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Veröffentlicht am 26.02.2024

Sticht nicht heraus

It happened one Summer
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Piper ist ein It-Girl, das Partys, angesagte Leute und vor allem Aufmerksamkeit liebt. Nachdem sie es eines Tages nach einer unschönen Trennung zu weit treibt und durch einen Einbruch in einen Hotel-Pool ...

Piper ist ein It-Girl, das Partys, angesagte Leute und vor allem Aufmerksamkeit liebt. Nachdem sie es eines Tages nach einer unschönen Trennung zu weit treibt und durch einen Einbruch in einen Hotel-Pool im Gefängnis landet, reicht es ihrem Stiefvater. Sie soll sich rehabilitieren und in dem kleinen Küstenort Westport zu sich finden und sich um die heruntergekommene Bar ihrer Familie kümmern. Ihr Vater wuchs dort auf und auch Piper und ihre Schwester haben ihre Wurzeln dort.

Vorwort:
"It Happened One Summer" von Tessa Bailey ist der erste Band ihrer "Die Bellinger-Schwestern" Reihe und erschien April 2023 bei Piper. Es umfasst 400 Seiten und ist als Paperback, e-book und Hörbuch erhältlich.

Meine Meinung:
Seit letztem Jahr stehe ich total auf RomComs und als mir in der Buchhandlung "It Happened One Summer" in die Hände fiel, war es quasi Liebe auf den ersten Blick. Nicht nur der Klappentext machte richtig Lust auf die Geschichte, auch das Cover sprach mich sehr an und ich finde die deutsche Version sogar ein wenig besser als die englische. Das Blautöne harmonieren wunderbar mit den wenigen anderen Farben und den Figuren, die quasi als Farbtupfer etwas herausstechen. Ich freute mich auf eine schöne Liebesgeschichte mit etwas Tiefgang, etwas Humor und Emotionen. Zwar gab es gute Momente, aber ansonsten war es sehr Standard für mich und ich fand es die meiste Zeit sehr langweilig.

Und dabei gefiel mir der Anfang richtig gut. Es war sehr skurrill, schräg und etwas drüber, hat aber auch richtig viel Spaß gemacht und ich fand die Eskapaden von Piper zu herrlich. SIe wirkte sehr naiv, war viel auf ihr Ansehen und die daher eingehende Aufmerksamkeit bedacht, war aber auch authentisch. Die Szene im Gefängnis, wo sie die Aufseherin um den kleinen Finger wickelte war klasse und ich bewunderte ihren Einfallsreichtum. Die erste Zeit im Westport mochte ich durchaus gerne und ich war sehr gespannt darauf, wie sie und ihre Schwester Hannah sich in dem Ort schlagen und wie es mit der Bar weitergehen würde, zumal auch die Kabbelein zwischen Piper und Brendan interessant waren.

Es gab Momente, die ich echt toll fand und die zeigten, was für ein Potenzial in dieser RomCom steckten. Sei es die skurillen Einwohner, die das Herz auf dem rechten Fleck hatten, die Renovierungsarbeiten in der Bar, die nicht immer gut abliefen oder die Tatsache, dass beide im Grunde absolut hilflos waren und nicht einmal etwas in einer Pfanne braten konnten. Mir gefiel es und ein paar Szenen waren super lustig...vor allem die mit der besagten Pfanne :D Man erfuhr einiges über den Vater und die restliche Familie der Schwestern, sowie ein paar Geheimnisse des Ortes, aber es wollte bei mir nie komplett der Funke überspringen. Das lag zum Teil daran, dass es oft haltlos und sehr vorhersehbar wirkte. Ansich habe ich damit kein Problem und erwarte es irgendwo bei solchen Büchern auch, aber dieses schaffte es einfach nicht, sich von dem Rest abzuheben und dümpelte die meiste Zeit vor sich hin, bevor am Ende sich alles quasi überschlug und viel zu dramatisch wirkte.

