Beeindruckend, erschütternd, überraschend
In „Trophäe“ von Autorin Gaea Schoeters kommt ein Großwildjäger an seine Grenzen. Die Gier ist größer als die Moral. Für „Trophäe“ erhielt Gaea Schoeters den Literaturpreis Sabam for Culture.
Hunter ...
In „Trophäe“ von Autorin Gaea Schoeters kommt ein Großwildjäger an seine Grenzen. Die Gier ist größer als die Moral. Für „Trophäe“ erhielt Gaea Schoeters den Literaturpreis Sabam for Culture.
Hunter White will seine Big Five vollmachen. Die Jagdlizenz hat er ergattert. Sein Freund Van Heeren ist wieder mit von der Partie. In Afrika steigt die Spannung. Hunter kann es nicht mehr abwarten, bis es endlich so weit ist. Die Reise hält mehr Überraschungen bereit als ihm lieb ist. Bald ist nicht mehr klar, wer ist Jäger und wer Gejagter.
Der Einstieg in die Geschichte entwickelt allein durch Erzählstil und Beschreibungen eine große Intensität. Schon mit den ersten Zeilen hebt sich der Roman ab von anderen Werken. Rückblick, zwei Monate zuvor, Hunter White scheint am Ziel seiner Träume. Es braucht nur noch den einen entscheidenden Augenblick. Was bewegt Menschen dazu, auf Großwildjagd zu gehen? Warum verleitet sie die Schönheit der Tiere nicht zum Schutz? Autorin Gaea Schoeters beleuchtet nicht nur Hunters Welt, sondern auch Afrika und seine Bewohner. Korruption, Wilderei, das Leben der Ureinwohner und ihren Kampf um einen Platz in der modernen Welt. Hunters Jagd und die Entwicklungen sorgen für Spannung. Er hat mit mehr Widrigkeiten zu kämpfen als geahnt. Wer ist ein ebenbürtiger Gegner? Die Geschichte nimmt überraschende, schicksalhafte Wendungen. Hunter weiß bald nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist. Ein packender Roman mit vielen Facetten und interessanten Protagonisten. Wie ist Hunter zum Trophäenjäger geworden? Seine eingeschränkte Sicht auf Afrika wird deutlich. Er weiß nichts vom Land, obwohl er es schon oft bereist hat. Mit einer Entscheidung nimmt die Spannung zu. Überall lauern Gefahren. Ein Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Und doch braucht es Lesepausen, um Abgründe zu verarbeiten. Beeindruckend ist die Welt der Ureinwohner, ihr Leben mit der Natur, das wir verlernt haben. Das Buch erschüttert, regt zum Nachdenken an, weckt das Interesse an Menschen, Wildtieren und Lebensräumen. Es zeigt den eigentlichen Schatz auf und hat ungeschönte Wahrheiten parat. Es geht um Selbstachtung, Respekt, Fragen der Moral. Zusammenhänge werden offen gelegt. Detaillierte Landschaftsbeschreibungen sorgen für ein atemberaubendes Afrikaambiente. Nichts lässt sich einschätzen. Sind die Schicksale schon besiegelt? Eine packende, aufrüttelnde Lektüre bis zur letzten Seite.
Das Cover beeindruckt mit einer wilden, kraftstrotzenden Schönheit. Jedes Detail berührt. Perfekt gewählt ist die Hintergrundfarbe, die alles in ein sanftes Licht taucht. Der Titel ist kurz und prägnant und lässt nicht erahnen, was für eine wuchtige Geschichte dahinter steckt. „Trophäe“ von Gaea Schoeters lege ich allen Lesern im Erwachsenenalter ans Herz. Sehr empfehlenswert, ganz sicher unvergesslich und ein Buch, das man mehr als einmal lesen sollte.