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Veröffentlicht am 14.06.2024

Nordseeakte Teil 3

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Auch im dritten Teil der Nordseeakte ermitteln die Rechtsanwältin Fentje und der Journalist Niklas wieder gemeinsam. Damit ist es kein klassischer Krimi, in dem die Polizei die Ermittlung in der Hand hat. ...

Auch im dritten Teil der Nordseeakte ermitteln die Rechtsanwältin Fentje und der Journalist Niklas wieder gemeinsam. Damit ist es kein klassischer Krimi, in dem die Polizei die Ermittlung in der Hand hat. Es handelt sich eher um Cozy Crime, das Privatleben der Hauptfiguren und ihrer Familien spielen wieder eine beträchtliche Rolle.

Im neuen Fall versuchen Fentje und Niklas ein Verbrechen aufzuklären, dass viele Rätsel aufgibt. Es gilt weit zurück in die Vergangenheit zu recherchieren, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Autorin erzählt, wie immer sehr gekonnt und gestaltet die Figuren und Schauplätze sehr authentisch. Das Lesen ist kurzweilig und unterhaltsam, dennoch handelt es sich hier um den mit Abstand schwächsten Teil der Reihe. Der Kriminalfall gerät aufgrund der privaten Verwicklungen sehr stark in den Hintergrund und vieles an der Aufklärungsarbeit erschien mir zu konstruiert. Das titelgebende schweigende Dorf wird jedoch sehr gut vorgestellt und lebt das genannte Konzept in allen Lebenslagen, hier wird vieles unter den Tisch gekehrt.
Die Themen Gewalt gegen Frauen und Mobbing werden gut in die Handlung eingebracht, finden jedoch keine zufrieden stellende Lösung oder ein passendes Statement.
Insgesamt habe ich dieses Buch gerne gelesen, was an dem kurzweiligen Erzählstil lag und den sympathischen Hauptfiguren. Aber die privaten Verwirrungen haben hier viel zu viel Raum bekommen und teilweise genervt. Dass Menschen kurz vor den Vierzigern so kindisch agieren, hätte ich nicht in epischer Breite lesen müssen, die dadurch entstanden unnötigen Längen gingen zulasten einer schlüssigen Krimihandlung. Da ich das Konzept dieser Reihe und auch die Autorin sehr mag, warte ich auf Teil vier, der mich hoffentlich wieder vollständig begeistern kann.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.03.2024

schicksalshafte Augenblicke

Die Halbwertszeit von Glück
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Luise Pelt hat hier eine tolle Idee umgesetzt. Sie erzählt über drei verschiedene Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten an weit voneinander entfernten Orten leben und die doch irgendwie miteinander verbunden ...

Luise Pelt hat hier eine tolle Idee umgesetzt. Sie erzählt über drei verschiedene Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten an weit voneinander entfernten Orten leben und die doch irgendwie miteinander verbunden sind. Bei allem geht es um das Glück, wie empfindet man es, wem steht es zu, wie vergänglich ist es und was passiert, wenn man es für immer verloren glaubt.

