Familiengeschichte mit Tiefgang
Für mich war "Ein falsches Wort" das erste Buch der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth, aber mit Sicherheit nicht mein letztes, soviel kann ich bereits jetzt sagen! In ihrem neusten Werk erzählt sie eine ...
Für mich war "Ein falsches Wort" das erste Buch der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth, aber mit Sicherheit nicht mein letztes, soviel kann ich bereits jetzt sagen! In ihrem neusten Werk erzählt sie eine Familiengeschichte, die anhand eines Erbschaftsstreits aufgerollt wird. Zwei der vier Kinder sollen leer ausgehen, was die Sommerquartiere, zwei Hütten, in denen die Familie ihre Sommer verbracht hat, und mit denen die Geschwister viele positive Kindheitserinnerungen verknüpfen. Der Roman wird aus Sicht der Ich-Erzählerin, der Tochter Bergljot, erzählt. Diese hat sogar mit ihren Eltern gebrochen, was dafür der Grund war, und welche zahlreichen Verletzungen damit einher gingen, erfahren wir als Leser Stück für Stück. Der Schreibstil von Vigdis Hjorth ist etwas ganz Besonderes, finde ich, sie hat mich damit sogartig abgeholt, auch wenn man sich darauf einlassen muss, was bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Meine war es komplett von Anfang an, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, die Sicht der einen Schwester hat mich tief berührt, ich konnte so gut nachvollziehen, wie sie hin und her gerissen ist, weil sie einerseits weiß und merkt, dass es ihr besser tut, Eltern und Geschwister nicht zu treffen, aber andererseits eben doch so sehr an ihrer Familien und deren Mitgliedern mit alle ihren Schwächen hängt. Die Autorin schildert diese kleinen und großen Konflikte zwischenmenschlicher Art in einem ganz eigenen Tonfall, der zeigt, dass jede Familie ihre Probleme hat, die eine mehr die andere weniger, auch wenn vielleicht nach außen hin sogar vieles perfekt scheint. Das Cover ist großartig gestaltet,lässt auf den ersten Blick auf eine unbeschwerte Zusammenkunft schließen und ist dadurch sehr ansprechend, es hat auch u.a. dafür gesorgt, dass ich das Buch so gerne zur Hand genommen habe. Für die anspruchsvolle Geschichte, die mit Sicherheit noch lange nachklingen wird, gibt es von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!