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Veröffentlicht am 30.06.2024

Eher Cosy Crime, dafür mit viel Nordsee-Charme

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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In der Hochzeitsnacht werden die Eltern des Bräutigams brutal ermordet, er selbst wird schwer verletzt. Wer wollte dem frisch vermählten Paar Böses. Anwältin Fentje Jacobsen, als Freundin des Bräutigams ...

In der Hochzeitsnacht werden die Eltern des Bräutigams brutal ermordet, er selbst wird schwer verletzt. Wer wollte dem frisch vermählten Paar Böses. Anwältin Fentje Jacobsen, als Freundin des Bräutigams selbst ein Gast bei der Hochzeitsfeier kann sich keinen Reim darauf machen. Wurden die Leute nur zufällig Opfer eines Überfalls oder hatte es jemand gezielt auf sie abgesehen? Die Polizei vermutet ein Familiendrama und Fentje muss die Unschuld ihres Freundes beweisen. Ebenfalls aus privaten Gründen versucht Journalist Niklas John der Sache auf den Grund zu gehen, da bleibt es nicht aus, dass die beiden sich in die Quere kommen. Doch der Täter versucht alles, um nicht entdeckt zu werden. Ein Feuer bringt Fentje und Niklas erneut dazu, zusammenzuarbeiten.

Der erste Band von Akte Nordsee hatte mir seinerzeit sehr gefallen. Es hat etwas gedauert bis ich Zeit für den zweiten Fall gefunden habe. Lesen wollte ich ihn unbedingt, denn ich mochte die beiden ungleichen Ermittler Niklas John und Fentje Jacobsen sofort gern und auch das tolle Nordsee-Setting lockt mich wieder. Man kann sich die dörfliche Atmosphäre, die Eva Almstädt da kreiert hat, sehr gut vorstellen. Vor allem Fentjes Familie ist so bodenständig, charmant und witzig. Um ihren neuen Klienten von jedem Verdacht frei zu sprechen, befragt Fentje jeden im Ort, bis ein Detail ins Auge springt, auf das sie sich keinen Reim machen kann. Auf der anderen Seite stochert Niklas bei seinen Recherchen etwas zu viel, so dass es richtig gefährlich wird.

Der Fall ist sehr brutal, die Ermittlungen sind meist jedoch eher gemächlich. Natürlich gibt es ein paar Spannungsmomente, aber alles in allem würde ich das Buch doch eher unter cosy Crime einordnen. Es passiert einfach wenig Spektakuläres. Dennoch fragt man sich natürlich dauernd, welches Detail hier dazu geführt hat, dass eine unbescholtene Familie zum Opfer wurde. Leider gibt es wenige HInweise, die hier beim Mitraten helfen. Man muss ich also ganz auf die beiden Ermittelnden verlassen und auf den abschließenden Showdown warten. Der zweite Band ist kein Krimi-Highlight, aber für Fans von ruhigen Krimis, von Eva Almstädt und der Akte Nordsee-Reihe dennoch gute Unterhaltung. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Tolle Hörspielinszenierung, aber flache Handlung

Andor Junior (4)
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Die vier jungen Helden aus der Andorwelt, Krieger Thorn, Magierin Eara, Bewahrerin Chada und Zwerg Kram haben gerade erst das Königreich gerettet, da passiert erneut etwas auf der Rietburg. Der besondere ...

Die vier jungen Helden aus der Andorwelt, Krieger Thorn, Magierin Eara, Bewahrerin Chada und Zwerg Kram haben gerade erst das Königreich gerettet, da passiert erneut etwas auf der Rietburg. Der besondere Vogel ihrer Freundin ist verschwunden. Die Kinder wissen, dass er entführt oder gestohlen worden sein muss und haben einen Händler in Verdacht. Leider fehlen ihnen die Beweise und so setzen sie alles daran, ihm seine Tat nachzuweisen.

