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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Bachelor meets The Hunger Games

Trial of the Sun Queen
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Ganz leicht fällt mir die Bewertung von „Trial of the Sun Queen“ der kanadischen Autorin Nisha J. Tuli nicht. Ihr Buch war zwar durchaus unterhaltsam, für mich war aber der Fokus zu stark auf dem Kennenlernen ...

Ganz leicht fällt mir die Bewertung von „Trial of the Sun Queen“ der kanadischen Autorin Nisha J. Tuli nicht. Ihr Buch war zwar durchaus unterhaltsam, für mich war aber der Fokus zu stark auf dem Kennenlernen und den Liebeswirren gelegen. Parallelen zur bekannten TV Show sind hier mehr als deutlich und sicherlich auch gewollt. Für Fans bestimmt ein Benefit, mir persönlich war es zu viel. Auch das so vermittelte Frauenbild ist höchst problematisch. Hier hätte ich mir in der Handlung zumindest mal eine feministischere Figur bzw. Gegenwind  gewünscht. Aber selbst die eigentlich so taffe Lor ergibt sich schnell den Wettkämpfen und dem Prinzen. Im Gegensatz dazu kommen die sehr spannenden und kreativen Prüfungen zu kurz und nehmen weniger Raum in der Handlung ein als gedacht. Auch das Worldbuilding könnte ausführlicher sein, denn die Fantasy-Aspekte wirken eher hintergründig. Die Reihe ist auf mehrere Bände ausgelegt und so gibt es am Ende wie üblich nur einen Teilabschluss und jede Menge offene Fragen. Da im nächsten Band der Fokus ein anderer sein wird werde ich mich trotz Kritik ranwagen. Zumindest der Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut und brachte mich trotz inhaltlicher Kritik angenehm und flott durchs Buch.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Annäherung an einen bekannten Kriminalfall

Austrian Psycho Jack Unterweger
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In "Austrian Psycho Jack Unterweger" beschäftigt sich Journalist Malte Herwig mit einem der bekanntesten österreichischen Mörder. Der Fokus liegt aber nicht nicht direkt auf den Morden selbst, sondern ...

In "Austrian Psycho Jack Unterweger" beschäftigt sich Journalist Malte Herwig mit einem der bekanntesten österreichischen Mörder. Der Fokus liegt aber nicht nicht direkt auf den Morden selbst, sondern eher bei der Frage, wie es Unterweger schaffen konnte, nach seiner ersten Verurteilung aus dem Gefängnis freizukommen und sich selbst als sensiblen Schriftsteller zu inszenieren. Inhaltlich empfand ich die Aufarbeitung als durchaus interessant, die erzählerische Umsetzung war hingegen weniger mein Fall. Vor allem habe ich einen roten Faden vermisst. Der Text ist letztendlich eine Aneinanderreihung von Fakten, Gesprächen mit Zeitzeug:innen und Unterwegers eigenen Aussagen. Grob orientiert sich der Erzähler zwar am zeitlichen Ablauf der Ereignisse, von einer lückenlosen Darstellung ist das Ganze aber weit entfernt. Ob True-Crime-Fans wirklich mit dieser Umsetzung glücklich werden, weiß ich nicht. Auf jeden Fall lässt das Buch seine Leser:innen aber fassungslos zurück, denn im Nachhinein ist es absolut unverständlich wie der verurteilte Frauenmörder freikommen konnte und weitere Frauen deshalb ihr Leben verloren. Da sich das Buch stilistisch etwas schwierig las und mich auch insgesamt nicht voll überzeugte, vergebe ich 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Nahbare Ermittlerin und ein lokales Setting

In dunklen Wäldern
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„In dunklen Wäldern“ von Rieke Jost ist der erste Band mit der Hauptprotagonistin Lodi Lenke, welche als Polizistin in Kassel ermittelt. Obwohl der Krimi darauf abzielt ist er in meinen Augen kein richtiger ...

