Profilbild von gerdys_buecherreich

gerdys_buecherreich

Lesejury Profi
offline

gerdys_buecherreich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gerdys_buecherreich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2024

Eine ermutigende Lebensgeschichte

Alles nur heiße Luft?
0

In „Alles nur heiße Luft?“ erzählt Tobias Ain von seinem Lebensweg. Aufgewachsen in der DDR in einer eher problembehafteten Familie, versucht er den Sinn seines Lebens im Kommunismus zu finden. Seine Bewerbung ...

In „Alles nur heiße Luft?“ erzählt Tobias Ain von seinem Lebensweg. Aufgewachsen in der DDR in einer eher problembehafteten Familie, versucht er den Sinn seines Lebens im Kommunismus zu finden. Seine Bewerbung bei der Stasi wurde in dem Moment jedoch hinfällig, als seine Mutter mit ihm und seinen Brüdern in den Westen flieht. Dort gehen ihm die Augen auf, und er erkennt all die Lügen, mit denen er in seinem bisherigen Leben gefüttert worden war.
Tobias Ain ist auf der Suche nach der Wahrheit. Nach einer Begegnung mit einem Zeugen Jehovas, glaubt er die Antworten auf seine Fragen gefunden zu haben. Doch nach vielen Jahren in dieser Organisation kommen ihm immer mehr Zweifel und er begibt sich wieder auf die Suche, bis er im März 2019 den findet, der die Wahrheit ist: Jesus.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Lebensgeschichten, die nicht einfach und geradlinig sind, aber am Ende zu einem hoffnungsvollen und freudigen Punkt führen, finde ich immer spannend und oftmals ermutigend.
Wie sehr Propaganda und Indoktrination das Denken der Menschen beeinflusst, im politischen wie auch religiösen Bereich, finde ich immer wieder erschreckend zu lesen. Mir tat es leid, dass der Autor im Endeffekt eine Diktatur gegen eine andere eingetauscht hat, auch wenn er es lange nicht gesehen hat. Umso mehr habe ich mich dann mit ihm gefreut, als er gefunden hat, was er so viele Jahre suchte!
Tobias Ain berichtet sachlich und ruhig über seinen Lebensweg, zeigt die Probleme und die schlechten Dinge auf, rechnet aber nicht gnadenlos mit den anderen ab. Das hat mich überrascht und mir die Demut des Autors aufgezeigt.
Es war für mich eine spannende Reise mit dem Autor. Ich dachte manchmal ich würde in einem Saal sitzen und ihm gespannt zuhören, was er da so erzählt. Und am Ende des Buches empfand ich einfach nur Dankbarkeit. Und Hoffnung. Denn egal wie ein Lebensweg verläuft, Jesus ist überall zu finden und macht Menschen wirklich frei.
Eine ermutigende Biografie, die ich von Herzen gerne weiterempfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.03.2024

Spannendes Kinderbuch

Käpten Sturm - Das Geheimnis des grünen Diamanten
0

Lenny und Anne wohnen mit ihren Eltern und Großeltern in einem ehemaligen Schmugglerhaus. Hier haben sie mittlerweile schon 5 Logbücher von Käpten Sturm gefunden, einem Piratenkapitän, der vor 200 Jahren ...

Lenny und Anne wohnen mit ihren Eltern und Großeltern in einem ehemaligen Schmugglerhaus. Hier haben sie mittlerweile schon 5 Logbücher von Käpten Sturm gefunden, einem Piratenkapitän, der vor 200 Jahren lebte.
In diesen Logbüchern lesen sie von den Abenteuern des Käpten und seiner Crew, die nicht nur aus Matrosen, sondern auch aus einem Artistenmädchen, einem Affen und einem Papageien bestand.
Man kann dieses Buch unabhängig lesen, so wie ich es jetzt mit meinen Kindern gemacht habe, jedoch fehlen einem immer wieder kleine Hintergrundinfos und natürlich versteht man manche Bezüge nicht.
Käpten Sturm möchte heiraten, doch am Tag der Verlobung taucht ein anderer Mann auf und erhebt Ansprüche auf die Braut. Er ist jedoch bereit sie loszulassen, wenn der Käpten ihm den sagenumwobenen grünen Diamanten dafür bringt. Und so beginnt die Suche nach dem Diamanten. Die Abenteuer sind spannend und man lernt wichtige Lektionen. Auch der Glaube an Gott wird thematisiert und passend eingeflochten.
In der Gegenwart läuft es bei Lennys und Annes Familie nicht ganz ideal und sie erleben herausfordernde Zeiten. Weil die Kinder die Situation als ungerecht empfinden, versuchen sie die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und Recht zu schaffen. In diesem Erzählstrang lernt man mit der Familie, dass es immer am besten ist, wenn man alles in Gottes Hand legt und darauf vertraut, dass er sich um alles kümmern wird.
Den Kindern und mir hat die Geschichte gut gefallen. Es war spannend, besonders durch die Wechsel zwischen den Zeiten hatte man immer das Bedürfnis schnell weiterzulesen, um den Rest der Geschichten zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.03.2024