Nachdem wir die drei ersten Bände der Reihe als Buch gelesen hatten und uns die Geschichten sehr gefallen haben, sind wir diesmal auf das Hörbuch aufmerksam geworden. Als jahrelange Fans von Reihen wie Die drei ??? wollten wir hören, ob auch die Andor junior Reihe etwas für uns ist. Die Hörprobe fanden wir gleich toll, vor allem die Inszenierung ließ auf ein Highlight hoffen. Nachdem wir jetzt das ganze Hörspiel gehört haben, ist die Begeisterung nicht mehr ganz so da. Zunächst sei gesagt, dass die Sprecher, die Geräuschkulisse, die Musikstücke zwischen den einzelnen Erzählteilen sehr sehr gut sind und uns tatsächlich in eine mittelalterliche Kulisse versetzt haben. Es hat Spaß gemacht zuzuhören. Leider konnte die Geschichte nicht an die Spannung und das Magische der letzten Folgen, die wir gelesen haben anknüpfen. Zwar beginnt sie recht spannend mit einem neuen Charakter und dem Verschwinden des magischen Tieres, doch sofort war klar, dass die Kinder etwas voreilig sind, was die Lösung des Falles angeht. Eigentlich war sofort klar, dass hier jemand ein falsches Spiel spielt. Zudem fehlte uns leider der Einsatz der für die Kinder so typischen Fähigkeiten. Dass die vier Zauberin, Bewahrerin, Krieger und Zwerg sind, war kaum von Belang. Nur die magischen Wolfwelpen bringen ein bisschen Fantasy-Feeling in die Aufnahme. Das finden wir sehr schade, denn die bisherigen Folgen waren einfach actionreicher und überraschender. Wegen der guten Qualität der Sprecher und der Inszenierung gibt es aber 3,5 Sterne. Wir hoffen, dass die folgenden Episoden wieder etwas ideenreicher sind, denn dann könnte Andor junior einen neue Lieblingshörspiel-Serie werden. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Typischer Einstiegsband mit ersten Erfahrungen im Anderwald

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin
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Als Fiona und ihre Freunde Jakob und Olivia im Wald spielen, entdeckt Fiona ein altes Steintor, durch das sie auf wundersame Weise in einen Teil des Waldes gelangt, den sie bisher nicht kennt, den Anderwald. ...

Als Fiona und ihre Freunde Jakob und Olivia im Wald spielen, entdeckt Fiona ein altes Steintor, durch das sie auf wundersame Weise in einen Teil des Waldes gelangt, den sie bisher nicht kennt, den Anderwald. Dort begegnet ihr ein Wolf und sie flüchtet ängstlich. Wieder zurück stellt sie fest, dass außer ihr niemand das Tor sehen kann. Von da an versuchen die Freunde mehr über den Anderwald zu erfahren. Weitere Besuche bringen Erstaunliches zu Tage, doch sorgt die Ungerechtigkeit, dass nur Fiona in den Anderwald reisen kann, auch für Unmut unter den Freunden. Welche Aufgabe Fiona wohl mit dem geheimnisvollen Stück Natur verbindet?

