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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2016

Regt zum Nachdenken an...unbedingt lesen!

Terror
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INHALT:

Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot ...



INHALT:

Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe das Flugzeug ab, alle Passagiere sterben. Der Mann muss sich vor Gericht für sein Handeln verantworten. Seine Richter sind die Zuschauer und Leser, sie müssen über Schuld und Unschuld urteilen.


MEINUNG:

Seit Verbrechen und Schuld bin ich bekennender Fan von Ferdinand von Schirach und habe innerhalb kürzester Zeit alles, was er je geschrieben hat, förmlich in mich aufgesaugt. Zum damaligen Zeitpunkt waren neben den beiden genannten Werken auch schon seine beiden Romane Tabu und Der Fall Collini erschienen. Glück für mich! Doch seitdem warte ich immer sehnsüchtig auf etwas Neues. Die Würde ist unantastbar hat mir zum ersten Mal nicht ganz so gut gefallen, aber Terror konnte mich jetzt wieder absolut begeistern.

Das Theaterstück beschäftigt sich mit einer Fragestellung, die sich für mich zunächst recht eindeutig und schnell beantworten lässt, aber im Verlauf des Lesens war ich mir damit nicht mehr so sicher. Sowohl der Angeklagte als auch Verteidiger und Staatsanwältin bringen sehr viele, fundierte Argumente hervor, die mich haben nachdenken lassen. Das Ganze macht es unheimlich schwierig hier zu einer Antwort zu kommen, die definitiv richtig und die andere im Umkehrschluss definitiv falsch ist. Hier kann man auch nicht wirklich damit argumentieren, dass das, wie es immer so schön heißt, Ansichtssache ist, denn das ist es nicht. Jedes Urteil zieht enorme Konsequenzen für unsere Rechtsstaatlichkeit und unserer Verfassung mit sich, die die Basis für unser Zusammenleben darstellt. In meinen Augen besonders dann, wenn man sich für „nicht schuldig“ entscheidet. Doch jeder Leser soll hier angeregt werden sich dazu eine eigene Meinung zu bilden. Es werden allerdings auch die Konsequenzen des Ganzen aufgezeigt und das halte ich hier für essentiell. Viele werden hier aus dem Bauch heraus entscheiden, dabei schließe ich mich selbst mit ein, doch so einfach ist eben nicht.

Am 17.10. wurde auf ARD auch der gleichnamige Film mit u.a. Martina Gedeck und Florian Fitz David dazu ausgestrahlt. Die Zuschauer durften dann per Anruf entscheiden, ob der Angeklagte Koch schuldig oder nicht schuldig ist. Wie entschieden wurde, ging danach auch durch die einschlägigen Quellen, wie u.a. Spiegel Online, Stern, Tagesschau. In der ARD Mediathek sind alle Beiträge dazu noch verfügbar.

Die Rede bezieht sich auf die Verleihung des M100- Sanssouci Medien Preises an Chrlie Hebdo. Sie macht sehr eindringlich darauf aufmerksam, dass wir Terror(-anschläge) nicht (versuchen) dürfen mit zusätzlichen Sicherheitsmechanismen zu bekämpfen, die vermeintlich nach mehr Schutz aussehen. Von Schirach bezieht sich hier sehr intelligent Benjamin Franklins bekanntes Zitat: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ In der Rede führt er auch Beispiele aus der aktuellen Gegenwart an, wo genau eben das nicht gemacht wird. Das Zitat wird allerdings unterschiedlich aus dem Englischen Original übersetzt (hier könnt ihr mehr dazu lesen) Ich möchte hier gar nicht mehr zu sagen. Jeder sollte diese Rede selbst einmal gelesen haben. Sie regt definitiv zum Nachdenken und führt dem Leser so einige Kausalitäten und Beispiele vor Augen, die wir so vielleicht noch betrachtet haben.

FAZIT:

Ferdinand von Schirach hat hier ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen. Trotz relativ kurzem Lesevergnügen, haben mich sowohl das Theaterstück als auch die Rede schwer zum Nachdenken gebracht. Beide haben mich dazu angeregt meine eigene Meinung und Ansichten zu den angesprochenen Themen zu hinterfragen. Wenn das Literatur im großen Sinne gesehen schafft, dann hat sie damit einen wesentlichen Fakt erreicht, weswegen ich gerne lese.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 24.10.2016

Spannende und vor allem politische Dystopie mit Realitätsbezug

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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INHALT:
Celestines Leben scheint perfekt: Sie ist schön, bei allen beliebt und hat einen unglaublich süßen Freund. Doch dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus. Und bricht ...

