Nichts hat sich geändert
WolfsspinneWolfsspinne in ein Thriller, der mir Gänsehaut bescherte und mich zweifelnd und nachdenklich zurückgelassen hat.
Schon der Prolog hat mich beeindruckt. Beschreibt er doch die Sinnlosigkeit der Anschläge ...
Wolfsspinne in ein Thriller, der mir Gänsehaut bescherte und mich zweifelnd und nachdenklich zurückgelassen hat.
Schon der Prolog hat mich beeindruckt. Beschreibt er doch die Sinnlosigkeit der Anschläge der NSU und die unbefriedigende Aufklärung der Behörden aus der Sicht des Kindes einer der Opfer.
In zwei Zeitebenen wird erzählt. In der einen Ebene lesen wir, was im November 2011 in Eisenach geschehen sein könnte und in der zweiten Ebene begleiten wir Hauptkommissar Vincent Veih und die Mordkommission Düsseldorf an den Tatort eines besonders brutalen und blutigen Verbrechens im November 2015.
Der Mordfall der Promiwirtin Melli Franck ist bereits der dritte Fall des Hauptkommissars Vincent Veih. Die Spuren führen ihn ins Drogenmilieu, erst nach weiteren Morden weist eine Fährte in die Vergangenheit zur „Aktion Wolfsspinne“.
Horst Eckert hat sehr geschickt Fiktion und Fakten miteinander verwoben. Für den Leser war alles nachvollziehbar und ich habe mich oft bei dem Gedanken ertappt: „Ja, so könnte es gewesen sein“.
Die Berichterstattung der damaligen Fälle war so lückenhaft und auch unlogisch, dass Theorien und Erklärungsansätze, wie in diesem Thriller, wahrscheinlicher erscheinen. Beängstigend dabei ist, dass der Verfassungsschutz und auch die Polizeibehörden so tief in diesem Morast stecken, dass man sich fragen muss, ob die Behörden diese Verbrechen erst ermöglicht und dann unterstützt haben.
Mir ergeht es da ähnlich wie Nina auf Seite 209 „Die Diskussion raubt mir das Vertrauen in diesen Staat, ....“
Dieses Buch ist nicht nur ein spannender und unterhaltsamer Thriller, sondern ein Buch, das nachklingt und zum Nachdenken anregt.