Ich habe mich vorwiegend für das Buch interessiert, da meine Tochter ein großer Wolfsfan ist und ich es wichtig finde, dass Kinder die Verbundenheit zur Natur nicht verlieren. Die Inhaltsangabe deutete an, dass Fiona hier einiges über den Wald herausfindet, ihm irgendwie helfen muss und das hat die Neugier dann vollends geweckt. Das saftig grüne Cover mit der Silberwölfin hat uns richtig gut gefallen. Die Geschiche startet auch recht spannend und ist dabei nicht allzu schwer zu lesen. Schwarz-grüne Illustrationen sorgen für Auflockerung und eine "waldige" Atmosphäre. Für gute Leserinnen ab 8, aber spätestens ab 9 Jahren ist das Buch geeignet, da das Protagonistinnen-Trio aus Fiona, Jakob und Olivia besteht, die die besten Freunde sind. Fionas Familie ist sehr naturverbunden, der Papa ein Vogelforscher, die Mama beschäftigt sich mit Kräuterkunde. Auch Fiona ist gern draußen und fasziniert von ihrer Entdeckung. Dabei hat sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, ist hilfbereit und steht für ihre Sache ein. Jakob kennt sich super mit Pflanzen aus und ist auch sonst ein schlaues Kerlchen, dafür aber auch etwas ängstlich. Olivia ist die Draufgängerin, sportlich und mutig. Die Eigenschaften der drei ergänzen sich perfekt, doch je länger Olivia und Jakob nur vor dem Tor wartend Fionas Abenteuer verpassen, desto schwieriger wird die Stimmung. Das war für uns nachvollziehbar und auch, dass die Kinder nach einer Lösung suchen.

Die Nebencharaktere sind leider etwas klischeehaft. Da gibt es in der Schule die reichen und sehr fiesen Zwillinge, die nicht davor zurückschrecken, sogar einen Klassenkameraden im Rollstuhl zu piesacken. Ein bisschen schade dabei ist, dass das zwar als negativ dargestellt, im weiteren Verlauf aber auch nicht weiter aufgegriffen wird. Auch Olivias und Jakobs Wunsch, mit Fiona in den Anderwald zu reisen, ist ein Problem, das mir zu halbherzig angepackt wird. Die Besuche Fionas im Anderwald sind magisch und malerisch beschrieben, allerdings passiert auch hier in diesem ersten Band weniger als erhofft. Dem Wolf begegnet Fiona natürlich nicht nur einmal. Alles, was sie erlebt hat einen esoterischen Touch, da es viel um Gefühle geht, aber lange nichts Greifbares folgt. Es sind mehr die Naturbeschreibungen, die kurzen Kapitel, in denen die Pflanzen von einer Gefahr wispern und Hilfe herbeisehnen, die den Reiz des Buches ausmachen. Denn im Anderwald gibt es tatsächlich etwas Böses, doch was das ist, erfährt man sehr spät. Daher ist der erste Band in meinen Augen wirklich eine typische Einführung in den Anderwald, bei Fantasy würde man sagen, die Charaktere werden vorgestellt und dann geht es ans Worldbuilding. Wirklich Action mit Wolf, so wie wir uns das gedacht haben, gibt es also nicht und man muss wohl den zweiten Band lesen, um das wirkliche Abenteuer der drei Freunde erleben zu können. Daher gibt es für den Einführungsband auch erstmal 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein guter, aber nicht der beste Fall

Kalte, kalte Knochen
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Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand ...

Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand hat Tempe ein Päckchen mit einem herausgetrennten Augapfel auf die Türschwelle gelegt. Zunächst gibt es keine Anhaltspunkte, bis die forensische Anthropologin etwas an dem Auge entdeckt. Während sie die Sorge um ihre Tochter umtreibt, die von ihren Kriegseinsätzen traumatisiert zu sein scheint, wird in einem Nationalpark ein Eimer gefunden, in dem menschliche Überreste vermutet werden. Und das bleibt nicht der letzte seltsame Todesfall. Tempe findet keine Übereinstimmungen zwischen den Fällen, doch in ihr keimt langsam ein Verdacht, der ihr Angst macht. Dann ist Katy plötzlich spurlos verschwunden.

Ich verfolge die Reihe um die forensische Anthropologin Tempe Brennan schon länger. Mal sind ihre Fälle grandios und fesselnd, mal plätschern sie eher dahin. Diesmal hätte ich vom Klappentext her wieder mit einem spannenden Highlight gerechnet und so beginnt das Buch auch gleich mit dem makaberen Augapfelfund. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier eine unsichtbare Bedrohung auf Tempe zukommt, doch so richtig greifbar ist das Ganze nicht. Viel dreht sich dann auch um ihre Tochter Katy, die nach mehreren Einsätzen in Afghanistan der Army den Rücken gekehrt hat und nun in der Nähe wohnt, sich zudem ehrenamtlich um obdachlose Veteranen kümmert. Doch auch dabei scheint ihr etwas oder jemand Angst zu machen. Die Atmosphäre in dem Fall fand ich recht seltsam. Zudem wiederholten sich manche Abläufe auf für mich nervige Weise. Oft ging es ums Einkaufen oder Essen bestellen. Es zog sich somit.

