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Veröffentlicht am 26.02.2024

Regionalkrimi aus dem schönen Frankenland - unterhaltsam, spannend und mit viel Lokalkolorit

Wenn der Winter stirbt - Der Fasalecken-Mord
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Birgit Ringleins neuester Krimi spielt im fränkischen Baiersdorf. Dort ist es Brauch, dass alljährlich am Fastnachtssonntag ein Umzug zum Winteraustreiben stattfindet. Junge Männer, mit Stroh als Winterbären ...

Birgit Ringleins neuester Krimi spielt im fränkischen Baiersdorf. Dort ist es Brauch, dass alljährlich am Fastnachtssonntag ein Umzug zum Winteraustreiben stattfindet. Junge Männer, mit Stroh als Winterbären verkleidet, werden von den Fasalecken durch das Städtchen getrieben. Die Autorin greift diese uralte Tradition für ihren Geschichte auf und hat eine fesselnde Handlung drumherum aufgebaut. In Baiersdorf, wo sonst so gut wie nie ein Verbrechen geschieht, gerät die Welt der Kleinstadtpolizisten Evita Emmerling und Ludger Dauer quasi aus den Fugen. Eigentlich sollen sie während des Fasalecken-Umzugs nur für die öffentliche Sicherheit sorgen, und dann geschieht etwas Schreckliches, einer der Winterbären brennt! Der junge Mann in der Stroh-Verkleidung, ein Mitglied vom Effeltricher Burschenverein, ist tot, und alle, die das Unglück miterlebt haben, sind fassungslos.

Zur Aufklärung des Vorfalls wird die Kripo Erlangen hinzugezogen, aber Evita und Ludger bleiben nicht untätig und stellen auf ihre eigene Weise Nachforschungen zu der Tat an, denn sie gehen davon aus, dass es sich hier nicht um einen Unfall handelt, sondern um Mord.

Ich habe bisher quasi alle Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr, denn sie lässt gerne gemäßigte fränkische Mundart einfließen, gerade so viel, dass die Geschichte authentisch wirkt und trotzdem auch von Nicht-Franken gut verstanden wird. Ihre Schilderungen der Örtlichkeiten schaffen zusätzlich Lokalkolorit. Nur zu gerne würde man einmal zusammen mit Evita und Ludger in dem kleinen Polizeiposten von Baiersdorf frühstücken, denn das ist eine schöne Tradition der beiden. Was sie allerdings bei ihren Ermittlungen erleben, da wäre ich jetzt nicht scharf drauf, dabei zu sein, denn da wird es öfter mal ziemlich unangenehm. Evita ist eine super sympathische Person, und sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Was sie und Ludger zur Klärung des Falls beitragen können, das werde ich natürlich hier nicht verraten, denn diesen schönen Regionalkrimi muss man einfach selbst lesen! Er ist unterhaltsam und fesselnd, und wir begegnen interessanten Charakteren. Ab und zu blitzt auch ein feiner, unterschwelliger Humor durch, natürlich nur sehr verhalten, den dramatischen Umständen angemessen.

Ich gehe fast davon aus, dass dies der Beginn einer neuen Reihe ist, denn ab und zu habe ich den Buchtitel schon mit dem Hinweis ergänzt gesehen, dass es sich um Band 1 mit Polizeiobermeisterin Evita Emmerling handelt. Ich habe die beiden Kleinstadtpolizisten schon so ins Herz geschlossen, dass ich mich über Folgebände sehr freuen würde. Egal ob an Franken oder Nicht-Franken, dieser Krimi bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Vielschichtig und beeindruckend

Eismusik
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Mit Fridtjof Nansen und Eva Sars treffen zwei Menschen aus völlig verschiedenen Welten aufeinander. Er, der Wissenschaftler und Forscher, ist zudem ein Herzensbrecher, der anscheinend die damalige Damenwelt ...

