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Veröffentlicht am 08.10.2017

Mit der falschen Hautfarbe geboren

Underground Railroad
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Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground ...

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?

Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Wer bin ich denn, dass ich einen Pulitzerpreisträger kritisiere? Aber trotzdem geht es hier um den eigenen Geschmack und das Empfinden eines Buchs beim Lesen.
Ich verstehe, warum dieses Buch den Preis gewonnen hat. Dieses Thema ist leider in Amerika immer noch sehr aktuell und auch in Deutschland wird das Thema Rassismus immer größer. Colson Whitehead führt uns durch eine Zeit, in der ein Umschwung beginnt. Die ersten Menschen kämpfen für die Schwarzen und es gibt immer mehr die Frei sind. Gleichzeitig beginnt jedoch die Massentötung der Sklaven und die Rassentrennung auf den Straßen. Eine Zeit, die viele wahrscheinlich am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden.
Ich habe zu Beginn nur schwer in dieses Buch hineingefunden. Fast das erste Drittel habe ich mich ein wenig gequält und nahezu gelangweilt. Der Schreibstil war mir zu sachlich, zu emotionslos. Ich habe zwar gelesen, was dort passiert aber es kam mir eher vor, wie ein Schulaufsatz, denn wie die Geschichte einer Frau, die das Schlimmste ertragen muss.
Ich habe weitergelesen, weil ich wissen wollte, warum dieses Buch einen Preis gewonnen hat. Nach diesem ersten Drittel wird das Buch wieder spannender. Cora ist auf der Flucht und erlebt und überlebt die unterschiedlichsten Menschen. In dieser Phase lernen wir die verschiedenen Denk- und Handelsweisen der Menschen kennen. Colson Whitehead hat die Stimmung und Gedanken der Menschen gut eingefangen und wiedergegeben.
Zum Ende hin zog es sich ein wenig und mit zunehmend weniger Seiten fragte ich mich, wohin die Geschichte führt und was sie uns sagen möchte.
Als ich dann das Ende erreicht habe, habe ich verstanden, dass die Geschichte einfach eine Erinnerung, ein Mahnmal an die damalige Zeit sein soll und das sich jeder Leser selbst überlegeben muss, was diese Geschichte ihm sagen soll.
Ein gutes und wichtiges Buch, mit einem nicht ganz einfachen Schreibstil.

Veröffentlicht am 01.10.2017

It’s market day

It's Market Day
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Wenn Fabio Haebel eine Stadt zum ersten Mal besucht, zieht es ihn zuallererst auf den Markt. Denn was die Küche auf jeder Party ist, ist der Markt in einer Stadt: der stimmungsvollste Ort, an dem gekocht, ...

Wenn Fabio Haebel eine Stadt zum ersten Mal besucht, zieht es ihn zuallererst auf den Markt. Denn was die Küche auf jeder Party ist, ist der Markt in einer Stadt: der stimmungsvollste Ort, an dem gekocht, gegessen und gefeiert wird. It’s market day ist eine Reise zu den angesagtesten Märkten Europas und ihren Pionieren. Der bekannte Fernsehkoch besucht einzigartige Persönlichkeiten, porträtiert ihr Handwerk, ihre besondere Leidenschaft für ihren Beruf und hat die besten Markt-Rezepte für zuhause gesammelt. Auf nach London, Berlin, Wien, Paris, Kopenhagen, Amsterdam, Syrakus & Madrid!

Ich war bei diesem Buch wirklich überrascht. Ich habe es geschenkt bekommen und wusste nicht was mich erwartet. Erwartet habe ich ein Kochbuch, bekommen habe ich einen Reiseführer mit integriertem Kochbuch.
Der Trend bei Kochbüchern geht zum Glück immer mehr in Richtung wundervolle Fotos. So auch in diesem hier. Die Fotos laden zum Träumen ein und lassen hungrig werden. Nur bei den Rezepten hätte ich mir vielleicht mehr Zubereitungsfotos gewünscht.
In diesem Buch wechseln sich Reisegeschichten von verschiedenen Ländern und Märkten, mit Speiseempfehlungen Rezepten und Marktadressen ab.
Wo andere einen Reiseführer für Partys haben, hat man hier einen Reiseführer für Märkte.
Die Rezepte sind alle außergewöhnlich und klingen sehr lecker. Die Beschreibung ist nicht ganz für Neulinge aber auch nicht super schwer.
Es hat Spaß gemacht eins der Rezepte nachzukochen und die Berichte zu lesen.
Ich bleibe aber trotzdem Fan von richtigen Kochbüchern.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Bemerkenswert!

