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Veröffentlicht am 29.10.2017

Der 1. Fall der Münsterland-Detektive

Der schwarze Schatten
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Ich lerne Jacqueline "Jacky" und ihren Bruder Ben, der immer zu Streichen aufgelegt ist, kennen. Die beiden wohnen in Münster. Gar nicht so weit weg liegt der Reiterhof, wo sie in den letzten Ferien erstmals ...

Ich lerne Jacqueline "Jacky" und ihren Bruder Ben, der immer zu Streichen aufgelegt ist, kennen. Die beiden wohnen in Münster. Gar nicht so weit weg liegt der Reiterhof, wo sie in den letzten Ferien erstmals ohne ihre Eltern waren. Da soll es nun bald wieder hin gehen. Zusammen mit Leona, die auf dem Reiterhof lebt, und Felix, der aus Rheine kommt, hatten sie beschlossen, als die Münsterland-Detektive in den Ferien ihre Abenteuer zu bestehen. Und gleich in der ersten Nacht gilt es das erste Abenteuer zu bestehen.

Nach "Die verflixte Wiese (2)" und "Gefahr am Baumhaus (3)" ist nun die erste Geschichte der Münsterland-Detektive an der Reihe. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, ist man hier an keine Lesereihenfolge gebunden, sondern kann die Bücher in jeder beliebigen Reihenfolge lesen. Auch sind die Geschichten nicht nur für Münsterländer Kinder gedacht. Die Abenteuer könnten sich in jeder beliebigen Gegend in Deutschland oder auch im Ausland genau so abspielen.
In einer liebevollen kindgerechten Sprache beschreibt die Autorin die Gegend im und rund um den Reiterhof. Wunderschöne, die Fantasie anregende Zeichnungen runden die spannende Geschichte ab. Die Geschichte eignet sich sehr gut zum Vorlesen. Durch die große Schrift können sich aber auch Leseanfänger sehr gut daran versuchen. Kurze Kapitel machen es nicht so schwer mit dem Lesen auch mal eine Pause zu machen.
Am Schluss der Geschichte ist nochmal das Erinnerungsvermögen des Lesers gefragt, der 3 Fragen zum Inhalt beantworten muss. Die Kreativität kommt auch nicht zu kurz. Ein eigenes Lesezeichen und den eigenen Detektivausweis gilt es nach der einfachen Anleitung zu basteln.
Auch dieses Buch werden die Kinder wieder verschlingen. Da bin ich mir sicher.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Greta auf ihrem Weg zu sich selbst

Der Duft von Pinienkernen
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"Ich wünschte, Du wärst hier" schreibt Greta Martinelli ihrer Freundin Katrin aus jeder Stadt in Italien, die sie auf ihrer Kochbuch-Reise besucht. Greta ist Hals über Kopf aus München geflohen, nachdem ...

"Ich wünschte, Du wärst hier" schreibt Greta Martinelli ihrer Freundin Katrin aus jeder Stadt in Italien, die sie auf ihrer Kochbuch-Reise besucht. Greta ist Hals über Kopf aus München geflohen, nachdem sie einen großen Fehler gemacht und damit die jahrelange Freundschaft zu Katrin aufs Spiel gesetzt hat. Nun ist die gemeinsame Wohnung weg, die Nudelbar in der Kaufingerstraße gibt´s nicht mehr und die Freundschaft hat sich auch aufgelöst. In Italien hat sie viel Zeit zum Nachdenken und ganz langsam findet sie zu sich selbst zurück. Spielt da vielleicht auch der in sich gekehrte Fotograf Christoph Schilling eine Rolle?

Ich habe Greta um ihre Reise durch Italien beneidet. Venedig im Februar, die Emilia Romagna, Parma, Bologna, Rom und schließlich Gallipoli in Apulien, die Heimat ihrer Großmutter Vittoria, von der sie ein Kochbuch nicht nur mit den leckersten Gerichten, sondern auch mit Lebensweisheiten immer bei sich hat. Auf der Suche nach geeigneten Plätzen und Gerichten für ihr Kochbuch begleite ich mit dabei. Bei den Beschreibungen von Land und Leuten schwelge ich in Reiseplänen.

Es dreht sich alles um ein Kochbuch, das der Verleger und Produzent Holger Frischmann mit ihr heraus bringen will. Bei der Zubereitung der leckeren Gerichte läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Beim Lesen der Zutaten steigt mir deren Duft in die Nase. Und die Fotos, die der Fotograf macht, kann ich vor meinem inneren Auge sehen.