Ich fand es die meiste Zeit zu ruhig, bzw. zu langweilig und es bot keine rechte Abwechslung. Es gab viel unnötiges Drama, Kitsch und Klischees, die vor allem zum Ende hin erdrückend wirkten und einfach nervten. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Brendan und Piper wirkte sehr fad und ich spürte keine Chemie zwischen ihnen. Zwar mochte ich sie auch als Charaktere nicht so sehr, aber die beiden als Paar boten einfach nichts interessantes. Der Übergang ging mir zu schnell und sobald sie etwas miteinander anfingen reihte sich Erotikszene an Erotikszene. Problematisch fand ich auch die Tatsache, dass beide recht läppisch mit dem Thema Verhütung umgingen, so nach dem Motto "braucht ja keiner". Das gefiel mir einfach gar nicht.

Die Charaktere waren austauschbar und auch, wenn ich Piper anfangs interessant fand, wirkte es später nur noch anstrengend. Sie war recht oberflächlich, wie schon erwähnt anstrengend und abgehoben. Zwar wurde sie durch ihre Reise etwas zurückhaltender und dachte auch mal nach, aber sie blieb eigentlich bis zum Schluss recht naiv, blass und dümmlich. Ich fand es schade, dass sie die meiste Zeit eher wie ein wandelndes Klischee argierte, anstatt wirklich eine nachvollziehbare und authentische Wandlung zu durchlaufen.

Mit Brendan wurde ich leider ebenfalls nicht wirklich warm, auch wenn er immer etwas ruhiger und bedachter war. Es gab Momente, wo er mir gut gefiel und ich seine anpackende Art schätzte, aber ich fand es teils sehr respektlos, wie er über seine verstorbende Frau redete und über sie dachte. Er war sehr stur, hielt nichts von Kompromissen und war in seinen Gewohnheiten festgefahren.

Die Nebencharaktere wirkten sehr austauschbar. Anfangs mochte ich Hannahs ruhige Art, aber später wirkte sie auch etwas dümmlich und albern, was ich schade fand. Einzig Opal, Mick und Fox stachen etwas heraus und boten ein paar interessante Aspekte. Aber abseits davon blieb mir auch keiner wirklich im Gedächtnis.

Der Schreibstil sprach mich auch nur bedingt an. Es gab ein paar skurille und interessante Momente, die mir gefielen, aber ansonsten zog es sich oft und wirkte langweilig. Zudem gab es eben viel Kitsch und Klischees und ich hatte Schwierigkeiten, mich in die Geschichte und die Charaktere reinzufinden. Die Erotikszenen waren einfach zu viel des Guten und nicht sinnlich.

Fazit:
Es klang nach einer schönen RomCom mit etwas Humor, ein paar spicy Szenen und Emotionen für zwischendurch, aber leider gefiel es mir nach dem interessanten Start kaum noch. Die Figuren entwickelten sich kaum weiter und bei all dem Kitsch und den Klischees stach auch kaum einer wirklich hervor. Der Schreibstil war oft langweilig und mir fiel es schwer, in die Geschichte reinzufinden. Zwischen dem Paar spürte ich keine Chemie und ich fand manche Dinge etwas problematisch. Das war mein erstes und letztes Buch von der Autorin und von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2023

Neuanfang

Die kleine Bäckerei am Strandweg
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Polly ist mit Leib und Seele eine leidenschaftliche Bäckerin und kann ihr Hobby nun zum Beruf machen. Und auch der Standort verlockt mit einer traumhaften Kulisse und vielen Männern, aber leider entpuppt ...

Polly ist mit Leib und Seele eine leidenschaftliche Bäckerin und kann ihr Hobby nun zum Beruf machen. Und auch der Standort verlockt mit einer traumhaften Kulisse und vielen Männern, aber leider entpuppt sich die Bäckerei als Bruchbude und sie wird nicht herzlich aufgenommen. Aber nach und nach wendet sich ihr Schicksal und nicht nur den kleinen Papageientaucher kann sie für sich einnehmen...

Vorwort:
"Die kleine Bäckerei am Strandweg" von Jenny Colgan ist der erste Band ihrer gleichnamigen Reihe. Zum besseren Verständnis sollte der Reihenfolge nach gelesen werden, da die Bände aufeinander aufbauen.

