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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2024

Überfrachtet

Wellness
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In die Ehe von Jack und Elizabeth haben sich leichte Zweifel eingeschlichen. Sie zeigen sich, als die beiden sich zum Kauf einer Wohnung entschließen. Ohnehin war ihrer Ehe schon gleich zu Beginn kein ...

In die Ehe von Jack und Elizabeth haben sich leichte Zweifel eingeschlichen. Sie zeigen sich, als die beiden sich zum Kauf einer Wohnung entschließen. Ohnehin war ihrer Ehe schon gleich zu Beginn kein Erfolg zugesagt worden. Die ersten Jahre waren sehr prickelnd, doch nun scheinen auch keine Achtsamkeitsseminare und keine seltsamen Experimente im Eheleben mehr zu helfen.

Es ist ein dickes Werk, das Nathan Hill dem Leser vorlegt. Jede Menge Handlungsstränge, verschiedene Zeitebenen und Sichtweisen fächern ein breites Portfolio auf, in dem man sich beim Lesen so richtig verlieren kann. Das ist mir denn auch immer wieder passiert, ich strauchelte, in welcher Zeit die Erzählung gerade verweilt oder was so manches geschilderte Ereignis mit der Geschichte selbst zu tun hat. Mit Jack und Elizabeth bin ich auch nicht richtig warm geworden, obwohl ich so nach und nach doch einiges von ihnen erfahren habe, das ihr Verhalten in einem anderen Licht gezeigt hat. Das Buch hält einiges an Gesellschaftskritik parat, doch bei all dem, was ich hier zu lesen hatte, ging das immer wieder recht schnell unter. Letztendlich fand ich die Geschichte völlig überfrachtet, mich konnte das Buch nicht wirklich erreichen.

Deshalb kann ich das Buch auch nicht wirklich weiter empfehlen. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden, es wird vermutlich auch begeisterte Leser geben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Zuviel erwartet

Drei Wasserschweine brennen durch
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Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr ...

Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr gibt als ihre bekannte kleine Welt, sind sie neugierig auf dieses „Mehr“. Es gelingt ihnen, aus ihrem Gehege zu entwischen und die weitere Welt zu erkunden. Dabei lernen sie die benachbarten Tiere kennen. Doch dann wird es gefährlich…

Das Vorlesebuch für Kinder ab 6 Jahren erzählt von drei neugierigen Wasserschweinen, die wissen wollen, wie das Mehr außerhalb ihrer bekannten Welt ist. Es gibt immer wieder kleinere Wortspiele um das Wörtchen Mehr, das fand ich ganz schön lustig, wie auch die Abenteuer der drei Tiere um die neuen Freundschaften, die sie bei ihren Ausflügen schließen. Ich finde es wunderbar, dass sie dabei Freunde gewinnen, von denen sie nie geahnt hätten. Etwas bedrohlich empfinde ich die Darstellung der Meerschweinchen sowie der Affen – beides zudem Tiere, die bei Kindern sehr beliebt sind, im Zoo oder sogar im eigenen Haushalt. Der fröhliche Ton der Geschichte kippt im zweiten Teil der Geschichte und wird sehr bedrohlich. Ob das wirklich die geeignete Lektüre für Kinder ab dem Vorschulalter ist? Und auch noch als Gute-Nacht-Lektüre? Zudem gibt es einige Beleidigungen wie z.B. „verdammte Sau“, die mir sauer aufgestoßen sind. Ich erinnere mich daran, wie mühsam ich es meinen Kindern abgewöhnt habe, selbst solche Beleidigungen auszusprechen. Die Illustrationen sind ein Augenfänger in der Geschichte, davon hätte es noch mehr im Buch geben können.

Mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen, es gab zu vieles, was mich an und in der Geschichte gestört hat. Zum Selberlesen ist das Buch sicher nicht geeignet, zum Vorlesen nur dann, wenn man die Zeit hat, darüber zu sprechen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Nicht so ganz gelungen

Cosima und der Diamantenraub
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London, 1899. Cosima lebt wegen ihrer körperlichen Behinderung in einem Heim für beklagenswerte Mädchen. Zusammen mit ihren Freundinnen Pearl, Mary und Diya hat sie sich mit den Widrigkeiten des dortigen ...

London, 1899. Cosima lebt wegen ihrer körperlichen Behinderung in einem Heim für beklagenswerte Mädchen. Zusammen mit ihren Freundinnen Pearl, Mary und Diya hat sie sich mit den Widrigkeiten des dortigen Lebens arrangiert. Doch dann will der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy alle Mädchen des Heims zu sich holen, um seine dunklen Pläne zu verwirklichen. Cosima und ihre Freundinnen wollen dies unbedingt verhindern.