INHALT:
Celestines Leben scheint perfekt: Sie ist schön, bei allen beliebt und hat einen unglaublich süßen Freund. Doch dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus. Und bricht damit alle Regeln. Sie könnte im Gefängnis landen oder gebrandmarkt werden – verurteilt als Fehlerhafte. Denn Fehler sind in ihrer Welt nicht erlaubt. Nichts geht über die Perfektion. Auch nicht die Menschlichkeit. Jetzt muss sie kämpfen – um ihre eigene Zukunft und um ihre große Liebe.

COVER:
Das Cover ist mit Abstand eines der schönsten dieses Jahres! Es ist ein absoluter Eye-Catcher und ich kann mich daran einfach nicht satt sehen. Die kräftigen Farben und die hervorgehobenen Schrift lassen das Buch im Laden nicht unbemerkt. Am besten finde ich, dass es auch unter dem Schutzumschlag genauso aussieht, wie auf dem Umschlag. Für mich, die immer ohne Schutzumschlag liest, sehr gut geeignet.

MEINUNG:
Flawed ist der erste Teil von Cecelia Aherns ersten All-Age-Reihe, welche aus zwei Bänden besteht. Auch von mir wurde das Buch mit Spannung erwartet und dann auch gleich zum Erscheinungstermin erworben. Ein paar Tage nach Erscheinung war ich auch gleich bei einer Lesung des Buchs im Rahmen der Harbour Front Literaturfestivals in Hamburg. Auf dem Rückweg der Lesung habe ich in der Bahn gleich mit dem Lesen begonnen und es hat mich gleich in seinen Bann gezogen und auch bis zum Schluss nicht mehr los gelassen.
Celestine ist ein Mädchen, das in jeglicher Hinsicht nach Perfektion strebt und immer an das System der Gilde geglaubt hat. Ein Schlüsselereignis, gleich zu Beginn des Romans, lässt sie allerdings umdenken. Hieraus resultiert auch der entscheidende Fehler, den sie begeht und der ihr Leben und alles woran sie je geglaubt hat, völlig verändert. Mir kam die Veränderung ihrer Einstellung ein wenig zu schnell. Zunächst kam es mir daher unglaubwürdig vor, aber es ist entscheidend für die weitere Handlung und mein erster Eindruck ist schnell wieder verflogen. Celestine verdient meine ganze Bewunderung mit welcher Stärke sie ihre Brandmarkung übersteht und sich auch danach nicht unterkriegen lässt. Sie steht voll und ganz zu sich selbst und dem was sie getan hat.
Mir hat gut gefallen, dass die Autorin geschickt Erklärungen zur Welt von Celstine und dem System der Gilde einfließen lässt, die in sich schlüssig sind und Eintauchen ohne weiteres möglich machen. Besonders sind mir dabei die ganzen Kontrollmechanismen der Gilde aufgefallen, die dazu dienen, dass die Fehlerhaften den ganzen ihnen auferlegten Regelkatalog einhalten. Es ist faszinierend und erschreckend zu gleich gewesen.
Erschrocken war ich, dass diese Fehler nicht aus der Verstoßung gegen Gesetze, wie wir es im klassischen Sinne kennen, heraus resultieren, sondern viel mehr aus moralischen Verständnis. Die Gilde dient der lediglich der Aufklärung von moralischem Fehlverhalten und untersteht der Regierung. Wird man einmal als fehlerhaft verurteilt und gebrandmarkt, führt man in Flawed ein Leben am Rande der Gesellschaft. Ein Leben, was in meinen Augen, nicht lebenswert ist, denn ihnen wird ihre ganze Menschlichkeit abgesprochen. Fehlerhafte und solche, die es nicht sind, dürfen weiterhin zusammen leben, aber nur unter erschwerten Bedingungen. Viele kommen auch mit der Brandmarkung nicht zurecht und verfallen in schwere psychischen Krisen.
In der Geschichte lassen sich viele Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft finden, vor allem im Bereich Politik und Medien, auch wenn es eine Dystopie ist. Natürlich ist der Umgang mit Fehlern hier sehr überspitzt dargestellt, aber dennoch ist da viel Wahres dran. Auch in unserer Gesellschaft kann man für einen Fehler, der nach dem allgemeinen Verständnis nicht unserem moralischen Verständnis entspricht, ausgegrenzt werden und plötzlich von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Im Roman wurde auch sehr gut aufgezeigt, dass Macht und Ansehen eine große Rolle spielen und Einfluss darauf haben können, ob man als fehlerhaft verurteilt wird oder ob es nicht lieber sprichwörtlich „unter den Teppich gekehrt“ wird. Es wird also mit zweierlei Maß gemessen. Einen Zustand, der in der Realität auch nicht ganz unbekannt ist.
Der zweite Teil Perfect – Willst du die perfekte Welt? erscheint bereits am 17. November 2016 und wie ich bei der Lesung erfahren habe, damit sogar erstmals noch vor der englischen Ausgabe. Das verdanken wir der großen Fangemeinschaft von Cecelia Ahern in Deutschland.

