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Veröffentlicht am 22.05.2024

Theo ermittelt

Kleopatras Grab
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"Gerechtigkeit erfordert bisweilen Opfer." [233]
Constantin Schreiber und ein Ägypten-Krimi? Passt das zusammen? Mir persönlich gefällt das ziemlich gut. Dabei gibt "Kleopatras Grab" eine kriminalistische ...

"Gerechtigkeit erfordert bisweilen Opfer." [233]
Constantin Schreiber und ein Ägypten-Krimi? Passt das zusammen? Mir persönlich gefällt das ziemlich gut. Dabei gibt "Kleopatras Grab" eine kriminalistische Rahmenhandlung vor. Man taucht aber sofort durch die detaillierten Beschreibungen in ein faszinierendes Land ab. Schreiber geht zudem auf Land und Leute ein, liefert politische Einblicke und lässt zudem auch viel Geschichtliches einfließen. Alles gut recherchiert und fundiert geschrieben. Man lernt nebenbei noch eine ganze Menge.
" Anklage erheben? Wir? Frauen? Männer misshandeln in dieser unseren Gesellschaft Frauen und bekommen recht!" [234]
Die junge Kommissarin Theodora, Theo genannt, ist die Protagonistin in Schreibers Werk. Eine starke junge Frau mit christlichem Glauben nimmt, zusammen mit ihrem muslimischen Kollegen, die Ermittlungen auf.
Der Schreibstil ist gut und ansprechend. Manchmal wirken die Charaktere etwas distanziert. Da hätte ich mir an einigen Stellen mehr Nähe gewünscht, um noch näher am Geschehen zu sein. Insgesamt finde ich es gut, dass so viele Informationen in dieses Buch geflossen sind. Das geht weit über einen "normalen" Krimi hinaus und macht deshalb "Kleopatras Grab" so ansprechend. Besonders gefällt mir, wie sich diese Geschichte entwickelt. Auch im Hinblick auf das Ende des Buches.
"Die wahre Tragweite, die Verstrickungen, die Erkenntnisse, die sie aus den vergangenen Monaten für immer in ihrem Leben mitnehmen wird, haben ihren Blick auf die Welt um sie herum verändert. Und haben sie verändert." [236]

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Nur die Wahrheit

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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"Honesty. Was die Wahrheit verbirgt" ist eine dystopische Zukunftvision. Der Auftakt der "Honesty"-Trilogie von Franzi Kopka erinnert mich stark an den Film Equilibrium, der vor über 20 Jahren erschienen ...

"Honesty. Was die Wahrheit verbirgt" ist eine dystopische Zukunftvision. Der Auftakt der "Honesty"-Trilogie von Franzi Kopka erinnert mich stark an den Film Equilibrium, der vor über 20 Jahren erschienen ist. Gefühle werden durch "Drogen" unterdrückt und passend zu unserer Zeit wacht eine künstliche Intelligenz über die Menschen.

Man kann problemlos sehr schnell in die Geschichte abtauchen und folgt der Protagonistin Mae, welche noch verbotene Gefühle spürt. Im Laufe der Geschichte stellt Mae fest, dass ihr Weltbild einem Kartenhaus gleicht.

Temporeich und mit viel Action geht es zur Sache. Der Schreibstil ist frech, frisch und gefällt gut. Jedoch kommt mir das Worldbuilding viel zu kurz. Da hätte ich mir wesentlich mehr gewünscht.

Gesprochen wird das Hörbuch von Marylu Poolman, die eine angenehme Stimme hat. Sie verleiht den Charakteren Leben und macht die Geschichte so atmosphärisch.

Insgesamt ist das ein spannender Auftakt, der mit einem überraschenden Ende aufwartet.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Die Festung

Die Burg
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Bereits das Cover zeigt schon, wie vernetzt die eigens kreierte Escape-Welt aufgebaut ist. Mit dem Thriller "Die Burg" lässt die Autorin Ursula Poznanski die Lesenden in ein KI-Szenario abtauchen, welches ...

