Eine außergewöhnliche Frau
Eine wunderschöne Geschichte. Am Beginn einiger Kapitel ist ein Schwarzweißfoto, das man sich zunächst eine Weile anschaut, bevor man zu lesen beginnt und irgendwo in dem Kapitel findet man dann etwas ...
Eine wunderschöne Geschichte. Am Beginn einiger Kapitel ist ein Schwarzweißfoto, das man sich zunächst eine Weile anschaut, bevor man zu lesen beginnt und irgendwo in dem Kapitel findet man dann etwas über die Entstehung dieser Fotos.
Elizabeth Graver hat das Leben ihrer Großmutter Rebecca in diesem außergewöhnlichen Roman verarbeitet. Sie verlebte eine unbeschwerte Kindheit in einer jüdischen Unternehmerfamilie in Konstantinopel, aus dem dann Istanbul wurde. Ab 1914 begann sich das Leben in der Familie Stück für Stück zu verschlechtern, am Ende blieb ihnen nur das Exil nach Barcelona, wo die Familie nie so richtig angekommen ist. Aus Mangel an geeigneten Kandidaten, sie mussten aus jüdischen Familien stammen, wurde Rebecca mit einem Mann verheiratet. Dieser war gesundheitlich stark eingeschränkt, ein Überbleibsel aus dem Ersten Weltkrieg. Das Paar bekam zwei Kinder, dann starb der Mann. Als Witwe schlug sich Rebecca mit Näharbeiten durchs Leben. Rebeccas Schwester, die in New York lebte, machte sie mit dem Witwer von Rebeccas Kindheitsfreundin bekannt. Was sie nicht wusste, er hatte eine von Geburt an stark behinderte Tochter. Rebecca setzte sich mit der Behinderung von Luna auseinander und mit viel Energie und jeder Menge Rückschläge holte sie das Mädchen ins Leben, sodass es sogar auf eine normale Schule gehen konnte. Rebecca und ihr Mann führten eine gute Ehe und sie lebten in bescheidenen Verhältnissen. Es kamen noch drei gemeinsame Kinder. Der Leser wurde in jede Station ihres Lebens mitgenommen, ob in Istanbul, Barcelona oder New York, erlebte die harte Zeit mit Luna die kleinen Erfolge und Rückschläge. Ein großartiges Buch! Leider gibt es nur fünf Sterne zu vergeben, ich hätte gerne mehr gegeben.