FAZIT:
Es ist eine unfassbar spannenden und dicht erzählte Dystopie, die sich mehr und mehr zu einem Thriller entwickelt, den man nicht mehr aus der Hand legen mag. Cecelia Ahern ist hier ein Roman gelungen, der sehr politisch ist und dessen gesellschaftliches System auch Parallelen zu unser Realität aufweist. Diese werde natürlich stark überspitzt, aber genau deswegen sind die Gemeinsamkeiten so auffällig und regen auch zum Nachdenken und Hinterfragen ein.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Befreiung

The Freedom Clause
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MEINUNG:

Der Pola Verlag ist ein neues Imprint vom Bastei Lübbe Verlag, der sich auf Geschichten mit weiblichen Protagonistinnen und weiblichen Autorinnen beschäftigt, ähnlich wie der Ecco Verlag. Grundsätzlich ...

MEINUNG:

Der Pola Verlag ist ein neues Imprint vom Bastei Lübbe Verlag, der sich auf Geschichten mit weiblichen Protagonistinnen und weiblichen Autorinnen beschäftigt, ähnlich wie der Ecco Verlag. Grundsätzlich interessiert mich da einfach alles. The Freedom Clause war nun meiner erstes Buch aus dem Verlag.

Daphne und Dominic haben sehr früh geheiratet und hatten nie einen anderen (Sexual-) Partner. Beide haben sich im Studium kennen und lieben gelernt. Nun sind beide mit dem Studium fertig und ins Berufsleben gestartet. Es schleicht sich langsam der Alltag ein und auch ihr Sexleben ist nicht ganz so aufregend und oft. Besonders für Dominic scheint das ein Problem zu sein, deswegen schlägt einen Deal vor. Beide dürfen einmal im Jahr mit einer anderen Person schlafen. Es darf nicht zweimal die gleiche Person sein und es muss Stillschweigen darüber bewahrt werden. Sie schließen den Vertrag erstmal für 5 Jahre.

Daphne ist am Anfang relativ skeptisch, ob sie diesen Vertrag, die Freedom Clause, nicht nur Domninik zu Liebe gemacht hat und ist zunächst überfordert damit. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Ich finde sie hat eine richtige tolle Entwicklung in dieser Geschichte hingelegt. Eigentlich liegt ihre Leidenschaft beim Kochen, doch sie arbeitet zunächst bei einem Jura Magazin in der Redaktion. Im Verlauf der Geschichte lernt sie, was sie möchte und wie sie bekommen kann, was sie möchte. Da sie mit niemanden reden darf, macht sie einen Blog, in dem sie über ihre sexuellen Abenteuer schreibt und ein passendes Rezept dazu stellt. Wir bekommen auch Dominiks Sicht geschildert, allerdings in der 3. Erzählstimme, Fokus liegt aber auf Daphne. Auf mich wirkt dieses Arrangement eher so als wäre es in Dominiks Interesse gewesen, aber er hat nicht einkalkuliert, was es für Daphne bedeutet und mein Eindruck ist, dass er mit der Veränderung von Daphne nicht so gut zurecht kommt, auch nicht mit ihrem späteren Erfolg. Meiner Meinung nach entwickelt er sich auch, aber nicht gleichen Maß.

