Cover-Bild Anstand
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783959671354
Matthew Quick

Anstand

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Er liebt sein Land, das er nicht mehr versteht. Er hasst die Liberalen. Er schläft nicht ohne seine Waffen. Er ist das Gegenteil von politisch korrekt. Er ist unbequem. Er liebt seine Enkelin Ella über alles. Er hat einen Gehirntumor, für den er das Agent Orange aus dem Vietnamkrieg verantwortlich macht. Er überlebt die Operation. Er nimmt die letzte Chance wahr, sich mit seiner Vergangenheit, seinem Sohn und seinem Erzfeind aus dem Krieg, Clayton Fire Bear auszusöhnen. Er heißt David Granger, 68 Jahre, Vietnamveteran. Er ist: Ein Mann mit Anstand.

"Hinter der ruppigen Prosa verbirgt sich viel Feingefühl und ein klarer Blick für gesellschaftliche Tendenzen. Es geht um die Frage, was Anstand bedeutet, um Doppelmoral und die vielen Gesichter des Rassismus, um alte Sünden und aufrechte Reue und nicht zuletzt um Familienbande und den Wert echter Freundschaft. Es ist ein Roman, der zum genauen Hinschauen auffordert und die "political correctness" hinterfragt, der feststellt, dass es wichtiger ist, was jemand tut, als was er sagt (…)."
(Deutschlandfunk Kultur)

"Ganz großes Kino" (Christine Westermann zu "Silver Linings")

"Originell, fesselnd, erhebend." (Graeme Simsion zu "Die Sache mit dem Glück")

"Es ist unmöglich, diese tief zerrissenen Figuren nicht zu mögen." (USA Today)

"Derb, politisch unkorrekt - und wunderbar: Matthew Quicks Roman über einen erzkonservativen Vietnam-Veteranen und seinen linksliberalen Sohn zeigt, was wichtiger ist als die "richtige" Ausdrucksweise: Herzenswärme und Anstand." Deutschlandfunk Kultur

"Matthew Quick hat einen hinterlistigen Roman über Correctness verfasst. (…) Die Story ist nicht die x-te Zeigefingerversion zur "Lage der US-Nation", sondern vielmehr ein Lehrstück darüber, dass man Anstand, Solidarität und Toleranz oft in der seltsamsten Verkleidung (und sei es im Tarnanzug) begegnet." Kleine Zeitung

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ein Buch genau nach meinem Geschmack.

0

Inhalt:
Er schläft nicht ohne seine Waffe und er liebt sein Land, welches er nicht mehr versteht. Dabei ist er das Gegenteil von politisch korrekt und liebt seine Enkelin Ella über alles. Das Agent Orange, ...

Inhalt:
Er schläft nicht ohne seine Waffe und er liebt sein Land, welches er nicht mehr versteht. Dabei ist er das Gegenteil von politisch korrekt und liebt seine Enkelin Ella über alles. Das Agent Orange, aus dem Vietnamkrieg, macht er für seinen Gehirntumor verantwortlich und überlebt die Operation. Nun nimmt er die letzte Chance wahr, um sich mit seinem Sohn und seinem Erzfeind Clayton Fire Bear, auszusöhnen.
Sein Name ist David Granger, er ist Vietnamveteran, 68 Jahre alt und ein Mann mit Anstand.

Cover:
Ich mag das Cover echt gerne und habe mir auch deswegen das Buch genauer angesehen. Der Mann, vorne auf dem Cover, lässt es irgendwie Geheimnisvoll wirken und er stört auch keineswegs. Dabei hat der Titel eine sehr schöne Größe und Position, genauso wie der Name des Autors. Auch wirkt das Cover sehr schlicht, was mir besonders gefällt. Mir gefällt es auch sehr, dass auf der Rückseite des Buches, wo der Klappentext steht, auch der Mann von hinten abgebildet ist.