Mit Fridtjof Nansen und Eva Sars treffen zwei Menschen aus völlig verschiedenen Welten aufeinander. Er, der Wissenschaftler und Forscher, ist zudem ein Herzensbrecher, der anscheinend die damalige Damenwelt in Atem hielt. Doch dann hat er an die gefeierte Sängerin Eva sein Herz verloren, und die beiden werden ein Paar. Ein sehr ungleiches Paar mit unterschiedlichen Werten und Zielen im Leben! Eines jedoch haben sie gemeinsam, die Lust am Skifahren und am Abenteuer.
Wenn man den Untertitel des Buches liest, denkt man an eine romantische Liebesgeschichte, aber dieses Buch ist sehr viel mehr.
Die Ehe der beiden gestaltet sich nicht einfach, denn Fridtjof widmet sich mehr seiner Forschung als dem Familienleben, und er nimmt es auch mit der Treue nicht so genau. Eines Tages verlässt er die Frau, die er liebt und bricht zu einer riskanten Forschungsreise in die Arktis auf. Eva bleibt mit der gemeinsamen Tochter zurück. Jahrelang lebt sie in Ungewissheit um das Schicksal ihres Mannes. Nur allzu gerne hätte sie ihn auf dieser Reise begleitet. Aber sie muss sich in ihrem Leben selbständig arrangieren und ihren Weg finden.
Der Roman ist aus zwei Sichtweisen geschrieben. Einerseits begleiten wir Fridtjof bei seinem wilden Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Die Schilderungen der Ereignisse sind alle sehr plastisch und faszinierend. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie es Fridtjof und seinem Team in dieser unendlichen Eiswüste ergeht und welchen Gefahren er sich stellen muss. Andererseits ist auch Evas Leben gut und ausführlich dargestellt. Auch für sie ist es nicht leicht, und manchmal zweifelt sie, ob sie sich richtig entscheidet.
Der Schreibstil ist zum Teil etwas verhalten. Die Emotionen und Gedanken der Protagonisten werden nicht immer deutlich ausgesprochen, sondern oft muss man zwischen den Zeilen lesen. Lässt man sich darauf ein, ist die Geschichte unglaublich bereichernd. Dies und auch der Umstand, dass man den Roman nicht eindeutig zuordnen kann, sondern er in verschiedenen Genres einen eindrucksvollen Platz findet, macht ihn für mich so fesselnd und besonders. Es ist ein historischer, biografischer Roman, der nicht nur eine sehr schöne und beeindruckende Liebesgeschichte erzählt, sondern uns auch in ein großes Abenteuer mitnimmt.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Sehr berührende Familiengeschichte

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Die Autorin bezeichnet diesen als ihren bisher persönlichsten Roman, was sowohl auf diesen bereits erschienen ersten Band als auch auf den zweiten Band zutrifft, der heuer im März erscheint. Barbara Leciejewski ...

Die Autorin bezeichnet diesen als ihren bisher persönlichsten Roman, was sowohl auf diesen bereits erschienen ersten Band als auch auf den zweiten Band zutrifft, der heuer im März erscheint. Barbara Leciejewski erzählt in den beiden Büchern der Mühlbach-Saga die Geschichte ihrer Urgroßeltern und Großeltern. Natürlich musste sie rund um die Tatsachen einiges dazu erfinden, um ihren Protagonisten einen lebendigen Rahmen zu geben, denn leider ist es ja oft so, dass wir viel zu wenig über unsere Vorfahren wissen. Wie die Autorin hier vorgegangen ist und was sie verändert hat, erklärt sie sehr klar in ihrem Nachwort.
Sehen wir diese Saga als das was es ist: ein historisches Romanwerk mit wahrem Kern, ein Zeitzeugnis mit Protagonisten, die es wirklich gab. Trotzdem ist es in weiten Teilen eine erfundene Geschichte, und ich finde, der Autorin ist der Spagat zwischen realen Ereignissen und fiktiven Personen und Szenen sehr gut gelungen. Man kann sich Linas Situation nur allzu gut vorstellen, wie sie in Albert verliebt ist und eine herbe Enttäuschung erlebt, als sie von ihm schwanger wird, denn Albert fügt sich dem Willen seiner Familie und lässt die junge Frau im Stich. Ihr Leben ändert sich von einem Moment zum anderen, denn sobald die Mühlbacher erfahren, dass sie schwanger ist, wenden sie sich von ihr ab. Von da an ist sie ausgegrenzt, ja man könnte sagen, sie ist eine Geächtete. Ihr Jugendfreund Karl kommt ihr zur Hilfe, denn er weiß nur zu gut, was es heißt, von der Dorfgemeinschaft abgelehnt zu werden, war er doch selbst in dieser Lage, da er als "Bankert" aufgewachsen ist. Zum Arbeiten und Helfen war er gut genug, nicht aber für dörfliche Geselligkeiten, da blieb er stets außen vor. Karl und Lina verlassen das Dorf und gehen nach Bremen. Dort bauen sie sich ein Leben auf, fernab von Vorurteilen, Verachtung und Selbstgerechtigkeit. Aber Lina lässt das Heimweh keine Ruhe, und sie möchte ihren Vater und ihre Brüder wiedersehen.
Ihre Rückkehr verläuft nicht so einfach wie gedacht, denn das Gerede ist noch lange nicht verstummt, und es gibt unvermeidbare Begegnungen im Dorf. Lena muss feststellen, dass sie die Vergangenheit immer wieder einholt.