Meine Meinung:
Durch eine Zufall fand ich gleich die komplette Reihe in einem Tauschregal und war sehr gespannt, weil ich schon lange mal etwas von der Autorin lesen wollte. Nicht nur auf verschiedenen Foren wurde ich sehr neugierig auf Colgan, auch meine Kollegin empfahl sie mir öfter. Daher sah ich es als Wink des Schicksals an und freute mich sehr auf den Auftakt. Nicht nur der Klappentext versprach eine gute Unterhaltung, auch das Cover verlockte. Der kleine Laden vor dem Hafen, das Wasser und der strahlend hellblaue Himmel machten wirklich Lust darauf.

Nur leider war es einfach nicht mein Buch. Schon anfangs hatte ich gewisse Schwierigkeiten, weil ich mit vielen Informationen, Figuren, Beziehungen und Konflikten konfrontiert wurde und mich leicht erschlagen fühlte. Aber dennoch hatte die Geschichte etwas, was mich durchaus neugierig werden ließ und ich wollte schon wissen, wie Polly ihr neues Leben meistern würde, das ja nicht unbedingt den besten Start hatte. Allerdings störte es mich bereits hier, wie oft ein Name auf einer Seite auftauchte. Person X machte dies, X ging dort, X sagte das...u.s.w. . Dies riss mich leider immer wieder aus dem Lesefluss und dadurch wirkte es manchmal etwas steif. Zwar gewöhnte ich mich später daran, wurde aber nie wirklich warm damit.

Das Geschehen stockte immer wieder und dieses hin und her in ihrem Liebesleben sprach mich nicht an. Ich fühlte aber auch bei keinem der Männer eine Chemie zu ihr und die Dramen am Ende waren etwas zu melodramatisch, auch wenn es mich durchaus berührte. Aber irgendwie fand ich einfach keinen richtigen Draht zu Polly oder ihrer Geschichte. Einzig der Papageientaucher Neil eroberte mein Herz und sorgte für die eine oder andere echt süße Szene.

Das lag auch an den Charakteren, mit denen ich einfach kein Stück warm wurde. Zu Polly fand ich keinen Draht, mal war sie sehr uphorisch und dann wieder total weinerlich. Irgendwie konnte ich sie nicht verstehen und die Männer Tarnie und Huckle wirkten seltsam und unnahbar. Weshalb Polly dann auch mit Kerensa befreundet war, wurde mir nie schlüssig, weil diese Frau ein wandelndes Klischee war und echt nervte.

Der Stil sprach mich nicht an und las sich recht schleppend, obwohl es anfangs durchaus ein paar interessante Szenen gab, aber ich fand ihn einfach zu seicht und harmlos. Ich hatte echt mit etwas mehr emotionaler Spannung gerechnet und auch, wenn mir da bestimmt der eine oder andere widersprechen würden, hat es mich in der Hinsicht nicht packen können. Die Gefühle blieben eher unauffällig und ich fieberte mit keinem der Charaktere mit, was ich doch etwas schade fand.

Fazit:
Ich hatte mich auf die Geschichte und den Stil gefreut, aber beides konnte mich nicht überzeugen oder begeistern. Es hat seine netten Momente und der kleine Papageientaucher war sehr niedlich, aber ansonsten konnte es mich nicht packen. Mir fehlte etwas die Tiefe und greifbare Emotionen, zumal die Charaktere nicht sympathisch waren. Die Bücher dieser Reihe oder generell der Autorin werde ich nicht weiter verfolgen, dafür konnte mich dieser Auftakt einfach zu wenig überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2023

Habe mir mehr erhofft

In Deeper Waters
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Als Prinz Tal sich endlich beweisen darf, entdecken er und seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden retten. Tal soll auf ihn aufpassen und fühlt sofort eine intensive Verbindung ...

