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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2022

Unbedingt lesen

Acht perfekte Morde
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Letzte Woche ist mit „Acht perfekte Morde“ das neue Buch von Peter Swanson erschienen. Seitdem ich „Die Gerechte“ gelesen habe, halte ich immer schon Ausschau, wann wieder ein neues Buch von ihm erscheint. ...

Letzte Woche ist mit „Acht perfekte Morde“ das neue Buch von Peter Swanson erschienen. Seitdem ich „Die Gerechte“ gelesen habe, halte ich immer schon Ausschau, wann wieder ein neues Buch von ihm erscheint. Auch das Cover ist wieder ein Highlight. Das gewählte Motiv mit der brennenden Liste ist für meinen Geschmack super ausgesucht – wobei ich auch das US-Cover grandios finde (das findet ihr am Ende dieses Beitrags). Inhaltlich geht es um den Buchhändler Malcom Kershaw. Vor vielen Jahren hat er auf seinem Blog eine längst vergessene Liste verfasst: Acht perfekte Morde. Die Inspiration für seine Aufstellung hatte er aus Krimis bekannter Autoren gesammelt und sich so an deren Vorlagen bedient. Nun wird er Jahre später unerwartet wieder mit dieser Liste konfrontiert, als die FBI-Agentin Gwen Mulvey vor ihm steht, um ihn zu aktuellen Mordermittlungen zu befragen. Malcom erfährt, dass Morde geschehen sind und der Täter sich an seiner Liste zu orientieren scheint. Aber es gibt noch jemanden, der Malcom im Visier hat.

Das Buch hat mir von Anfang an gut gefallen, auch wenn ich mich erstmal an die relativ langen Kapitel gewöhnen musste. Peter Swanson hat die Ich-Perspektive aus Malcoms Sicht gewählt, dadurch konnte ich mich sehr gut in seine Situation einfühlen und war total gespannt. Malcom war mich nicht sympathisch, trotzdem fand ich es toll, zu erleben, wie er sich fühlt. Seine Verwirrung und Beklemmung wird spürbar, als er nach Jahren wieder mit seiner Liste konfrontiert wird – und zwar aus diesem schrecklichen Grund. Nachdem wir Malcom besser kennenlernen konnte ich zu ihm auch mehr Sympathie aufbauen und mich noch besser in seine Perspektive versetzen – gerade die Rückblicke in seine Vergangenheit waren sehr hilfreich.

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Der Fall an sich war für mich ebenso überzeugend konstruiert. Es war nicht ab der ersten Seite spannend, aber nachdem die Handlung einmal Fahrt aufgenommen hatte, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Peter Swansons Schreibstil ist anschaulich und recht ausführlich, ohne trocken und ausschweifend zu sein. Für mich genau das Richtige und absolut passend zur Handlung. Immer wieder werden neue Fährten gelegt und Andeutungen in den Raum geworfen. So musste ich ein ums andere Mal meine Gedanken neu ordnen und wieder hinterfragen, was gerade passiert. Die Spannung stieg ins Unermessliche, bis es am Ende eine grandiose Auflösung gab.

Für mich war „Acht perfekte Morde“ ein beeindruckender Thriller voller Spannung und Atmosphäre – das Setting im Buchhandel ist für mich dabei die Kirsche auf der Sahnetorte. Wer auf der Suche nach spannendem Lesestoff ist, kommt an Peter Swansons Neuerscheinung nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Bewegend und emotional

Denk ich an Kiew
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Ich bin durch social media auf „Denk ich an Kiew“ aufmerksam geworden. Mein Interesse wurde vor allem durch die aktuelle politische Lage geweckt, aber auch das Cover hat mich gleich auf den ersten Blick ...

Ich bin durch social media auf „Denk ich an Kiew“ aufmerksam geworden. Mein Interesse wurde vor allem durch die aktuelle politische Lage geweckt, aber auch das Cover hat mich gleich auf den ersten Blick fasziniert. Anders als erwartet, geht es in dem Buch nicht um die aktuelle Lage in Kiew, sondern um zwei Frauen einer ukrainischen Familie. Cassie, die in der Gegenwart lebt und ihre Oma Katja, die wir in ihrer damaligen Jugend begleiten. Nachdem Cassie jahrelang im Unwissen über ihre Familiengeschichte war, erfährt sie von ihrer Großmutter Katja immer mehr über deren Erlebnisse und die damalige Zeit, wobei sie auch für ihr eigenes Leben viele Erkenntnisse gewinnt. Auch wenn die Familie inzwischen in Amerika lebt, so sind viele Geschichten immer noch prägend und aktuell. Außerdem lernt Cassie nach dem Tod ihres Ehemannes einen neuen Mann kennen, ihren Nachbarn Nick.

