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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Angenehme Unterhaltung mit reichlich schwarzem Humor

Halali
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Großmutter Holda erzählt aus ihrer erlebnisreichen Jugend mit ihrer besten Freundin Karin, und Enkelin Laura kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus!

Ingrid Noll hat sich wieder eine abwechslungsreiche, ...

Großmutter Holda erzählt aus ihrer erlebnisreichen Jugend mit ihrer besten Freundin Karin, und Enkelin Laura kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus!

Ingrid Noll hat sich wieder eine abwechslungsreiche, sehr unterhaltsame Geschichte ausgedacht, die durch ihre absolut lebendigen Charaktere geradezu real sein könnte. Die Erlebnisse von Holda und Karin in der aufwärts strebenden Nachkriegszeit sind ereignisreich, bunt, manchmal ganz schön schaurig und auf jeden Fall voller schwarzem Humor.
Tatsächlich genau das, was man von der Autorin erwartet. Halali ist meiner Meinung nach nicht unbedingt eine ihrer eindrucksvollsten Geschichten, aber doch ungemein unterhaltsam und abwechslungsreich, und Nina Petri versteht es, durch gekonnte Interpretation einen wahren Hörgenuss zu präsentieren! Sehr angenehm und unverwechselbar Ingrid Noll!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Ein erschreckender Blick in die Abgründe menschlicher Psyche

Zitronen
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August durchlebt eine traurige, düstere Kindheit. Nie sicher vor den Gewaltausbrüchen seines Vaters und dessen unvorhersehbaren Gemeinheiten, bleibt ihm die Mutter, die ihn zärtlich liebt. Doch die Psyche ...

August durchlebt eine traurige, düstere Kindheit. Nie sicher vor den Gewaltausbrüchen seines Vaters und dessen unvorhersehbaren Gemeinheiten, bleibt ihm die Mutter, die ihn zärtlich liebt. Doch die Psyche der Mutter erkrankt, und August gerät in einen Strudel aus Abhängigkeiten.

Glasscherben auf dem Cover, Erinnerungen an Zitronen – der Einband ist ausgesprochen gut gewählt. Er weist auf die fragile Psyche eines Kindes hin, das von seinen eigenen Eltern gequält und letztendlich zerbrochen wird.
Valerie Fritsch’s Buch lässt sich sehr gut lesen, aber schwer ertragen. In einer wunderschönen, fast poetisch anmutenden Sprache verfasst, verbreitet es doch soviel Unglück und Qual, das man manchmal geradezu fassungslos ist. Die Geschichte von August bewegt, macht traurig und nachdenklich. Aber es gibt auch Momente der großen Hoffnung, an denen man als Leser festhält.
Mit Zitronen ist der Autorin ein Buch gelungen, das tief berührt, mit dem Schicksal hadern lässt und so real wirkt, dass man sich unweigerlich fragt, ob die Erzählung auf einer wahren Begebenheit beruht. Für mich eine erschreckende Geschichte mit Tiefgang, die lange nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Zwei Frauenschicksale, verwoben in einem schicksalsträchtigen Roman

Wiedersehen in Stockholm
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Der Zufall bringt Ella und Ben an einem lauen Sommerabend zusammen. In den wenigen Stunden, die ihnen bleiben, spüren beide, füreinander geschaffen zu sein. Doch so schnell Ben in Ellas Leben getreten ...

Der Zufall bringt Ella und Ben an einem lauen Sommerabend zusammen. In den wenigen Stunden, die ihnen bleiben, spüren beide, füreinander geschaffen zu sein. Doch so schnell Ben in Ellas Leben getreten ist, ist er auch schon wieder verschwunden, zwölf ganze Jahre lang...

