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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2024

Irgendwann werden Lügen zur Wahrheit

Gestehe
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Der berühmte Ermittler und Autor Johann Winkler aus Wien, von allen Jacket genannt, übernimmt durch Zufall einen rätselhaften Fall, bei dem ihm der noch unerfahrene Ermittler Mo helfen soll. Als Jacket ...

Der berühmte Ermittler und Autor Johann Winkler aus Wien, von allen Jacket genannt, übernimmt durch Zufall einen rätselhaften Fall, bei dem ihm der noch unerfahrene Ermittler Mo helfen soll. Als Jacket merkt, dass die Verbrechen dem gleichen, worum es in seinem unveröffentlichten Roman «Gestehe» geht, ermittelt er auf eigene Faust, bis er ins Kreuzfeuer gerät.

Jackets Wiener-Charme und seine überhebliche Art machen ihn zu einer interessanten und mitunter auch amüsanten Hauptfigur, die Traumtisches erlebt hat. Gestrickt wie ein Irrgarten bleibt es durchweg spannend und die wendungsreiche Story hat einen gelungenen Unterhaltungswert - bis zum Schluss. Henri Faber spielt mit den Erinnerungen und der Wahrheit, und thematisiert Diskriminierung, während er einen Irrgarten strickt, sodass man nicht dahinter kommt „wer diesen Wahnsinn hier veranstaltet.“ Empfehlenswerte Thriller-Lektüre mit österreichischem Charme.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Spannend und einnehmend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Es ist eine jahrelange Tradition, dass Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre Freundin Melina einmal im Jahr gemeinsam wandern. Jakob ist Melinas neuer Freund, der darauf brennt, mitzukommen und die anderen ...

Es ist eine jahrelange Tradition, dass Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre Freundin Melina einmal im Jahr gemeinsam wandern. Jakob ist Melinas neuer Freund, der darauf brennt, mitzukommen und die anderen überredet, durch den einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Eine einzigartige Landschaft und herausfordernde Tour, selbst für erfahrene Bergwanderer, wie sich bald herausstellt.
Der Erzählweise hat mir besonders gut gefallen, weil sie sich perfekt in die Location einfügt. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Anna erzählt, die im Krankenhaus als Zeugin von einem Kommissar befragt wird. Neben diesem Interview und Kapiteln, die von dem genauen Ablauf des Ausflugs erzählen, gibt es noch vereinzelte Rückblenden, die Hintergrundwissen offenbaren. Die Dynamik der Protagonisten ist zunehmend angespannt. Man spürt deutlich, dass da etwas nicht stimmt, noch bevor sie, nach etwa einem Viertel des Buches, in der wilden Natur ankommen. Erschöpfung, durch geistige und körperliche Anstrengung, und eine Stimmung, die sich „so schnell ändern wie das Wetter“ in den Bergen, stille Vorwürfe, Geheimnisse, Missverständnisse, und schließlich Streit. Die bildhaften Beschreibungen der unberührten Wildnis sind wunderschön. Wer gern wandert, wird sich in der authentischen Atmosphäre und der realistischen Darstellung einer Bergwanderung wiederfinden. Annas Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken werden detailliert geschildert, was zu einer bedachten und tiefen Erzählweise beiträgt. Trotz des ruhigen Untertons, packte mich das Buch, entwickelt eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Das realitätsnahe Ende, dass einen Twist bereithält, hat mir gefallen, weil es nachvollziehbar und schlüssig ist. Insgesamt überzeugend spannend und einnehmend.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Zeitreise ins Alte Ägypten für Kinder ab 9 Jahren

Die Zeitdetektive, 1, Kleopatra und der Biss der Kobra
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30 vor Christus in Ägypten: Kleopatra wird tot in ihren Gemächern aufgefunden, lautet der heutige Schulstoff. Die 12-jährigen Freunde Kim, Leon, Julian haben gerade Geschichtsunterricht in der Schule und ...