Die Wissenschaftlerin Johanna lebt 1987 nach einem persönlichen Schicksalsschlag als Einsiedlerin im Grenzgebiet der DDR. Sie findet eine verletzte flüchtige Jugendliche und hilft ihr.
Holly stellt ihr Leben 2003 in Los Angeles nach einem tragischen Unglück auf den Kopf und wirft ihre ursprünglichen Chancen über Bord.
Mylène steht 2019 in Paris kurz vor der Hochzeit mit einem reichen und allgemein begehrten Junggesellen. Sie hadert mit ihrem Leben nachdem sie ein überraschendes Erbe gemacht hat.
In recht kurzen Kapiteln erhält man abwechselnd Einblick in die Perspektiven der drei Frauen. Durch diese Abwechslung und den angenehmen Erzählstil fliegen die Seiten hier nur so dahin. Man möchte gerne erfahren, wie es ihnen weiterhin ergeht und was die Geschichten verbindet, wenn es denn so sein sollte. Hier kann man herrlich miträtseln und wird doch immer wieder von Wendungen überrascht.
Gut gefiel mir die Erklärung des Titels aus der Geschichte heraus.
Leider gibt es im Plot aber deutlich Luft nach oben, zu viel wirkt konstruiert. Einige Gegebenheiten waren schlicht unmöglich, u.a. die Regelungen zur Adoption. Vor allem die historischen Ungereimtheiten zur DDR sind ärgerlich, hier hätte besser recherchiert werden müssen.
Johannas Geschichte ist für mich die berührendste, die anderen Frauen wirken sehr überspannt und klischeehaft. Manche Verhaltensmuster bringen mich zum Kopfschütteln, auch dienen einige Entwicklungen nicht der Entwicklung der Geschichte, sondern eher als Seitenfüller. Die im Klappentext angekündigten starken Frauen habe ich vermisst. Nach der tollen Ausgangsidee, habe ich hier deutlich mehr erwartet. Die Verbindung der Frauen in unterschiedlichen Zeiten und Orten bietet soviel Potential.

Ein kurzweiliger Roman, der sich gut lesen lässt, jedoch mit Schwächen ausgeführt wurde.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.02.2024

verzettelt sich

Ruined
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Das Buch beginnt mit der Hochzeit von Catherine Benson und Andrew Davener. Beide scheinen nicht besonders glücklich zu sein. In Rückblicken erfährt man immer mehr Details. Catherine hätte glänzende Partien ...

Das Buch beginnt mit der Hochzeit von Catherine Benson und Andrew Davener. Beide scheinen nicht besonders glücklich zu sein. In Rückblicken erfährt man immer mehr Details. Catherine hätte glänzende Partien machen können, wollte aber Romantik und hat alle Bewerber abgelehnt. Nun wird gemunkelt, sie hätte ihre Unschuld bereits verloren, ein No go in der Regencyzeit, das bringt den verarmten Andrew ins Spiel. Eine schöne Ausgangslage für eine Liebesgeschichte, die ein wenig an Bridgestone erinnert.

Das Graphic Novel ist gut gezeichnet, die Bilder vermitteln die Emotionen und Geschehen, aber an einigen Stellen fehlt doch ein übergeordneter Erzähler, der Klarheit schafft. Die Farben sind sehr schön gewählt und passen in den warmen Tönen sehr gut zum Setting und den Emotionen. Ab und an sind die Bilder nicht richtig ausgestaltet, da sich dies aber bis zum Ende immer bei bestimmten Gelegenheiten zeigt, vermutet ich hier ein gewolltes Stilmittel. Im Gegenzug gibt es hin und wieder richtig tolle Details.

Die Liebesgeschichte hätte von einer anderen Reihenfolge sicherlich etwas profitieren können, oder man hätte einige der Nebenstränge weglassen sollen, damit der Fokus nicht verloren geht. So kam leider die Hauptgeschichte etwas zu kurz. Die Angststörungen von Andrews Schwester werden immer wieder angesprochen, aber nicht richtig thematisiert. Für Menschen mit vergleichbarem Problem muss die hier gebotene Auflösung ein Hohn sein. Quere Charaktere scheinen in der Gesellschaft geduldet zu werden, hierzu gibt es einen sich entwickelnde Strang, ebenso zu der Zofe, die von einer Zukunft als Modistin träumt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr typisch für solche Romanzen und wäre bei besserer Ausgestaltung bestimmt sehr schön gewesen. Leider verzettelt sich alles durch die Fülle an Themen. Schade, denn hier wäre nach dem tollen Einstieg doch so viel mehr drin gewesen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2024

gegen das Vergessen

Von ganz, ganz unten
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Ivar Buterfas-Frankenthal ist als Zeitzeuge des Holocaust viel unterwegs und oft in den Medien. Diese Arbeit des Autors bzw. des Ehepaares ist bewundernswert. Auf seine Autobiografie war ich sehr gespannt.

