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Veröffentlicht am 16.03.2024

Großartiger Roman

Beelitz Heilstätten
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1938 wird die zwanzigjährige Antonia mit der Diagnose Tuberkulose in die Beelitzer Heilstätten geschickt. Die strengen Tagesabläufe und die langweiligen Liegekuren machen ihr zu schaffen, bis die Gespräche ...

1938 wird die zwanzigjährige Antonia mit der Diagnose Tuberkulose in die Beelitzer Heilstätten geschickt. Die strengen Tagesabläufe und die langweiligen Liegekuren machen ihr zu schaffen, bis die Gespräche mit dem Assistenzarzt Henrik ihr etwas Ablenkung bieten. Jahre später kehrt sie als angehende Ärztin zurück, doch die Schatten des Nationalsozialismus werfen einen düsteren Schleier über die Heilstätten und ihre Bindung zu Henrik. Als Biologiestudentin findet Antonia 1938 Trost in den Unterhaltungen mit dem Assistenzarzt Henrik, während sie sich durch den monotonen Alltag in den Heilstätten kämpft. Nach Jahren der Trennung kehrt sie als angehende Ärztin zurück, nur um festzustellen, dass die politischen Unruhen und der Einfluss des Nationalsozialismus ihre Beziehung zu Henrik und die Heilstätten selbst stark verändert haben.
Die Atmosphäre in den Beelitzer Heilstätten ist geprägt von Hoffnung und Verzweiflung, während die Schatten des Nationalsozialismus immer bedrohlicher werden. Antonias und Henriks zarte Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, als politische Intrigen und Ideologien die Klinik durchdringen. Trotzdem kämpfen sie gemeinsam für ihre Überzeugungen und versuchen, inmitten des Chaos ihr Glück zu finden. Während Antonia versucht, ihren Platz in der von Konflikten geplagten Klinik zu finden, wird ihr bewusst, dass die Herausforderungen des Krieges nicht nur ihre berufliche Zukunft, sondern auch ihre persönlichen Beziehungen beeinflussen. In einer Zeit, in der politische Spannungen und ethische Dilemmata die Atmosphäre prägen, müssen Antonia und Henrik schwierige Entscheidungen treffen, die ihr Leben und ihre Liebe für immer verändern könnten.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2024

Gar nicht schlecht

Der mexikanische Fluch
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Im pulsierenden Mexiko der 1950er Jahre taucht Noemí ein in ein Leben voller Feste und Freiheit. Doch als ihr Vater einen alarmierenden Brief von ihrer Cousine Catalina erhält, wird sie in eine düstere ...

Im pulsierenden Mexiko der 1950er Jahre taucht Noemí ein in ein Leben voller Feste und Freiheit. Doch als ihr Vater einen alarmierenden Brief von ihrer Cousine Catalina erhält, wird sie in eine düstere Welt gezogen. Catalina behauptet, ihr Mann vergifte sie in einem geheimnisvollen Anwesen, weit entfernt von der lebhaften Stadt. Ohne zu zögern begibt sich Noemí nach High Place, dem düsteren Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina eingeheiratet hat. Doch die einstige Pracht des Anwesens ist längst verblasst, und Noemí spürt, dass etwas Unheimliches in der Luft liegt. Während sie die Geheimnisse von High Place erkundet, wird ihr klar, dass sie Catalina nur retten kann, wenn sie ihren Mut und ihre Entschlossenheit beweist.

Silvia Moreno-Garcia's "Der mexikanische Fluch" entführt uns in das düstere Mexiko der 1950er Jahre, wo die Unternehmertochter Noemí in ein faszinierendes Geheimnis verwickelt wird. Als Noemí einen verstörenden Brief ihrer Cousine Catalina erhält, reist sie nach High Place, einem verfallenen Herrenhaus, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. In dieser atmosphärisch dichten Geschichte verwebt Moreno-Garcia geschickt das klassische Gothic-Setting mit dem Thema des Kolonialismus, was der Handlung eine neue Dimension verleiht. Mit einer starken Protagonistin, düsterer Atmosphäre und einer fesselnden Handlung ist "Der mexikanische Fluch" ein packender Roman, der seine Leser in den Bann zieht. Während Noemí tiefer in die düsteren Geheimnisse von High Place eintaucht, spürt sie die bedrohliche Präsenz der Vergangenheit, die mit jedem Schritt aufgedeckt wird, und stellt sich mutig den unheimlichen Mächten, die das Anwesen beherrschen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Hatte mehr erwartet

Das Buch Eva
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Italien, zur Zeit der Renaissance: Beatrice, die Bibliothekarin eines Klosters, scheut seit Jahren die Gesellschaft ihrer Schwestern und findet nur in ihren Manuskripten Zuflucht. Sie sehnt sich nach der ...

