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Veröffentlicht am 08.02.2017

Gesellschaftskritik mit Tiefgang?

Die Leute, die sie vorübergehen sahen
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Ich fühle mich, nachdem ich eben das Buch zu geschlagen einfach komplett fertig mit der Welt. Zutiefst deprimiert. Und ich frage mich die ganze Zeit: muss das sein? Muss man ein Buch lesen, auch wenn es ...

Ich fühle mich, nachdem ich eben das Buch zu geschlagen einfach komplett fertig mit der Welt. Zutiefst deprimiert. Und ich frage mich die ganze Zeit: muss das sein? Muss man ein Buch lesen, auch wenn es gesellschaftskritisch ist und man eventuell etwas daraus lernen könnte, wenn es einen fertig macht? Ist es ein gutes Buch, wenn es solche Gefühle in den Leser wecken kann?
Nun für manche mag dies durchaus zutreffen und ich muss selbst gestehen, dass der Autor sein Handwerk schriftstellerisch wirklich versteht- aber ich muss leider nach der Lektüre sagen: ich will nie, nie, nie wieder etwas von diesem Autor lesen, ist es noch so gut geschrieben oder regt es zum Nachdenken an.

Vielleicht bin ich auch unter falschen Voraussetzungen an das Buch gegangen. Ich dachte es handelt von dem unschönen Thema: Kindesentführung. Keine leichte Kost- sicherlich- aber das was dann kam war irgendwie noch viel, viel schlimmer.
Die kleine Sal ist gerade mal 3 Jahre alt, als sie von einem Mann in einem weißen Lieferwagen entführt wird und dieser fortan ihr Daddy sein möchte.
Er nimmt sie mit, bleibt aber nicht lange bei ihr und überlässt die kleine Sal seiner Hausvermieterin. Und da beginnt sie die lange Odyssee für Sal und für mich.

Der Leser begleitet Sal auf ihren verschiedenen Stationen durch Orte die sich gleichen, Waschsalons, verwahrloste Häuser und wir werden Zeuge von vielen Leuten die Kontakt mit Sal haben und sie eben vorübergehen sahen. In meinen Augen waren alle diese Leute irgendwo nicht ganz richtig im Kopf. Unterschwellig wird es angesprochen und weit nach Seite 100 auch angesprochen: Kindesmissbrauch. Aber auch darum geht es in diesem Buch irgendwie nicht so richtig.

Dieser Roman ist vielmehr eine Gesellschaftskritik: also was tun wir unseren Kindern an. Zu was erziehen wir sie? Doch nur laut Autor zu schlechten Abbildern von uns selbst. Wir schreiben ihnen vor was sie tun müssen, was sie anziehen und/oder glauben sollen und so weiter.
Ich selbst bin vor kurzem Mutter geworden und mir taten mitunter die Sätze die der Autor von sich gibt richtig weh. Ich kam nicht um die Frage drum herum: hat der Autor selbst Kinder? Ich hoffe es irgendwie nicht.

Dieses Buch sollte laut Klappentext ironisch und witzig sein- ganz ehrlich? Ich konnte nicht einmal lachen oder schmunzeln. Ich wollte viel lieber dieses Buch abbrechen und etwas Schönes machen. Ich habe letzten Endes doch durchgehalten, nur frage ich mich gerade um welchen Preis? Ich bin zutiefst deprimiert.
Ich empfehle dieses Buch nur Leuten, die Gesellschaftskritik mögen und noch keine Kinder haben...allen anderen bitte ich die Finger davon zu lassen, wenn Sal auf ihre nüchterne Art dem Leser die Welt schildert (völlig abgedroschene Gedanken einer angeblich 3 jährigen).

Ich für meinen Teil war noch nie so froh, das ein Buch ausgelesen war.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Was für ein langweiliges und schlechtes Buch

Schattenmädchen
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Lange ist es her, dass ich so angeödet war von einem Buch wie in diesem Fall hier. Hätte ich nicht dafür den vollen Preis bezahlt, hätte ich es wohl aus gelangweilten Desinteresse abgebrochen- so war mir ...

Lange ist es her, dass ich so angeödet war von einem Buch wie in diesem Fall hier. Hätte ich nicht dafür den vollen Preis bezahlt, hätte ich es wohl aus gelangweilten Desinteresse abgebrochen- so war mir jedoch das Geld zu schade und ich musste es bis zum Ende durchleiden (Challenge accepted!).

Es ist ein historischer Jugendroman- zumindest versucht er einer zu sein. Ich weiß nicht, ob es an dieser Mischung liegt (dies war mein erster historischer Jugendroman), aber ich hatte das Gefühl: hier nichts halbes und nichts ganzes vorzufinden. Die Autorin versucht Jugendrama (verbotene Liebe- aus Gesellschaftlichen Stellungen eigentlich verpönt) mit historischen Geheimnis (Teeplantagen in Indien; 2 verschwundene Frauen) zu vermischen und geht dabei in langweiligen Beschreibungen von Szenarien total unter. So ein oberflächliches Buch habe ich selten gelesen.