Als Prinz Tal sich endlich beweisen darf, entdecken er und seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden retten. Tal soll auf ihn aufpassen und fühlt sofort eine intensive Verbindung zu dem Athlen. Bevor sich mehr zwischen ihnen entwickeln kann, verschwendet dieser spurlos und Tal wird entführt. Da seine Magie verboten ist, schwebt er nun in Gefahr.

Meine Meinung:
Als mir dieses Buch ins Auge fiel, war es sofort Liebe auf den ersten Blick. Ich liebe das Cover, was ein absolutes Highlight ist. Eigentlich mag ich Personen darauf nicht so sehr, aber ich kann die abgebildete Person mit Tal identifizieren und ich liebe die Harmonie der Farbkombination. Und auch der Klappentext sprach mich sehr an, schade, dass mich das Buch leider nicht begeistern konnte. Vielleicht bin ich zu alt für die Geschichte gewesen oder sie war einfach nicht meins. So oder so war es einfach kein Buch für mich.

Schon anfangs hatte ich gewisse Probleme, zu dem Geschehen oder den Personen eine gewisse Bindung aufzubauen, aber es las sich flüssig und es konnte mich durchaus neugierig auf die fortlaufende Handlung machen. Ich hatte die Hoffnung, dass ich mich noch reinfinden würde und dann die erhoffte Magie spüren würde, aber auch später fand ich einfach keinen Bezug dazu. Das lag vielleicht auch daran, dass es sich recht spannungsarm las und ich mich langweilte. Die Liebesgeschichte zwischen Tal und Athlen fand ich in Ordnung, auch wenn es mir doch etwas sehr fix mit den beiden losging und mich nicht so packen konnte, wie erhofft.

Aber es drehte sich für mich auch etwas im Kreis und blieb leider auch etwas oberflächlich. Zwar erfuhr man auch einiges über Tals Familie und das Königreich, sowie die Gefahr, in der es sich befand, aber es wurde doch viel Potenzial verschenkt und wirkte vor allem zum Ende hin doch recht gehetzt, was ich sehr schade fand. Ich hätte gerne mehr über die Geschichte des Reiches erfahren und wieso die jetzt alle im Clinch liegen, aber da bekam ich nur dürftige Informationen. Viele Handlungen wurden angeschnitten, dann aber nicht zuende geführt und blieben offen im Raum. Viele meiner Fragen wurden nicht oder nur dürftig beantwortet.

Der Schreibstil wurde eher einfach und oberflächlich gehalten und versprühte leider keine Magie, Charme oder das gewisse Extra. Er las sich sehr flüssig, war mir aber zu langweilig. Einzig die Entwicklung von Tal wurde gut beschrieben und war interessant.

Fazit:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, bin aber nun recht enttäuscht und werde auch kein weiteres mehr von dem Autor lesen. Es hatte seine netten Momente und wurde zum Ende hin auch ein wenig spannender, las sich die meiste Zeit aber recht unaufregend und zu zahm. Die Magie blieb sehr im Hintergrund und auch die Liebesgeschichte konnte nicht ihr Potenzial entfalten. Ich denke aber, dass das Buch vor allem für jüngere Leser gut geeignet ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2023

Schönes Setting, aber mit einer unsympathischen Hauptfigur

Die Liebe fliegt, wohin sie will
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Cleo liebt ihren Job als Stylistin und ihr Leben in Berlin, vom Landleben will sie nichts wissen. Als sie in die Bretagne reisen muss, um auf dem Biohof von Finn auszuhelfen, holt sie ihre Vergangenheit ...

Cleo liebt ihren Job als Stylistin und ihr Leben in Berlin, vom Landleben will sie nichts wissen. Als sie in die Bretagne reisen muss, um auf dem Biohof von Finn auszuhelfen, holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Nach und nach schwächelt ihr Widerwille und sie verliebt sich in die Landschaft, das Meer und seine Bewohner. Auch Finn lässt sie nicht kalt und Cleo muss sich entscheiden, wo ihr Herz liegt.