Meine Meinung:
"Anstand" wurde von Matthew Quick verfasst und aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann übersetzt.
Dabei war mein erster Eindruck schon mal sehr positiv. Das Buch fühlt sich in der Hand sehr gut an und hat auch eine sehr schöne Größe. Auch die allgemeine Idee fand ich extrem interessant, weil ich mich für sowas auch sehr interessiere.
Dabei habe ich eine spannende Geschichte mit ehrlichen Worten und interessanten Gesprächen erwartet. Und genau das habe ich auch bekommen.
Was mir deshalb besonders gefiel war, dass das Buch von Anfang an ehrlich und direkt war. Hier wurden alle Wörter in den Mund genommen und nichts wurde irgendwie schön geredet, was auch nicht schön war. Und so war es die ganze Zeit und ich liebe sowas ja. Ich liebe es, wenn jemand seine ehrliche Meinung sagt.
David Granger war dabei mein absoluter Lieblingscharakter in dem Buch, weil er einfach so ehrlich und direkt war. Vielleicht ist diese Direktheit von David nicht jedermanns Sache, doch diese passt perfekt zum Charakter und er hat definitiv seine eigene Denkweise.
Man könnte auch sehr gut sagen, dass David Granger perfekt ins rassistische Klischeebild passt, so wie er zum Beispiel von Homos, Flower-Power-Händchenhalter und Schlitzaugen spricht. Aber genau dieser Mann hat ebenfalls Homosexuelle Freunde, verkehrt mit Schwarzen und hat eine vietnamesische Fast-Tochter.
Auch wenn es kein besonders dickes Buch ist, konnte man die Charaktere sehr gut kennenlernen und ich habe auch alle gemocht. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen und Denkweisen, deswegen war jeder einzelne Charakter auch besonders und einzigartig.
Dabei liebe ich den Schreibstil von Matthew Quick, der ist nicht nur flüssig zu lesen, sondern auch besonders ehrlich und direkt. Einfach etwas, was ich liebe, was in diesem Buch auch besonders hervorstach und sehr gut umgesetzt wurde.
Die Schriftgröße war auch wirklich sehr schön und passte zur Seitenzahl. Man kam sehr gut voran, was mir immer besonders gefällt. Ich habe auch nicht erwartet, dass das Buch so dünn sei und war auch da sehr positiv überrascht.
Das Ende habe ich so definitiv nicht erwartet aber es war keinesfalls schlecht. Ich hatte sogar zum Ende hin Tränen in den Augen, was nicht oft passiert. Aber dieses Buch hat mich berührt, es hat mich zum Nachdenken angeregt und zeigt einem auch, wie wertvoll die Zeit ist.
Im Allgemeinen ging es somit um Vorurteile, Familie und Freundschaft.

Fazit:
Ich bin in das ganze Buch verliebt, der Inhalt und auch die Außenseite, sind beide Traumhaft. Es war ein Buch genau nach meinem Geschmack, mit einem sehr interessanten Thema und ehrlichen Worten.

'Vielen dank an den HarperCollins Verlag, der mir dieses Exemplar kostenlos zu Verfügung gestellt hat.'

Veröffentlicht am 28.08.2023

Ehrlich

0

Nach einer Gehirn-OP erzählt David Granger von seinem Leben. David ist Vietnam-Veteran, ist Witwer, vernarrt in seine Enkelin, aber nicht begeistert von seinem Sohn. Er mag die Demokraten nicht, ist offen ...

Nach einer Gehirn-OP erzählt David Granger von seinem Leben. David ist Vietnam-Veteran, ist Witwer, vernarrt in seine Enkelin, aber nicht begeistert von seinem Sohn. Er mag die Demokraten nicht, ist offen und unbequem und sein super liberaler Sohn meint er ist rassis-tisch.
Die Zeit in Vietnam hat tiefe Spuren hinterlassen und durch Davids Erzählung erfährt man was Vietnam mit den Soldaten gemacht hat.
In seiner speziellen Art ist David ehrlich und wie sein Sohn irgendwann feststellt guckt er auf die Leute und nicht wie sie aussehen.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, durch den Schreibstil und die Darstellung des David Granger. Die Schilderungen sind kurz, dadurch entstehen absolut keine Längen und bei ge-nügend Zeit hätte ich den Roman auch gerne in einem Rutsch durchgelesen.
Ich finde, dass hier so einige gesellschaftliche Themen angesprochen werden und diese Ge-schichte zeigt, dass es keine Allgemeinheiten gibt.
Das Buch hat viele Zwischentöne, ist vielschichtig, macht nachdenklich und unterhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2017

Was für ein Buch!

0

Ein sehr amerikanischer und sehr lebhafter Roman! Eine starker Hauptfigur, aus denen Perspektive konsequent erzählt wird. Der Erzähler ist ein Original. Vietnamveteran und vorgeblich konservativ, doch ...

Ein sehr amerikanischer und sehr lebhafter Roman! Eine starker Hauptfigur, aus denen Perspektive konsequent erzählt wird. Der Erzähler ist ein Original. Vietnamveteran und vorgeblich konservativ, doch blitzt immer wieder seine große Toleranz durch, die er den Menschen entgegen bringt. Besonders liegt ihm sein Sohn Hank am Herzen und erst Recht seine Enkelin Ella.