30 vor Christus in Ägypten: Kleopatra wird tot in ihren Gemächern aufgefunden, lautet der heutige Schulstoff. Die 12-jährigen Freunde Kim, Leon, Julian haben gerade Geschichtsunterricht in der Schule und langweilen sich. Die berühmte Königin soll angeblich an den Folgen eines Schlangenbisses gestorben sein, aber stimmt das wirklich? Sie wollen es selbst herausfinden! Die Zeitdetektive und ihre Katze Kija reisen mithilfe des Tempus in die Vergangenheit, um die Ermittlungen aufzunehmen. Ein großes Abenteuer steht ihnen bevor, mit großen Gefahren und faszinierenden Eindrücken.

«Die Zeitdetektive - Kleopatra und der Biss der Kobra» ist der erste Band einer Neuauflage der beliebten Zeitdetektive von Fabian Lenk. Die Kapitellänge und Schriftgröße ist der Zielgruppe angemessen. Der gleichbleibende Schreibstil und der einfache Satzbau erleichtert das Lesen, klingt aber hölzern und ist nicht so bildhaft und mitreißend, wie erhofft. Davon abgesehen ist die Geschichte aber spannend, lehrreich und man bekommt einen authentischen Eindruck, wie die Menschen damals lebten, was gerade Mode war oder gegessen wurde. Nach dem Motto: in Geschichte eintauchen, historisches Wissen gepaart mit spannenden Ermittlungen eines Kriminalfalls erleben. Dazu tragen auch die modernen Illustrationen bei, die nicht nur Personen zeigen, sondern auch Architektur, die berühmten Hieroglyphen oder die Rüstungen der Römer. Ein abschließendes Glossar der fettgeschriebenen Begriffe rundet das Buch ab, allerdings gibt es in der Geschichte auch ein paar, für die Altersgruppe, unbekannte Wörter wie Putsch, Papyrus oder Philologie, die nicht erklärt werden. Insgesamt empfehlenswert, da spannende Unterhaltung auf lehrreiche Wissensvermittlung trifft, die Spaß macht.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Brutaler Wettkampf und Vampir-Romance

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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„Die Welt ist weder einfach noch einfach zu ergründen. Das Gute nie ganz rein und ohne Schatten.“

Die dreiundzwanzigjährige Oraya ist ständig im Überlebensmodus. Als Mensch unter Vampiren und adoptierte ...

„Die Welt ist weder einfach noch einfach zu ergründen. Das Gute nie ganz rein und ohne Schatten.“

Die dreiundzwanzigjährige Oraya ist ständig im Überlebensmodus. Als Mensch unter Vampiren und adoptierte Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer finsteren Welt voller Bedrohungen. Kejari genannt, ist ein brutales Turnier mit insgesamt fünf Prüfungen, teilweise mit jubelnden Zuschauern, die es zu bestehen gilt. Innerhalb von vier Monaten wird nur einer oder eine überleben und erhält ein Geschenk der Göttin. Das ist Orayas einzige Chance, ohne Gefahren zu leben. Raihn ist ein Vampir und Turnierteilnehmer. Mit ihm und seiner Gefährtin Mische geht Oraya ein vorübergehendes Bündnis ein, um zu überleben. Die beiden entwickeln Gefühle füreinander und nebenbei braut sich ein Sturm über das Königreich zusammen. Dabei vergisst Oraya die bedrohliche Realität, ihren Rivalen töten zu müssen, wenn sie gewinnen will.

«Crowns of Nyaxia: The Serpent and the Wings of Night» ist der erste Band einer Reihe, die auf insgesamt sechs Bände angelegt ist. Oraya erzählt ausschließlich aus ihrer Perspektive, was zulässt, dass man viel über ihre unausgesprochenen Gedanken erfährt. Besonders ihre ständige Angst davor, getötet zu werden und das damit verbundene Misstrauen, ist allgegenwärtig. Ich fand diese Perspektive sehr einseitig, aber im Laufe des Buches macht diese Entscheidung mehr Sinn. Zu ihrem Adoptivvater hat sie ein besonderes Verhältnis. Während ihn die meisten als Vampirkönig fürchten, spürt Oraya seine Liebe zu ihr. Sie hört sogar, wie er gedanklich zu ihr spricht und ihr dabei hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Besonders Mische ist ein farbenfroher Charakter, der wie ein Regenbogen in dieser düsteren und barbarischen Welt leuchtet. Ihre ungezwungene Ehrlichkeit trägt dazu bei, dass Oraya etwas entwickelt, was sie zuvor nicht kannte: Vertrauen. Die Story ist dramatisch spannend und Carissa Broadbent baut temporeiche Wendungen ein, schreibt bildgewaltig und natürlich gibt es auch prickelnde Szenen, die beinahe skurril anmuten, in dieser mörderischen Brutaliät. Vanida Karun gibt Oraya eine passende Stimme, liest gleichbleibend einnehmend und man kann ihr ewig zuhören. Es fehlte ein bisschen an Tempo, aber glücklicherweise kann man die Geschwindigkeit erhöhen. Das Ende bietet keinen fiesen Cliffhanger, aber einige Fragen bleiben offen.