Nicht nur Greta, Katrin und Christoph, die Hauptprotagonisten, sind sehr gut gezeichnet. Auch die Menschen um diese Drei herum kann ich mir sehr gut vorstellen und lerne sie gut kennen. Besonders in Herz geschlossen habe ich den kleinen Timo, der mit seinem Papa auf einem Olivengut ausserhalb von Bologna lebt.

In die Gefühlswelt von Greta kann ich mich sehr gut hinein versetzen und es ist schön zu lesen, wie sie ganz langsam zurück zu sich selbst findet und sich verzeihen kann.

Ein wunderbares Buch über die Freundschaft, die Liebe, das Verzeihen und die Kochkünste einer jungen Frau und ihrer Freunde.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Für immer Weihnachten
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Vorweihnachtszeit in Frankfurt 1951. Vor genau einem Jahr hat der Freund ihres Mannes Johannes sie auf dem Bahnhof empfangen und ihr berichtet, dass Johannes nicht wiederkommen wird. Er ist in den letzten ...

Vorweihnachtszeit in Frankfurt 1951. Vor genau einem Jahr hat der Freund ihres Mannes Johannes sie auf dem Bahnhof empfangen und ihr berichtet, dass Johannes nicht wiederkommen wird. Er ist in den letzten Kriegstagen gefallen. Eva versucht seitdem mit ihrer kleinen Tochter Lotte mehr schlecht als recht im Leben zurecht zu kommen. Nun hat sie Paul kennengelernt, einen Mann, mit dem sie ein neues Leben aufbauen will. Aber auch ihn treiben dunkle Geister. Bis Lotte kurz vor Weihnachten einen Leierkastenmann und seinen kleinen grauen Esel kennenlernt, der ihr Leben auf den Kopf stellt.

An dem Liedtext "Wenn der Herrgott will – fallen tausend Flocken – und in stiller Nacht – läuten alle Glocken – und ein weißer Teppich – langsam fällt – hinab auf unsere kleine Welt" von Zarah Leander, dass meine Mutter mir als Schlaflied immer vorgesungen hat, hält sich Eva in der Vorweihnachtszeit fest. Wird sie und auch Paul es schaffen, ihre Gedanken an die Vergangenheit auszublenden und in der gegenwart glücklich zu werden?

Diese anrührende, bezaubernde kleine Weihnachtsgeschichte hat mich emotional sehr berührt. Sie erzählt von so wunderbaren Menschen, von Hilfsbereitschaft und der Würdigung des Alters und von einem Weihnachtswunder. Man muss nur ganz fest daran glauben.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Die Sträggele ist zurück

Luzerner Totentanz
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Weihnachten in Luzern. Kurz hintereinander werden 3 kleine Mädchen entführt. Sie werden zwar bald gefunden, aber ihre Umgebung ist mit Hexensymbolen oder Blut verschmiert. Cem Cengiz und Barbara Amato ...

Weihnachten in Luzern. Kurz hintereinander werden 3 kleine Mädchen entführt. Sie werden zwar bald gefunden, aber ihre Umgebung ist mit Hexensymbolen oder Blut verschmiert. Cem Cengiz und Barbara Amato haben jede Menge zu tun um für Aufklärung zu sorgen. In ihr Blickfeld gerät bald eine Luzerner Sagenfigut: die Strägele. Ab nun stehen alle rotharigen Frauen unter Generalverdacht. Und die Berichte in den Zeitungen tragen nicht gerade zur Eskalation bei.
Nach Luzern kommen ist für mich wie sich mit guten Freunden zu treffen. Ich kenne Cem, Lila, Eva und Barbara ja nun schon einige Zeit und habe schon einige Fälle mit ihnen zusammen gelöst. Nur schade, dass Rolf nicht mehr mit dabei ist. Neu hinzu kommt diesmal ein interessanter Mann: Marius, ein ehemaliger Journalist in Kriesengebieten. Die Dialoge zwischen ihm und Cem liebe ich.
Aber auch die weiteren Handelnden kommen lebensecht und bis auf einen Pfarrer für mich sympathisch rüber.
Hier geht es um Okkultismus, um okkulte Dinge und Symbole, eine Hexe mit roten Haaren, um die Sträggele und um den Türst. Richtig gekonnt hat Monika Mansour hier die Schweizer Sagenwelt mit einem spannenden Kriminalfall zusammen gebracht. Spannung ab der ersten Seite, wo ich mich nach dem Prolog schon gefragt habe, wo hier die Reise hingehen mag. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten, wo sich alles schlüssig, nachvollziehbar und für mich doch überraschend auflöst.
Durch viele schweizer Ausdrücke, die nicht eingedeutscht wurden, sich aber aus dem Zusammenhang erklären, fühle ich mich sofort mittendrin in unserem kleinen Nachbarland. Die Beschreibungen der Luzerner Stadtmauer und die Streifzüge durch die Stadt, bei denen ich dabei sein darf, geben der Geschichte den Lokalkolorit.
Auch das Private der Ermittler und der Staatsanwältin haben wieder ihren Raum gefunden. Und nach dem, was diesmal alles passiert ist, bin ich sehr gespannt wie´s weiter geht.
Ein spannender, sehr interessanter Fall, den man nicht unbedingt an Weihnachten lesen muss. Lesenswert ist er zu jeder Zeit.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Interessante Ermittlungen an der Ostsee