Meine Meinung:
Als mir "Die Liebe fliegt wohin sie will" bei einer Challange ausgesucht wurde, war ich sehr gespannt auf das Buch. Der Klappentext klang echt super und ich freute mich auf die Geschichte. Das Cover spricht mich eher weniger an, weil es sehr kitschig wirkt, aber irgendwie passt es auch ganz gut.

Leider hatte ich schon Beginn so meine Probleme mit der Geschichte. Irgendwie fand ich keinen wirklichen Bezug zum Geschehen und auch mit der Hauptfigur Cleo haderte ich ziemlich. Aber ich wollte nicht so einfach aufgeben und hoffte, dass ich noch damit warm werden würde. Und in gewissen Dingen schaffte das Buch auch noch meine Neugier zu wecken, aber insgesamt fand ich es langweilig und auch emotional erreichte es mich einfach nicht.

Schön fand ich aber die Beschreibungen der Location. Ich war nie in der Bretagne, dennoch fühlte ich mich, als sei ich dort und das war echt toll. Auch ein paar der Dorfbewohner fand ich super, allerdings zog sich die Geschichte für mich wie Kaugummi. Man begleitete Cleo auf ihrem Alltag auf dem Hof. Wie sie mit den Tieren kuschelte, sich neu entdeckte und schließlich auch in Finn eine neue Liebe fand. An sich mag ich solche Settings total gerne, aber die Autorin schaffte es einfach nicht, mich zu begeistern, was auch an der lauen Romanze und der unsympathischen Hauptfigur lag.

Schon in den ersten Seiten fand ich Cleo recht anstrengend. Ich konnte sie durchaus verstehen, aber ihre ganze Art war einfach nervig. Sie wirkte etwas naiv, wirkte sehr ich-bezogen und unempathisch. Mitunter deswegen konnte ich auch die Liebesgeschichte mit Finn nicht nachvollziehen. Ich fragte mich, was er an ihr fand, da mich ihr Verhalten echt abschreckte. Zudem spürte ich auch keine Chemie zwischen ihnen und ihre gemeinsamen Liebesszenen wirkten auf mir zu emotionslos und mir fehlte auch etwas die Tiefe. Aber auch mit Finn wurde ich nie wirklich warm, da er mir zu blass und und unnahbar blieb.

Die Nebencharaktere fand ich durchaus in Ordnung, nur ein paar konnte ich gar nicht leiden. Vor allem Dina fand ich absolut schrecklich gezeichnet. Ich fand es nicht schlimm, dass sie sehr zickig war, aber es wirkte sehr aufgesetzt und die Streitereien zwischen ihr und Cleo waren nervig.

Der Schreibstil konnte mich auch nicht überzeugen. Mir fehlte die Tiefe, Nähe zu den Figuren und Sympathie. Allerdings las er sich ganz flüssig und ich fand die Beschreibungen der Bretagne sehr schön. Da hatte ich immer ein klares Bild vor Augen.

Fazit:
Die Idee kalng schön und in gewissen Zügen konnte es mich auch überzeugen, aber weder mit den Figuren, noch mit dem Stil oder der Geschichte bin ich wirklich warm geworden. Das hätte echt interessant werden können, aber ich fand es sehr langweilig und manchmal anstrengend. Vor allem mit den Figuren haderte ich doch so manches Mal.


  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 22.10.2023

Viel zu langatmig !

Boyfriend Material
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Luc hat ein großes Problem, an dem sein Vater nicht ganz unschuldig ist. Zwar sorgt Luc schon selber genügend dafür, dass er negativ in der Presse auffällt, natürlich nicht mit Absicht, aber durch die ...

Luc hat ein großes Problem, an dem sein Vater nicht ganz unschuldig ist. Zwar sorgt Luc schon selber genügend dafür, dass er negativ in der Presse auffällt, natürlich nicht mit Absicht, aber durch die Prominens seines Vaters steht er ohnehin stämdig unter Beobachtung und das könnte ihm nun seinen Job bei einer Wohltätigkeitsfirma kosten. Um sein Image aufzupolieren muss nun ein Fake-Boyfriend her, der nicht respektabel und und ein gutes Licht auf ihn wirft, sondern auch mit dem ganzen Medienrummel klar kommen müsste. Und da passt Oliver mehr als perfekt. Er ist Anwalt, Veganer und sehr korrekt in seinem Benehmen und Auftreten; perfekt also, wenn nur nicht Gefühle zwischen ihnen aukommen würden.

