Ich wollte es gar nicht abbrechen ...
Die Augen der Medusa„Eine Welt, in der alles möglich ist, solange wir so tun, als ob es wahr wäre.“ (S. 21)
Dieses Buch klang perfekt: eine Utopie, die sich in eine Dystopie verwandelt, gemischt mit Steampunk-Elementen. ...
„Eine Welt, in der alles möglich ist, solange wir so tun, als ob es wahr wäre.“ (S. 21)
Dieses Buch klang perfekt: eine Utopie, die sich in eine Dystopie verwandelt, gemischt mit Steampunk-Elementen. Auch der Einstieg war berauschend: die Autorin hat sich viel Zeit für Beschreibungen genommen, sei es die Umgebung oder das Ambiente, alles wurde ausführlich mit vielen Adjektiven versehen.
Zunächst war ich vom ersten Kapitel etwas verwirrt, weil es mit einer theaterlichen Darbietung von Maribel begann, gefolgt von einem Abend in einer Bar. Alles war schön, perfekt, gehoben, traumhaft, absolut bildgewaltig.
Im nächsten Kapitel lernt der Leser dann Elara kennen, die Hauptperson. Sie zeigt ein bisschen, daß die Stadt Etherion, in der die Geschichte spielt, gar nicht so perfekt ist. Elara selbst hat einige Prothesen, die durch Äther und Metall bestehen. Hier kommen die Steampunk-Elemente besser zur Geltung.
Auch ein Konflikt wird bereits eingeführt, der mich direkt angesprochen hat, auf den ich allerdings nicht weiter eingehen möchte. Es wurden große Reden geschwungen und Gefühle angesprochen.
Rundum hatte ich einen wunderbaren Start in Die Augen der Medusa, ich wollte nicht so richtig aufhören zu lesen.
Doch dann wiederholten sich ganze Absätze, bei denen die Wörter in einer anderen Reihenfolge waren, als hätte die Autorin nach einer besseren Formulierung gesucht, aber vergessen, den ursprünglichen Satz wieder zu löschen. Beim ersten Mal habe ich das abgetan, aber leider trat es wiederholt auf.
Hinzu kommen sich wiederholende Wörter oder Beschreibungen: „[…] und sorgsam gewobenen blutstillenden Tüchern, um die Blutung zu stillen.“ (S. 130); „Der Boden war gesprenkelt mit Blut, das […] den glänzenden Boden bedeckte“ (S. 137) Das war dann leider der Punkt, an dem ich das Buch abbrechen mußte. Wenn es einmal auffällt und negativ im Kopf bleibt, hat das Weiterlesen für mich einfach keinen Sinn mehr. Wenn ich schon überlege, ob ich abbrechen soll oder nicht, ist es schon zu spät.
Und dabei fing es doch so gut an! Auch wenn superausführliche, blumige, fast schon bildgewaltige Beschreibungen nicht mein Ding sind, wurde mein Interesse geweckt und daß ich es nur wegen Formfehler verloren habe, macht mich in diesem Fall traurig. Und habt ihr dieses zauberhafte Cover gesehen?