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Veröffentlicht am 12.04.2024

Schwer verdauliche Kost, auch wenn vieles nicht angesprochen wird

Ein falsches Wort
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Schwer verdauliche Kost, auch wenn vieles nicht offen angesprochen wird

Die erwachsene Erzählerin Bergljot, zweitälteste von 4 Kindern, meidet ihre Familie, da in ihrer Kindheit schlimmes geschehen ist. ...

Schwer verdauliche Kost, auch wenn vieles nicht offen angesprochen wird

Die erwachsene Erzählerin Bergljot, zweitälteste von 4 Kindern, meidet ihre Familie, da in ihrer Kindheit schlimmes geschehen ist. Erst im Erwachsenenalter werden ihr die Ausmaße bewusst, doch es fehlen nach wie vor Erinnerungen, doch ihr Verhalten macht deutlich, dass es scheinbar wirklich einschneidende Erlebnisse in der Kindheit gab. Auch ihr älterer Bruder will mit den Eltern nichts zu tun haben, auch er hat Vorwürfe vorzubringen. Als die beiden jüngeren Schwestern die beiden Hütten allein erben sollen, will er sich damit nicht arrangieren, zumal die Eltern das Erbe eigentlich gerecht unter den vier Kindern aufteilen wollen.

Die Streitigkeiten um die Hütten wühlen bei Bergljot alles wieder auf, sie kann nicht mehr so tun, als ob sie klar kommt. Ihre eigenen Kinder, die bislang immer noch den Kontakt zu den Großeltern hegten, distanzieren sich nun auch. Bergljots Mutter will den Kontakt zu allen, sie ist sehr auf den äußeren Anschein bedacht. Doch beim lesen wird schnell klar, dass die eigentlichen Vorwürfe zwar den Vater betreffen, doch die Mutter scheint damals gewusst zu haben was geschah, und hat aus Angst allein dazustehen die Augen verschlossen und lediglich versucht ihre Tochter zum Beispiel mit Ballettunterricht abzulenken. Was wiederum von den jüngeren Schwestern nicht verstanden wurde, sie hatten das Gefühl, dass die Ältere somit bevorzugt behandelt wurde. Ein Strudel, der alle in dieser Familie beeinträchtigte, ein Strudel der beweist, dass es nichts bringt schlimmes totzuschweigen.

Im weiteren Verlauf wird klar, wie unterschiedlich alle mit diesem Ereignis umgehen, dass Bergljot erst spät lüftet. Durch Rückblicke merkt der Leser, dass es sich sehr negativ durch ihr gesamtes Leben zieht.
Als der Leser ziemlich am Ende genaueres erfährt, ist man selbst im Zwiespalt, will ihr auf der einen Seite glauben, aber man zieht auch die vorgebrachten Zweifel, bzw. die Tatsache, dass es keine eindeutigen Beweise gibt, in Betracht.

Der Erzählstil ist sehr anstrengend, da vieles immer wiederholt wird, was sicher die Verwirrheit der Protagonistin verdeutlichen soll. Mir war es oft zu viel, weniger wäre da mehr gewesen. Das Ende lässt Fragen offen, lässt aber zumindest hoffen, dass Bergljot für sich das Richtige getan hat.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Sehr bewegend erzählt

Der ehrliche Finder
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Auch wenn dieses Büchlein wenig Umfang aufweist, steckt doch eine Menge darin, nämlich eine sehr bewegende Geschichte über einen kleinen 7 jährigen Jungen namens Jimmy.
Als Tristan in seine Klasse kommt ...

Auch wenn dieses Büchlein wenig Umfang aufweist, steckt doch eine Menge darin, nämlich eine sehr bewegende Geschichte über einen kleinen 7 jährigen Jungen namens Jimmy.
Als Tristan in seine Klasse kommt wird sich allerdings einiges für ihn ändern. Jimmy hilft Tristan sich zurecht zu finden, denn er stammt aus dem Kosovo und muss nun erstmal niederländisch lernen.
Die Handlung bettet auch die politische Situation ein, die Tristans Zweig mit sich bringt. Und natürlich erfährt der Leser viel über Jimmys Sammelleidenschaft.
Alles in allem hat die Autorin wieder einmal ein sehr feines und obendrein bewegendes Buch geschaffen. Das Hauptthema ist dabei wohl die Freundschaft.
Sie schafft es dabei die einzelnen Elemente sehr kindgerecht zu verpacken und vereint so eine komplexe Geschichte zu einem Werk, dass sowohl Kindern, als auch Erwachsenen Mut macht.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Forever young

Wir werden jung sein
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Forever Young


Für immer jung, das hat sich wohl jeder schon mal vorgestellt. Maxim Leo greift eben diesen Faden auf, und befasst sich nicht nur mit der schönen Seite die solch ein Phänomen mit sich bringen ...

Forever Young


Für immer jung, das hat sich wohl jeder schon mal vorgestellt. Maxim Leo greift eben diesen Faden auf, und befasst sich nicht nur mit der schönen Seite die solch ein Phänomen mit sich bringen würde, sondern auch mit den Schattenseiten.