„In dunklen Wäldern“ von Rieke Jost ist der erste Band mit der Hauptprotagonistin Lodi Lenke, welche als Polizistin in Kassel ermittelt. Obwohl der Krimi darauf abzielt ist er in meinen Augen kein richtiger Regionalkrimi. Für Ortskundige ist die Lektüre sicherlich besonders interessant, ich selbst konnte mir unter der ständigen Aufzählung von Straßennamen und sonstigen Kassler Schauplätzen nur leider nichts vorstellen. Hin und wieder blitzt aber doch etwas Lokalkolorit hervor. Mehr ansprechen konnte mich hingegen die detailliert beschriebene Polizeiarbeit. Besonders der enge Kontakt zur Staatsanwältin war mal etwas anderes. Zudem mochte ich diese auch charakterlich sehr gerne. Und auch Lodi Lenke ist eine durchaus sympathische Figur. Neben dem Fall bekommen wir auch umfangreiche Einblicke in ihr Privatleben. Dabei gefiel es mir gut, dass Probleme offen benannt wurden und sich die Ermittlerin sogar psychologische Hilfe sucht. Weniger gut gefiel mir der sehr laxe Umgang mit Alkohol im Buch, ständig trinkt irgendwer irgendwas und richtig kritisch hinterfragt wird dieses Verhalten leider nicht. Und auch für den Fall an sich gibt es von mir Sternabzug. Dieser ist in der Auflösung schon sehr offensichtlich, so dass man kaum von miträtseln sprechen kann. Auch die eigentlich spannenden Wendungen kamen für mich wenig überraschend, dafür aber stellenweise zu melodramatisch und damit weniger glaubhaft. Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, liest sich aber soweit flüssig. Insgesamt vergebe ich solide 3 Sterne, wobei ich durchaus neugierig bin wie es für das Team im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Weniger überzeugend als erwartet, dennoch ein solider Thriller

Twelve Secrets -
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Ein wenig enttäuscht bin ich nach der Lektüre von „Twelve Secrets - Niemand sagt die Wahrheit“ von Robert Gold leider schon. Irgendwie hatte ich mir hier mehr Hochspannung versprochen. Gerade inhaltlich ...

Ein wenig enttäuscht bin ich nach der Lektüre von „Twelve Secrets - Niemand sagt die Wahrheit“ von Robert Gold leider schon. Irgendwie hatte ich mir hier mehr Hochspannung versprochen. Gerade inhaltlich konnte mich das Buch aber letztendlich nicht überzeugen. Dabei liest sich der Schreibstil flüssig und an sich kam ich auch flott durchs Buch. Die Ich-Erzählweise des Hauptprotagonisten und auch die Weiteren immer wieder wechselnden Perspektiven, waren für mich klare Pluspunkte. Knackpunkt ist für mich allerdings die Story, denn diese erschien mir gerade zum Ende hin zu gewollt konstruiert, stellenweise sehr durchschaubar und insgesamt konnte mich die Spannung nicht erreichen. Darüber hinaus fand ich es irritierend auf welche Weise der Autor sexualisierte Gewalt (ausschließlich an Frauen) eingebaut hat. Einige der Szenen bringen die Handlung in keiner Weise voran und dienen nur dazu ein negatives Frauenbild zu erzeugen. Hier hätte ich mir mehr Feingefühl, von Seiten des Autors gewünscht - zumal die Übergriffe nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun haben. Allgemein ist der Thriller nichts für schwache Nerven, mit blutigen Details wird nicht gespart. Insgesamt empfand ich das Leseerlebnis als durchwachsen und kann leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Für mich keine Reihe welche ich weiter verfolgen werde.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Eine vorerst letzte Reise mit den Großeltern

Sylter Welle
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„Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann gewann übers Buch hinweg für mich immer mehr an Stärke, wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Roman nicht voll überzeugen konnte. Rahmenhandlung ist die dreitägige ...

„Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann gewann übers Buch hinweg für mich immer mehr an Stärke, wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Roman nicht voll überzeugen konnte. Rahmenhandlung ist die dreitägige Reise von Enkel Max, welcher seine Großeltern Lore und Ludwig auf Sylt besucht. Großartig und überaus lebendig wurden dabei lokale Besonderheiten und das grundsätzliche Lebensgefühl auf Sylt eingearbeitet. Man meint das Meer fast schon zu riechen und kann sich den Urlaubsalltag dort gut vorstellen. Ansonsten geht es allerdings gar nicht so viel um den aktuellen Besuch. Vielmehr verliert sich Max immer wieder in alten Erinnerungen und zeigt so ein breites Bild, seiner doch gewöhnungsbedürftigen Familie, auf. Nicht immer ist erzählerisch leicht zu erkennen wo sich die Protagonist:innen gerade zeitlich befinden. Max schweift nämlich von einem zum nächsten Absatz ab, um dann doch wieder in die Jetzt-Zeit zurückzukehren. Dennoch mochte ich den Schreibstil des Buchs recht gerne. Trotz der fragmentarischen Erzählweise fand ich mich gut zurecht und konnte den Schilderungen stets folgen. Größere Probleme hatte ich mit den Charakteren an sich. Denn in dieser Familie herrschte doch sehr viel Kälte, Bitterkeit und ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Umgang miteinander. Mir persönlich waren die allermeisten Figuren einfach von Grund auf unsympathisch, weswegen ich gerade auch in der ersten Hälfte des Buchs kaum Verbindung zu diesen aufbauen konnte. Zum Ende hin gab es dann doch noch einige rührende Szenen, welche mich etwas mit der Handlung versöhnten. Alles in allem bleibt es für mich aber ein gemischtes Leseerlebnis, welches ich leider nur mit 3 Sternen bewerten kann.

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