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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2024

Guter Jugendthriller, der sehr ruhig erzählt ist

ONE OF US IS LYING
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Man bekommt hier einen eher ruhig erzählten Jugendthriller, der viel Wert auf die einzelnen Protagonisten legt. Diese bekommen nämlich viel Spielraum, sind super geschrieben und vielschichtig. Zwar könnte ...

Man bekommt hier einen eher ruhig erzählten Jugendthriller, der viel Wert auf die einzelnen Protagonisten legt. Diese bekommen nämlich viel Spielraum, sind super geschrieben und vielschichtig. Zwar könnte man anfangs noch denken, dass die Vier, beziehungsweise Fünf, typische Klischees erfüllen, aber so ist es überhaupt nicht, denn erst mit der Zeit lernt man sie richtig kennen und durch die Katastrophe, welche alle betrifft, entwickeln sie sich schnell weiter. Überhaupt finde ich, sind sie allesamt sehr interessante Persönlichkeiten, mit mehr oder weniger schlimmen Geheimnissen, die einen jungen Menschen aber schon ziemlich belasten können, wenn sie sich für mich als erwachsenen Menschen auch nicht allzu schlimm angefühlt haben. Trotzdem fand ich die Problematik sehr nachvollziehbar und realistisch.

Auch, wenn der Thriller relativ ruhig erzählt ist, so wird es zum Ende hin dennoch richtig spannend und es geht sogar noch einmal um Leben und Tod. Ebenfalls habe ich mit dem Endergebnis überhaupt nicht gerechnet. Dieses fand ich einerseits echt toll, andererseits auch ziemlich psychopathisch. Ansonsten könnte man die Geschichte aber auch für eine typische Coming of Age Geschichte halten, da es viel um Entwicklung geht und ums Erwachsenwerden. Der Todesfall war für mich hier jedenfalls nur eher Nebensache. Was sich dagegen schon weniger wie eine Nebensache angefühlt hat, war die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen zwei der Protagonisten entwickelt. Diese fand ich wirklich niedlich, wenn ich mich auch nicht mehr so recht damit identifizieren konnte, aber das liegt nun einmal auch am Alter und kann ich dem Buch nicht vorwerfen.

Alles in allem bekommt man hier einen wirklich flüssig geschriebenen Jugendthriller, der für mich persönlich noch etwas packender und dramatischer hätte sein können. Er ließ sich aber gut weglesen und ich bin tatsächlich gespannt auf den nächsten Band, selbst, wenn dieser hier in sich abgeschlossen ist.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Tolle Fortsetzung, die neugierig auf Band drei macht

Iron Flame – Flammengeküsst
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Im zweiten Band dieser Reihe passiert auf rund tausend Seiten tatsächlich so viel, dass man kaum noch hinterherkommt. Dabei setzt die Handlung genau am Ende des ersten Bandes an und erzählt konsequent ...

Im zweiten Band dieser Reihe passiert auf rund tausend Seiten tatsächlich so viel, dass man kaum noch hinterherkommt. Dabei setzt die Handlung genau am Ende des ersten Bandes an und erzählt konsequent weiter, was alles im zweiten Lehrjahr der Kadetten am Basgiath War College geschieht.

Das alles hat die Autorin wieder sehr realistisch zu Papier gebracht, als ob es diese Welt, die sich hier sogar noch etwas ausweitet, tatsächlich geben könnte. Überhaupt ist auch hier wieder der Schreibstil einfach nur großartig, im richtigen Maße beschreibend und sehr flüssig. Ebenfalls konnte mich die Arbeit der Sprecher wieder absolut begeistern.

Die Charaktere waren mir hier, durch Band eins hindurch, sowieso bereits ans Herz gewachsen und ich merke, wie ich sie jetzt bereits wieder vermisse, nachdem ich seit ein paar Tagen mit dem Buch hier fertig bin. Sie sind einfach alle wunderbar geschrieben und ich finde es vor allem richtig toll von der Autorin gelöst, dass Violett zwar im Mittelpunkt der Geschichte steht, aber keine Sonderbehandlungen bekommt. Ganz im Gegenteil ist sie einigen anderen Charakteren noch immer ein Dorn im Auge und muss einiges durchstehen. Das ist mir persönlich wirklich nahe gegangen und ich habe oftmals mit ihr mitgelitten, egal, ob es um ihre Liebe zu Xaden geht, ihre eigenen Taten oder auch den Hass, den sie weiterhin abbekommt. Dennoch behauptet sie sich immer wieder, was ich einfach nur stark finde. Ebenso verliebe ich mich immer mehr in Xaden, der einfach nur sexy ist, stark und beschützend, der aber auch seine Fehler hat und manchmal weiterhin schwer zu durchschauen. Schade ist nur, dass aufgrund der vielen verschiedenen, mehr oder weniger wichtigen Figuren, einige der Nebencharakter, die durchaus auch super geschrieben waren, etwas an mir vorbeigegangen sind und es mir schwerfällt, diese zuzuordnen.

