die Figuren machen, ist das Buch nicht deprimierend; zwar ist das Leben für sie auch in der Gegenwart nicht wirklich einfach und entspannt, doch unter anderem durch die Freundschaft zueinander gibt es schöne Erlebnisse. Obwohl Karl und Adib sehr unterschiedlich und in ganz anderen Lebensphasen sind, gibt es doch einiges, was sie verbindet und der Autor hat gut dargestellt, wie sie sich trotz der Probleme in der Kommunikation und den verschiedenen Umständen angefreundet haben.

In "Das Schicksal der Sterne" ist es dem Autor gelungen, sowohl realitätsnah als auch einfühlsam über die Ereignisse auf der Flucht zu berichten und dabei zwei verschiedene Charaktere mit ihrem jeweiligen Umfeld auszuarbeiten und Berührungspunkte für sie zu finden. Die Geschichte hat mich nicht immer berührt, aber insgesamt hat sie mir gut gefallen und die Schilderungen des Schreckens, den die Protagonisten erlebt haben, waren auf jeden Fall eindringlich.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Eine fesselnde Geschichte

Evil Hero
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In "Evil Hero: Superschurke wider Willen" geht es um den vierzehnjährigen John, dessen Vater einer der größten Superhelden der Zeit war. Alle erwarten, dass er die Schule für künftige Helden besuchen wird, ...

In "Evil Hero: Superschurke wider Willen" geht es um den vierzehnjährigen John, dessen Vater einer der größten Superhelden der Zeit war. Alle erwarten, dass er die Schule für künftige Helden besuchen wird, doch er hat eine ganz eigene Mission: er will sich an der Schule für angehende Schurken, der Evil Äcädemy, einschleichen. Wieso? Um die Identität des Erzfeindes seines Vaters zu offenbaren, den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht und an dem er sich rächen möchte.

John ist ein sympathischer Protagonist. Allein schon mit seinem Entschluss, die Schule für Schurken zu besuchen, die Helden oft kategorisch als ihre Gegner sehen, geht er ein enormes Risiko ein, aber sein Handeln ist dabei sehr überlegt und man merkt, dass er seinen Plan recht gut durchdacht hat, anstatt sich Hals über Kopf in die Situation zu stürzen. Mir hat imponiert, wie beharrlich er sein Ziel verfolgt hat und dass er nicht aufgegeben hat, obwohl es ihm schwer gefallen ist, sich in die für ihn so fremdartige Umgebung einzufügen. Die Trauer um seinen Vater ist die ganze Zeit präsent und die Autorin hat schön dargestellt, wie zerrissen er sich manchmal fühlt, gerade, nachdem er beginnt, Freundschaften zu schließen.

Gefallen hat mir vor allem, dass die Autorin die schwarz/weiß-Zeichnung vermeidet. Helden und Schurken werden als Gegner präsentiert, allerdings ist keine Seite einfach 'gut' oder 'böse'. Es wäre sehr leicht gewesen, die typische Dichotomie von guten Helden und schlechten Gegnern zu verfolgen, doch die Charaktere, die Grauer vorstellt, haben alle Ecken und Kanten und es gibt auf beiden Seiten sympathische und weniger sympathische Figuren. Die Schurken stehen logischerweise im Vordergrund, da John mit ihnen auf engem Raum zusammenlebt, und ich fand sehr gut, wie vielschichtig sie dargestellt wurden.

Die Handlung selbst war fesselnd und interessant. Ich habe mit dem Protagonisten zusammen versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist, und obwohl letztlich keine meiner Theorien zutreffend war, war es unterhaltsam zu spekulieren. Die vielen Wendungen und Überraschungen haben mir gefallen und die Auflösung an sich war stimmig.

Das Buch ist in sich recht geschlossen, aber am Ende bleibt noch einiges offen und es ist auf jeden Fall Potential für eine Fortsetzung da. Ich hoffe, dass die Autorin eine schreiben möchte.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Fesselnd

Shadowdwellers - Trace
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"Trace" ist der erste Band einer Trilogie um die die Bewohner der Schattenwelt, die gerade erst einen Krieg hinter sich haben. Sie sind sehr stark und haben besondere Fähigkeiten, dazu leben sie lange. ...

"Trace" ist der erste Band einer Trilogie um die die Bewohner der Schattenwelt, die gerade erst einen Krieg hinter sich haben. Sie sind sehr stark und haben besondere Fähigkeiten, dazu leben sie lange. Sie können sich in der Menschenwelt bewegen, leben aber recht abgeschieden; in der Schattenwelt selbst gibt es zwar auch Menschen, sogenannte Verlorene, doch normalerweise können sie die übernatürlichen Wesen nicht wahrnehmen oder mit ihnen interagieren. Deshalb ist Trace sehr überraschend, als ihn eines Tages eine sterbliche Frau - Ashla - sehen kann. Er ist von dieser Kuriosität und auch der Frau selbst fasziniert und will sie näher kennen lernen; dabei entsteht zwischen ihnen natürlich eine unglaubliche Chemie, die sich bald entlädt.

Die Romanze der beiden wurde von der Autorin schön geschrieben. Ich war zunächst nicht begeistert, wie beziehungsweise unter welchen Umständen sie zum ersten Mal miteinander intim wurden, doch die Probleme, die ich mit der Situation hatte, wurden ausreichend thematisiert und es gab ein klärendes Gespräch zwischen den Protagonisten, sodass von dieser Seite her alles in Ordnung war. Davon abgesehen ist die starke Verbindung von Trace und Ashla gut herausgearbeitet und es ist offensichtlich, dass sie zusammenpassen und einander in vielerlei Hinsicht ergänzen.

Neben der schönen Liebesgeschichte gab es noch einige andere Handlungsstränge. Da ist zunächst das Rätsel darum, wieso Ashla in der Lage ist, Trace und sein Volk zu sehen und wie sie dort hingekommen ist. Die Auflösung war passend und obwohl sie mich kaum überrascht hat, war es doch interessant zu sehen, wie die Charaktere versucht haben, das ganze zu durchschauen. Außerdem hat der vergangene Krieg noch Auswirkungen auf das Leben der Gesellschaft und die Protagonisten werden mehrfach bedroht, sodass bis zuletzt eine gewisse Spannung da ist, aufgrund der ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Auch die Einblicke in die für uns fremdartige Kultur der Schattenbewohner waren faszinierend und ich hoffe, dass der zweite Band noch mehr Einzelheiten offen legen wird.

Der erste Band der Reihe hat mir sehr gefallen und ich bin schon gespannt auf "Magnus"; er hatte in diesem Buch bereits eine wichtige Rolle und bisher ist er mir sehr sympathisch.