Ein tolles Andachtsbuch - nicht nur für Männer

Mutig und stark
0

Warum rezensiere ich als Frau ein Andachtsbuch für Männer?
1. da ich es bekommen habe und ich mich nicht vor Herausforderungen scheue.
2. Weil ich neugierig bin, wie sich Gott Mannsein so vorgestellt ...

Warum rezensiere ich als Frau ein Andachtsbuch für Männer?
1. da ich es bekommen habe und ich mich nicht vor Herausforderungen scheue.
2. Weil ich neugierig bin, wie sich Gott Mannsein so vorgestellt hat.
3. Ich lese auch für meinen Mann mit, der sehr eingespannt ist und kaum Zeit und Energie zum Selberlesen findet. Doch er hört mir sehr gerne zu, wenn ich ihm den Inhalt eines Buches vermittle und er dadurch auch etwas dazulernen kann.
Das Buch ist meiner Meinung nach richtig toll aufgebaut. Nach einem Input, in dem es um einen Aspekt des Mannseins geht, wird es praktisch. Man bekommt Bibelstellen über die man Nachdenken soll, konkrete Aufgaben zum Lösen und Herausforderungen, denen man sich über einen längeren Zeitraum stellen soll, sodass die verschiedenen Charaktereigenschaften oder Gewohnheiten im Leben gefestigt werden.
Das Buch ist kein Andachtsbuch im typischen Sinne. Es ist nicht dafür gedacht, dass man jeden Tag einfach nur ein Kapitel liest und es dann zur Seite legt. Der Autor schlägt z.B. vor, dass man sich für jede Woche eine Andacht vornimmt oder erst weitergeht, wenn man eine Aufgabe erledigt hat.
Ich als Frau muss sagen, dass das Bild von einem Mann, wie es dort gezeichnet wird, sehr ansprechend ist und ich mir so einen Partner nur wünschen kann. Was mich aber auch überrascht hat, war, dass Charakteristika vermittelt wurden, die ich mir als Frau genauso aneignen will. Nicht nur Männer sollten nicht lügen etc. das gilt auch für mich. Deshalb werde ich auch einige der Aufgaben in abgewandelter Form für mich übernehmen und versuchen umzusetzen.
Mein Mann hat das Buch nach meinen begeisterten Ausführungen auch gleich begonnen und er arbeitet es nun mit den Männern in seiner Männergruppe der Gemeinde durch.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen! Und manchmal braucht es eine Frau, die begeistert den Männern von Männerbüchern berichtet, um das Interesse dafür zu wecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 29.02.2024

Ein mitreißender und tiefsinniger Jugendroman - auch für Erwachsene geeignet

On the Fly
0

Leonie alias Lonely ist ein Außenseiter in ihrer Klasse und auch in ihrem Eishockeyteam versucht sie sich nicht zu integrieren. Ihr Leben dreht sich nur um ihren Opa, einem ehemaligen Eishockeyprofi und ...

