Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (31. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031962
Originaltitel: Deep Dish
Preis: 9,99 €
Plätschert relativ lustlos vor sich hin
Inhalt:
Gina Foxtons Kochsendung im Regionalfernsehen droht das Aus. Da bekommt sie die Chance, sich in einem Duell um einen Sendeplatz bei einem nationalen Fernsehsender zu beweisen. Ihr Gegner ist der Naturbursche Tate Moody. Die beiden müssen nicht nur richtig gut kochen, sondern sich auch gegen ihre Produzenten und andere Herausforderungen durchsetzen.
Meine Meinung:
Leider konnte mich Mary Kay Andrews mit ihrem neuesten Roman von Anfang an nicht wirklich begeistern. Zwar ist der Schreibstil, wie von ihr gewohnt, sehr flüssig und leicht zu lesen. Man muss nicht groß mitdenken und kommt leicht in die Geschichte hinein. Viele Dialoge, die zum Teil auch ein wenig humorvoll sind, lassen den Roman sehr lebendig wirken. Und doch passiert lange Zeit nicht viel. Die Geschichte plätschert ohne Überraschungen und ohne Höhepunkte vor sich hin. Nach der ersten Hälfte kommt für ca. 50 Seiten Spannung auf, um dann wieder zu verpuffen. Hier wurde eine ganze Menge Potenzial verschenkt.
Die Protagonisten Gina und Tate waren mir beide nicht besonders sympathisch. Sie ziemlich zickig, er schnippisch, beide in ihrem Verhalten nicht immer konsequent. So wird Tate mal als Frauenheld dargestellt, dann wieder ist er zu schüchtern. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es lange dauert, bis die beiden sich verlieben. Und leider kommt dieses Verlieben fast ohne romantische Gefühle aus. Hier findet man keine Schmetterlinge im Bauch, kein Herzklopfen, das einen als Leserin schwindlig macht. Ich weiß, dass Mary Kay Andrews das auch wesentlich besser kann!
Es gibt einige Szenen, durch die ich mich ziemlich veräppelt fühlte und die mir das Lesen vergällt haben. Einmal will Gina zum Beispiel einen Kürbis mehrere Monate außerhalb der Saison auf dem heimischen Markt kaufen. Sollte eine Profiköchin nicht wissen, wann was zu bekommen ist? Vor allem, wenn sie den Anspruch hat, frisch und regional zu kochen. Wenn man nur durch solche Ungereimtheiten etwas Spannung aufbauen kann, ist das Grundgerüst der Handlung wohl nicht sehr genial.
Was mir allerdings gut gefallen hat, ist der Blick hinter die Kulissen der Fernsehshows. Hier werden Tricks gezeigt, mit denen dort gearbeitet wird. Man erkennt, dass sehr vieles, was der Zuschauer zu Hause in seinem Wohnzimmer präsentiert bekommt, nur Schein ist.
Ebenfalls finde ich gut, dass im Anhang vier Rezepte zu finden sind, die Gina und Tate im Lauf des Buches beschreiben. Allerdings hätte es mir noch besser gefallen, wenn es nicht nur vier, sondern alle erwähnten Rezepte wären. Einiges davon hörte sich schon recht interessant an, sodass ich es gerne nachkochen würde. Im Buch kamen die Beschreibungen dafür aber zu kurz.
Fazit:
„Mit Liebe gewürzt“ hält leider nicht, was der Titel verspricht. Weder ist viel von Liebe zu spüren noch hat der Roman genug Würze. Er plätschert relativ lustlos und vorhersehbar vor sich hin. Die knapp 500 Seiten Text lassen sich allerdings locker lesen. Wer’s ohne viel Anspruch mag, ist hier auf jeden Fall richtig.
★★★☆☆
Herzlichen Dank an den Fischer-Verlag für das Rezensionsexemplar!