Düster
„Zimmer 55“ ist das erste Buch der Thriller-Reihe „Die Klinik“ aus der Feder von Helena Kubicek Boye.
Voller Vorfreude tritt Anna Varga ihre neue Stelle als Psychologin in der rechtspsychiatrischen ...
„Zimmer 55“ ist das erste Buch der Thriller-Reihe „Die Klinik“ aus der Feder von Helena Kubicek Boye.
Voller Vorfreude tritt Anna Varga ihre neue Stelle als Psychologin in der rechtspsychiatrischen Klinik in Säter an. Sie hat genug von Stockholm, ihre Beziehung ist am Ende, ihre neue Aufgabe wird sie fordern. Bald schon erfährt sie, dass ihre Vorgängerin spurlos verschwunden ist, zeitgleich mit einem Skandal um die Klinik. Mehr weiß sie nicht, mehr scheinen auch ihre neuen Kollegen nicht zu wissen.
„Nimm dich vor den Anderen und Zimmer 55 in Acht.“ Kaum angekommen, liest sie diese mysteriöse Botschaft. Wer sind die Anderen, wo befindet sich Zimmer 55? Die ganze Klinik mitsamt ihrem Personal kommt mir nicht recht geheuer vor, selbst Lina, Annas Freundin, die hier als Ärztin arbeitet, ist mir ziemlich suspekt. Und selbst Annas neues Zuhause scheint nicht gerade anheimelnd zu sein, auch bekommt sie geheimnisvolle Briefe, die alles andere als beruhigend sind. Wäre noch ein Kommissar und ein Reporter - mein Gesamteindruck lässt sich als äußerst beklemmend beschreiben.
Der Thriller ist relativ zügig zu lesen. Einmal sind es die kurzen Kapitel und dann möchte ich auch diesem anscheinend nicht vorhandenen Zimmer 55, diesem Mysterium, auf den Grund gehen. Die Atmosphäre ist durchweg düster, die Protagonisten allesamt mit Vorsicht zu genießen und als dann ein Patient tot aufgefunden wird und ein anderer, neu aufgenommener, schon im Vorfeld etliche Fragen aufwirft, wird alles noch ein Stück verworrener. Der Überblick geht aber nicht verloren, ich kann den einzelnen Akteuren gut folgen, wenngleich ich nicht in ihrer Nähe sein möchte.
Geht es in diesem einsamen Sanatorium mit rechten Dingen zu? Das sei nicht verraten, es hat mich trotz der bedrückenden Stimmung vorwärts gedrängt, auch wenn ich in dieser altehrwürdigen Anstalt weder arbeiten geschweige denn Patient sein möchte. Das Ende kam dann ziemlich unerwartet, es hat mich verblüfft und ich frag mich schon, ob dies denn wirklich möglich wäre.