Ich mochte an der Geschichte, dass sie nicht so vorhersehbar war, wie es bei solchen Geschichten oft der Fall ist. Es war relativ klar, dass zwischen Daphne und Dominik kriseln wird. Wirklich Bewundernswert, wie sie sich aber immer wieder berappeln und auch wirklich große Vertrauensbrüche scheinbar weg stecken. Mir hat zwischendurch manchmal ein bisschen die Innensicht der beiden gefehlt, weil ich mir vorstellen konnte, dass beide damit zu kämpfen haben, plötzlich mit anderen zu schlafen. Von außen betrachtet haben sie es wirklich gut weg gesteckt.

FAZIT:

The Freedom Clause hat mich emotional sehr gefordert, da ich mich auch an meine eigene Beziehung erinnert hat. Ich mochte, dass die Geschichte in Teilen nicht den gängigen Klischees entsprochen hat. Mir hat besonders die Entwicklung von Daphne gefallen. Für mich ein Highlight in diesem Jahr.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 23.05.2024

Jahreshighlight

Issa
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MEINUNG:
Bei Issa hat mich einfach das Cover schon vor Monaten magisch angezogen. Die Frau darauf wirkt so stark und gleichzeitig verletzlich. Nach einem Blick auf den Inhalt, war für mich klar, dass ich ...

MEINUNG:
Bei Issa hat mich einfach das Cover schon vor Monaten magisch angezogen. Die Frau darauf wirkt so stark und gleichzeitig verletzlich. Nach einem Blick auf den Inhalt, war für mich klar, dass ich das Buch lesen muss. Ein bisschen Sorge hatte ich, wie hart das Buch zwecks der möglichen Rituale werden könnte.

Das Buch hat mich von der ersten Seite sofort in seinen Bann gezogen und das lag vor allem an Protagonistin Issa, denn die nimmt ihre zunächst misslich erscheinende Lage mit zunächst mit sehr viel Humor, was auch für das gesamte Buch gilt. Issa ist schwanger. Es klingt ein bisschen danach als wäre es nicht ganz geplant gewesen. Issas Wurzeln liegen in Kamerun, aber sie wohnt mit ihrer Familie in Deutschland. Ihre Mutter hat dennoch ihren Tod vorausgesehen. Damit dies nicht passiert und Issas Kind sicher auf die Welt kommt, muss sie sich gewissen Ritualen in Kamerun unterziehen. Also macht sich auf den Weg nach Douala. 

Das Buch enthält eine Vielfalt an Themen, u.a. setz sich Issa mit ihrer Familiengeschichte auseinander. Diese Geschichte ist auch eng mit der deutschen Kolonialgeschichte verbunden, von der ich nun auch ein besseres Verständnis habe. Parallel zu Issas Geschichte wird in sich abwechselnden Kapiteln die Geschichte ihrer Großmütter und ihrer Mutter erzählt. Zu ihren Omas hat Issa ein sehr inniges, liebevolles Verhältnis, was sich auch zeigt als sie Issa in Kamerun empfangen. Das Verhältnis zu Issa Mutters wirkt angespannt, denn Issa fühlt von ihr oft kontrolliert und auch die Nachricht auf einen baldigen Enkel wurde nicht gut aufgenommen. Issa hat Zeit in Kamerun zu reflektieren, was sie sich und das Baby wünscht, welches sie auf jeden Fall behalten möchte. Ich empfand auch das Verhältnis zu Issas deutschem Freund und Vater des Kindes sehr schwierig, aber das erkennt Issa dann auch selbst. 

Die Autorin gewährt einen sehr detaillierten und intimen Einblick in die Rituale, die ein entscheidender Teil der Kultur sind und auch über Glück und Unglück im Leben entscheiden können. Für mich war das einerseits faszinierend, wie unterschiedlich Leben sein können und andererseits habe ich mich auch schwer daran getan diesen starken Glauben an diese Rituale, die eng mit den Ahnen verbunden sind, nachzuvollziehen und ernst zu nehmen, vor allem wenn über das eigene Leben entscheidet.

Möglicherweise sind die Rituale auch Teil des Problems und stehen der Emanzipation der Frauen im Wege, obwohl die Frauen hier sehr stark sind. Ich habe sie bewundert für ihre Stärke und für die absolute Liebe zu ihren Kindern und Enkelkindern.