Gerade weil mir bewusst war, dass viel Wahres in dieser Geschichte steckt, hat sie mich sehr berührt. Hier wird der Unterschied zwischen der meist eher anonymen Stadt und dem Leben auf dem Land, wo quasi jeder von jedem fast alles weiß, sehr deutlich. Diese Diskrepanz gab es damals und gibt es auch heute noch, wenn auch vielleicht inzwischen nicht mehr ganz so ausgeprägt. Die Autorin nimmt ihre Leserschaft hier mit auf eine sehr spannende Zeitreise. Man kann sich gut vorstellen, die es damals war. Auch Lenas Sehnsucht nach Mühlbach kann ich gut verstehen, denn obwohl die Bewohner es ihr schwer gemacht haben, so sind doch ihre Wurzeln, ihre Familie dort. Auch Karl ist mir von Seite zu Seite sympathischer geworden. Klar, alle Beteiligten machen Fehler, aber das ist einfach menschlich, und das Wichtige ist ja, dass man seine Fehler einsieht. Diesbezüglich verhalten sich die Protagonisten vorbildlich. Der Roman malt nicht schwarz und weiß, sondern er zeigt viele Schattierungen und Facetten aus dem damaligen Leben, sowohl am Land als auch in der Stadt. Die lebendige, bildhafte Sprache gefällt mir sehr, und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, in dem es dann bereits um die nächste Generation geht.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein hoffnungsvoller Roman aus einer dunklen Zeit

Der Himmel zu unseren Füßen
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Es ist Heiligabend auf Amrum im Jahr 1944. Birke tut alles, um diese sechste Kriegsweihnacht für die Bewohner in dem alten Bauernhaus so schön wie möglich zu machen. Aus nichts hat sie sogar einen Baum ...

Es ist Heiligabend auf Amrum im Jahr 1944. Birke tut alles, um diese sechste Kriegsweihnacht für die Bewohner in dem alten Bauernhaus so schön wie möglich zu machen. Aus nichts hat sie sogar einen Baum gebastelt. Nun hält sie Rückschau und erinnert sich an das, was sie verloren hat, als an einem Tag der vermeintlich sichere Himmel über ihr einstürzte. Aber sie hat auch wundervolle Erfahrungen gemacht, nur die Hoffnung fehlt, denn ihre Träume und Wünsche für die Zukunft erscheinen ihr aussichtslos. Da müsste schon ein Wunder geschehen....

In diesem Jahr habe ich einige Bücher von Patricia Koelle gelesen, und alle gehören zu meinen Highlights. So war es für mich an der Zeit, auch ihren weihnachtlichen Roman, der im Jahr 2018 erschienen ist, endlich zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, denn diese Geschichte ist so feinfühlig und liebevoll erzählt, dass einem beim Lesen ganz warm ums Herz wird. Anfangs verschließen die Protagonisten den erlebten Kummer noch in ihrem Herzen, aber mit der Zeit lernen sie, einander zu vertrauen und zu öffnen. In dem kriegsverletzten Jondris findet Birke einen Seelenverwandten, und das gegenseitige Verständnis trägt sie durch diese schwierige Zeit. Und doch wagen sie gar nicht, an die Zukunft zu denken, zu groß und unüberwindbar erscheinen ihnen die Hindernisse. Beide haben so viel verloren.

Jondris erzählt von seinen Erlebnissen, und man begegnet Protagonisten aus anderen Romanen der Autorin. Diese zarten Verbindungen zwischen den Büchern empfinde ich immer als sehr schön, und sie zaubern mir ein Lächeln der Erinnerung ins Gesicht.