Vorwort:
"Boyfriend Material" von Alexis Hall ist der erste Band der "Boyfriend Material" Dialogie und sollte in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Meine Meinung:
Als ich das Buch kaufte, hatte ich keinerlei Ahnung, dass es so beliebt war. Ich sah es in der Buchhandlung und für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Das Cover finde ich wirklich sehr schön, auch wenn ich eigentlich keine Personen darauf mag, aber diese beiden jungen Männer kann ich mir eindeutig als Luc und Oliver vorstellen. Da hat der Designer einen super Job gemacht und auch der Hintergrund gefällt mir gut. Ich mag die kleinen Zeichnungen mit den Wahrzeichen Londons und die Farbkombi aus pink und mintblau harmoniert sehr schön. Nur das englische Original finde ich besser, weil sie da rot und blau als Hintergrund gewählt haben.

Das war eigentlich auch schon das beste an dem Buch, denn leider konnte die Geschichte selber mich nach dem guten Start kaum mehr überzeugen oder begeistern, was ich echt schade finde, da ich den Trope sehr gerne mag. Aber anstatt eine humorvolle Liebesgeschichte mit etwas Tiefgang und spannenden Wendungen zu erzählen, die einen packen, langweilte mich der Autor mit unzähligen Längen und einer Handlung, die mich manchmal etwas rastlos zurückließ. Das Potenzial, was sich hier vor allem in emotionaler Sicht bot, wurde kaum genutzt oder sehr schnell abgehakt.

Und dabei begann alles echt super. Zwar fand ich es etwas chaotisch und ich brauchte ein eine gewisse Zeit, um reinzukommen, aber ich liebte dieses humorvolle Setting. Es las sich sehr charamant und auch die Charaktere mochte ich hier noch sehr gerne. Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive von Luc erzählt, was mir gut gefiel, auch wenn eine zweite Sicht von Oliver nicht schlecht gewesen wäre, aber so passte es für mich gut. Seine Sorgen und Ängste wurden sehr greifbar dargestellt und irgendwie tat er mir Leid, auch wenn er an seinem Unglück nicht unschuldig war und es auf gewisse Weise provozierte. Die Idee mit dem Fake-Boyfriend ist definitiv nicht neu, aber ich war gespannt, wie es hier umgesetzt wird. Vor allem auf das erste Kennenlernen und die Veränderungen zwischen ihnen freute ich mich durchaus.

Der Humor war echt klasse. Die schlechten Witze, mit denen Luc seine Kollegen jeden Morgen quälte, waren ein absolutes Highlight, selbst als mir das Buch nicht mehr gefiel, denn das ist genau mein Humor. Ebenso wie die skurilen Namen der Gruppe von Luc und seinen Freunden bei Whatsapp, die mitunter "Queervangers" hieß, brachten mich zum Grinsen.

Aber leider war´s dann auch schon mit dem Positiven. Nach dem klasse Start wurde es immer langweiliger. Das begann schon mit dem ersten Treffen zwischen Luc und Oliver, wo ich keinerlei Chemie oder dergleichen feststellen konnte. Klar, dass es da noch nicht die große Liebe sein kann und nicht einmal Zuneigung, da sie auch eine etwas unschöne Vorgeschichte hatten, aber da bestand ja keinerlei Anziehung. Ich hoffte, dass sich das nach und nach entwickeln würde, aber auch bis zum Schluss verstand ich nicht, was sie zueinander anzog. Zwar wurde beschrieben, wie sie sich immer näher kamen und die Grenzen wohl auch verschwammen, aber das spürte ich einfach nicht. Hier wurde sehr viel Potenzial verschenkt.