Eine allgemeine Theorie des Vergessens
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Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der Dachterrasse begraben hat, für dreißig Jahre in ihrer Wohnung in einem Hochhaus ...

Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der Dachterrasse begraben hat, für dreißig Jahre in ihrer Wohnung in einem Hochhaus in Luanda ein. Sie lebt von Gemüse, gefangenen Tauben und von einer Hühnerzucht, die sie auf der Dachterrasse wie durch Zauber beginnt, und bekritzelt die Wände in ihrer ausgedehnten Wohnung mit Tagebuchnotaten und Gedichten. In den Jahrzehnten, die Ludovica verborgen verbringt, kreuzen sich die Wege von Opfern und Tätern, den Beteiligten an der Revolution, ihren Profiteuren und Feinden. Bis sie alle eines Tages erneut vor der Mauer in dem wieder glanzvollen Apartmenthaus stehen.

Normalerweise versuche ich selbst eine Art Klappentext zu schreiben, der meine Sicht des Buchs zusammen fast. Doch bei diesem Buch ist es mir nicht gelungen, etwas Vernünftiges zu Papier zu bringen.
„Eine allgemeine Theorie des Vergessens“ ist einfach zu außergewöhnlich dafür.
Schon alleine die Schreibweise des Autors enthält so viel Sprachwitz und gleichzeitig Gefühl für seine Figuren, dass es ein Genuss war die Seiten zu lesen.
Die Figuren sind allesamt ein wenig Schrullig, gemischt mit einer Prise Trotz und dem Willen weiterzumachen.
Alle Figuren haben direkt oder indirekt mit der Revolution zu tun und trotz der wenigen Seiten, erfahren wir ziemlich gut, wer welche Beweggründe verfolgt hat.
Dazu versteht es der Autor die Figuren alle wie durch Zufall zusammenzubringen und am Ende der Geschichte einen Knoten in die Fäden zu knüpfen.
Dort liegt auch der für mich einzige Manko.
Zum Ende hin wurde es mir einfach ein wenig zu durcheinander mit den ganzen Namen und Ereignissen. Es waren so viele Namen, dass ich die vorherigen Ereignisse nicht mehr richtig zuordnen konnte und ziemlich verwirrt war.
Das Ende ist trotz alledem gut gelungen und hat das Buch passend abgerundet.
Ein wunderbares Buch für alle die, die gerne ungewöhnliche Geschichten lesen.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Eine berührende Reise

Liebe findet uns
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Heather ist mir ihren Freundinnen Amy und Constance auf einer Reise durch Europa. Es ist die Zeit, bevor der Ernst des Lebens losgeht. Im Zug nach Amsterdam lernt Heather Jack kennen und es ist Liebe auf ...

Heather ist mir ihren Freundinnen Amy und Constance auf einer Reise durch Europa. Es ist die Zeit, bevor der Ernst des Lebens losgeht. Im Zug nach Amsterdam lernt Heather Jack kennen und es ist Liebe auf den ersten Blick. Jack stellt ihre Welt auf den Kopf und zeigt ihr eine ganz neue Art des Reises, Lebens und Liebens. Jack ist auf den Spuren seines Großvaters. Mit dabei immer dessen Tagebuch und das ist auch das Einzige was Heather bleibt, als Jack ohne ein Wort verschwindet. Doch Heather kann Jack nicht vergessen und macht sich auf die Suche.

