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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eine vorhersehbare Geschichte mit überraschendem Ende

Die Halbwertszeit von Glück
4

2019 Paris: Mylene ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und wird demnächst ihren Traummann heiraten. Doch ein geheimnisvoller Brief wirft sie aus der Bahn und lässt sie an ihrem bisherigen Leben zweifeln.
2003 ...

2019 Paris: Mylene ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und wird demnächst ihren Traummann heiraten. Doch ein geheimnisvoller Brief wirft sie aus der Bahn und lässt sie an ihrem bisherigen Leben zweifeln.
2003 Hollywood: Holly möchte eine berühmte Drehbuchautorin werden. Ihr Traum scheint in greifbarer Nähe zu sein, als ihre Kollegin durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt. Da sie für Holly eingesprungen ist, fühlt diese sich für den Tod ihrer Kollegin verantwortlich und versucht mit ihren Schuldgefühlen klar zu kommen.
DDR 1987: Johanna lebt verbittert und allein in einer einsamen Hütte im Wald. Als sie ein verwundetes 17-jähriges Mädchen vor den Grenztruppen rettet, wird sie unerwartet mit dem Schmerz ihrer Vergangenheit konfrontiert.

„Die Halbwertszeit von Glück“ beschreibt das Schicksal von drei Frauen, zu drei unterschiedlichen Zeiten an drei unterschiedlichen Orten, deren Geschichten auf interessante Weise miteinander verbunden sind. Immer geht es um die Vergänglichkeit von Glück und den Mut, einem neuen Glück eine Chance zu geben.
Louise Pelt hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich sofort mitnahm und in die Welt der drei Frauen eintauchen ließ. Da die Kapitel immer abwechselnd die Geschichte einer der Frauen erzählen, wurde der Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende aufrechterhalten. Manche Entwicklungen waren leider sehr vorhersehbar, doch mit der Auflösung am Ende hätte ich niemals gerechnet.

Leider konnte ich mich mit Mylene und Holly nicht wirklich anfreunden. Sie wirkten auf mich völlig unrealistisch, überzogen dramatisch und haben sowohl in ihren Gedanken als auch in ihren Handlungen maßlos übertrieben. Oft war ich richtig genervt von diesen beiden Charakteren.
Mylene ist auf der einen Seite eine taffe Geschäftsfrau, die ihr Unternehmen selbst aufgebaut und zum Erfolg geführt hat, verhält sich aber wie ein emotional unreifer Teenager. Sie wirkt auf mich sehr sprunghaft, egoistisch und verhält sich oft unlogisch.
Holly fühlt sich schuldig am Tod ihrer Kollegin. Obwohl es sich nur um ein tragisches Unglück handelt, fällt sie in tiefe Depressionen, wirft ihren großen Traum auf den Müll und suhlt sich in ihrem Unglück. Leider ist der Rest ihrer Geschichte sehr vorhersehbar und hat schon etwas von einer kitschigen Hollywood-Romanze.
Johanna dagegen hat mir gut gefallen. Ihre Handlungen und Gedanken kann ich noch am besten nachvollziehen. Auch ist für mich die Entwicklung die Johanna durchmacht nachvollziehbar und von allen drei Geschichten mit Abstand die interessanteste.

FAZIT:
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beurteilen. Der Schreibstil und die Idee sind wirklich gut. Das Buch lässt sich zügig lesen und ist auch spannend geschrieben, da ich natürlich wissen wollte, wie nun die drei Geschichten zusammenhängen. Leider können mich die Charaktere nicht überzeugen. Vieles wirkt erzwungen dramatisch und – insbesondere am Schluss – sehr unrealistisch und konstruiert. Aus den einzelnen Geschichten hätte man sicherlich noch mehr herausholen können.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Eine großes Abendteuer für kleine Helden

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
0

Nachdem ich von Michael Ende bisher nur die Klassiker wir Jim Knopf, Momo oder die unendliche Geschichte kannte, habe ich mir nun dieses Buch aus unserem Regal vorgenommen.

Die Geschichte besteht aus ...

Nachdem ich von Michael Ende bisher nur die Klassiker wir Jim Knopf, Momo oder die unendliche Geschichte kannte, habe ich mir nun dieses Buch aus unserem Regal vorgenommen.

Die Geschichte besteht aus relativ kurzen Kapiteln und umfasst auch eine sehr kurze Zeitspanne von wenigen Stunden in der Silvesternacht. Der gemeine Zauberer Irrwitzer und seine bösartige Tante müssen bis Mitternacht noch einige schlechte Taten vollbringen, da ihnen sonst die Rache aus der Unterwelt droht. Dies versuchen sie mit einem alten Rezept für einen Wunschpunsch zu bewerkstelligen. Ihre Haustiere, ein eingebildeter, etwas dümmlicher Kater und ein nicht auf den Mund gefallener Rabe versuchen dies mit allen Mitteln zu verhindern.


Großartig fand ich, wie die zwei so ungleichen Tiere am Ende über sich hinauswachsen und zusammenarbeiten, um die bösen Taten der Zauberer zu verhindern.

Das Buch war recht interessant und enthält auch einige lustige Stellen, trotzdem hat es mich nicht so begeistern können, wie die anderen Bücher die ich von Michael Ende kenne.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Wenig dramatischer Krimi mit viel Lokalkolorit

Akte Nordsee - Der Teufelshof
2

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ...

