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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Bewegend, tragisch, gut erzählt

Die Postkarte
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Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen ...

Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen Schreibstil über die Recherche zu ihrer eigenen Familie, ausgehend von den Urgroßeltern mütterlicherseits. Dabei kommen aber auch alle anderen wichtigen Figuren nicht zu kurz, die in irgendeiner Weise mit der Familie zu tun hatten.

Schön finde ich hieran, dass die Autorin immer wieder Bezug auf die Recherchen ihrer Mutter, einer recht kauzig wirkenden, Kette rauchenden, älteren Dame, nimmt. Sie kann ihr bereits einiges über ihre Angehörigen erzählen und so bekommt man dadurch bereits die Anfänge der Familie Rabinovitch, ihr Leben und Sterben auf ausführliche Weise erzählt. Aber auch ihre eigenen Recherchen im Laufe der Geschichte sind sehr aufschlussreich. Was dabei herauskommt, ist oftmals grausam und verstörend, aber leider bittere Realität. Andererseits erzählt sie aber auch von schönen Momenten, von einer liebevollen Familie und auch über das Leben ihrer Großmutter, nachdem alle anderen ihr Ende gefunden hatten. Ebenfalls habe ich bewundert, wie die Autorin selbst damit umgeht, Jüdin zu sein, dass sie nicht verbittert wirkt, sondern eher immer wieder hinterfragt und ihre ganze Kraft dahinein legt, den Verfasser der Postkarte zu finden.

Das Einzige, was an diesem Roman etwas schwierig für mich war, war die extreme Liebe zum Detail und dass er sich dadurch teilweise etwas gezogen hat. Manches hätte sicher kürzer erzählt werden können und auch die vielen Namen und verschiedenen Figuren waren nicht ganz so leicht auseinanderzuhalten. Trotzdem denke ich, dass dies alles auch so sein musste.

Letztendlich bekommt man hier einen sehr gut geschriebenen, autobiografischen Roman über eine jüdische Familie in Zeiten des Nationalsozialismus und auch noch darüber hinaus. Dieser beschönigt nichts und bleibt sachlich. Zudem wurde er von Simone Kabst richtig toll als Hörbuch vertont.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Der beste Band der Trilogie

Young Elites 3. Die Herrschaft der weißen Wölfin
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Ein bisschen habe ich mich ja schon mit den ersten beiden Bänden dieser Reihe abgemüht. Nicht, weil sie schlecht gewesen wären, sondern sehr langatmig erzählt. Dieser Band hier war aber zum Glück um einiges ...

Ein bisschen habe ich mich ja schon mit den ersten beiden Bänden dieser Reihe abgemüht. Nicht, weil sie schlecht gewesen wären, sondern sehr langatmig erzählt. Dieser Band hier war aber zum Glück um einiges besser und ich bin froh, dass ich an der Geschichte dran geblieben bin.

Diese zeigt ganz am Anfang eine Adelina, die am Höhepunkt ihrer Macht, sich selbst absolut aus den Augen verloren hat. Grausam und unerbittlich regiert sie nicht nur Kenettra, sondern überfällt auch noch Land um Land. Hier ist an ihr nichts Liebenswertes zu finden und ich konnte keinerlei Sympathie mehr für sie aufbringen, sondern war beinahe schon erschrocken über ihr Verhalten. Dennoch schafft sie es im Laufe der Geschichte, sich noch einmal weiterzuentwickeln und am Ende hat sie mich dann auch noch einmal ziemlich überrascht.

Zwar ist hier der Schreibstil noch immer recht ausführlich, dafür passiert aber auch um einiges mehr als in den ersten beiden Bänden. Vor allem aber hat mich angetrieben, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Bis dahin gibt es aber zwischen viel Krieg, Tod und Dunkelheit noch eine echt süße, kleine Liebesgeschichte, die noch einmal mehr Bedeutung bekommt, als im zweiten Band, aber nicht im Mittelpunkt steht. Außerdem fand ich die Beziehung zwischen Adelina und ihrer Schwester Violetta sehr interessant, denn sie zeigt, dass die Liebe zwischen Geschwistern doch größer ist, als Hass. Richtig herumgerissen hat alles jedoch das super tolle, emotionale Finale, welches mal nicht mit einer großen Schlacht daher kommt, sondern eher ruhig und bittersüß.