Die Probanden, die sich eigentlich bereit erklärt haben ein Herzmedikament zu testen, bemerken plötzlich eine Verjüngung. Toll, wow, drei dieser Menschen sind begeistert. Einer springt dem Sense Ann von der Schippe, eine Frau wird endlich schwanger, obwohl sie schon gar nicht mehr daran geglaubt hat, eine weitere im Profisport legt für sie ungeahnte Leistungen an den Tag. Nur für den Jüngsten aus der Gruppe sind direkt die Nachteile da, denn ein Kind, zu dem er sich zurückentwickelt, kann mit der ersten großen Liebe wenig anfangen.

Der Autor stellt die Pros und Contras anhand der Fallbeispiele gegeneinander, zeigt auch die Gefahren auf, wenn die Wissenschaft zu sehr in das menschliche sein so wie es eigentlich ablaufen sollte, eingreift. Was man von dem Roman mitnimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil denke, es sollte nicht eingegriffen werden. Maxim Leo sei dank!

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein Roman, der die normalen Dimensionen außer Kraft setzt

Die sieben Monde des Maali Almeida
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Ein Roman, der die normalen Dimensionen außer Kraft setzt

Maali Almeida ist Fotograf, aber keiner der sich mit schönen Dingen befasst. Im Gegenteil, er lichtet das Grauen ab, das durch den Bürgerkrieg ...

Ein Roman, der die normalen Dimensionen außer Kraft setzt

Maali Almeida ist Fotograf, aber keiner der sich mit schönen Dingen befasst. Im Gegenteil, er lichtet das Grauen ab, das durch den Bürgerkrieg in Sri Lanka entsteht. Da dort quasi jeder jeden bekämpft, ist es sehr undurchsichtig, wer nun zu welcher Gruppierung gehört, was es für mich am Anfang erstmal sehr schwer machte mich zurecht zu finden. Erschwert wird alles zusätzlich dadurch, dass der Leser bereits am Anfang des Buches in eine bizarre Zwischenwelt katapultiert wird, denn Maali ist tot! Man erfährt alles aus seiner Sicht, während er in einer bizarren Zwischenwelt herum geistert. Er kann noch nicht ins Licht, er setzt alles daran seine noch lebenden Freunde zu schützen und dafür zu sorgen, dass seine versteckten Fotos gefunden werden. Und genau das wollen viele verhindern.

Der Autor, Shehan Karunatilaka, schafft es den Leser erstmal gehörig durcheinander zu bringen. Vieles lässt sich sicher damit erklären, dass für uns die Gepflogenheiten und die politische Situation in den 80er in Sri Lanka nicht allzu geläufig sind. Hinzu kommen noch die fremd klingenden Namen, derer es nicht wenige gibt, und die Idee der Welt nach dem Tod, die er erschaffen hat.
Wenn man sich erstmal eingelesen hat, ist die Handlung allerdings sehr spannend. Wenn man es lieber geradlinig mag, dürften Schwierigkeiten vorprogrammiert sein.
Ich persönlich mochte Maali nach kurzer Zeit. Zu Beginn hielt ich ihn für oberflächlich und egoistisch, aber seine Figur machte eine enorme positive Wandlung durch. Ganz nebenbei erfuhr ich zusätzlich einiges zum geschichtlichen, was allerdings fast in der Fülle der anderen Informationen unterging. Die Suche nach den Fotos verlief spannend, zumal wirklich jeder sie in die Finger bekommen wollte.
Viele Anspielungen, wie die auf korrupte Polizisten und Homosexualität, bettet der Autor ebenfalls fließend in die Handlung mit ein.

Ich persönlich habe diesen Roman nach leichten, anfänglichen Schwierigkeiten sehr genossen, und bin auch mit dem Ende zufrieden. Es versöhnt den Leser, sowohl mit der Figur, als auch mit der Zwischenwelt. Eine überraschende Entwicklung brachte sogar nochmals richtig Spannung mit hinein.

Erwähnenswert ist sicher, dass dieser Roman Gewinner des Booker Price 2022 gewesen ist!

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Gerne mehr davon

Stille Falle
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"Stille Falle" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe um Leonore Asker, die mit besonderen Fällen betraut wird. Eigentlich hat Leo etwas anders erwartet, als sie zu den besonderen ...

Gerne mehr davon

"Stille Falle" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe um Leonore Asker, die mit besonderen Fällen betraut wird. Eigentlich hat Leo etwas anders erwartet, als sie zu den besonderen Fällen abkommandiert wird, sie fühlt sich eher degradiert, brilliert aber dann in diesem Bereich. Der Autor lässt im Verlauf der Handlung sehr viel über seinen Hauptcharakter einfließen, der Leser erfährt eine Menge , teilweise sehr brisanter Informationen.
Neben dem Zweig um die Ermittlerin hat man es als Leser obendrein mit einem spannenden Fall zu tun. Smilla und Malik wollen in einem Bunker Fotos machen , doch sie verschwinden dabei spurlos. Die Eltern von Smilla gehen von Entführung aus versuchen mit Druck bei der Polizei weiterzukommen. Leo Askers wird derweil zu den hoffnungslosen Fällen abkommandiert, doch bald tut sich dort eine Verbindung zum Fall von Smilla auf.
Ich bin begeistert von der neuen Reihe. Es ist spannend und ich mag die Ermittlerin. Viele Rückblenden lassen ein fundiertes Bild erscheinen, dass so nach und nach zur Lösung führt. Die düstere Athmosphäre die gelegentlich vorherrscht hat mir sehr gut gefallen.
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