Leonie alias Lonely ist ein Außenseiter in ihrer Klasse und auch in ihrem Eishockeyteam versucht sie sich nicht zu integrieren. Ihr Leben dreht sich nur um ihren Opa, einem ehemaligen Eishockeyprofi und um den Sport. Doch nachdem er plötzlich tot zusammenbricht, bricht auch für Leonie eine Welt zusammen und sie meint nie wieder aufs Eis gehen zu können.
Ein Jahr später hängt Leonie immer noch in ihrer Trauer fest. In der Schule läuft es nicht und die Beziehung mit ihrem Vater ist auch eher schlecht als Recht. Doch dann kommen einige Veränderungen.
Basti, der älteste und coolste Junge der Klasse, sucht ihre Freundschaft, sodass Leonie etwas aus ihrer Festung herauskommt und die Mauern um sich sinken lässt. Und ihr Vater Patrick findet eine Freundin. Katja ist Christin und strahlt etwas aus, was Patrick und Leonie fasziniert.
Für diesen Jugendroman bin ich vom Alter her absolut zu alt, doch ich habe während dem Lesen gedacht, ich wäre nochmals 15. Sonja Schankat beschäftigt sich unglaublich ehrlich und offen mit den Gefühlen und Gedanken, die viele Pubertierende durchleben.
Wer bin ich? Woher komme ich? Liebt mich überhaupt jemand? Hat mein Leben überhaupt einen Sinn? Wohin will ich? Warum bin ich so unausstehlich? Wem kann ich vertrauen?
Ich habe mich immer wieder in Leonie wiedergefunden, doch noch viel öfter in Basti oder auch mal in Timo. Verliebtsein und Verlangen. Die Gesellschaft, die Erwartungen an einen stellt auf der einen Seite, das Gefühl der Verlorenheit auf der anderen Seite. Und dann auch noch der christliche Glaube mit seinen vermeintlichen Regeln und Vorschriften.
Ich finde die Figuren sind unglaublich echt und greifbar geschildert. Ich habe so mit ihnen mitgefühlt. Manchmal gedacht, wie kannst du nur so gemein sein und mich dann wieder gefreut, wenn Schönes geschehen ist.
Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, auch aus chrstlichen Verlagen, doch muss ich sagen, dass ich bisher in keinem so genau und gut die christliche Botschaft vermittelt bekommen habe. Es gab manch eine Aussage, die mich so tief berührt hat, dass ich das Buch weglegen und erstmal ruhig werden musste.
Mithilfe von Bibelstellen und -geschichten zeigt die Autorin auf, wie liebevoll, gnädig und barmherzig Jesus ist. Dass er einen nicht verwirft, wenn man etwas verbockt hat, sondern in Barmherzigkeit zur Umkehr aufruft. Denn Leonie und Basti fühlen sich schnell zueinander hingezogen und gehen zu weit, was sie hinterher unglaublich bereuen und was am Ende ihre Freundschaft fast zerbricht. Aber Gott kann das Zerbrochene wieder heil machen.
Leonie ist sehr gut gezeichnet. Ihre inneren Kämpfe und festgefahrenen Überzeugungen führen dazu, dass sie kalt und abweisend wird. Auch wenn sie es nicht wahrhaben will, hat sie sich eine harte Schale zugelegt und eine undurchdringliche Maske aufgesetzt, damit niemand sie verletzen kann. Als sie dann anfängt in der Bibel zu lesen und mit Katja zu sprechen, bricht immer mehr auf und sie entwickelt sich weiter. Sie kommt zur Einsicht und reflektiert sich selbst schonungslos und ehrlich - und ändert dann das, was ihr nicht gefällt. Ich wünsche mir für jeden Teeny und Jugendlichen, der das liest, dass er ermutigt wird auch solche Schritte zu unternehmen.
Basti mochte ich auch sehr gerne. Da er keine Familie hat und sein Leben lang auf sich alleingestellt war, hat er Dinge getan, die er sehr bereut. Er möchte sein Leben ändern und nicht mehr so sein, wie er war. Sonja Schankat beschreibt unglaublich mitreißend die inneren Kämpfe und Gefühle. Und sie zeigt auf, dass obwohl er sich sehr anstrengt, er es doch nicht schafft ein anderer Mensch zu werden. Immer wieder fällt er zurück in alte Gewohnheiten. Er verzweifelt und gibt sich auf, doch dann kommt die Botschaft der Hoffnung in sein Leben und alles ändert sich. Mit Gott schafft Basti das, was er aus eigener Kraft nicht kann und das Leben hält noch eine schöne Überraschung für ihn bereit.
Mit Timo hat die Autorin eine Figur geschaffen, die mit Gott lebt, aber nicht perfekt ist. Ich fand es authentisch, dass er trotz Glauben, immer wieder vom Weg abkam, ihm der Ruhm zu Kopf stieg, er weiter mit Dingen kämpfte. Doch dann durften andere in sein Leben hineinsprechen, er war bereit zu erkennen und Dinge zu verändern.
Er mag Leonie seit Kindheitstagen und will sie für sich gewinnen, auch wenn seine Versuche nicht immer gut sind und er immer wieder bei ihr abprallt. Er ist nicht auf den Mund gefallen, sondern sagt, was er denkt und fühlt. Basti kann er nicht ausstehen, da er eifersüchtig auf ihn ist. Hier zeigt sich die Wahrheit, dass selbst Christen auch nur Menschen sind, die genauso unfreundlich und gemein sein können, wie andere. Doch es muss nicht so bleiben.
Im Laufe des Buches lesen wir von mehreren veränderten Herzen und Leben und, dass diejenigen, die Jesus begegnet sind, von dieser Begegnung und von der Hoffnung, die sie empfangen haben, weitererzählen. Es bleibt nicht bei einem: „Super, Gott liebt dich!“ Nein, was ins Herz gekommen ist, fließt weiter, und sie wollen auch ihre Freunde mit der Liebe Gottes erfüllt sehen.
Ich war auf der Suche nach einem guten Jugendbuch für meine angehenden Teenager, aber was ich fand, war eine Botschaft, die mich tief ins Herz getroffen hat und an mir gerüttelt hat. Auch ich möchte leuchten wie Katja und dann auch die anderen Protagonisten, sodass andere zu Gott hingezogen werden.
Dieses Buch empfehle ich von Herzen gerne weiter auch an Erwachsene, denn wenn man sich darauf einlässt, ist es nicht nur etwas für die jungen. Ich als Mutter konnte sehr davon profitieren. Ich habe mich an meine Jugend erinnert und wie es mir erging, welche Hilfe ich hatte oder auch nicht, und ich möchte es bei meinen Kindern besser machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2024