Das Cover zeigt ein Paar, innig Arm in Arm, und man wünscht sich natürlich sofort ein glückliches Happyend. Aber Ella und Ben haben Schicksalsschläge erlebt, die sie erst, jeder auf seine Weise, verarbeiten müssen, um wieder in die Zukunft sehen zu können.
Anna Lönnqvist hat dazu eine liebenswerte Geschichte erdacht und eine weitere, sehr sympathische Protagonistin dazu, die auf ihre Weise für Ella ein Vorbild wird.
Verschlungene Wege, Erlebnisse, die das Leben verändern und einige Achterbahnfahrten der Gefühle machen diesen Roman abwechslungsreich und unterhaltsam. Der Wunsch nach der großen Liebe wird aus Pflichtgefühl verdrängt und man versteht, dass man seine eigenen Träume verwirklichen sollte, man hat ja nur ein Leben. Ein wenig ist der Ausgang vorhersehbar, aber das wünscht man sich als Leser ja auch.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Düster und beklemmend, eine traumatische Kindheit und Jugend

Krummes Holz
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Nach Jahren im Internat kehrt Jirka zurück auf den elterlichen Hof. Und wird, jetzt als junger Erwachsener, zurückkatapultiert in traumatische Erinnerungen und Gefühle, die sein Leben geprägt haben.

Ein ...

Nach Jahren im Internat kehrt Jirka zurück auf den elterlichen Hof. Und wird, jetzt als junger Erwachsener, zurückkatapultiert in traumatische Erinnerungen und Gefühle, die sein Leben geprägt haben.

Ein flammender Horizont über einem braunen Feld, ein lichter Himmel; ein Cover, das so gar nichts über den düsteren Inhalt des Buches preisgibt.
Julia Linhof entführt den Leser in Jirkas und Malenes Kindheit auf einem entlegenen Hof. In eine Zeit, die geprägt ist von Arbeit und einem gewalttätigen, lieblosen Vater. Und in die Gegenwart, die nicht minder traumatisch ist.
Die Autorin versteht es, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, Dinge im Raum stehen zu lassen, Ungesagtes über allem schweben zu lassen und so das ganze Ausmaß des Schicksals noch ungeheuerlicher zu gestalten. Missverständnisse zerstören jede Vertraulichkeit und die innere Zerrissenheit der Geschwister sorgt für unglaubliche Beklemmung. Man liest und fühlt sich gleichermaßen verstört wie auch gefesselt. Krummes Holz ist ein Buch, das mich erschüttert hat, aber gerade deshalb sicher noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Tricky, spannend, undurchsichtig und very british!

Das Mörderarchiv
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Im Kreise ihrer Freundinnen erhält die junge Frances eine Weissagung, der sie fortan ihr Leben verschreibt. Denn es soll durch einen Mord enden. Als sie im Alter tatsächlich einem gewaltsamen Tod zum Opfer ...

Im Kreise ihrer Freundinnen erhält die junge Frances eine Weissagung, der sie fortan ihr Leben verschreibt. Denn es soll durch einen Mord enden. Als sie im Alter tatsächlich einem gewaltsamen Tod zum Opfer fällt, ist es Annie, die sich in Castle Knoll auf die Suche nach dem Mörder macht. Aber sie ist nicht die Einzige, denn Frances hat ein seltsames Testament hinterlassen.

Ein witziges Cover, durch den pinkfarbenen Rolls Royce ein echter Hingucker, verrät samt Flagge, das dieser Krimi very british ist! Und tatsächlich wird man sofort hineingezogen in Schlösser, Landhäuser, mystische Gärten und die seltsame Freundschaft dreier Teenager, die von den Jungs umschwärmt werden. Und einer Prophezeiung, die es in sich hat.
Während Kristen Perrin die Leser*innen mit dem Todesfall auf Spannung hält, erfährt man zeitgleich die Details über Frances’ Jugend und ihrer Jagd nach einem vermeintlichen Mörder.
Die Autorin schreibt sehr stimmungsvoll und mit reichlich Flair, erzählt sehr gekonnt und lebendig und versteht es, durch Andeutungen und kleine Details Verwirrung zu stiften und so auch für reichlich Abwechslung zu sorgen. Während die Vielzahl der Charaktere, so unterschiedlich wie aus dem Leben gegriffen, für mich anfangs reichlich unübersichtlich war, entwickelten sie sich nach und nach zu eigenständigen Protagonisten, was allerdings nicht unbedingt zur Aufklärung beitrug. Und nicht alle Reaktionen erschienen mir schlüssig.
Ein ungewöhnlicher, sehr raffinierter Plot, eine lebenslang gehegte Angst und eine teuflische Freundschaft sorgen für mystische Spannung bis zum unerwarteten Ende.

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