Spannend fand ich die Auseinandersetzung mit dem Weiß und Schwarze Sein, denn Issa ist in Deutschland zu schwarz und in Kamerun wird sie als weiß bezeichnet. Ich empfand das als ziemliches Dilemma und konnte Issa Zerrissenheit gut nachvollziehen. Issas Mutter hat in der Vergangenheit entschieden, dass mit einem Deutschen und Issa nach Deutschland geht. Die Familie hat sich schwer getan mit dieser Entscheidung, dennoch auch nachvollziehbar, denn sie hat sich einfach mehr Chancen für Issa und sich versprochen, was ebenfalls nachvollziehbar ist. Der Preis ist dann, dass man bzw. Issa nirgendwo Zugehörigkeit empfinden. 

FAZIT:
Issa ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Der Roman bringt so viele verschiedene Themen (Geschichte und Kultur Kameruns, familiäre Beziehungen, Emanzipation) mit, ist gleichzeitig tiefgründig und humorvoll. Es ist oft keine leichte Kost, aber es hinterlässt keine Schwere. Ich hoffe, die Autorin schreibt weitere Romane. :)

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Liebe es

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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MEINUNG:
Ich bin diesen Monat im Ali Hazelwood Fieber. Ich habe vor einiger Zeit bereits ihr gehyptes Debüt - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe - gelesen und gemocht. Dann habe ich nichts ...

MEINUNG:
Ich bin diesen Monat im Ali Hazelwood Fieber. Ich habe vor einiger Zeit bereits ihr gehyptes Debüt - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe - gelesen und gemocht. Dann habe ich nichts mehr weiter gelesen bis ich Check Mate gelesen habe. Danach habe ich sofort zu Das irrationale Vorkommnis von Liebe, welches ich noch auf dem SuB liegen hatte.
Bei der Story von Bee Königswasser und Levi Ward musste ein bisschen an die Story von Olive und Adam aus Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe . Es ist das scheinbare Enemies-to-Lovers Konzept, zumindest geht Bee davon aus, dass Levi sie hasst. Umso schlimmer wird es, als beide zusammen bei der NASA ein Projekt leiten müssen. Bee ist Neurowissenschaftlerin und großes Fan von Marie Curie, die und deren Geschichte auch immer wieder Thema in dem Buch ist. Ich konnte ein bisschen was dazu lernen. Bee ist mir sofort ans Herz gewachsen, weil sie so brilliant in ihrem Fachgebiet ist, aber gleichzeitig so blind, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht. Ehrlich gesagt war mir schnell klar, dass Levi sie ziemlich gut findet, nur Bee checkt gar nichts. Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich in angemessenen Tempo. An einigen Stelle habe ich gefragt, wie die Autorin da jetzt den Bogen zu schlagen möchte. Als es dann aber los geht, ist es zum Dahinschmelzen, denn beide habe soviel Gemeinsamkeiten miteinander und Levi trägt Bee förmlich auf Händen. Das hat so viel Spaß gemacht zu lesen, besonders in der zweiten Hälfte. Ich mag es, dass Ali Hazelwood ihren Charaktere so viel unkonventionelle Eigenschaften und Meinungen zuschreibt.
Levi kann man auch einfach nur lieben. Ich mag es das Ali Hazelwood einfach auch andere Männercharaktere schafft. Es bräuchte so viel mehr Levis auf dieser Welt. Natürlich es nicht nur ein Liebesroman, sondern auch so viel mehr. Es geht um Frauen in der Wissenschaft und natürlich auch die ganzen Ungleichbehandlungen gegenüber Männern. Sie übt auch Kritik an die Tests in den USA, die notwendig sind, um promovieren zu dürfen. Es gibt zu dem großartige nerdige (weibliche) Nebencharaktere. 

FAZIT:
Das irrationale Vorkommnis der Liebe braucht ein bisschen am Anfang, um Fahrt aufzunehmen, aber es hat wieder so viel Spaß gemacht es zu lesen. Ich mag die Themen, den Humor und die Unkonventionalität der Charaktere so sehr in ihren Büchern. Ich freue mich, dass ich noch ein paar Bücher von ihr auf dem SuB habe.

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