Alles in allem muss ich sagen, lohnt es sich bei der Reihe am Ball zu bleiben. Sie ist und wird wohl auch nie ein Highlight für mich werden, dennoch hat sie mich im Endeffekt gut unterhalten, wobei dieser letzte Band definitiv der beste war und die Reihe rund abgeschlossen hat.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Wenn aus Freundschaft Liebe wird

Bis zum hellsten Morgen
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Nun habe ich auch den vierten Band dieser Reihe beendet und muss sagen, dass er mir wieder einmal echt gefallen und mich ebenfalls gut unterhalten hat. Dennoch gab es auch hier wieder die eine oder andere ...

Nun habe ich auch den vierten Band dieser Reihe beendet und muss sagen, dass er mir wieder einmal echt gefallen und mich ebenfalls gut unterhalten hat. Dennoch gab es auch hier wieder die eine oder andere Sache, die ich nicht ganz so gut fand.

Insgesamt ist die Geschichte von Hailee und Aiden wieder einmal wirklich schön, romantisch, teilweise tragisch und es gibt sogar die ein oder andere witzige Stelle. Ebenso gibt es wieder ein paar angedeutete, niveauvolle Sexszenen. Ansonsten fand ich noch gut, dass es gegen Ende zu einer echt unerwarteten Wende kommt, die mich echt positiv überrascht hat, auch, wenn sie für Aiden nicht ganz so positiv ist. Außerdem fand ich das Zusammentreffen aller Protagonisten der vier Bände noch einmal richtig toll. Leider war Hailee da aber nicht dabei und das Zusammentreffen war auch viel zu kurz für mein Empfinden. Und noch einen Punkt fand ich hier gut gelöst, nämlich die Sache mit Hailees Übergewicht, welches innerhalb der Beziehung zwischen ihr und Aiden einfach neutral behandelt wird, dafür gibt es von außen genug Anfeindungen, mit denen die Protagonistin im Laufe der Handlung aber umzugehen lernt.

Trotzdem finde ich etwas schade, dass es wieder einmal eine übergewichtige, schwarze Protagonistin gibt. Hätte diese nicht mal zum Beispiel Asiatin sein können oder Latina? Nun glaubt wirklich keiner mehr an Zufall, da sich die männlichen Protagonisten in dieser Reihe immer in schwarze Frauen verlieben. Ansonsten fand ich die Charaktere okay, wobei ich Hailee jedoch etwas anstrengend fand. Auch ansonsten fand ich die beiden Protagonisten zwar ganz nett, aber ich denke, sie werden mir nicht ewig im Kopf bleiben. Für den Verlauf der Geschichte habe ich aber zumindest Aiden ganz gern gehabt, ebenfalls seine Mutter und auch Hailees Eltern.

Alles in allem bekommt man hier wieder einen Liebesroman im typischen Stil von Brittainy C. Cherry, wundervoll, flüssig und tiefgründig geschrieben, mit viel Drama, Liebe und Romantik. Dennoch ist er für mich nicht der beste Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Süße Liebesgeschichte

Über die dunkelste See
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Wer Bücher mit einem super schönen, emotionalen und tiefgründigen Schreibstil lesen möchte, der kann immer bedenkenlos zu denen von Brittainy C. Cherry greifen. Aber das sollte den meisten New Adult-Lesern ...

Wer Bücher mit einem super schönen, emotionalen und tiefgründigen Schreibstil lesen möchte, der kann immer bedenkenlos zu denen von Brittainy C. Cherry greifen. Aber das sollte den meisten New Adult-Lesern bereits bekannt sein. Trotzdem ist dieser Roman von ihr nicht perfekt.