Bereits das Cover zeigt schon, wie vernetzt die eigens kreierte Escape-Welt aufgebaut ist. Mit dem Thriller "Die Burg" lässt die Autorin Ursula Poznanski die Lesenden in ein KI-Szenario abtauchen, welches am Puls der Zeit ist. Eine künstliche Intelligenz, die jeder Besuchergruppe das bestmögliche Erlebnis bietet. Doch was passiert, wenn die KI ein gewisses Eigenleben entwickelt? Der Frage stehen Poznanskis Charaktere gegenüber und die Lesenden sind mittendrin im Geschehen.
"Die Burg war endgültig zur Festung geworden. " [224]
Bei dem Schreibstil gibt es nichts zu meckern. Man fliegt nur so durch die Seiten. Auch deshalb, weil das Tempo sukzessive gesteigert wird und die Atmosphäre zusehends düsterer wird. Mit den Charakteren konnte ich mich nicht ganz anfreunden. Für mich gab es keine Person, mit der ich besonders mitgefühlt habe. Das ist in meinen Augen auch nicht schlimm, da die heimliche "Protagonistin" die künstliche Intelligenz ist.
Man beschäftigt sich viel mit der Frage, welche Sachen die KI noch bereithält, welche Intention dahinter steckt und wie dieses Spiel wohl ausgehen mag. Bis zum schlüssigen Ende kommen einige Wendungen. Es ist ordentlich was los. Der Mittelteil hätte für meinen Geschmack etwas mehr Spannung vertragen können.
Poznanski skizziert sehr schön unsere Neue Welt und was da alles noch so kommen mag. Insgesamt ist "Die Burg" sehr gut geschrieben, unterhält und interpretiert ein aktuelles Thema auf ansprechende Weise.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Alienjäger

Ostfriesenhass
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"Ostfriesenhass" ist der nunmehr achtzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Nach der Philosophischen Frage "Warum wird Kaffee immer von alleine kalt, aber Bier nie?" [9], ein typischer Rupert-Satz, ...

"Ostfriesenhass" ist der nunmehr achtzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Nach der Philosophischen Frage "Warum wird Kaffee immer von alleine kalt, aber Bier nie?" [9], ein typischer Rupert-Satz, startet die Geschichte gewohnt schnell. Auch wenn es nicht die blutigste Story aus dem Ann Kathrin Klaasen Universum ist, geht es ordentlich zur Sache.
Der Schreibstil von Klaus-Peter Wolf ist flüssig, man ist sofort im Geschehen und findet sich in einem spannenden und zugleich etwas skurrilem Fall wieder.
"Seine Hinrichtungen waren Erlösungen und sollten auch so gesehen werden. (…) Alienjäger wie er sollten stolz zu ihrer Sache stehen.“ [281]
Mir gefallen die Charaktere. Auch dass es immer wieder Ab- und Zugänge zum Kernteam gibt. So wird es auch im neuesten Fall nicht langweilig. Zudem glänzt Rupert wieder. Er ist wirklich einzigartig. Ein Anflug von Selbstreflexion zum Thema 'scheitern', den ich Rupert fast nicht zugetraut hätte.
"Das denken viele von mir auch. Aber wir scheitern und so langsam hoch. (…) Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen und auf die Schnauze zu fallen. So übt man wenigstens das Aufstehen." [221 f.]
Im Mittelteil gab es das eine oder andere Mal eine kleine Länge. Trotzdem ist "Ostfriesenhass" ein absolut lesenswerter und spannender Fall, der viele vergnügte Lesestunden bringt.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Graf D

Hunting Prince Dracula
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Audrey Rose startet in ein neues Abenteuer und kann ihrer "Vorliebe für Forensik" [122] wieder frönen. Diesmal heißt es: "Hunting Prince Dracula". Die Autorin Kerri Maniscalco schickt ihre Protagonistin ...

Audrey Rose startet in ein neues Abenteuer und kann ihrer "Vorliebe für Forensik" [122] wieder frönen. Diesmal heißt es: "Hunting Prince Dracula". Die Autorin Kerri Maniscalco schickt ihre Protagonistin in das Heimatland von Graf Dracula – Rumänien. Zu der damaligen Zeit regiert dort "Aberglauben oft noch über Logik und Wissenschaft" [141]. Beste Voraussetzungen für die starke Protagonistin und für die Lesenden.
"Die wahren Ungeheuer waren Menschen aus Fleisch und Blut, und diese konnten durchaus zu Fall gebracht werden. " [15]
Das Buch glänzt durch das düstere Setting und startet direkt spannend, so dass man direkt gefesselt ist. Mir gefallen der Schreibstil und die Charaktere – insbesondere Audrey. Die Protagonistin begeistert durch ihre Auffassungsgabe, ihr analytisches Denken. Sie blickt einfach über den Tellerrand hinaus.
"Es würde nie irgendein Fortschritt erzielt, wenn alle gleich aussehen, gleich denken und auf die gleiche Weise lieben würden." [134 f.]
Das Geplänkel mit Thomas, dem "enervierendem Freund" [24], war mir ein bisschen zu viel. Auch wenn es sich gut liest und die beiden Charaktere gut miteinander verbindet. Meines Erachtens hatte sich dadurch der Mittelteil etwas gezogen. Das ist aber auch das einzige Manko.
Insgesamt ist "Hunting Prince Dracula" gut geschrieben und macht ordentlich Spaß. Sehr schön, dass die Reise von Audrey weiter geht.

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