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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Melancholisch und verheißungsvoll

Der Sommer, in dem alles begann
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Das Cover wirkt gleichermaßen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st ...

Das Cover wirkt gleichermaßen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st mit knorrigen Bäumen mit lichtem Geäst. Die Meeresbucht wird von Bergen umrahmt, die Frau sheint in die Ferne zu blicken, sehnsuchtsvoll, abwartend, geheimnisvoll auf alle Fälle.

Dies und der schöne Titel haben mich zu dem Buch greifen lassen, die Schriftstellerin kannte ich nicht.

Ich finde, dass sowohl Cover als auch Titel sehr gut zum Inhalt des Buches passen

Der Text gefällt mir sehr gut, man ist neugierig von Anfang an, wer genau das ist und warum er bzw. sie beerdigt wird und warum die Trauergäste so und so reagieren.

Allem voran steht für mich Hélènes Geschichte, die sich mehr und mehr mit der Marguerites verwebt. Ich sehe die Charaktere, nicht nur diese beiden Frauen, sondern auch die weiteren Figuren, gut und deutlich vor mir, diese und die Handlung eingebettet in die faszinierende Landschaft der Bretagne.

Liest sich sehr gut.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Bewegend und gut

Die Unbestechliche
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Das Cover finde ich sehr interessant, auch wenn es mich nicht besonders angesprochen hat.
Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass die "Frau in Rot" sich zur Hälfte aus dem gezeichneten Schlitz ...

Das Cover finde ich sehr interessant, auch wenn es mich nicht besonders angesprochen hat.
Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass die "Frau in Rot" sich zur Hälfte aus dem gezeichneten Schlitz heraus schiebt und wie trotzig ihr Blick ist. Die Farbstellung finde ich nur mäßig geglückt, aber das ist Geschmackssache.

Natürlich war mir Maria von Welser ein Begriff, nicht nur als Autorin, Waltraud Horbas dagegen weniger.

Die Geschichte hat mich interessiert, weil sie autobiographische Züge zu tragen scheint, und zum Teil in den 70er Jahren spielt, eine Zeit, in der ich jung war und die mich stark mit geprägt hat. Ich war Anfang der Siebziger etwa im gleichen Alter wie Alice, deshalb haben mich die ganze Szenerie und immer wieder eingeschalteten Zeitungsartikel sofort zurück katapultiert.

Ich finde, der Weg der jungen und unkonventionellen Journalistin ist gut und glaubwürdig geschildert, mit Unsicherheiten und Hindernissen und teils auch raffinierten Wegen, um etwas durchzusetzen.

Der Text hat sich gut und flüssig gelesen, die Personen wurden für mich deutlich fühlbar und greifbar, das politische und gesellschaftliche Leben der Zeit lebendig und glaubwürdig.


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Veröffentlicht am 31.03.2024

Cuxhavener Flair

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Das Cover finde ich sehr schön - es hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, vorrangig in tiefen Blautönen gehalten, abendliche Stimmung an der Küste einfangend, aber irgendwie auch mit leise lauernder ...

Das Cover finde ich sehr schön - es hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, vorrangig in tiefen Blautönen gehalten, abendliche Stimmung an der Küste einfangend, aber irgendwie auch mit leise lauernder Bedrohlichkeit, nicht wirklich einladend.

Den Vorgänger Band habe ich nicht gelesen, auch keine anderen Bücher von Bente Storm.

Insofern fehlen mir sicher einige Informationen bzw. ein Stück "Gefühl" für die Hauptermittler. Die sind, obwohl immer wieder in kleinen Nuancen und detailliert beschrieben, nicht so richtig an mich ran gekommen. Genauer erklären kann ich das nicht.

Auch wenn man sich als "Binnenländler" die Arbeit der Wasser Schutz Polizei nur bedingt vorstellen kann, gibt das Buch einen guten atmosphärischen Eindruck.

Die Stimmung in Cuxhaven und an der Nordsee generell ist gut eingefangen.

Die Handlung selbst lässt sich gut lesen, die Spannungsbögen könnten allerdings besser ausgefeilt sein. Ungereimtheiten oder Unlogik habe ich nicht entdeckt, dafür bin ich inzwischen bei einem Krimi schon dankbar.

