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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

berührend

Leuchtfeuer
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In einer Sommernacht 1985 schlägt das Schicksal zu. Drei Teenager werden betrunken in einen Autounfall verwickelt und eine von ihnen stirbt.

In einer sehr ruhigen und klugen Sprache erzählt die Autorin, ...

In einer Sommernacht 1985 schlägt das Schicksal zu. Drei Teenager werden betrunken in einen Autounfall verwickelt und eine von ihnen stirbt.

In einer sehr ruhigen und klugen Sprache erzählt die Autorin, wie ein tragischer Unfall, provoziert in jugendlichem Übermut, mehrere Familien aus dem Gleichgewicht bringt.

Viele Jahres später zieht ein autistischer Junge mit seinen Eltern in die Nachbarschaft. Und durch ihn werden alte Wunden wieder aufgebrochen, endlich Worte gesagt, die nach dem Unfall niemand auszusprechen wagte. Und über all dem Schmerz, dem Unglück, der Trauer entsteht etwas Neues Gesundes.

Neben dem wunderbaren Cover ist es vor allem die Sprache, die mir gefallen hat. Ich mag es, wenn man die Trauer zwischen den Zeilen spüren kann ohne dass es immer ausführlich beschrieben wird. Als Leserin kann man nachspüren und aus den Worten und Handlungen der Darsteller ihr Wesen und ihre Gefühle herauslesen. Genau mein Geschmack.

Veröffentlicht am 19.02.2024

gehaltvoll

Shoot The Moonlight Out
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Mein erstes Buch von William Boyle und sicher nicht mein letztes.
Eigentlich ist es ja ein Kriminalfall, der am Anfang steht. Zwei Halbwüchsige, die Steine auf Autos schmeißen und einen tödlichen Unfall ...

Mein erstes Buch von William Boyle und sicher nicht mein letztes.
Eigentlich ist es ja ein Kriminalfall, der am Anfang steht. Zwei Halbwüchsige, die Steine auf Autos schmeißen und einen tödlichen Unfall provozieren. Aber sie entkommen unerkannt einer gerechten Strafe. Zurück bleibt ein verzweifelter Vater der über seinem Verlust zu einem heimlichen Rächer wird. Bis seine Wege sich scheinbar zufällig nach Jahren mit den Mördern seiner Tochter kreuzen.

Der Erzählstil ist eher gemächlich und ruhig. Man erfährt viel über den Stadtteil, die Menschen, die Darsteller. Vor allem die Dialoge und die Beschreibungen von Orten und Szenen hatten es mir angetan. Ein Buch, dass nachhallt durch seine starken Charaktere und den düsteren Grundton, der sich durch die Geschichte zieht. Ein toller amerikanischer Roman.

Veröffentlicht am 19.02.2024

wundervoll

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
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Was für wundervolle Jungendfantasy. Hier hat mir wirklich alles gefallen.

Das kongeniale Cover, dass sogar beim Ebook gut rüberkommt.
Der Erzählstil, der ein bisschen märchenhaft ist und vor allem die ...

Was für wundervolle Jungendfantasy. Hier hat mir wirklich alles gefallen.

Das kongeniale Cover, dass sogar beim Ebook gut rüberkommt.
Der Erzählstil, der ein bisschen märchenhaft ist und vor allem die Heldin und ihre Gefühle sehr gut beschreibt. Sie ist mutig und ehrlich und am Ende hilft ihr Wesen dabei, dass alles gut wird.
Die Handlung erinnert an ein asiatisches Märchen und hält einige Überraschungen bereit. Mir gefiel das Setting, die Fremdartigkeit und die positive Kraft, die Mina hat.

Ich hoffe, es gibt bald neues von dieser Autorin.

Veröffentlicht am 08.02.2024

tolle Lektüre

Die Partie seines Lebens
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Mit "Damengambit" fing meine Liebe zu Walter Tevis an. Wie schön, dass der Diogenes-Verlag nach und nach alle Romane diese Autors neu verlegt. So kann ich sie für mich in toller Aufmachung entdecken.

Wie ...

Mit "Damengambit" fing meine Liebe zu Walter Tevis an. Wie schön, dass der Diogenes-Verlag nach und nach alle Romane diese Autors neu verlegt. So kann ich sie für mich in toller Aufmachung entdecken.

Wie auch in Gambit steht eine "Sportart" im Mittelpunkt des Lebens des Hauptakteurs. Diesmal ist es Eddie Felson und Billard ist seine Leidenschaft, auch wenn manchem wie ein eher mittelmäßiger Spieler erscheint. Das ist er aber nur solange, bis hohe Einsätze geboten werden und es wirklich um etwas geht. Er, den man dann Fast Eddie nennt, wittert seine große Chance gegen eine Billardlegende aus Chicago. Und er riskiert alles dafür. Auch dieses Buch wurde verfilmt. Ich glaube, mit Paul Newman.

Wie in Gambit überzeugt mich der kluge Schreibstil, der die Gefühle der Darsteller aufmerksam beschreibt aber noch genug Raum lässt für eigene Interpretationen. So was mag ich sehr. Die Spannung steigt beständig und man fiebert am Ende richtig mit. Obwohl es ja kaum Action gibt außer der zwischen den Personen und den Kugeln auf dem Tisch.

Tolle Lektüre.

Veröffentlicht am 31.01.2024

lesenswert

Aenne und ihre Brüder
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Reinhold Beckmann schreibt über das Schicksal seiner Mutter Aenne, deren vier Brüder allesamt im Krieg gefallen sind. Aus Erzählungen, Briefen, Rückblenden und Gesprächen wird ein sehr intensives Zeitbild ...

Reinhold Beckmann schreibt über das Schicksal seiner Mutter Aenne, deren vier Brüder allesamt im Krieg gefallen sind. Aus Erzählungen, Briefen, Rückblenden und Gesprächen wird ein sehr intensives Zeitbild vor dem Leser aufgefächert. Das Schicksal so vieler junger Männer - egal in welchem Krieg - kann man hier exemplarisch verfolgen. Der Wunsch nach Frieden und privatem Glück, die vom Staat erzwungene Pflicht, das Vaterland zu verteidigen, die Tragik der Zurückgebliebenen Frauen, Mütter, Schwestern, Kinder, die um ihre Männer bangen. Die Hoffen und versuchen durch Briefe in Kontakt zu bleiben. Die Sprachlosigkeit der Soldaten, die nicht wissen ob und wie sie die Grauen des Krieges erzählen sollen. Und am Ende der Tod der jungen Männer. Allesamt verheizt, tragisch aus einem Leben gerissen, welches sie noch gar nicht richtig begonnen hatten.

Man merkt, wie persönlich das Buch ist. Mir hat es sehr gefallen auch wenn das Thema schwere Kost ist.