Zwar ist die Geschichte wieder super schön, romantisch und toll geschrieben, aber so langsam merkt man, dass das Schema bei dieser Reihe immer ähnlich ist. Es sind immer schwarze Frauen, die sich in einen weißen Mann verlieben und dieser Mann ist immer ein Nebencharakter aus dem Band zuvor. So weit, so gut, doch jetzt, in diesem dritten Band war mir der Zufall dann doch zu auffällig. Ich habe nichts dagegen, dass ein Nebencharakter im nächsten Band zum Hauptcharakter wird, aber warum müssen die Charaktere immer so ähnlich sein. Viel schöner hätte ich gefunden, wenn mal beide schwarz wären oder eben weiß, oder er schwarz und sie weiß, von mir aus auch aus einer ganz anderen Kultur. Diese Konstellation wirkt aber insgesamt etwas zu konstruiert.

Trotzdem mochte ich die beiden Protagonisten rein charakterlich super gern, nicht nur, weil beide künstlerisch veranlagt sind. Stella ist Künstlerin, ein Sonnenschein, auch, wenn selbst sie ihre inneren Dämonen hat und sehr unsicher mit sich ist. Auch finde ich schön, dass sie ein paar Kilo mehr auf den Hüften hat, selbst wenn ich, wie damit umgegangen wird, zum Teil etwas schwierig finde und das sage ich als selbst übergewichtige Frau. Ich finde es toll, wenn man mit seinen Kurven im Einklang ist und auch, dass Damian sie so liebt, wie sie ist, doch sollte man nicht vergessen, dass Übergewicht einfach ab einem bestimmten Punkt auch ungesund ist und nicht schöngeredet werden sollte.

Damian mochte ich ebenfalls wirklich gern. Zwar ist er nach außen ziemlich kühl, was auch zu sehr witzigen Dialogen im Buch geführt hat, wenn man das so nennen kann, aber tief im Inneren ist er sehr liebenswert, großzügig und verständnisvoll, einfach ein Mann zum Liebhaben. Außerdem fotografiert er, was ich wahnsinnig sympathisch finde.

Was die Handlung angeht, so ist diese, wie bereits kurz angeschnitten, wirklich süß und mir hat auch die Chemie zwischen Stella und Damian sehr gut gefallen. Beide nähern sich zwar langsam aneinander an, vor allem auch, weil Stella in einer Beziehung ist, aber dieser Mann ist, wie so oft, ein riesiges Arschloch. Darüber entwickelt sich dann eine sehr romantische, tiefgründige und teils auch wieder teils witzige Beziehung zwischen den beiden. Dennoch gibt es auch hier eins, zwei Dinge, mit denen ich nicht so ganz klarkam. So konnte ich zum Beispiel nichts mit dem ganzen esoterischen Thema im Buch anfangen. Ebenfalls war eine Entscheidung von Stella gegen Ende des Buches für mich nicht so ganz nachvollziehbar und es hat auf mich eher so gewirkt, als musste das noch reingequetscht werden, um die Geschichte noch etwas in die Länge zu ziehen.

Alles in allem mochte ich dieses Buch aber wirklich sehr. Es war wieder super schön geschrieben, tiefgründig, witzig und emotional. Zudem gab es abermals einiges an Drama, tolle Charaktere und ich wurde gut unterhalten. Auch war das Hörbuch wieder gut vertont. Nur hätte dieser Band halt doch noch etwas mehr und etwas individueller sein können.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Eine emotionale Zeitreise ins historische Russland

Solange Schnee vom Himmel fällt
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Zugegeben, dieses Buch ist wirklich ein Blickfang, so wie die meisten Bücher vom Drachenmondverlag. Und auch genau deshalb habe ich es mir damals bestellt, ohne wirklich zu wissen, worum es darin eigentlich ...