Der Kontrast zwischen den Geschichten der beiden Frauen hat mir sehr gut gefallen, wobei die Vergangenheitsebene deutlich emotionaler und packender war. Immer wieder kam es zu grausamen Szenen, die mich ein ums andere Mal schockiert haben – gerade mit aktuellem Bezug. Demgegenüber war Cassies Geplänkel mit Nick eine leichte, willkommene Abwechselung. Es wurde schnell klar, wie die Sache zwischen den beiden ausgehen wird. Da hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, aber an sich hat mir auch dieser Strang gut gefallen. Der Schreibstil hat die richtige Nuance gefunden und wirkt weder distanziert noch überladen. Ich konnte mich beim Lesen voll und ganz auf die Geschichte und ihre Charaktere einlassen und habe das Lesen sehr genossen. Für mich gab es in Bezug auf die Geschichte der Ukraine sehr viel Neues zu lernen – die Art, wie die Geschichte erzählt wurde, ist überzeugend gewählt. Ich bin sehr froh darüber, zu diesem Buch gegriffen zu haben. „Denk ich an Kiew“ war für mich eine unterhaltsame, aber gleichzeitig lehrreiche Lektüre. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diese ergreifende Geschichte.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Tolle Unterhaltung, auch für Erwachsene!

Alice und die Geister von nebenan
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Die namensgebende Hauptfigur von „Alice und die Geister von nebenan“ ist Alice Cannoli-Potchnik. Sie hat in ihren zehn Lebensjahren bereits unzählige Umzüge hinter sich gebracht, da ihre Familie oft umzieht. ...

Die namensgebende Hauptfigur von „Alice und die Geister von nebenan“ ist Alice Cannoli-Potchnik. Sie hat in ihren zehn Lebensjahren bereits unzählige Umzüge hinter sich gebracht, da ihre Familie oft umzieht. Mal aus einem baufälligen Haus auf dem Campus des Colleges, wo ihre Mutter als Professorin arbeitet, dann ins nächste Abenteuer, aber sie bleiben nie lang. Alice und ihr Vater haben eine Vorliebe für das Reparieren kaputter Dinge, was Alice die Möglichkeit gibt, sich in ihrer Leidenschaft auszuleben. Als die Familie erneut umziehen muss, wird das heruntergekommene Nachbarhaus zum Gegenstand von Alices Neugier und Fantasie. Da ihre Eltern das Freilernen unterstützen und sie nicht zur Schule schicken, wagt Alice es, in das verlassene Gebäude einzudringen und selbst mit der Renovierung zu beginnen. Bald merkt sie, dass in diesem Haus etwas Unheimliches vor sich geht – sie kann die Präsenz von drei Geistern wahrnehmen. Nach einigen Tagen gelingt es ihr, mit den Geistern zu kommunizieren und die Gründe für ihr Unwesen herauszufinden. Alice ist fest entschlossen, ihnen zu helfen, damit sie Frieden finden können.

Ich lese ganz gerne Kinder- und Jugendbücher und hier hatten mich sowohl da Cover, als auch der Klappentext angesprochen. Gleich zu Anfang der Geschichte lernen wir Alice‘ Familie und deren skurriles Leben kennen, sowie Alice‘ Begeisterung für kreative Renovierungsarbeiten. Schon bald nimmt die Handlung im geheimnisvollen Nachbarhaus an Fahrt auf und die Geschichte wird interessant und tiefgründig. Je mehr sich Alice mit dem alten Haus und den Geistern beschäftigt, desto mehr beginnt sie zu reflektieren, was ein Zuhause wirklich ausmacht. Indem sie den Geistern hilft, ihre Angelegenheiten zu klären, lernt sie nebenbei viel über das Leben, die Liebe und verpasste Chancen.

Immer wieder gab es in dem Buch tiefere Einblicke, mit denen ich nicht gerechnet hatte. So zum Beispiel zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg im 18. Jahrhundert. Ich fand diese Exkurse sehr spannend, auch da sie geschickt eingebaut wurden. Manch andere Beschreibungen sind schon sehr amerikanisch angehaucht – ich denke, da könnten bei (deutschen) Kindern einige Fragen aufkommen, was ich aber nicht grundsätzlich negativ finde.

Der Schreibstil des Buches ist geschmeidig und abwechslungsreich. Auch die Wortwahl ist aus meiner Sicht für die angegebene Altersempfehlung ab 10 Jahren absolut passend.

Insgesamt hat uns die Geschichte um das alte Haus und die Geister gut gefallen. Allerdings empfand ich die Charaktere, darunter Alice, ihre Eltern und die College-Professoren, als etwas unrealistisch. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für jung und alt.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Sehr atmosphärisch

Nebel über Rønne
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Vor einer Weile habe ich „Sonne über Gudhjem“ gelesen, den 1. Band der Lennart-Ipsen-Reihe, und war sehr angetan. Nun ist der zweite Teil, „Nebel über Rønne“ erschienen und auch diesen habe ich schon ausgelesen.