Buttgeflüster
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Hanna the Private Eye Hemlokk, ihres Zeichens Privatdetektivin und unter ihrem Pseudonym Vivian LaRoche als Schriftstelerin tätig, ist stark angenervt. Zum einen von den Massen von Esoterikjüngern, die ...

Hanna the Private Eye Hemlokk, ihres Zeichens Privatdetektivin und unter ihrem Pseudonym Vivian LaRoche als Schriftstelerin tätig, ist stark angenervt. Zum einen von den Massen von Esoterikjüngern, die täglich die Straße durch den kleinen Ort Bokau verstopfen um zu den geometrischen Kreisen im Weizenfeld von Bauer Fritjof Plattmann zu gelangen. Andererseits von ihrer Stalkerin, einer Tierärztin, die meint sich auch in literarischen Ergüssen ausdrücken zu müssen und dauernd ihre Rat will. Dann bittet sie ihr Freund Johannes von Betendorp, Tischler und Besitzer vom Herrenhaus Hollbakken, eine junge Esoterikerin zu suchen. Juliane Schott ist seit einigen Tagen verschwunden und man macht ihn dafür verantwortlich. Dann taucht noch die Witwe Bettina Schmale auf, deren Mann an der Steilküste bei Stein beim täglichen Joggen abgestürtzt ist und sich das Genick gebrochen hat. Dieser Auftrag spült wenigstens mal wieder etwas Geld in die derzeit knappe Kasse.

Dies sind für mich die erste beiden Fälle, die ich zusammen mit Hanna Hemlokk zu lösen versuche. Ich bin mit ihr in der wunderschönen Landschaft rund um den Passader See und an der Ostsee unterwegs. Lerne Eckernförde kurz kennen, schnuppere die salzige Luft an der Steilküste bei Stein und bin sogar auf einem Ausflug nach Schweden auf der Fähre mit dabei. Durch die Beschreibungen von Land und Leuten war ich schnell im Geschehen drin. Durch Hanna und ihre Ermittlungen erfahre ich so einiges über hochtoxische Kondensstreifen am Himmel, über Engelmedien, über Strichcodes, die unbedingt mit Entstötstiften behandelt werden müssen, über den Grafen von St. Germain und über ein Projekt, an dem sich ihre Mutter Traute beteiligen will: Crowdfunding zur Rettung der Meere vor Übermüllung.

Ich habe mitgerätselt, mitgefiebert, gelacht über den manchmal bissigen, manchmal urkomischen Humor und über gewöhnungsbedürftige Methoden zur Beschaffung von Beweismitteln. Wenn Hanna Hunger hatte und gekocht hat, ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Ich habe mich mit den Tieren in Hannas Leben angefreundet, den Schildis und Kuh Silvia; mit ihren Freunden Lulu und Vic, mit Harry und Daniel und den vielen Bekannten, die die Frau sonst noch so hat. Und Hanna selbst hat sich ganz leise in mein Herz geschlichen. Ihre herzliche, liebevolle Art, ihr manchmal freches Mundwerk, ihr so ganz eigener Humor – ich mag sie richtig gern.

Zwei total unterschiedliche Fälle für die Privatdetektivin Hanna Hemlokk, eine wunderschöne Landschaft an der Ostsee und viele skuriele Persönlichkeiten haben mir ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Davon will ich mehr!