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ins Visier der Polizei. Fentje Jacobsen will ihrem alten Schulfreund helfen und übernimmt dessen Verteidigung. Hierbei kreuzen sich ihre Wege wieder mit dem Journalisten Niklas John, der unbedingt die Unschuld der Ehefrau beweisen will. Nachdem ein Anschlag auf Niklas und ein Überfall auf Fentje verübt wird, beschließen die zwei, sich doch wieder zusammenzutun und gemeinsam den Täter zu finden.

„Der Teufelshof“ ist der zweite Band der neuen „Akte Nordsee“ Reihe von Eva Almstädt.

Die beiden Hauptcharaktere Fentje und Niklas könnten unterschiedlicher nicht sein, sind mir aber beide auf ihre Art sehr sympathisch. Fentje ist auf dem Schaf-Bauernhof ihrer Großeltern aufgewachsen und fest mit dem dörflichen Leben verbunden. Den Spagat zwischen Familienchaos, Arbeit auf dem Hof und ihrem Beruf als Rechtsanwältin bekommt sie – meistens – wunderbar hin.
Der Journalist Niklas hingegen ist Kind eines reichen Vaters, zu dem er aber nur den allernötigsten Kontakt pflegt, wohnt in einer schicken Penthouse-Wohnung in St. Peter Ording und genießt das ungebundene Single Leben in der Stadt.
Aber auch viele Nebenfiguren, wie Fentjes Großeltern, machen dem Roman interessant und geben einen guten Einblick in das Dorfleben an der Nordsee.

Nachdem ich vom ersten Band und insbesondere den herrlichen Dialogen zwischen Fentje und Niklas begeistert war, bin ich leider von dem zweiten Teil der Reihe etwas enttäuscht. Über lange Strecken ermitteln die Beiden getrennt und treffen auch erst sehr spät in der Geschichte aufeinander. Hier vermisse ich die Wortgefechte der beiden Protagonisten sehr.
Auch die Auflösung des Falles stellt mich nicht richtig zufrieden. Es ist zwar alles schlüssig und nachvollziehbar, aber nachdem sich der ganze Roman um Ermittlungen in eine andere Richtung dreht, kam mir das Ende dann doch zu plötzlich und unspektakulär vor. Außerdem habe ich hier die atemlose Spannung eines guten Krimis vermisst.

Fazit:
„Der Teufelshof“ ist ein solider Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Charakteren, der den Leser gut unterhält, aber die fesselnde Spannung, die ich sonst von Eva Almstädt gewohnt bin, vermissen lässt.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Gewohnt solider Krimi

Ostseefluch
0

In einem Garten auf Fehmarn wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Umso brisanter wird der Fall, da auf dem Haus ein Fluch liegen soll. Hat der Mord etwas mit der Vergangenheit des Hauses zu tun?

Pia ...

In einem Garten auf Fehmarn wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Umso brisanter wird der Fall, da auf dem Haus ein Fluch liegen soll. Hat der Mord etwas mit der Vergangenheit des Hauses zu tun?

Pia Korittki und ihre Kollegen kommen bei ihren Ermittlungen nicht recht vorwärts. Alle Hinweise scheinen in einer Sackgasse zu landen.
Da es sich bei der Toten um eine junge Frau handelt, die große Probleme mit ihrem Elternhaus hatte, ist dieser Fall für Pia auch privat eine Herausforderung. Mehr als einmal stellt sie sich die Frage, wie man es als Mutter schafft, sein Kind nicht zu verlieren.

Der Kriminalfall an sich war für mich spannend aber nicht so fesselnd wie vorhergehende Fälle. Das Ende war wie immer sehr überraschend aber auch so völlig anders als erwartet.

Gut gefällt mir, dass auch Pias Privatleben immer wieder eine Rolle spielt und ihre Probleme, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen, nicht weggeschwiegen werden. Pia ist keine Superfrau, sondern eine ganz normale alleinerziehende Mutter, die versucht in allen Bereichen ihr Bestes zu geben.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Pia zwischen Mutterfreuden und Ermittlungsarbeit

Düsterbruch
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Ich mag die Pia Korittki Reihe sehr gern, allerdings ist dies aus meiner Sicht der bisher schwächste Band. Das Ende war für mich nicht wirklich befriedigend und einige offene Fragen wurden nicht geklärt. ...

Ich mag die Pia Korittki Reihe sehr gern, allerdings ist dies aus meiner Sicht der bisher schwächste Band. Das Ende war für mich nicht wirklich befriedigend und einige offene Fragen wurden nicht geklärt.

Auch fand ich den Bruch bzw. Zeitsprung mitten in der Geschichte störend. Im ersten Teil der Ermittlung ist Pia hochschwanger, der Fall scheint abgeschlossen und Pia bekommt ihr Kind. Ein halbes Jahr später ist sie wieder im Dienst und der Fall geht irgendwie weiter.
Gerne hätte ich auch noch etwas über die Zeit dazwischen gelesen, wie Pia in ihrer neuen Rolle ankommt usw.
Sehr gut dargestellt ist dagegen der Spagat, den Pia jeden Tag machen muss, um ihrer Rolle als Mutter und Kommissarin gerecht zu werden.

Auch wenn dieser Band mich nicht so recht überzeugen konnte, freue ich mich schon auf den nächsten Teil und bin gespannt, wie es Pia dort dann beruflich und vor allem in ihrem doch recht chaotischen Privatleben ergeht.

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