Was die Handlung selbst angeht, fand ich auch diese wieder großartig, obwohl so viel passiert und mir auch da nicht alles im Kopf geblieben ist. Dennoch war sie wieder einmal super spannend, abwechslungsreich und teilweise sogar sehr brutal. Für Kinder und junge Jugendliche ist dieser Band jedenfalls auch nicht unbedingt geeignet. Außerdem gibt es einige neue Wendungen, Geheimnisse, die gelüftet werden, neue Bündnisse und alte Feinde, die noch mehr Raum bekommen. Ebenfalls werden die Beziehungen zwischen den Drachen selbst und auch zu ihren Menschen weiter ausgebaut und Andarna hält noch einige Überraschungen parat. Obendrein geht die Liebesgeschichte zwischen Violet und Xaden natürlich in eine neue Runde, wobei es anfangs noch einige Zwistigkeiten gibt, die aber im Laufe der Geschichte Stück für Stück ausgeräumt werden. Trotzdem kommen immer wieder auch neue Probleme dazu und selbstverständlich gibt es wieder einige sexy Szenen. Es bleibt also auch zwischen den beiden spannend, gerade auch nach den Entwicklungen am Ende dieses Bandes, die sehr neugierig darauf machen, wie es weitergehen wird.

Für mich ist diese Reihe bisher jedenfalls noch immer ein riesiges Highlight, was die fantastische Literatur angeht, selbst, wenn mich dieser Band, wahrscheinlich auch durch die Länge, nicht ganz so sehr packen konnte, wie Band eins. Grandios war er dennoch.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Ein tolles Setting mit grandioserr Atmosphäre

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
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Ja, ich muss zugeben, der Hype hat auch mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar wird dieses nicht unbedingt ein Highlight für mich werden, wie für viele andere, aber ...

Ja, ich muss zugeben, der Hype hat auch mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar wird dieses nicht unbedingt ein Highlight für mich werden, wie für viele andere, aber dennoch hat es mich auf besondere Weise gut unterhalten.

Dazu beigetragen hat vor allem das wunderschöne, düster und gleichzeitig irgendwie gemütlich wirkende Setting des altehrwürdigen Dellecher College, welches an einem See liegt, umgeben von Wald. In dieser Welt bilden die Schauspielstudenten im vierten Jahr, Oliver, Alexander, James, Richard, Meredith, Wren und Filippa eine eingeschworene Gemeinschaft, eine Art Familie, die im Laufe der Geschichte aber leider Stück für Stück zerbröckelt, nicht erst, nachdem einer der sieben tot im See aufgefunden wird, sondern bereits vorher. Doch nach dem schrecklichen Ereignis kann keiner mehr dem anderen trauen und es entsteht immer mehr das Gefühl einer gewissen Einsamkeit, die durch den Ich-Erzähler Oliver spricht. Dabei geriet die Frage noch dem Täter aber auch immer mehr in den Hintergrund und die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden immer interessanter. So war es mir auch relativ egal, dass es ziemlich offensichtlich war, wer es hätte sein können, zumal sich die Indizien sowieso mit der Zeit gehäuft haben.

Was ich aber auch richtig toll an der Geschichte fand, war, dass sie eine Hommage an Shakespeare darstellte, was sich auch in der Sprache widerspiegelt, die die Autorin selbst als „eine Art Pidginenenglish“ bezeichnet, eine die sich aus der normalen Sprache und dem Verwenden von Shakespeare-Zitaten vermischt. Dass die einzelnen Charaktere sich aber oft so unterhalten, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Trotzdem oder gerade deshalb hat mir der Schreibstil der Autorin wirklich gut gefallen. Sie schreibt nämlich recht akademisch, anspruchsvoll und dennoch ließ sich die Geschichte super gut lesen. Vor allem aber hat dieser Schreibstil genau zur Geschichte, zu den Charakteren und dem Setting gepasst. Ebenso mochte ich den Aufbau des Ganzen, denn hier erzählt Oliver 2008 rückblickend in fünf Akten und jeweils mehreren Szenen, was sich vor zehn Jahren zugetragen hat, nachdem er selbst diese Zeit im Gefängnis verbracht hat. Und obwohl die Geschichte relativ ruhig erzählt war, hatte sie auf mich eine wahnsinnige Sogkraft, die ich gar nicht richtig beschreiben kann, aber zum Teil der tollen Atmosphäre des Buches zuschreibe.

Was mich gewundert hat und was ich vorher nicht gedacht hätte ist, dass ich die Charaktere so gut habe auseinanderhalten können. Diese sind nämlich sehr unterschiedlich und jeder von ihnen ist auf seine Weise besonders, sodass es mir nicht schwerfiel, sie voneinander zu unterscheiden. Und obwohl mir keiner der sieben besonders ans Herz gewachsen ist, haben sie dennoch einfach perfekt in dieses Buch gepasst.

