Für Interessierte alternativer Beziehungsmodelle fernab von Monogamie
Jeder dritte in Deutschland lebende Mensch kann sich eine Freundschaft+ vorstellen, und warum auch nicht? Für viele Bedürfnisse unseres Lebens haben wir unterschiedliche Menschen, mit denen wir unsere ...
Jeder dritte in Deutschland lebende Mensch kann sich eine Freundschaft+ vorstellen, und warum auch nicht? Für viele Bedürfnisse unseres Lebens haben wir unterschiedliche Menschen, mit denen wir unsere größten Geheimnisse teilen, mit denen wir gerne bestimmten Hobbies nachgehen, die wir einmal im halben Jahr sehen - da ist es doch eigentlich nur natürlich, dass wir uns nicht bei der dem Sprichwort nach schönsten Sache der Welt auf einen einzigen Menschen beschränken.
Und so setzt Ole Liebl eigentlich schon lange durch seine TikToks und Reels, aber jetzt vor allem mit seinem Buch "Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen" einen Aufruf in die Gesellschaft, der romantischen Norm mit Besitzansprüchen zu entsagen und freiere Beziehungen zu gestalten.
Liebl orientiert seine Leser:innen auch anhand seiner eigenen Erfahrungen durch freie Beziehungskonzepte, ohne dabei einen Seelenstriptease hinzulegen. All das bettet er ein in einen lesenswerten Exkurs durch die gesellschaftliche Entwicklung von Ehe, Monogamie und 150 Jahre sexuelle Kommerzialisierung.
Liebls Buch kam für mich wie gerufen, denn (spicy 🌶 detail) auch ich erkunde gerade Freundschaft+ für mich und stoße mit meinen langjährig einstudierten/gelebten Denkmustern manchmal an die Wand einer noch diffusen Vorstellung davon. Ich erprobe also gegenwärtig, was für mich funktioniert und was eher nicht. Denn so einfach wie in Gedanken, mit abgesteckten Grenzen und unter Verschluss gehaltenen Gefühlen, funktioniert es dann offenbar doch nicht, und da hat mir "Freunde lieben" geholfen, Eindrücke zu sortieren und emotionale Verwirrungen besser zu verstehen.