Weitschweifig nach gutem Beginn
Emma Zähringer lebt in Singen bei dem Obsthof ihres Vaters. Weil sie einen Mafioso in Konstanz erschossen hat (Die Umstände waren nicht regelkonform) ist sie zum Polizeiposten Singen strafversetzt worden. ...
Emma Zähringer lebt in Singen bei dem Obsthof ihres Vaters. Weil sie einen Mafioso in Konstanz erschossen hat (Die Umstände waren nicht regelkonform) ist sie zum Polizeiposten Singen strafversetzt worden. Da wird eine Leiche angespült, ein bekannter Herzensbrecher und der Chefredakteur der ansässigen Tageszeitung. Einige Tage vorher starb sein Sohn, der Suizid wird angezweifelt und seine derzeitige Affäre ist ebenfalls ein Mordopfer. Emma darf mit ermitteln.
Der Beginn des Krimis ist vielversprechend. Ein sehr angenehm zu lesender Sprachstil, fesselnde Details bei denen ich automatisch anfing mit zu rätseln. Sobald es jedoch ans Eingemachte geht, verfliegt die Spannung. Die Spannungsbögen sind da, aber sie entpuppen sich als Flops. Denn Seidler ergießt sich in weitschweifigen Details seiner Hauptfigur Emma. Es gibt Abstecher nach Neapel, die nichts mit dem Fall, wohl aber mit ihr persönlich zu tun haben. Lang ausgewalzt statt kurz und bündig. Für Literatur in Ordnung, wenn der Rahmen passt. Aber das tut er nicht. Es ist ein ordinärer Krimi ohne Spannung, ohne zwischendrin mal auf den Punkt zu kommen. Das finde ich sehr schade!