Ich kann jedenfalls sagen, dass ich dieses Buch wirklich gut fand, vielleicht etwas sehr ruhig und auf besondere Weise erzählt, aber dafür sehr atmosphärisch und irgendwie in sich rund. Mich hat die Geschichte jedenfalls gefesselt und für sich begeistern können.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Bewegend, tragisch, gut erzählt

Die Postkarte
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Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen ...

Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen Schreibstil über die Recherche zu ihrer eigenen Familie, ausgehend von den Urgroßeltern mütterlicherseits. Dabei kommen aber auch alle anderen wichtigen Figuren nicht zu kurz, die in irgendeiner Weise mit der Familie zu tun hatten.

Schön finde ich hieran, dass die Autorin immer wieder Bezug auf die Recherchen ihrer Mutter, einer recht kauzig wirkenden, Kette rauchenden, älteren Dame, nimmt. Sie kann ihr bereits einiges über ihre Angehörigen erzählen und so bekommt man dadurch bereits die Anfänge der Familie Rabinovitch, ihr Leben und Sterben auf ausführliche Weise erzählt. Aber auch ihre eigenen Recherchen im Laufe der Geschichte sind sehr aufschlussreich. Was dabei herauskommt, ist oftmals grausam und verstörend, aber leider bittere Realität. Andererseits erzählt sie aber auch von schönen Momenten, von einer liebevollen Familie und auch über das Leben ihrer Großmutter, nachdem alle anderen ihr Ende gefunden hatten. Ebenfalls habe ich bewundert, wie die Autorin selbst damit umgeht, Jüdin zu sein, dass sie nicht verbittert wirkt, sondern eher immer wieder hinterfragt und ihre ganze Kraft dahinein legt, den Verfasser der Postkarte zu finden.

Das Einzige, was an diesem Roman etwas schwierig für mich war, war die extreme Liebe zum Detail und dass er sich dadurch teilweise etwas gezogen hat. Manches hätte sicher kürzer erzählt werden können und auch die vielen Namen und verschiedenen Figuren waren nicht ganz so leicht auseinanderzuhalten. Trotzdem denke ich, dass dies alles auch so sein musste.

Letztendlich bekommt man hier einen sehr gut geschriebenen, autobiografischen Roman über eine jüdische Familie in Zeiten des Nationalsozialismus und auch noch darüber hinaus. Dieser beschönigt nichts und bleibt sachlich. Zudem wurde er von Simone Kabst richtig toll als Hörbuch vertont.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Der beste Band der Trilogie

Young Elites 3. Die Herrschaft der weißen Wölfin
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Ein bisschen habe ich mich ja schon mit den ersten beiden Bänden dieser Reihe abgemüht. Nicht, weil sie schlecht gewesen wären, sondern sehr langatmig erzählt. Dieser Band hier war aber zum Glück um einiges ...

Ein bisschen habe ich mich ja schon mit den ersten beiden Bänden dieser Reihe abgemüht. Nicht, weil sie schlecht gewesen wären, sondern sehr langatmig erzählt. Dieser Band hier war aber zum Glück um einiges besser und ich bin froh, dass ich an der Geschichte dran geblieben bin.

Diese zeigt ganz am Anfang eine Adelina, die am Höhepunkt ihrer Macht, sich selbst absolut aus den Augen verloren hat. Grausam und unerbittlich regiert sie nicht nur Kenettra, sondern überfällt auch noch Land um Land. Hier ist an ihr nichts Liebenswertes zu finden und ich konnte keinerlei Sympathie mehr für sie aufbringen, sondern war beinahe schon erschrocken über ihr Verhalten. Dennoch schafft sie es im Laufe der Geschichte, sich noch einmal weiterzuentwickeln und am Ende hat sie mich dann auch noch einmal ziemlich überrascht.

Zwar ist hier der Schreibstil noch immer recht ausführlich, dafür passiert aber auch um einiges mehr als in den ersten beiden Bänden. Vor allem aber hat mich angetrieben, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Bis dahin gibt es aber zwischen viel Krieg, Tod und Dunkelheit noch eine echt süße, kleine Liebesgeschichte, die noch einmal mehr Bedeutung bekommt, als im zweiten Band, aber nicht im Mittelpunkt steht. Außerdem fand ich die Beziehung zwischen Adelina und ihrer Schwester Violetta sehr interessant, denn sie zeigt, dass die Liebe zwischen Geschwistern doch größer ist, als Hass. Richtig herumgerissen hat alles jedoch das super tolle, emotionale Finale, welches mal nicht mit einer großen Schlacht daher kommt, sondern eher ruhig und bittersüß.

Alles in allem muss ich sagen, lohnt es sich bei der Reihe am Ball zu bleiben. Sie ist und wird wohl auch nie ein Highlight für mich werden, dennoch hat sie mich im Endeffekt gut unterhalten, wobei dieser letzte Band definitiv der beste war und die Reihe rund abgeschlossen hat.

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