Ich bin, wie wahrscheinlich viele Leser, mit großen Erwartungen an „Liebe wird uns finden“ herangegangen. Ich hatte nur gute Stimmen gehört und hatte ein emotionales Superbuch erwartet. Zum Glück wurden meine Erwartungen fast komplett erfüllt.
Die Geschichte ist wunderschön geschrieben. Der Schreibstil ist malerisch und so angenehm geschrieben, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Ich habe bis zuletzt nicht gewusst, dass ein Mann dieses Buch geschrieben hat und das, obwohl man grade im Romancebereich oft merkt, wenn ein Mann der Autor war.
Die Orte und Sehenswürdigkeiten, genauso wie die Abenteuer die Heather und Jack erleben, sind so gut geschrieben, dass ich mich jedes Mal selbst dahingewünscht hätte und auch gerne so verrückte Dinge erleben würde.
Bei den Figuren habe ich ein wenig gemischte Gefühle. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen und ich hatte auch nicht das Gefühl, sie nur von außen zu betrachten aber irgendwie hat mir der letzte Tropfen Tiefe gefehlt. Dieser Punkt ist auch mein einziger Kritikpunkt. Die Geschichte war berührend und erzählt eine tolle, emotionale Reise von Heather und Jack. Doch irgendwie ging es zu rasant. Mir fehlte ein Knotenpunkt zu den Figuren, der dem Ganzen für mich noch mehr Gefühl verliehen und ihm den Wow-Faktor gegeben hätte.
Doch das ist zum Glück nur ein kleiner Punkt, der das Buch nicht zu meinem absoluten Highlight macht aber trotzdem zu einem wundervollen, emotionalen Buch, dass ich jedem wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Eine Flucht ins Leben

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth ist Mutter von Zwillingen und hat einen zeitaufreibenden Job. Täglich arbeitet sie mehr als sie muss und auch, dass ihre eigentlich beste Freundin ihre Chefin ist, macht es nicht besser. Dazu ...


Maribeth ist Mutter von Zwillingen und hat einen zeitaufreibenden Job. Täglich arbeitet sie mehr als sie muss und auch, dass ihre eigentlich beste Freundin ihre Chefin ist, macht es nicht besser. Dazu versucht sie für die Zwillinge die perfekte Mutter zu sein. Unterstützung von ihrem Mann bekommt sie wenig. Aber sie will ihn ja auch nicht zu sehr belasten.
Maribeth ist so gestresst, dass sie ihren Herzinfarkt glatt verpasst. Als sie dann aber eine Notoperation am Herzen hat, ist der Schreck groß. Wieder Zuhause angekommen, sollte sie sich eigentlich ausruhen aber bald holt der Alltag sie ein und Maribeth gelingt es nicht, wieder zu Kräften zu kommen. Sie trifft eine unglaubliche Entscheidung: Sie packt eine kleine Tasche und geht.

Ich mag den Schreibstil von Gayle Forman unsagbar gerne. Und auch in „Manchmal musst du einfach leben“ zeigt sie sich wieder von ihrer besten Seite.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es nicht mein Lieblingsbuch von ihr wird.
Maribeth als Hauptfigur fand ich super gewählt und beschrieben. Spätestens von dem Zeitpunkt an, als sie Zuhause war und Jason ihr wieder alles aufhalst, konnte ich nicht anders als nur noch mit ihr mitzufühlen. Ich konnte mir ihre Angst und ihre Verzweiflung wirklich greifbar vorstellen.
Ihren Schritt, einfach zu gehen, fand ich sehr mutig und richtig. Jedoch muss ich sagen, fand ich Maribeth’ Vermissen der Zwillinge etwas zu gering. Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie ihren Mann nicht besonders vermisst und auch nicht die ganze Arbeit verbunden mit den Zwillingen aber ich hätte pausenlosen geheult aus schlechtem Gewissen gegenüber den Kindern oder weil ich sie vermisse.
Ich fand es schön mitanzusehen, wie Maribeth in ihrer Zufluchtsheimat wieder ins Leben findet, neue Freundschaften schließt und wieder lernt, das Leben zu leben anstatt einfach nur hindurch zu hetzen.
Auch die abschließenden Szenen mit Jason haben gut ins Buch gepasst und haben mir gefallen. Sie haben mich mit Jason versöhnlich gestimmt.
Die einzigen Dinge die mir nicht so gut gefallen haben, sind ein paar offene Fragen am Ende Buches und dass es manchmal doch etwas hingeplätschert ist in Maribeth neuem Leben, wenn es auch nicht langweilig war.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen. Ich kann es für entspannte Abendstunden nur empfehlen.