Vielleicht lag es daran, dass es zu viele Längen gab, das jegliche Chemie im Keim erstickt oder sich in meinen Augen zu sehr auf unwichtiges anstatt auf die Haupthandlung konzentriert wurde, was definitiv nicht förderlich war. Der Autor schrieb leider sehr langatmig und packte so viele Nebenhandlungen rein, dass es viel zu chaotisch und langweilig wirkte und verlor sich. Hier hätte er wirklich gute 200 Seiten weg lassen und ein wenig straffer schreiben können, dann wäre es garantiert besser geworden, denn im Kern gefiel es mir. Aber so zog es sich wie Kaugummi und zum Schluss las ich auch nur quer, weil ich es endlich beenden wollte.

Und auch die Charaktere sprachen mich nicht an. Zu Beginn mochte ich Luc und Oliver sehr gerne, aber je mehr Zeit man mit ihnen verbrachte, desto unsympathischer wurden sie mir. Die Nebencharaktere sind bis auf die Mutter eigentlich absolut nicht nennenswert und ehrlich gesagt habe ich die meisten auch schon wieder vergessen. Aber seine Mom mochte ich ganz gerne, weil sie immr für ihn da war und ich ihre flippige und doch auch geerdete Art super fand.

Bei Luc hatte ich anfangs echt die Hoffnung, dass er ein kleines Highlgiht werden könnte, denn sein Zynismus war einfach zu herrlich. Bei dem, was er erlebte, war das irgendwo kein Wunder, aber ich liebte seine spöttische Bemerkungen und vor allem seine schlechten Witze, mit denen ich nun auch meine Kollegen quäle. Da konnte ich nicht mehr vor lachen ! Allerdings wurde er mir dann immer unsympathischer. Zwar konnte ich viel von seiner Wut und seinen Ängsten verstehen, aber er verhielt sich die meiste Zeit wie ein kleines Kind, das einen Trotzanfall hatte. Er soll Ende 20 sein, aber bei seinem Benehmen dachte ich die meiste Zeit, dass er höchsten 18 sein könnte. Er rastete oft aus und spielte dies dann runter, so war er eben. Zwar fand ich es manchmal gut, dass er seine Meinung sagte, aber er vergriff sich auch eindeutig im Ton und verhielt sich unangemessen.

Oliver dagegen war mir zu merkwürdig. Ich weiß nicht, warum genau, aber ich fühlte mich mit dieser Figur unwohl. Seine kühle und gelangweilte Art wirkte zu gewollt, zu unnatürlich und eigentlich mag ich solche Charaktere, aber abseits davon bot er eigentlich nicht viel, was ich interessant fand. Und seine Familie lassen wir da mal beiseite, die war ein Fall für sich.

Die Chemie zwischen ihnen war eigentlich nicht existent und leider spürte ich da zum Ende hin höchstens Freundschaft, auch wenn dann von der großen Liebe gesprochen wurde. Generell war der Wechsel ihrer Gefühle und auch die Entwicklung ihrer Beziehung komisch. Es passierte die ganze Zeit nichts, absolut nichts, was in irgendeiner Weise die emotionale oder sexuelle Spannung zwischen ihnen aufbaute und ganz plötzlich konnten sie sich dagegen nicht mehr wehren ? Wogegen ? Gegen keine Chemie ? Der Autor schaffte es nicht, diesen Wechsel authentisch darzustellen. Man fieberte nicht mit dem Paar mit und freute sich auch nicht, als es mit ihnen losging, was ich sehr schade fand.

Fazit:
Ich freute mich sehr auf dieses Buch und wurde leider so enttäuscht. Statt das Potenzial zu nutzen, dass die Idee bot, langweilte der Autor mich mit unzähligen Längen, komischen Dramen und unpassenden Wechseln. Die Charaktere sprachen mich auch nicht an, da sie sehr unsympathisch und mitunter wie Bots wirkten. Vor allem Luc und Oliver waren eine Enttäuschung, da ich auch keine Chemie zwischen ihnen spüren konnte und sie sich nicht ihrem Alter entsprechend verhielten. Für mich war es auch an dieser Stelle und ich habe kein Interesse daran, diese Dialogie weiterzuführen.

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