Der ...

Ivar Buterfas-Frankenthal ist als Zeitzeuge des Holocaust viel unterwegs und oft in den Medien. Diese Arbeit des Autors bzw. des Ehepaares ist bewundernswert. Auf seine Autobiografie war ich sehr gespannt.

Der Autor beschreibt seine Familiengeschichte und Kindheit, lässt große Teile des Krieges aus und schildert dann sehr ausführlich seinen außergewöhnlichen Werdegang. Immer wieder wurden ihm Steine in den Weg gelegt, aber er hat sich stets durchgebissen und viel erreicht. Der Titel "Halbjude" hat ihm sein Leben erschwert und ihn nie ganz verlassen. Er spricht sehr viel von seiner Entwicklung, seine Frau und seine Kinder finden kaum Erwähnung.

Der Erzählstil ist vermutlich dem Alter des Autors geschuldet, er erzählt sehr hölzern. Das Ganze wirkt teilweise wie ein mitgeschriebenes Diktat. Für das Alter sicherlich ein authentischer Stil. Ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen, vor allem dass es leichter zu lesen ist und somit mehr Menschen erreicht mit seiner wichtigen Botschaft "Nie wieder ist jetzt". Auch die Schwerpunkte in dem Buch konnte ich teilweise nicht ganz verstehen, Vieles was ich wichtig finde, kommt hier nur kurz vor, dafür werden andere Dinge sehr ausführlich geschildert. Ich hatte hier einen anderen Fokus erwartet und eigentlich auch eine sprachliche Überarbeitung des Textes, die insbesondere mehr junge Menschen anspricht.

Trotz meiner persönlichen Kritikpunkte ein sehr wichtiges informatives Werk über einen bewundernswerten Mann, das lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Nix Neues drin

Arthrose endlich heilen
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Das Cover und die Versprechung im Titel haben mich neugierig gemacht. Als Betroffener ist man leicht zu verführen. Leider habe ich in dem Buch nichts wirklich Neues erfahren. Die Strategie hier setzt sich ...

Das Cover und die Versprechung im Titel haben mich neugierig gemacht. Als Betroffener ist man leicht zu verführen. Leider habe ich in dem Buch nichts wirklich Neues erfahren. Die Strategie hier setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen: Ernährung, körperliche Aktivität, psychische Stärke, Knorpelregeneration braucht Nährstoffe.
Da ich mich bereits länger mit dieser Krankheit beschäftige, konnte ich hier kaum neuen Input finden. Der Extrabonus: ein E-mail Kurs zum Buch hat mich nicht überzeugt. Ein nettes Zitat und ein Verweis auf das Buch per Mail wirken nicht übermäßig überzeugend oder motivierend.
Die Krankheit wird erklärt, das geschieht nachvollziehbar und verständlich. Einiges fand ich sehr ausführlich, fast erschlagend. Für Neueinsteiger sind die Fachtexte und Tabellen sicherlich eine Herausforderung. Die Übungen sind recht knapp mit Zeichnungen erläutert, es gibt aber QR Codes, die zu Anleitungsvideos führen. Der Rezeptteil ist ebenfalls sehr kurz und knapp. Die Tipps für die psychische Stärke setzen mit Achtsamkeit und Meditation auf Altbekanntes.
Da ich mich bereits seit längerem mit der Thematik beschäftige, hat mich das Buch eher enttäuscht. Für Leser, die sich erstmal mit dem Thema auseinandersetzen wollen, mag es einen guten Überblick bieten. Die Versprechungen hinsichtlich der Heilungserfolge halte ich für hochgegriffen. Es ist kein schlechter Ratgeber, aber ich finde es gibt bessere zu diesem Thema. Ich empfehle vor dem Kauf einen Blick ins Buch.

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