Das Schicksal eines Kindes, das stellvertretend für eine ganze Generation und Region steht
Demon Copperhead hat es schon zu Beginn seines Lebens nicht leicht: sein Vater ist vor seiner Geburt gestorben, seine Mutter ist drogenabhängig. Sein weiteres Leben wird von diesem Schicksal geprägt sein. ...
Demon Copperhead hat es schon zu Beginn seines Lebens nicht leicht: sein Vater ist vor seiner Geburt gestorben, seine Mutter ist drogenabhängig. Sein weiteres Leben wird von diesem Schicksal geprägt sein. Er wird in unterschiedliche Pflegefamilien geschickt, die ihn nur wegen des Geldes oder seiner Arbeitskraft aufnehmen und erlebt so Hunger und Armut am eigenen Leibe.
Bis er eines Tages auch noch in die Drogensucht rutscht. Schonungslos ehrlich erzählt Barbara Kingsolver von den brutalen Auswirkungen auf sein Leben. Seine Geschichte steht stellvertretend für eine ganze Generation, der man nachlässig Schmerzmittel verschrieben hat und die so unfreiwillig in die Drogensucht reingerutscht sind. Anhand der vielen gut recherchierten Details wird Kingsolvers intensive Beschäftigung mit der Opioidkrise deutlich.
Demon Copperheads Geschichte ist in Kingsolvers Heimatregion, den Appalachen angesiedelt. Neben den schrecklichen Zuständen, die sie in den Blick nimmt, lernen wir auch ihre Einwohner, die Melungeons kennen.
Kingsolver erzählt die Geschichte authentisch aus der Sicht eines Kindes und lässt durch die vielen Details die harte Realität deutlich werden. Die Themen, die Kingsolver thematisiert, sind stark in das Leben ihres Protagonisten Demon eingebettet und werden erst durch dessen Entwicklung begreifbar.
Ein beeindruckender Roman, der einen noch lange danach zum Nachdenken anregt.