Die Liebesgeschichte zwischen Maya und Adrian (der seine damals verschwundene Mutter sucht), wurde sehr plump und völlig unspannend skizziert. Die zwei hätten vom Gefühl her auch Bruder und Schwester sein können. Diese beiden Figuren- obgleich es die Hauptfiguren sind, wurden so dermaßen blass skizziert- ich fand sie schrecklich abgedroschen, langweilig und eigentlich war mir sowieso alles egal, was sie unternommen haben. In einigen Szenen reagieren sie total daneben (kann ja jetzt nicht Spoilern, aber es gab viele Szenen, die waren einfach nicht stimmig) und in anderen schmachten sie sich an und man fragt sich, vorher auf einmal diese Gefühle kommen. Wobei von Gefühlen möchte ich nicht so recht sprechen- wie gesagt ging alles sehr schnell und wurde sehr platt erzählt.

Das ominöse, große Geheimnis war mir schon nach wenigen Seiten klar- eine Schande wenn eine Autorin so durchsichtig handelt/schreibt. Der große Knackpunkt zum Ende hin, ließ mich erstmal gelangweilt inne halten und meinen Tee schlürfen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die Autorin hat sich die falsche Person in der Geschichte ausgesucht, um einen spannenden Roman zu schreiben. Ein Abenteuer oder Film, wird schließlich auch nicht aus der Sicht einer Statistenrolle geschrieben- ach was hätte man mit dem bewegten Leben einiger Personen aus dieser Geschichte für tolle Romane schreiben können?! So war das Augenmerk in diesen Band leider auf der langweiligen, farblosen Maya- die sich viel zu schnell und viel zu oberflächlich in Adrian verliebt. Diese beiden wollen ein Geheimnis auf die Spur kommen- welches für mich eigentlich keines war und langweilen sich in der Geschichte und somit auch den Leser zu Tode.

Einen Stern gibt es noch für das schöne Cover. Mehr hat dieser schnöde Dreigroschenroman nicht verdient. Wer tolle historische Romane lesen möchte, der sollte sich lieber den Erwachsenen Historien widmen (da gibt es einige Gute!) oder bei Jugendbüchern, eben an andere Bücher. Gott- ist dieses Buch langweilig (wirklich ein Schlagwort in dieser Rezension).

Ich bin gefrustet Lesen auf eigene Gefahr

Veröffentlicht am 08.10.2017

*Ein Griff ins Klo*

Jade & Shep
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Wer hatte das noch nicht? Man steht im Buchladen und hat Lust auf eine schöne Lektüre für die abendlichen Stunden. Ich habe mich zwischen zwei Büchern entschieden und damit unfassbar daneben gegriffen. ...

Wer hatte das noch nicht? Man steht im Buchladen und hat Lust auf eine schöne Lektüre für die abendlichen Stunden. Ich habe mich zwischen zwei Büchern entschieden und damit unfassbar daneben gegriffen. Das ich für diese 400 Seiten gequirlte Sch*** auch noch 10 € ausgeben habe, schmerzt mich umso mehr. Doch fangen wir von vorne an.

In Fair Game geht es um Jade und Shep (muss noch wer immer hier an ein Schaf denken, obgleich ein e fehlt?). Jade wurde von ihrem jetzigen Exfreund beim Pokerspiel an Shep verwettet und verloren. Natürlich ist das schon mal etwas völlig unsinnig- man kann keinen Menschen gegen dessen Willen als Einsatz verwetten. So denkt auch Jade was mir im ersten Moment sympathisch war. Generell wirkten die ersten 10 Seiten auf mich noch lustig, bis es dann irgendwann drehte und als ich auf Seite 100 fest gestellt habe, das der Schreibstil nicht besser wird und die Story abgrundtief schlecht ist, habe ich angefangen was ich sonst nicht mache und habe quer gelesen.

Was mich am meisten an dem Buch gestört hat, waren die Ausdrücke in der Geschichte. Man könnte ein Trinkspiel daraus machen und immer einen kurzen heben wenn das Wort "A r s c h l o c h" fällt. Spätestens auf Seite 15 liegt man mit Blackout unterm Tisch.

Die burschikose Art von Jade fand ich zu anfangs noch witzig- danach nur noch nervig. Sie ziert sich gewaltig und will Shep nicht verfallen. Das "erste Mal" wird dramatisch in die Länge gezogen. Dabei wissen es doch alle: Shep weiß das es zum Sex kommt, Jade weiß es eigentlich auch und auch dem Leser ist es klar- nur will der genervte Leser es irgendwann dann gar nicht mehr lesen, wenn sie sich nach 200 (!!!) Seiten zum ersten Mal richtig küssen. Echt Leute- ich dachte wir wären auf dem College? Der erste Kuss nach 200 Seiten- einer gefühlten Ewigkeit? Auf den ersten Sex muss man nochmal an die 100/150 Seiten warten. Absolut unnötig. Sie reden und denken doch eh schon die ganze Zeit dran- warum es dann nicht einfach hinter sich bringen? Und was sollen diese sinnlosen, pubertären Synonyme? die weiblichen Brüste heißen grundsätzlich nur Titten. Shep macht bald seinen Collegeabschluss und schafft es nicht, Brüste Brüste zu nennen? Gott, werde erwachsen.

Während ich meine Rezension schreibe, werde ich immer frustrierter- das sollte eigentlich keine seichte Collogeromanze bei mir auslösen dürfen. Selten habe ich 10 € so sehr hinterher geweint wie hier. Ein absoluter Griff ins Klo. Selten so ein schlechtes, oberflächliches Buch gelesen mit Charakteren zum Davon laufen. Echt schlecht....ich werde keine Romane dieser Autorin mehr lesen.