Dies ist eine Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang, und obwohl sie in dunkelster Zeit spielt, ist sie doch so voller Wärme, Hoffnung und Licht.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Ein inspirierender Ratgeber für alle, die das Räuchern zelebrieren

Wohltuendes Dufträuchern
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Eigentlich schon immer gehört das Räuchern für mich zum Jahreslauf und hat zu bestimmten Zeiten auch Tradition. Ausprobiert habe ich schon alle möglichen Methoden, angefangen von Räucherstäbchen und Räucherkerzen ...

Eigentlich schon immer gehört das Räuchern für mich zum Jahreslauf und hat zu bestimmten Zeiten auch Tradition. Ausprobiert habe ich schon alle möglichen Methoden, angefangen von Räucherstäbchen und Räucherkerzen über das Räuchern auf Kohle oder mit Räucherbündeln bis hin zum Räuchern auf einem Stövchen. Besonders das Räucherstövchen ist seit einigen Jahren mein Favorit und ständig bei mir im Einsatz, denn bei allen anderen Methoden empfinde ich den Duft bzw. den Rauch als zu intensiv und manchmal sogar unangenehm. Bisher habe ich eigentlich immer auf gekauftes Räucherwerk (Weihrauch, Räuchermischungen) zurückgegriffen. Dieses schöne Buch eröffnet aber ganz andere und sehr viele Möglichkeiten.

In den ersten Kapiteln erfährt man Allgemeines zum Thema Riechen und auch darüber, wie man seinen Geruchssinn trainieren kann. Auch der Zusammenhang zwischen nachlassendem Geruchssinn und manchen Krankheiten wird hier thematisiert, ein sehr spannendes Thema, das mich besonders interessiert, da ich die ganze Welt der Düfte und auch die Funktion unserer Sinne faszinierend finde.

Es schließt sich ein Kapitel an, das vor allem für Einsteiger in die Materie des Räucherns sehr hilfreich ist, denn hier geht es um den Umgang mit einem Räucherstövchen, und es sind auch ein paar hilfreiche Tipps dabei, beispielsweise wie man das feine Sieb davor schützt, mit Harz zu verkleben, denn wenn man Harze räuchert, verflüssigen diese sich beim Erhitzen.

Im nächsten Schritt erfährt man, was man alles verräuchern kann, und hier beginnt der für mich richtig interessante Teil. Neben den fertig gekauften Räuchermischungen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich sein Räucherwerk selbst zu sammeln. Hier geht es um den achtsamen Umgang mit dem, was uns die Natur liefert. Die beschriebenen Pflanzen sind nach Kapiteln gegliedert, wo man sie am besten finden kann und was man beim Sammeln beachten sollte. Für einige muss man in Wald und Flur auf die Suche gehen, aber auch der eigene Garten oder Balkon bietet tolle Möglichkeiten, und beginnen können wir auch ganz einfach in der Küche. Viele Gewürze und Kräuter eignen sich perfekt zum Räuchern, und dieses Buch gibt einem viele Hinweise an die Hand, wie man am besten damit umgeht, denn es gibt einige Punkte zu beachten, und man unterscheidet, ob man Harze, Holz, Blüten, Blätter, Gewürze oder auch Pilze verräuchern möchte, denn die Vorgehensweise ist manchmal ein wenig unterschiedlich.

Am Ende sind auch einige Vorschläge für eigene Räuchermischungen im Buch, und ich finde die vielen Ideen und Empfehlungen sehr inspirierend. Gerade momentan, während der Rauhnächte, nehme ich diesen schönen Ratgeber täglich zur Hand, da ich das Räuchern aktuell viel intensiver zelebriere als zu anderen Zeiten.

Am Ende des Buches findet man eine Wirkungstabelle, in der alles Räucherwerk noch einmal alphabetisch aufgelistet ist und wo man ablesen kann, wofür welches Kraut, welches Holz oder Harz besonders geeignet ist. Hier erkennt man auf einen Blick, welches Räucherwerk beispielsweise eine reinigende Wirkung hat, welches die Konzentration fördert, welches beruhigt und entspannt und vieles mehr.

Wer sich intensiver mit dem Thema "Räuchern" beschäftigt und nach unkomplizierten Möglichkeiten sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten. Für mich ist es schon nach kurzer Zeit unverzichtbar geworden.

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