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Veröffentlicht am 15.09.2016

Bitte nicht mit den Kluftinger-Krimis vergleichen!

In der ersten Reihe sieht man Meer
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Inhalt:
Der Mittvierziger Alexander Klein nimmt sich am Vorabend der Italienreise mit seiner (Groß-) Familie ein altes Fotoalbum und eine Flasche Wein vor, um in Erinnerungen an frühere Urlaube zu schwelgen. ...

Inhalt:
Der Mittvierziger Alexander Klein nimmt sich am Vorabend der Italienreise mit seiner (Groß-) Familie ein altes Fotoalbum und eine Flasche Wein vor, um in Erinnerungen an frühere Urlaube zu schwelgen. Dabei muss er wohl eingeschlafen sein. Doch als er aufwacht, steckt er im Körper seines 30 Jahre jüngeren Ichs in den 1980er Jahren. Und so erlebt er den ersten Italienurlaub mit Papa Norbert, Mama Renate, Oma Ilse und Schwester Nicole. Doch natürlich läuft das etwas anders ab als damals.

Meine Meinung:
Ich habe alle Kluftinger-Krimis gelesen und mag sie recht gerne. Im Gegensatz zu den Krimis fehlt es diesem nostalgischen Roman aber ein wenig am roten Faden. Okay, ein dünnes Fädchen ist schon vorhanden, aber im Großen und Ganzen handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung mehr oder weniger witziger Episoden. Wie das oft bei so humorvollen Büchern der Fall ist, nutzt sich der Witz beim Lesen ein bisschen ab. Ich habe daher immer wieder eine Pause eingelegt, um das Lesevergnügen zu erhalten.

Mit viel (Selbst-) Ironie, Sarkasmus und Humor beschreiben die beiden Autoren das Verhalten der Deutschen, aber auch der Italiener der damaligen Zeit. Dabei wird an Klischees und Übertreibungen nicht gespart. Anderenfalls wäre aber auch kein so witziges Buch entstanden. Ob es sich um die Vorurteile der Deutschen gegenüber Ausländern handelt oder um seltsame Eigenarten unserer deutschen Landsleute, alles wird punktgenau auf die Schippe genommen und durch den Kakao gezogen. Als besonderer Gag sind die einzelnen Kapiteln mit entsprechenden Songtiteln überschrieben und mit Urlaubsfotos der Autoren geschmückt.

Sicherlich wird sich jeder Leser in der ein oder anderen beschriebenen Situation wiedererkennen, auch wenn er, so wie ich, nie mit der Familie Urlaub in Italien gemacht hat.

Am meisten musste ich immer grinsen, wenn Alex im pickligen Körper eines Pubertierenden, aber mit seinem erwachsenen Bewusstsein, die wesentlich ältere Maria anhimmelt. Oder wenn er sich verplappert und seiner Familie versehentlich etwas von Facebook oder Handys erzählt. Besonders gut hat mir der Schluss gefallen, der noch einmal mit einer Überraschung aufwarten konnte.

Fazit:
Eine prima Lektüre für den Urlaub oder einfach für zwischendurch, wenn man sich mal in Erinnerungen an die modischen und musikalischen Entgleisungen der 1980er Jahre verlieren will. Daher würde ich das Buch bevorzugt den Altersklassen empfehlen, die diese Zeit bewusst erlebt haben.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Zieht sich ein bisschen (Hörbuch-Rezension)

Gegenspieler
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Format: Hörbuch
Lauflänge: ungekürzt (nur bei Audible): 11 Stunden 23 Minuten; gekürzt: 10 Stunden 12 Minuten
Verlag: Argon Verlag (16. Oktober 2024)
Sprecher: Sascha Rotermund und Dietmar Wunder

Zieht ...

Format: Hörbuch
Lauflänge: ungekürzt (nur bei Audible): 11 Stunden 23 Minuten; gekürzt: 10 Stunden 12 Minuten
Verlag: Argon Verlag (16. Oktober 2024)
Sprecher: Sascha Rotermund und Dietmar Wunder

Zieht sich ein bisschen

Inhalt:
Als sein Kollege und Freund Karl Müller tot aufgefunden wird, bittet der renommierte Anwalt Ernst Mahler den Ex-Polizisten und Privatermittler Max Bischoff um Hilfe, denn er glaubt nicht an einen Selbstmord wie die Polizei. Kurze Zeit später ist eine weitere Kanzleipartnerin tot, und Mahler wird wegen Mordverdachts verhaftet. Sehr zu seinem Leidwesen wird Max von Dr. Anton Pirlo unterstützt, dem Anwaltskollegen von Ernst Mahlers Tochter Sophie.

