Tödliches Klassentreffen
NimmerwiedersehenDer Klappentext dieses Eifelkrimis versprach eine tolle und spannende Story rund um ein Klassentreffen. Nach zwanzig Jahren treffen sich die ehemaligen Abiturenten des Jahrganges 1995 des Münstereifeler ...
Der Klappentext dieses Eifelkrimis versprach eine tolle und spannende Story rund um ein Klassentreffen. Nach zwanzig Jahren treffen sich die ehemaligen Abiturenten des Jahrganges 1995 des Münstereifeler Gymnasiums wieder. Die Klassenkameraden von damals feiern zusammen auf dem abgelgenen Pferdehof eines Mitschülers. Wie es immer bei solchen Zusammenkünften ist, bilden sich auch nach all den Jahren sofort wieder Grüppchen. Jeder möchte den Anderen übertrumpfen mit seinem eingeschlagenen Berufsweg und wenn vorhanden, seiner Familie. Nur Cornelius ist zum Klassentreffen gekommen, um den Mörder seines damals besten Freundes zu einem Geständnis zu zwingen. Während einige sich bereits schlafen gelegt haben und der Rest noch feiert, sind Cornelius und Karsten plötzlich verschwunden. Während man die Leiche des Ersten auf einem Feld unweit des Pferdehofes findet, aufgespießt mit einer Heugabel, ist Karsten wie vom Erdboden verschluckt. Als die beiden Ermittler, Jan Grimberg und sein älterer Kollege Jürgen Wagner, am Hof eintreffen, ist klar, dass nur einer der Klassengemeinschaft von damals der Mörder sein kann....
Ähnlich wie bei einem Krimi von Agathe Christie, wo sich alle Verdächtigen in einem Raum befinden, hat Stefan Barz die Gruppe der Verdächtigen versammeln lassen. Die vielen Namen zu Beginn der Geschichte haben mich anfangs ganz schön verwirrt. Mit der Zeit merkt man sich aber die wichtigsten Figuren, die alle sehr gut dargestellt sind. Man fühlt sich wie selbst anwesend in dieser Gruppe.
Auch die beiden Ermittler sind sehr authentisch und vorallem Jan Grimberg war mir sofort sympathisch. Dem älteren Kollegen ist Jan eher ein Dorn im Auge. Jürgen Wagner ist extrem ehrgeizig und er knabbert noch immer daran, dass sein jüngerer Kollege den letzten Fall gelöst hat. Außerdem steht er gerade vor der Scheidung und ist etwas angeschlagen.
Der Autor beschrieb auch die Umgebung und alle Schauplätze sehr bildhaft. Mein Kopfkino lief die ganze Zeit richtig mit.
Warum dann "nur" 3 1/2 Sterne? Spätestens nach zwei Drittel wusste ich, was hier gespielt wird. Ich durchschaute das Konstrukt, das der Autor aufgebaut hatte viel zu schnell und konnte auch die Täter richtig identifizieren. Das hat mir ziemlich den Spaß genommen und auch die Spannung ließ deswegen für mich abrupt nach. Ich hatte dann nur mehr den Wunsch den Krimi zu Ende zu lesen, damit ich weiß, ob ich richtig gelegen bin...und ja...es war genauso. Komischer Weise dürfte ich aber die Einzige in der Runde gewesen sein, was mich nun wirklich sehr verwundert hat.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist einfach und lässt sich schnell lesen. Die Figuren und Schauplätze sind sehr bildhaft und lebendig beschrieben. Leider gab es auch einige Fehler im Buch. Das zeigt leider, dass der Krimi nicht genau lektoriert wurde. Das ist schade!
Fazit :
Ein spannender Regionalkrimi, bei dem ich aber leider das Konstrukt nach 2/3 des Buches durchschaute und auch die Täter überführen konnte. Das hat mir leider etwas den Spaß genommen! Die charismatischen Figuren und die bildhafte Beschreibung des Schauplatzes fand ich allerdings gelungen.