Jedes Mal, wenn wieder ein Leichenfund passierte, hoffte ich darauf, dass die Story etwas mehr Fahrt aufnimmt, oder dass Tempe mit ihrem unübertroffenen forensischen Wissen loslegt, aber irgendwie konnte mich dieser Fall nicht so packen wie manch anderer aus der Reihe. Etwas mehr Dramatik kam erst in der zweiten Hälfte auf, als Tempe ihre Tochter vermisst. Die Suche nach ihr wirkte zwar etwas konstruiert, aber die Sorgen waren verständlich. Irgendwann ist es dann soweit und Temperance erkennt einen Zusammenhang zwischen all den unterschiedlichen Fällen und der löste dann doch noch etwas Gänsehaut aus. Am Ende war der Fall in Ordnung, aber eben kein Highlight aus der Feder von Kathy Reichs. Mir fehlte ein bisschen das Mitermitteln. Dennoch ein solider Reihentitel vor allem für Fans von Temperance Brennan. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Hat Potential, das am Ende nicht ausgeschöpft wird

Flame & Arrow, Band 2: Elfenkriegerin
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Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ...

Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ohne dass sie dafür verantwortlich gemacht werden kann. So will sie auch Kailey wegen angeblich eigenmächtigen Handels festnehmen und hinrichten lassen. Ihr Onkel rettet sie und es bleibt ihr nur eine Wahl. Sie muss zu dem Drachen gelangen, um Aidens Schwester Sharni zu warnen. Doch wie sollte die ihr glauben, nachdem sie vom Schicksal ihres Bruders erfahren hat. Die Zeit drängt, denn die Fae-Königin bereitet sich auf einen baldigen Kampf und die Auslöschung der Drachen vor.

Ich brauchte eine Zeit lang, um wieder in die Handlung hineinzufinden. Das Ende des ersten Bandes hatte ich aber noch im Kopf und dachte mir schon, dass es so kommen wird, wie es dann in Band zwei weiterging. Die äußerst verzwickte Situation von Kailey, die von ihrer eigenen Königin verfolgt wird und von Aidens Drachenschwester gehasst, macht die Geschichte anfangs spannend, denn niemand vertraut ihr nach dem Verrat so wirklich. Auch Sharni, Aidens Schwester hat einige Probleme, sich im Hort der Drachen zu behaupten. Da gibt es so einige unschöne Überraschungen. Viele Handlungsweisen der Protagonistinnen sind nur allzu verständlich und zunächst traut niemand dem anderen, was sich als gar nicht mal so dumm herausstellt.

Der Schreibstil von Sandra Grauer ist auch in diesem Band wieder gut lesbar und flüssig. Sie schafft es, dass man sich vor allem das Seelenleben der Protagonist
innen gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen kann. Auch kommt es zu gut beschriebenen Kampfszenen und auch Charaktere aus dem Vorgängerband werden mit eingebunden. Dazu noch weiter aus Grauers großer Fantasy-Welt. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es allerdings nur noch um Kampfmanöver, deren Ausgang lange auf sich warten ließ und mich nicht wirklich überzeugen konnte. Es ging doch alles sehr schnell und am überraschendsten waren die letzten Seiten. Das passte für mich irgendwie nicht so recht. Nachdem ich aber jetzt auch Flower & Bones 1 gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass dieser Band nur eine Art Vorbereitung dafür war. Insgesamt noch ganz gut. 3,5 Sterne

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