Italien, zur Zeit der Renaissance: Beatrice, die Bibliothekarin eines Klosters, scheut seit Jahren die Gesellschaft ihrer Schwestern und findet nur in ihren Manuskripten Zuflucht. Sie sehnt sich nach der Außenwelt – einer Welt, die jedoch durch skrupellose Männer beherrscht wird und in der es für Frauen wie sie keinen Platz gibt.
Eines Nachts werden zwei unbekannte Frauen schwerverletzt vor den Toren des Klosters gefunden. Kurz vor ihrem Tod reicht eine von ihnen Beatrice einen mysteriösen Gegenstand – ein Buch, dessen zunächst unleserliche Seiten schnell ein gefährliches Eigenleben entwickeln. Die Vertreter der Kirche sind schon auf der Suche nach dem ketzerischen Text, und plötzlich beginnt eine Jagd nach der Wahrheit. Beatrice muss das Buch beschützen, um jeden Preis – denn nicht nur ihr eigenes Leben hängt daran (Verlag/Autorin).

Also, in "Eva" geht's um zwei Frauen im Italien der Renaissance, die vor ein paar mysteriösen Typen flüchten, die offenbar zur Kirche gehören. Die landen dann in einem Nonnenkloster, geben der Bibliothekarin Beatrice ein geheimnisvolles Buch und sterben. Beatrice findet raus, dass das Buch mehr ist als nur Papier und bringt dadurch ihr eigenes Leben und den Glauben der Kirchenmänner ins Wanken. Das Cover hat mich total angezogen, und der Text auf der Rückseite verspricht 'ne Menge Geheimnisse und Spannung.
Am Anfang waren so viele Charaktere dabei, dass ich echt etwas gebraucht habe, um da durchzublicken. Aber die Atmosphäre im Kloster und das Leben in der Renaissance hat die Autorin echt gut hinbekommen. Es erinnert mich ein bisschen an den Film "Der Name der Rose", nur dass es hier um Frauen geht. Die Themen Feminismus und Patriarchat sind voll präsent und gut in die Story eingebaut.
Die Spannung baut sich nach und nach auf, obwohl zuerst mehr über das Klosterleben geredet wird. Die Mischung aus historischem Setting und Fantasy fand ich echt cool und hat mich dran gehalten. Beatrice ist die Hauptfigur, und man kann richtig sehen, wie sie sich entwickelt.
Die Charaktere sind echt gut beschrieben, genauso wie das Leben im Kloster und im Italien der Renaissance. Das Buch ist auf jeden Fall feministisch, und auch wenn's manchmal etwas seltsam wurde und mehr Fantasy als Geschichte wurde, fand ich's immer noch spannend. Am Ende gibt's zwar ein fast kitschiges Happyend, aber die Themen bleiben noch 'ne Weile im Kopf.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Guter erster Teil

Die Gabe des Roten Königs
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Merles Leben gerät aus den Fugen als sie herausfindet, dass ihre Mutter eine Gabenträgerin ist. Um der Gabe zu entkommen, läuft sie von zu Hause davon. Doch der Weg durch das Reich des Roten Königs ist ...

Merles Leben gerät aus den Fugen als sie herausfindet, dass ihre Mutter eine Gabenträgerin ist. Um der Gabe zu entkommen, läuft sie von zu Hause davon. Doch der Weg durch das Reich des Roten Königs ist voller Gefahren. Und als Merle in die Fänge von Soldaten gerät, kommt ihr unverhofft ein Fremder zu Hilfe. Seine silbernen Augen und die dunkle Ausstrahlung fesseln sie. Aber er verbirgt auch etwas vor ihr. Und warum fühlt sie sich in seiner Nähe so merkwürdig? Merle stürzt in eine Welt aus Rebellenkämpfen, Magie und Geheimnissen. Schon bald steht nicht nur ihr eigenes Leben auf dem Spiel. Sie muss auch herausfinden, wer sie wirklich ist, um diejenigen, die sie liebt, zu retten (Klappentext Autorin).