Insgesamt "leichter" Krimi - das meine ich NICHT abwertend mit viel Nordseeflair, mit vier Sternen von mir zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Sehr gut zu lesen und spannend

In dunklen Wäldern
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Das Cover finde ich schon etwas düster, fast zu düster im Vergleich zum Inhalt des Buches. Zwar wird die Wald-Phobie der Kommissarin gut und glaubwürdig erklärt, dennoch spielt das Buch ja größtenteils ...

Das Cover finde ich schon etwas düster, fast zu düster im Vergleich zum Inhalt des Buches. Zwar wird die Wald-Phobie der Kommissarin gut und glaubwürdig erklärt, dennoch spielt das Buch ja größtenteils im städtischen Bereich und in der IT-Welt. Aber gut, Covers lösen immer zwiespältige Meinungen aus.

Die Geschichte um die Kommissarin Lodi - ihr erster Fall als Buch - hat mir insgesamt gut gefallen. Sie hat ihre Macken, aber nicht übertrieben viele. Auch die vielen Tassen grüner Tee und die Gläser Wein haben mich nicht gestört. Der dumme, verständnislose Vorgesetzte war m.E. etwas überzeichnet, das hätte es nicht gebraucht.

Die Story ist gut erzählt und sehr spannend, ich habe das Buch in 2 Tagen ausgelesen, das heißt schon etwas. Würde auch gerne eine weitere Kriminalgeschichte mit Lodi als Folgeband lesen.

Irgendwelche logischen Fehler sind mir nicht aufgefallen, für mich waren der Fall und seine Auflösung schlüssig.

Also von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Gut erzählte ergreifende Familiengeschichte

Schwestern in einem anderen Leben
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Ich habe schon das Buch "Aber Töchter sind wir für immer" von Christiane Wünsche gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Von daher bin ich mit gleichermaßen Vorfreude als auch Neugier an dieses neue Buch ...

Ich habe schon das Buch "Aber Töchter sind wir für immer" von Christiane Wünsche gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Von daher bin ich mit gleichermaßen Vorfreude als auch Neugier an dieses neue Buch herangegangen.

Das Cover finde ich sehr schön und optimistisch - auf strahlend sonnengelbem Grund Früchte und Blätter - ich dachte zuerst, es sind Radieschen und Basilikum , aber nach dem Lesen sind es wohl sicher Pflaumen, die ja als Kuchen immer wieder eine Rolle in der Geschichte spielen .

Sehr lebendig ist die Atmosphäre der70er eingefangen, in denen ich selbst ein Teenager und eine junge Frau war. Superschön die Erinnerungen an die verrückte Mode, die "Hippie"Musik, die "Spießigkeit" der Eltern, Mofas und die Angst vor unehelicher Schwangerschaft... Nur "dufte" hat man damals doch nicht gesagt....? Das war nach meiner Meinung eher in den 50ern, 60ern, oder? Der Einblick in eine typische, politisch sehr links gerichtete WG und die Thematik RAF etc. wirkten sehr vertraut.

Sehr schön geschildert finde ich die Beziehung zwischen den Schwestern in ihrer Jugend, im Guten wie im Schlechten. Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass die alte Dame Rosi die frühere Rebecca ist.

Generell hat mir der ruhige Schreibstil von Christiane Wünsche gut gefallen, der eine gewisse Distanz zu den teilweise doch sehr dramatischen Ereignissen schafft. Andererseits hat genau dieser Stil manchmal auch die Geschichte ausgebremst.

Gut gemacht finde ich die verschiedenen Erzählebenen, sowohl in der Zeit als auch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Schwestern und der Mutter. Erst langsam kommt Klarheit in die ganze Geschichte, und jeder Schritt hin zur Klärung zeigt ein Stück mehr, WIE tragisch die Geschehnisse eigentlich waren. Mehr will ich hier nicht verraten.

Der Schluss ist meiner Meinung nach etwas ZU friedlich und kurz geraten. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Erzähltemperament gewünscht. Andererseits habe ich das Buch zügig und mit Freude durch gelesen - das sagt ja auch schon viel aus.


Gute Unterhaltung!

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