Zugegeben, dieses Buch ist wirklich ein Blickfang, so wie die meisten Bücher vom Drachenmondverlag. Und auch genau deshalb habe ich es mir damals bestellt, ohne wirklich zu wissen, worum es darin eigentlich geht, ein typisches Coveropfer eben. Dafür hat mir die Geschichte, welche ins historische Russland entführt, aber wirklich super gut gefallen, gerade auch, weil ich diese so spannend und interessant finde, konnte mich das Buch echt in seinen Bann ziehen.

Dabei fängt die Geschichte mit einer kurzen Erzählung von Marina an, wird dann aber größtenteils aus der Sicht von Lucy erzählt, nur unterbrochen von ein paar wenigen Briefen und Tagebucheinträgen, welche ich aber sehr interessant fand. Überhaupt war das Buch sehr interessant und bis auf ein paar kleine Längen echt spannend und mitreißend. Dazu hat auch der flüssige und ausführliche Schreibstil der Autorin beigetragen. Allerdings fand ich schade, dass es einige Rechtschreibfehler gab.

Anders, als ich erwartet hätte, auch, wenn der Klappentext es vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen klassischen Familienroman, sondern vielmehr um eine romantische Zeitreisegeschichte, denn schon ziemlich am Anfang landet Lucy im Jahr 1916, wo sie schon bald auf mehrere Personen trifft, die ihr Leben im Laufe der Handlung ziemlich beeinflussen werden. So trifft sie auch schnell auf die große Liebe und wird mit den Irrungen und Wirrungen rund um den russischen Bürgerkrieg konfrontiert. Hier hat es die Autorin geschafft, mir diesen und auch das Unglück, welches damit kam, vor allem für die Bevölkerung Russlands, sehr bildlich und eindrücklich vor Augen zu stellen und auch ansonsten fand ich die Geschichte sehr bildlich geschildert und hatte so beim Lesen immer ein Bild im Kopf, was mich sehr begeistert hat. Der russische Adel, die Kleider, die Anwesen, Bälle, aber auch das Moskau der Gegenwart und die ganzen Charaktere, von denen es nicht einmal wenige gibt, fand ich super gut und realistisch beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe sie wahnsinnig in mein Herz geschlossen.

Auch die Liebesgeschichten, sowohl die zwischen Marina und Alexander als auch die zwischen Lucy und Logan waren, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen, authentisch und nachvollziehbar, wobei dann aber doch die von Lucy und Logan noch ein bisschen mehr im Mittelpunkt steht, was ich aber gar nicht übel nehme, denn schließlich ist Lucy die Protagonistin und auch, wenn sie die Geheimnisse ihrer Urgroßmutter erforschen will, so wird bald klar, wie sehr sie ihre Zeitreise und auch die Erlebnisse in der Vergangenheit verwirren und aus der Bahn werfen. So ergibt es sich, dass sie eigentlich mehr oder weniger nebenbei ihre Urgroßmutter noch einmal ganz neu kennenlernt und so auch die Leser.

Leider gab es aber auch einen großen Minuspunkt an der Geschichte und das war das Ende. Ohne jegliche Erklärung war dieses einfach nur verwirrend und hat mehr Fragen aufgeworfen, als nötigt und das vor allem auch, da es zu diesem Buch keinen zweiten Band gibt.

Alles in allem fand ich diese Geschichte aber dennoch einfach nur super. Trotz der kleinen Schrift ließ sie sich relativ schnell weglesen und hat mich wirklich packen können. Am meisten hat mir aber das Setting gefallen, denn die russische Geschichte interessiert mich schon lange. Außerdem hat mich die Geschichte ein kleines bisschen an „Outlander“ erinnert, was ich ebenfalls sehr liebe. Dazu kommen die durchweg toll geschriebenen Charaktere, die emotionalen Liebesgeschichten und ein toller Schreibstil.

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