In "Die Gabe des Roten Königs" von Janis Nebel wird Merles Flucht vor der Wahrheit über ihre Mutter zu einem gefährlichen Abenteuer. Auf dem Weg in die Hauptstadt Dalsburg, wo sie auf ihren Freund Skip trifft, gerät sie in ein Netz aus politischen Intrigen und geheimnisvollen Geschehnissen. Begleitet wird sie dabei von dem rätselhaften Kenai, dessen Anwesenheit sie fasziniert und beunruhigt. Besonders hervorzuheben ist die Authentizität der Charaktere, allen voran Merle, die im Verlauf der Geschichte eine enorme Entwicklung durchmacht, auch wenn sie sich oft in Schwierigkeiten bringt. Der Plot ist geschickt konstruiert und hält den Leser mit spannenden Wendungen und politischen Intrigen gefesselt. Offene Fragen, insbesondere bezüglich einer scheinbar unmöglichen Befreiung, lassen Raum für Spekulationen und Neugier auf die nächsten Bände.Der Schreibstil ist flüssig und das Setting, vor allem das lebensfeindliche Moor und die mittelalterlich anmutende Stadt Dalsburg, sind lebendig beschrieben. Die von Janis Nebel geschaffene Welt ist reich an Details und bietet eine faszinierende Kulisse für Merles Abenteuer.Trotz einiger Schwächen, insbesondere in der Darstellung von Merles Naivität und Unüberlegtheit, bietet "Die Gabe des Roten Königs" eine fantasievolle und vielschichtige Geschichte, die die Neugier auf weitere Entwicklungen der Charaktere weckt und Lust auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Nicht immer Märchen

Ein Schloss aus Silber und Scherben
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Zum Wohle ihres verarmten Königreichs würde die junge Prinzessin Maren alles tun, dessen ist sie sich ganz sicher. Bis sie in das berüchtigte Schloss aus Silber und Eis geschickt wird, um den viel zu reichen ...

Zum Wohle ihres verarmten Königreichs würde die junge Prinzessin Maren alles tun, dessen ist sie sich ganz sicher. Bis sie in das berüchtigte Schloss aus Silber und Eis geschickt wird, um den viel zu reichen und viel zu attraktiven Lord Willjareth zu heiraten. Den einen Mann, den sie eigentlich niemals wiedersehen wollte – und den sie leider viel zu gut kennt. Doch um ihr sterbendes Land zu retten, bleibt Maren nichts anderes übrig, als in das Schloss ihrer Albträume zurückzukehren, wo tagsüber funkelnde Bälle gefeiert werden und nachts finstere Kreaturen durch die Korridore streifen, von denen eine an Maren ganz besonders interessiert zu sein scheint. Und während Maren vergeblich versucht, sich nicht noch einmal in den hinreißenden Lord zu verlieben, der ihr Leben ruiniert hat, verstrickt sie sich immer tiefer in einem feinen Netz aus Lügen und Intrigen, das sie bald weit mehr als nur ihren Kopf kosten könnte (Klappentext Autorin).

Ein Schloss aus Silber und Scherben ist eine faszinierende Geschichte, die eine Vielzahl von Themen behandelt, darunter Grausamkeit, Liebe und die Auswirkungen von Mobbing. Prinzessin Maren, die wegen ihres Aussehens gemobbt wird, wird in eine arrangierte Ehe gedrängt, um ihr Königreich zu retten. Die Erzählung zeigt, wie toxisch Schönheitsideale und Gruppenzwang sein können. Die Autorin verwebt geschickt Fantasy-Elemente in eine emotionale Liebesgeschichte und thematisiert gleichzeitig ernste gesellschaftliche Probleme wie Mobbing und Bodyshaming. Trotz ihrer Stärke kämpft Maren gegen die Dunkelheit an. Der Schreibstil erzeugt eine märchenhafte Atmosphäre, aber das Buch behandelt auch ernste Themen. Die Charaktere, insbesondere Maren und Will, sind komplex und zeigen deutlich menschliche Schwächen. Obwohl die Geschichte fesselnd ist, können die wiederkehrende Selbstzweifel von Maren und auch Will manchmal anstrengend im Lesefluss sein.

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