Ein wunderbares Buch über die Natur im Garten!
Ein Garten offenbart sich„Alleinige Vorherrschaft will nur der Mensch erreichen. Wir verstoßen damit gegen das Wesen der Natur, das auch unser Wesen ist. Alleinige Vorherrschaft werden wir nie erreichen.“(S. 205)
In dieser Erzählung ...
„Alleinige Vorherrschaft will nur der Mensch erreichen. Wir verstoßen damit gegen das Wesen der Natur, das auch unser Wesen ist. Alleinige Vorherrschaft werden wir nie erreichen.“(S. 205)
In dieser Erzählung beschreibt Katrin de Vries das Leben in Ostfriesland, wie es damals war, als ihre Urgroßeltern und Großeltern noch lebten und wie es heutzutage ist. Vorwiegend liegt der Fokus dabei auf den Gärten und der Natur. Welchen Wandel haben die Gärten in den ca. 100 Jahren gemacht? Und wie hat sich die Einstellung zum eigenen Garten der Menschen entwickelt?
Das Cover ist wunderschön und passt hervorragend zum Inhalt. Die Zeichnung der Blümchen sieht etwas veraltet aber romantisch aus. Dass der Garten größer wirkt, als das Haus, gefällt mir sehr.
Ich hatte einen etwas trockenen Schreibstil erwartet, wurde aber durch die bildhafte und lebensnahe Erzählweise überrascht. Ab und zu gibt es Abschnitte, die poetisch und philosophisch sind, diese haben mich besonders überzeugt.
Ich liebe die Natur und habe mich sehr über dieses Buch gefreut. Meine Erwartungen wurden zu hundert Prozent getroffen. Man spürt in jedem Kapitel die Leidenschaft zur Natur.
Zuerst erzählt Katrin de Vries über das Leben ihrer Urgroßeltern und Großeltern und wie der Garten zur damaligen Zeit genutzt wurde. Ihre Beschreibungen sind so lebendig, sodass ich beim Lesen viele eigene Kindheitserinnerungen hatte. Das hat mich sehr gefreut, da ich auch einige Parallelen bei meinen Großeltern feststellen konnte.
Dann vergleicht sie ihr Leben und ihren großen Garten und hinterfragt die gesellschaftlichen Zwänge, den Rasen immer zu mähen und Wildpflanzen zu entfernen. Zuerst hat sie auch vorbildlich ihren gemähten Rasen, doch nach einiger Zeit ändert sich ihre Einstellung und es entsteht ein wunderbares Naturparadies mit vielen Bäumen, Pflanzen, Kräutern, etc. Dabei denkt sie auch über den Klimawandel nach und beschreibt den Zwang der Menschen, alles kontrollieren zu müssen. Auch das Verständnis von Schönheit und Älterwerden hat sich bei ihr verändert. Ich konnte alle Gedanken von ihr nachvollziehen und einiges für mich mitnehmen. Vor allem werde ich versuchen, die Natur nochmal mit einem anderen Auge wahrzunehmen. Mehr beobachten und zum Beispiel das ungeliebte Unkraut, als eine notwendige Pflanze für Insekten und Tiere betrachten.
Fazit: Das Buch hat mir sehr gefallen und beschäftigt mich immer noch. Mich hat die Erzählung fasziniert. Ich kann es allen Naturliebhabern empfehlen oder allen, die es werden wollen.