Keine völlig neue Story oder originelle Figuren, aber mitreißend und spannend erzählt. Daher eine Hörbuch-Empfehlung für Fans von Vampir-Romance und grausamen Wettkämpfen.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Ein Dachgarten in der Stadt

Die Stadtgärtnerin, Band 1: Lieber Gurken auf dem Dach als Tomaten auf den Augen! (Kinderbuch ab 8 Jahre von Bestseller-Autorin Gina Mayer)
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"Die Stadtgärtnerin - Lieber Gurken auf dem Dach als Tomaten auf den Augen" ist der erste Band von Toni und ihren Freunden, und der Entstehung eines Selbstversorger-Dachgartens.

Toni geht in die vierte ...


"Die Stadtgärtnerin - Lieber Gurken auf dem Dach als Tomaten auf den Augen" ist der erste Band von Toni und ihren Freunden, und der Entstehung eines Selbstversorger-Dachgartens.

Toni geht in die vierte Klasse und hat neben ihrer Mutter noch einen schwulen Vater und deren Partner Michi. Das findet Toni sehr praktisch und so ist immer jemand für sie da. Sie ist total begeistert, als sie mit ihrer Mutter genau in das Haus zieht, indem auch ihr bester Freund und andere Mitschüler und Mitschülerinnen aus ihrer Schule wohnen. Toni möchte in der Stadt wohnen bleiben, doch die neue Wohnung gefällt ihrer Mutter gar nicht. Es sollte nur vorübergehend sein, denn sie erwägt, mit ihrer Tochter aufs Land zu ziehen, träumt sie doch schon lange von einem Garten mit Blumen und Gemüse, nachdem alle anderen Lösungen in der Stadt fehlgeschlagen sind. Um ihre Mutter umzustimmen, legt Toni mit ihren Freunden Adam und Cora-Lee einen geheimen Dachgarten an. Allerdings darf man das Dach nicht betreten, und als ihr Garten entdeckt wird, droht das Projekt zu scheitern.

Die Kinder nehmen einfach, was sie haben: alte Kartoffelsalat-Eimer, Eierkartons oder Kompostierungsanlage. Das zeigt einfallsreich, wie schnell man loslegen kann und das man dafür nicht viel Geld braucht. Über elf anschaulich illustrierte Idee mit Anleitung und Infos findet man im Buch. Ob Samen sammeln, säen von Tomaten, Chilis, Bohnen oder Gurken, die einzelnen Schichten eines Hochbeets oder wie man eine Behausung für Ohrenkneifer baut - hier wird das Wissen geschickt mit der Handlung verknüpft und Interesse für Selbstversorgung und das Gärtnern geweckt. Gleichzeitig wird vermittelt, wie viel Arbeit und Verantwortung damit einhergeht und worauf man achten sollte. Diese Mischung ist gelungen und umfasst nur die wichtigsten Infos. Zwar braucht es ein bisschen, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, aber neben dem Dachgarten geht es auch um die Charaktere, wie Elif, die jeden Tag zwei Stunden auf der Geige üben muss oder Silan, deren Eltern oft streiten, und in den Toni ein kleines bisschen verknallt ist. Die gesamte Hausgemeinschaft wird mit einbezogen und schließlich geht es nicht nur um das Gärtnern, sonder auch um Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft. Dementsprechend schön war das in sich abgeschlossene Ende.

Insgesamt eine schöne und lesenswerte Geschichte über Freundschaft, die Kinder einer Hausgemeinschaft bei ihrem Dachgarten-Projekt begleitet und dazu passendes Sachwissen liefert.