Es ist ein London, wie man es heute nicht mehr kennt, ein London, in dem behinderte Kinder schon bei ihrer Geburt aussortiert werden, sie dürfen in der Öffentlichkeit gar nicht erscheinen. Ganz im Gegensatz zu dieser Haltung schildert die Autorin Laura Noakes die Mädchen sehr einfühlsam, sie haben sich mit ihren Einschränkungen zurechtgefunden und ergänzen sich gegenseitig so, dass sie ihre Gebrechen nicht nur aufheben, sondern sich in einer eingeschworenen Gemeinschaft wiederfinden. Und doch bleiben die Mädchen eher wenig greifbar für mich, es fehlt ihnen an Tiefe. Zudem erscheinen sie sehr naiv, so manches war dann doch eher unrealistisch, so sehr mir ihre geistigen Fähigkeiten doch imponiert haben. Die Illustrationen kamen mir seltsam zweidimensional vor, mich haben sie nur eingeschränkt ansprechen können. Letztendlich ist nicht alles geklärt worden, die Fortsetzung erscheint greifbar.

Diesem Kinderbuch liegt eine besondere Idee zugrunde, doch mit der Umsetzung habe ich mich nicht so ganz wiedergefunden. Ich vergebe deshalb 3 von 5 Sternen. Schade, ich hätte gern mehr gegeben.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Zur Nachahmung nicht empfohlen

Pferdeflüsterer-Academy, Band 1: Reise nach Snowfields (berührende Pferde-Reihe im wilden Kanada ab 10 Jahren)
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Die dreizehnjährige Zoe ist eine begnadete Musikerin. Als sie ihre Freundin Kim zur Aufnahmeprüfung ins Reitinternat Snowfields begleitet, trifft sie dort einen schwarzen Hengst an: Shaman gilt als äußerst ...

Die dreizehnjährige Zoe ist eine begnadete Musikerin. Als sie ihre Freundin Kim zur Aufnahmeprüfung ins Reitinternat Snowfields begleitet, trifft sie dort einen schwarzen Hengst an: Shaman gilt als äußerst gefährlich und menschenscheu, doch zu Zoe hat er sofort Vertrauen. Und plötzlich fühlt Zoe in ihren Träumen, wie Shaman sie ruft, weil er in Gefahr ist.

Das Buch ist der Auftakt einer Reihe um Zoe und die Pferdeflüsterer-Academy. Die Autorin Gina Mayer hat schon des öfteren ihr Händchen für Jugendbücher und Pferdebücher bewiesen, aus ihnen spricht die Liebe zum Tier und auch jede Menge Kompetenz in Sachen Umgang mit Pferden. Dennoch fiel es mir schwer, diese Geschichte zu glauben, nämlich dass Zoe ganz plötzlich ihren Zugang zu Pferden entdeckt, nachdem sie bisher mit den Tieren überhaupt nichts anfangen konnte. Erschreckt hat mich dann jedoch, wie weit sie in ihrer Aufgabe geht, die sie sich gestellt fühlt. Ganz wichtig, liebe Jugendliche: Bitte auf keinen Fall nachmachen, denn was Zoe letztendlich macht, ist lebensgefährlich! Das mag zwar sein, dass die Freiheiten, die sie sich nimmt, gerade bei Jugendlichen gut ankommen. Doch als Elternteil kann ich nur sagen, hier geht mir die Geschichte eindeutig zu weit.

Ich kann dieses Buch deshalb nicht weiter empfehlen und werde die Geschichte auch nicht weiter verfolgen. Aufgrund dessen vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Wohlfühlroman, der mich nicht so ganz überzeugt hat

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Eigentlich wollte Rieke mit Marco und zwei gemeinsamen Freunden in den Skiurlaub fahren. Doch dann hat sie einen Unfall, Skifahren ist erstmal nicht drin. Während Marco wie geplant in den Urlaub fährt, ...

Eigentlich wollte Rieke mit Marco und zwei gemeinsamen Freunden in den Skiurlaub fahren. Doch dann hat sie einen Unfall, Skifahren ist erstmal nicht drin. Während Marco wie geplant in den Urlaub fährt, reist Rieke nach Lappland und erfüllt sich damit einen lang gehegten Kindheitstraum. Auf der Reise trifft sie unverhofft einen alten Studienfreund: Theo weckt in ihre Sehnsüchte, die sie lange vermisst hatte. Und so beginnt Rieke ihr bisheriges Leben zu hinterfragen.

Was Rieke anfangs noch nicht ahnt: Ihr Leben wird durch den Unfall und dessen Folgen völlig auf den Kopf gestellt. Auch die Leserin kann sich anfangs noch nicht vorstellen, welche Überraschungen sie in diesem Buch erwartet. Auch wenn ich Riekes Gedanken und Aktionen nicht immer wirklich folgen konnte (sie wirkte manchmal recht naiv), habe ich die Wendungen der Geschichte nicht vorhersehen können. Das winterliche Schweden hat einen interessanten Hintergrund für das Geschehen hergegeben, das hat mir gut gefallen. Hier konnte ich in Bildern richtiggehend schwelgen.

Dieser Wohlfühlroman mit gigantischen Bildern im Hintergrund hat mich nicht in jeder Hinsicht überzeugen können. So kann ich das Buch auch nur verhalten weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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