Meine Meinung:
In der Krimi- und Thriller-Szene sind Arno Strobel und auch Ingo Bott inzwischen bekannte Namen. Ich schätze die Thriller von Arno Strobel und habe fast alle gelesen, so auch die Mörderfinder-Reihe mit Max Bischoff. Von Bott kenne ich leider noch kein Buch, habe aber schon davon gehört und von seinem schillernden Protagonisten Pirlo. Da in „Gegenspieler“ jede Menge Personen ihren Auftritt haben, ist es von Vorteil, wenigstens entweder Max Bischoff oder Anton Pirlo und ihr Umfeld vorher zu kennen, um nicht von der Vielzahl der Namen erschlagen zu werden.

Mir gefielen die anfänglichen Missstimmungen zwischen Bischoff und Pirlo. Da beide total gegensätzliche Typen sind, konnte ich sie gut nachvollziehen, war dann aber auch froh, als sie besser zusammenfanden. In ihrer Arbeitsweise ergänzen sie sich gut. Der eine ist sehr korrekt, der andere lässt schon mal fünf gerade sein, wenn es von Nutzen ist.

Leider zieht sich die Story insgesamt ein bisschen; die Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Dafür werden dann mehr die Befindlichkeiten der beiden Herren thematisiert. Darauf kann ich in einem Thriller aber gerne verzichten. Wirklich spannende Szenen sind eher rar. Trotzdem ist die Story im Ganzen recht unterhaltsam.

Einen Extrastern gibt es für die sehr gelungene Lesung von Dietmar Wunder und Sascha Rotermund. Beide machen ihre Sache großartig und haben sehr angenehme Lesestimmen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.08.2024

Leider mit Längen

Tode, die wir sterben
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (15. August 2024)
ISBN-13: 978-3462004595
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Leider mit Längen

Inhalt:
Nach dem Unfalltod seiner Frau ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (15. August 2024)
ISBN-13: 978-3462004595
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Leider mit Längen

Inhalt:
Nach dem Unfalltod seiner Frau kehrt Jon Nordh nach einer Auszeit wieder in den Job bei der Polizei in Malmö zurück. Für seinen neuen Fall wird ihm eine junge Polizistin, strafversetzt aus Stockholm, zur Seite gestellt, Svea Karhuu. Die beiden ungleichen Ermittler sollen den Mord an dem dreizehnjährigen Rashid aufklären, der bei einem Drive-in-Shooting ums Leben kam. War Rashid wirklich das Ziel oder nur ein zufälliges Opfer?

Meine Meinung:
Ich habe einige Bände aus der Reihe "Nyström und Forss“ dieses Autoren-Duos gelesen. Insofern waren mir die beiden nicht neu. Allerdings hat mir der Auftaktband der neuen Reihe leider nicht ganz so gut gefallen wie die vorherigen.

Der Anfang einer neuen Reihe zieht sich erfahrungsgemäß oft in die Länge, weil die Protagonist*innen und die äußeren Umstände ausführlich eingeführt werden. Das ist auch bei diesem Buch so. Hinzu kommt hier aber noch, dass immer wieder unnütze Details seitenweise ausgeführt werden.

Kurzes Beispiel: Karhuu verfolgt einen gewalttätigen Verdächtigen, der in ein Haus geht und mit einem langen Futteral über der Schulter wieder herauskommt. Das Gewicht schätzt sie auf zwanzig Kilo. Sie grübelt, was da wohl drin sein könnte: Skier? Angelruten? - Hä, wie kommt sie denn darauf??? Irgendwann macht es dann bei der intelligenten Frau klick und sie reimt sich zusammen, dass es ein Gewehr sein muss. Hier kam ich mir richtig veräppelt vor.

Der Fall ist äußerst komplex und ich musste mich beim Lesen schon ziemlich konzentrieren, um die ganzen losen Fäden im Auge zu behalten. Aber das empfand ich eher als positiv. Was mich störte, war, dass sowohl Jon als auch Svea viele offene Baustellen in ihrem Vorleben bzw. Privatleben haben, die in diesem Kriminalroman für meinen Geschmack zu viel Raum einnahmen. Daher schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, runde aber wohlwollend auf.

Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen (ET voraussichtlich im August 2025)

★★★★☆

Veröffentlicht am 07.03.2024

Schnörkelloser Jugendthriller

Becoming Megan
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Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Planet! (24. Februar 2024)
ISBN-13: 978-3522507998
Empfohlenes Alter: ab ca. 13 Jahren
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Schnörkelloser Jugendthriller

Inhalt:
Sechs ...

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Planet! (24. Februar 2024)
ISBN-13: 978-3522507998
Empfohlenes Alter: ab ca. 13 Jahren
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Schnörkelloser Jugendthriller

Inhalt:
Sechs Jahre nach einem schweren Autounfall erwacht Kat aus dem Koma - in einem fremden Körper. „Dr. White“ verlangt von ihr, sich als Megan Taylor ihrem Stiefbruder Noah Taylor zu nähern, einem der reichsten Männer der Welt. Sie soll ihn töten und beerben, damit „Dr. White“ seine Forschungen zum ewigen Leben finanzieren kann. Zunächst ist Kat bereit, sich auf Whites Forderung einzulassen, denn er droht, ihre geliebte Schwester Emily zu ermorden. Doch dann verliebt sich Kat in Noah …

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Gemeinschaftswerk von Anna und Rainer Wekwerth, denn die Bücher von Rainer Wekwerth konnten mich immer begeistern.

Auch „Becoming Megan“ ist nicht schlecht - für die Zielgruppe der jüngeren Jugendlichen. Die Geschichte wird einigermaßen spannend erzählt, aber ziemlich geradlinig und ohne Schnörkel. Ich als Erwachsene fühlte mich zwar auch unterhalten, aber es fehlte mir die Raffinesse, unvorhergesehene Verwicklungen und große Überraschungen. Es wirkt alles ein bisschen oberflächlich.

Kat und Noah sind tolle Protas, an deren Seite ich gerne durch die Story gegangen bin. Sie waren mir gleich sympathisch und ich habe mir von Anfang an ein Happy End für sie gewünscht. Ob sie es bekommen, müsst ihr selbst herausfinden.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.08.2023

Klasse Ideen, aber nicht immer gelungene Umsetzung

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
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Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Knaur (1. Juni 2023)
ISBN-13: 978-3426529430
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse Ideen, aber nicht immer gelungene Umsetzung

Inhalt:
Nach ...

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Knaur (1. Juni 2023)
ISBN-13: 978-3426529430
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Klasse Ideen, aber nicht immer gelungene Umsetzung

Inhalt:
Nach dem Tod seiner geliebten Großmutter erbt Max ihr Häuschen in Berlin und kehrt dorthin zurück. Seine Kindheitsfreundin Robin schleppt ihn auf eine 20er Jahre-Party, wo er den charismatischen Lenyo kennenlernt. Plötzlich läuft alles aus dem Ruder. Die drei werden von üblen Typen gejagt und landen durch ein Portal in einem anderen Berlin. Hier leben verschiedene Feenwesen. Für Max beginnt ein unglaublicher Abschnitt seines Lebens …

Meine Meinung:
Mir fiel es sehr leicht, mich in die Handlung einzufinden. Der Schreibstil ist ziemlich einfach und auch die Handlung eher simpel gestrickt, sodass ich das Gefühl hatte, in einem Jugendbuch gelandet zu sein. Später wird es dann zum Glück doch noch komplexer und es gibt auch einige mehr oder weniger überraschende Wendungen. Es gibt Passagen, wo nicht so viel passiert, dann geht es wieder Schlag auf Schlag, sodass man kaum hinterherkommt. Spannung baut sich immer mehr auf, je weiter man liest. Am besten gefielen mir aber einige Dialoge, die wirklich witzig waren.

Die Story an sich fand ich insgesamt recht ansprechend. Allerdings ist die Umsetzung nicht in allen Details gut gelungen. Die Figuren bleiben zum Teil blass, und die Liebesgeschichte konnte mich gar nicht berühren. Wahrscheinlich habe ich bis zum Erscheinen des 2. Bandes dieser Dilogie schon wieder alles vergessen, weil es mich einfach nicht nachhaltig beeindruckt hat. Sollte ich mich aber doch noch erinnern können, würde ich den 2. Band auch gerne lesen.

★★★☆☆