Wenn aus Ehe Liebe wird

Lord zu behalten
0

Voller Vorfreude habe ich den zweiten Teil dieses Romans erwartet und ich wurde nicht enttäuscht!
Nahtlos geht es mit Jonathan und Cassandra weiter. Nachdem sich am Ende von Band 1 schon abgezeichnet hat, ...

Voller Vorfreude habe ich den zweiten Teil dieses Romans erwartet und ich wurde nicht enttäuscht!
Nahtlos geht es mit Jonathan und Cassandra weiter. Nachdem sich am Ende von Band 1 schon abgezeichnet hat, dass die beiden sich doch anziehender finden, als sie dachten, kommt es hier nun dazu, dass beide zu mehr (Selbst-)Erkenntnis bezüglich ihrer Ehe und der eigenen Person gelangen.
Am Anfang hätte man meinen können, dass es mit einem klärenden Gespräch ja getan wäre, aber so leicht wurde es den zwei nicht gemacht. Denn unerwartet erhielten sie Besuch – nicht nur einmal. Marigold und Alfred, beide unglaublich theatralisch und überzogen, hin- und hergeworfen von ihren Emotionen, verblendet in ihrem Egoismus, haben sich den zwei einfach aufgedrängt. Und nicht genug, dass sie alle Aufmerksamkeit für sich beanspruchen, nein sie meinen auch noch DIE Experten für Liebes- und Ehefragen zu sein. Ich muss sagen, diese Tipps braucht kein Mensch, bescheren aber manch einen Lacher!
Humorvoll entwickelt sich die Geschichte. Wann immer Jonathan und Cassandra ein wenig Zeit allein finden, lernen sie den anderen mehr und mehr kennen wie er oder sie wirklich ist und auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollen, die Gefühle füreinander wachsen langsam aber stetig.
Cassandra zeigt sich einmal mehr als unglaublich opferbereit und um das Wohl der anderen bedacht. Diese Dankbarkeit hat mich sehr beeindruckt, da ihr Leben bei der „netten“ Verwandtschaft nicht gerade nett war und sie viel einstecken musste, ohne dass ihre wunderschöne Persönlichkeit (an)erkannt wurde.
Jonathan lernt die Wahrheit zu erkennen und reflektiert sich und sein Verhalten, wobei er auch bereit ist Fehler zuzugeben, Vorurteile abzulegen und es besser zu machen. Diese Entwicklung hat mir sehr gefallen.
Die zwei Protas passen unglaublich gut zueinander und obwohl es teilweise vorhersehbar war, empfand ich die Geschichte niemals als langweilig. Ich habe mitgefiebert und mich geärgert, wenn wieder eine Chance für ein klärendes Gespräch gestohlen wurde. Marigold und Alfred hätte ich gerne mal den Mund gestopft. Von der Tante und ihren Briefen möchte ich gar nicht anfangen. Ich habe mich bei den Gedichten gewunden und doch auch eines entdeckt, dass mich berührt hat. Minuten lang die wunderschönen Illustrationen angeschaut, die Schlüsselszenen wunderschön eingefangen haben. Jede Person, jede Szene hat das Buch zu dem gemacht, was es ist: Ein Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und auch wenn man ausgesöhnt zurückbleibt am Ende, sich doch wünscht, dass es noch nicht vorbei wäre!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere