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Veröffentlicht am 28.02.2024

Gegensätze ziehen sich an

Sturmjahre
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Ich bin ein Quereinsteiger der Sturmjahre-Reihe und erst mit diesem Buch in die Reihe gestartet. Das tut beim Lesen keinen Abbruch. Man kommt sofort sehr schnell in die Geschichte der Familie Dennon-Macay ...

Ich bin ein Quereinsteiger der Sturmjahre-Reihe und erst mit diesem Buch in die Reihe gestartet. Das tut beim Lesen keinen Abbruch. Man kommt sofort sehr schnell in die Geschichte der Familie Dennon-Macay hinein. In diesem Teil geht es um Keillan, dem ältesten und ruhigsten der sechs Kinder der resoluten schottischen Hebamme Mairead. Nach dem frühen Tod der beiden Ehemänner seiner Mutter musste er sehr früh als ältester Sohn die Verantwortung für die familie und die jüngeren Geschwister übernehmen. Nun ist er aus den Wirren des ersten Weltkrieges wider Erwarten lebend nach Hause gekommen und sucht noch nach seinem Platz im Leben. Da stolpert Isabella, die temperamentvolle Tochter des Edinburger Gangsterbosses in sein Leben und wirbelt dieses tüchtig durcheinander.

An Hand von Isabellas Schicksal wird die Stellung der Frau im damaligen Schottland , welche sich nach dem Weltkrieg auf Grund der hohen Todesrate bei den jungen Männern im arbeitsfähigem Alter unerwartet schnell verändert, dargestellt. Isabella, die durch den Reichtum ihres Vaters eine sehr gute Schulausbildung erhielt, träumt von einem Universitätsstudium und von einer Karriere als Schriftstellerin, soll aber gegen ihren Willen mit einem englischen Viscount verheiratet werden. Kurzerhand flieht sie plan- und mittellos aus dem Elternhaus.

Nachdem Keillan in Unkenntnis ihrer Identität ihr das Versprechen gegeben hat, ihr zu helfen, fühlt er sich als Ehrenmann und ehemaliger Soldat seinem Versprechen verpflichtet auch nachdem er von der Gefährlichkeit des Unterfangens erfahren hat. Gemeinsam begeben sie sich auf die Flucht. Obwohl sie nicht gegensätzlicher sein könnten, entwickeln sie langsam Gefühle füreinander. Doch Keillan ist ein Ehrenmann und er weiß, dass Isabella nie in ihrem Leben heiraten will.

Eine sehr spannende Liebesgeschichte vor der eindrucksvollen schottischen Kulisse mit viel zeitgemäßem Flair der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, bevor ich es nicht ausgelesen hatte und war dann doch enttäuscht, als ich das Ende so schnell erreicht hatte.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Wenn aus Freundschaft Liebe wird

Sweet Valentine / Liebesglück und Flowerpower
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Ethan, den sympathische Banker aus Valentine, kennen wir schon seit Teil 1 der Valentine-Reihe. Immer wenn ein Familienmitglied der Großfamilie Walsh-Foster in Not gerät, ist Ethan zur Stelle. Natürlich ...

Ethan, den sympathische Banker aus Valentine, kennen wir schon seit Teil 1 der Valentine-Reihe. Immer wenn ein Familienmitglied der Großfamilie Walsh-Foster in Not gerät, ist Ethan zur Stelle. Natürlich wünschen alle auch Ethan sein persönliches Glück. Aber seit 9 Monaten wirbt Ethan um seine Arbeitskollegin Catherine. Er spendiert ihr jede Woche 2 Blumensträuße, öfter einen Mittagsimbiss und begleitet sie täglich in die Bank. Doch bisher alles vergebens.

Nutznießerin der langwierigen Werbeaktion ist Ivy, die neue Blumenhändlerin vor Ort. Bei seinen häufigen Besuchen im Blumenladen konnte Ethan Ivy schon oft behilflich sein, sei es computertechnisch aber auch beim Erstellen von Rechnungen. Ethan erkennt schnell, dass Ivy beim Führen ihres Geschäftes Hilfe braucht, damit sie aus den roten Zahlen heraus kommt und klammheimlich organisiert er Hilfe, indem er die Valentiner mobilisiert.

Doch die Zeit drängt, denn plötzlich wird Ivy von ihren Eltern genötigt, zu Hause auszuziehen. Wie über die Hilfe für Ivy aus Sympathie und Freundschaft langsam Liebe wird und diese Liebe Ethan plötzlich von seiner unerwiderten Leidenschaft für Catherine befreit, ergibt eine weitere romantische Liebesgeschichte der Valentine-Reihe. Wie immer kurzweilig, zu Herzen gehend und mit einem schönem Happy End.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Giornalista curioso

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
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Anna, die Hamburger Journalistin erfährt nach vielen Jahren, dass das geliebte Haus ihrer Großeltern in der Toscana noch existiert und ihrer Familie noch gehört. Sie nimmt Urlaub, um das Familienanwesen ...

Anna, die Hamburger Journalistin erfährt nach vielen Jahren, dass das geliebte Haus ihrer Großeltern in der Toscana noch existiert und ihrer Familie noch gehört. Sie nimmt Urlaub, um das Familienanwesen in Augenschein zu nehmen. Das befindet sich Jahre nach dem Tod ihrer Großeltern in einem desolaten Zustand. Um die Mittel für die dringensten Reparaturen aufzutreiben, jobt Anna im örtlichen Ristorante und stolpert prompt in einen Doppelmord.

Der strafversetzte Commissario Vico aus Rom sieht in der fremden Aushilfskraft sofort eine Mordverdächtige.

Aber Anna wäre nicht Journalistin, wenn sie nicht ihre eigene neugierige Nase immer wieder in die Mordsache stecken würde. Und so stolpert sie von einem Schlamassel zum nächsten, trägt aber schlussendlich maßgebend zur Aufklärung des Falles bei.

Die Suche nach dem Mörder, Annas Begegnungen mit den italienischen Geflogenheiten sowie Vicos Probleme mit den dörflichen Eigenheiten einer polizeilichen Ermittlung ergeben eine flotte, humorvolle Kriminalgeschichte. Der Krimi ist durchweg spannend und schlüssig, flott und mit viel Humor erzählt.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Toller zweiter Teil der Isy-Reihe

Ist doch Isy!, Band 2: Von Lampenfieber, leckeren Rezepten und meinem Lieblingssong (Wunderschön gestaltetes Kinderbuch mit einer spannenden Geschichte und vielen DIY-Anleitungen)
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Ich war bereits von Teil 1 dieser Reihe stark begeistert. Damals gaben die tollen Bastel-, Recycel- und Kochideen den Ausschlag, diesem Kinderbuch fünf Sterne Spitzenbewertung zu geben.
Auch Teil 2 enthält ...

Ich war bereits von Teil 1 dieser Reihe stark begeistert. Damals gaben die tollen Bastel-, Recycel- und Kochideen den Ausschlag, diesem Kinderbuch fünf Sterne Spitzenbewertung zu geben.
Auch Teil 2 enthält einige Ideen von Isy, die das Buch auflockern. Aber dieses Mal finde ich die Story um Isy mega stark. Wie sich Isy bei der von der Klassenlehrerin verordneten Zusammenarbeit in der Schul-AG mit der gegnerischen Mädchen-Gang nach und nach, trotz aller Vorurteile, immer wieder einbringt und der gemeinsame Erfolg letzendlich die Mauern überwinden lässt, ist eine starke Geschichte. Vor allem Yasim, das einzige männliche Mitglied der AG trägt sehr zum Gelingen des Schulprojektes bei.
Das Buch sollten nach meinem Erachten auch viele Pädagogen lesen. Stegi ist eine sehr gute Lehrerin. Mit ihrer bewussten Besetzung der Arbeitsgruppen verfolgt sie von Anfang an das Ziel, die Fronten zwischen den verschiedenen Parteien der Schulklasse aufzulockern und zu verringern. Das ist ihr sehr gut gelungen.
Auch die Familie von Isy finde ich wieder sehr sympathisch. Wie sich Isy und ihre große Schwester verstehen und wie sie sich immer wieder um den kleinen Ben kümmern, ist einfach toll. Ich weiß, dass ich gerade von letzterem als Kind nicht so begeistert war. Kindermädchen für meine kleine Schwester spielen, war überhaupt nicht mein Ding.
Die Geschichte finde ich unterm Strich noch besser als in Teil 1. Auch die kreativen Ideen sind wieder gut. Ich vermisse allerrdings die detaillierte Darstellung von Isy's Idee mit der bemalten Fahrradklingel.
Nun freue ich mich auf den angekündigten Teil 3 dieser Buch-Reihe.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Eine bitter-süße, wahre Familiengeschichte

Nostalgia Siciliana
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Patrizia di Stefano schreibt Jahre nach dessen frühen Tod die Lebensgeschichte ihres Vaters, eines italienischen Gastarbeiters im Berlin der 60-iger Jahre, auf.
26 Jahre nach dem Tod des Vaters erhält ...

Patrizia di Stefano schreibt Jahre nach dessen frühen Tod die Lebensgeschichte ihres Vaters, eines italienischen Gastarbeiters im Berlin der 60-iger Jahre, auf.
26 Jahre nach dem Tod des Vaters erhält Tita, die Nachricht, dass ihr Lieblingsonkel Peppino, Erbe des Familienanwesens Magni der Großeltern, nun ebenfalls verstorben ist und sie mit ihrem Bruder und ihren Cousinen dieses Anwesen erbt. Ein Vierteljahrhundert hat sie keinen Kontakt zu ihren Verwandten in Italien gehabt, die Erinnerung an den verstorbenen Vater schmerzte zu sehr. Um die Erbschaft zu klären macht sie nun eine Reise in die alte Heimat ihres Vaters, eine Reise in die Vergangenheit.
Die Geschichte von Gianni wird abwechselnd aus Sicht des Vaters und der damals kleinen Tochter erzählt. Die Gemütslage von Gianni, dem jungen Gastarbeiter, der ohne Job und Wohnung am Bahnhof in Köln ankommt, die erste Nacht dort auf einer Parkbank verbringt und von der Polizei aufgegriffen wird, wird sehr authentisch vermittelt. Die Schwierigkeiten der meist jungen Männer, die als Arbeitskräfte zwar im damaligen Deutschland gebraucht wurden, als Menschen aber möglichst separat, unter sich bleiben sollten, wird sehr gut geschildert.
Diese Biografie beschönigt nichts, weder das Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber den Fremdarbeitern damals, noch die Zustände im heutigen Sizilien bis hin zum Unrat am Straßenrand.
Aber sie zeigt auch, wie eng die Verbindung der Tochter zum Land ihres Vaters noch ist, obwohl sie 26 Jahre nicht dort war. Für Tita wird diese emotionale Reise in ihre Vergangenheit unerwartet eine Heimkehr und eine innere Ankunft. Besonders berührend fand ich das Wiedersehen von Tita mit ihrem Onkel Salvatore und seiner Frau Lina nach all den Jahren.
Eine sehr schöne Lektüre, sehr emotional, teilweise zu Tränen rührend, aber nie kitschig: Sehr zu empfehlen.

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