Die ...

Vor einer Weile habe ich „Sonne über Gudhjem“ gelesen, den 1. Band der Lennart-Ipsen-Reihe, und war sehr angetan. Nun ist der zweite Teil, „Nebel über Rønne“ erschienen und auch diesen habe ich schon ausgelesen.

Die Handlung spielt in dem namensgebenden Ort Rønne. Drei Menschen sind bei einem Flugzeugunglück gestorben, das aufgrund der gesamten Umstände sehr viele Fragen aufwirft. Schnell deutet alles darauf hin, dass es sich um einen Mord handeln muss. Kommissar Lennart Ipsen wird mit den Ermittlungen betraut und muss sich erstmal einen Bild von Fall machen, um mögliche Hinweise zu finden. Der politische Druck wegen des brisanten Falls ist hoch, und Ipsen muss schnelle Erfolge liefern. Die Todesumstände der drei Passagiere sind sehr merkwürdig, und auch der Feuerwehrmann konnte sich nur knapp retten, zeigte dann aber auch Vergiftungserscheinungen.

Von Beginn an wird klar, dass dieser Fall für Ipsen sehr verzwickt wird. Trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrung, steht er erstmal von unendlich vielen Fragen, die es zu klären geht. Dabei hatte er doch darauf gehofft, vor Ort etwas Ruhe zu finden.

Die Ermittlungsarbeit von Ipsen und seinen Kollegen Blomdal und Nguyen ist sehr anschaulich dargestellt, ohne sich dabei im Detail zu verlieren. Gerade diese ungewöhnlichen Tode waren für mich ein sehr spannender Ausgangspunkt, was die Nachforschungen nochmal spannender gestaltet hat. Nach und nach kommen immer mehr Informationen und Geheimnisse ans Licht und es gab einige Wendungen, die mich absolut überrascht haben. Das Setting auf der Insel hat mich ebenso begeistert – von der Stimmung her hat einfach alles zusammengepasst und war beim Lesen wie ein Film, mit allen Einzelheiten.

„Nebel über Rønne“ war insgesamt also ein Krimi, der mich wieder voll überzeugen konnte und dem ersten Band in nichts nachsteht. Wer mal wieder Lust auf einen spannenden, atmosphärischen Krimi hat, darf sich Michael Kobrs neuestes Buch also auf keinen Fall entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

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Mein Garten, meine Seele
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Einer meiner Vorsätze für das Jahr 2024 war, mir mehr Wissen zum Thema Gärtnern anzueignen. Und wie geht das als Bücherwurm besser, als mit thematisch passenden Büchern? Durch Zufall bin ich auf „Mein ...

Einer meiner Vorsätze für das Jahr 2024 war, mir mehr Wissen zum Thema Gärtnern anzueignen. Und wie geht das als Bücherwurm besser, als mit thematisch passenden Büchern? Durch Zufall bin ich auf „Mein Garten, meine Seele“ angesprochen – das Buch war genau das Richtige.

Das Buch bietet laut Klappentext eine breite thematische Vielfalt: Von Grundwissen über den Anbau von Blumen, Obst und Gemüse und Kräutern ist alles dabei. Durch Hintergrundwissen, praktische Tipps und Rezepte werden die Leser in viele Themen eingeführt. Dieses Sachwissen wird untermauert mit Gedichten, Anekdoten, Tagebuchausschnitten und liebevollen Illustrationen (schaut an den Ende des Beitrags).

Die Aufmachung und Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen – die Illustrationen sind so bunt wie ein Blumengarten. Das Anschauen macht einfach Freude! In einigen Fällen waren mir die gewählten Schriftarten aber zu verschnörkelt, sodass ich mich schwer tat, die Texte zu lesen. Hier wäre es aus meiner Sicht besser gewesen, einfachere Schriftarten zu wählen, aber das ist nur eine persönliche Präferenz. Die Hochwertige Verarbeitung und Auswahl an Bildern und Texten haben mich diesen kleinen Kritikpunkt schnell vergessen lassen.

Mit 208 Seiten hat das Buch eine angenehme Länge: Ich habe viel Neues lernen können, ohne zu tief in das Thema einzusteigen und gelangweilt zu werden. Durch die Ausgestaltung des Buches lies es sich recht schnell weglesen, obwohl es mit 1124 g ein ganz schöner Klopper ist. Der Preis von 25 € ist sicherlich kein Schnäppchen – aber absolut gerechtfertigt, für das was hier geboten wird.

Die Mischung aus gebündeltem Wissen und Unterhaltung hat mich vollkommen überzeugt. Ich habe viel übers Gärtnern gelernt und werde sicher immer mal wieder ins Buch hereinschauen, um nochmal nachzulesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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