Der Mann hat Witz, aber es gab auch harte und tragische Schicksalsschläge, die sein Leben prägten.

Matthew Quick zeigt anhand seines Protagonisten, wie man mit seinen eigenen Vorurteilen umgehen kann. Dazu gehört die Suche nach den Ursachen dafür,
Ich bezweifle, dass der Protagonist mit seiner Fähigkeit zur Selbsterkenntnis ein typischer Vertreter des Trump-Wählers ist. Das Buch zeigt nicht, wie diese Spezis tickt, vielmehr wird ein Einzelfall im Detail gezeigt und man erfährt, was diesen 68jährigen US-Amerikaner zu dem machte, was er ist. Er musste als junger Mann in den Krieg ziehen und die schrecklichen Erlebnisse in Vietnam lassen ihn noch Jahre später Alpträume haben. Damit muss man erst einmal fertig werden und ganz wird das Kapitel nie abgeschlossen sein.
Hinzu kam die Liebe zu einer labilen Frau, die an schweren Depressionen litt und eine Entfremdung zum erwachsenen Sohn, der mit Mitte 40 von seiner Frau verlassen wurde.
Nach einer schweren Erkrankung kommt Granger seinem Sohn und seiner geliebten Enkelin wieder nahe.
So ganz glaubwürdig und realistisch finde ich die Hauptfigur nicht, aber das macht nichts. Dafür ist der Roman umso unterhaltsamer.Ganz unbekannt ist die Masche mit dem grantelnden, aber gutherzigen Antihelden nicht. Man denkt z.B. an Clint Eastwood in Gran Torino. Und es funktioniert auch hier.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein Protagonist mit Ecken und Kanten

0

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: HarperCollins (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3959671354
Originaltitel: The Reason You’re Alive
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Ein ...

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: HarperCollins (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3959671354
Originaltitel: The Reason You’re Alive
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Ein Protagonist mit Ecken und Kanten

Inhalt:
David Granger ist 68 Jahre alt und ein traumatisierter Vietnamveteran. Nach einer Gehirnoperation kann er nicht allein leben und muss bei seinem Sohn Hank einziehen, mit dem er nach einem Streit seit Monaten nicht mehr gesprochen hat. Aus dieser Zwangssituation ergibt sich endlich die Möglichkeit für David, sich Hank wieder anzunähern und auch sonst in seinem Leben aufzuräumen.

Meine Meinung:
Ich muss sagen, ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich an diesen sperrigen Protagonisten mit seiner extrem derben Ausdrucksweise heranzutasten. Er entspricht so gar nicht meinen Vorstellungen von einem Menschen, mit dem ich gerne zu tun haben möchte. Anfangs wirkt er sehr rassistisch und verbohrt. Er besitzt jede Menge Waffen und einen unbändigen Nationalstolz. Gleichzeitig lässt er kaum ein gutes Haar an der US-amerikanischen Regierung. Sein „weichgewaschener“, „linksliberaler“ Sohn ist ihm oft ein Dorn im Auge. Doch eigentlich ist der verbitterte alte Mann gar nicht so griesgrämig, wie er tut. Seine Enkelin Ella schafft es immer wieder, sein Herz zu erweichen. Ebenso die Erinnerungen an seine Frau Jessica.

David erzählt in der Ich-Form und spricht sein Gegenüber immer wieder direkt an. Auch wenn er seine Erlebnisse nicht dem Leser als solchem erzählt, fühlt man sich doch angesprochen und damit als Teil der Geschichte. Der Roman ist zwar locker zu lesen, aber auch anspruchsvoll.

Davids Leben wird mehr oder weniger von hinten aufgerollt, von der Gegenwart her. Durch seinen Bericht oder Dialoge mit seinem Sohn oder seinen Freunden ergeben sich immer mehr Puzzleteile aus der Vergangenheit, die zusammengesetzt klar machen, warum David heute so ist, wie er ist.

Matthew Quick gelingt es dabei immer wieder, die Lesenden durch unvorhergesehene Wendungen zu überraschen. Und je weiter man vordringt, umso spannender wird es auch, denn David ist im Begriff, sich seinem Erzfeind aus dem Vietnamkrieg zu stellen, Clayton Fire Bear – eine Begegnung, deren Ausgang David nicht erahnen kann.

Konnte ich mich zu Beginn mit David nicht wirklich anfreunden, hatte ich ihn bis zum Ende dann doch ins Herz geschlossen. Denn der Autor lässt uns hinter die Fassade dieses Menschen schauen und sein wahres Ich erkennen.

★★★★☆

Vielen Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.