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Veröffentlicht am 08.03.2024

Grandioser Auftakt mit Suchtgefahr und Herzschmerz

Coldhart - Strong & Weak
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Zum Schreibstil:
Ich finde, wer lange auf die Folter gespannt werden und dabei gar nicht merken will, dass er/sie gerade zweihundert Seiten gelesen hat, der sollte Lena Kiefer lesen. Locker flockig habe ...

Zum Schreibstil:
Ich finde, wer lange auf die Folter gespannt werden und dabei gar nicht merken will, dass er/sie gerade zweihundert Seiten gelesen hat, der sollte Lena Kiefer lesen. Locker flockig habe ich hier mal eben hunderte Seiten weggesuchtet, ohne es direkt zu merken. Sie nimmt sich Zeit, um Gefühle auszuformulieren, Andeutungen zu machen und uns Leser:innen bei jedem besonderen Moment mitzunehmen. Dadurch entsteht viel zarte Spannung, die ganz ohne große Dramatik klarkommt und einen an die Seiten bannt.

Zur Geschichte allgemein:
Diese Geschichte spielt sechs Jahre nach WestWell. Ich brauchte kurz, um mich daran zu gewöhnen, dass Elijah plötzlich zu alt ist. Und so anders. Denn von dem verschüchterten kleinen Bruder ist nichts mehr übrig. Er gehört mit seinen Freunden zu den berüchtigtsten Junggesellen der Stadt und hat sehr große Karrierepläne. Eins aber ist geblieben: seine Vergangenheit, die er nicht einfach so ablegen kann. Er ist dadurch seltsam verschlossen und hart geworden und hält seinen Alltag durch strikte Grenzen gleichförmig und emotionslos.
Felicity ist natürlich so ungefähr das komplette Gegenteil. Sie ist neu in der Stadt, geht ohne Vorwissen auf Elijah zu und ist auch sonst nicht so befangen, was die New Yorker Elite angeht.
Toll fand ich an dem Aufeinandertreffen der beiden nun, dass sie sich sofort sympathisch sind und das auch zeigen. Ähnlich wie bei Jess und Helena ist nicht gleich alles klar, aber sie spielen sich auch nichts vor, tun nicht so, als seien sie abgeneigt oder benehmen sich schlicht daneben. Nein, stattdessen shipt man als Leser:in die beiden von der ersten Sekunde an, weil sie so süß und einfühlsam miteinander agieren und weil sie einander zuhören. Bei Felicity kann Elijah er sein, ohne groß darüber nachzudenken. Und andersrum genauso. Zudem lieben die beiden genau das an dem anderen, was ganz ohne Hintergedanken, ohne sorgfältig aufgestelltes Konstrukt in der Gegenwart des anderen zum Vorschein kommt und ihren wahren Charakter offenlegt. Das ist die Kunst dieser Geschichte wie ich finde, dass die beiden sich ineinander verlieben, ohne es groß zu merken und uns Leser:innen darauf aufmerksam zu machen. Stattdessen verfolgen wir einfach die zarten Anfänge und plötzlich sind sie schon sehr viel tiefer drin, aber wieso auch nicht, denn man hat das Gefühl beide schon ewig lang und gut zu kennen.

So hat die Geschichte einfach sehr viel Tiefe und auch sehr viele kleine Momente, die die Gefühle und auch die Handlungsthematik deutlich machen. Ich habe immer wieder nach Zitaten gesucht, konnte aber gar nicht direkt welche finden, weil hier nicht mit hochemotionalen Sätzen oder Reden oder Beschreibungen umhergeworfen wird, stattdessen wird die Beziehung zwischen die beiden unheimlich fassbar. Kein Wunder also, dass ich an Stellen Tränen in den Augen hatte, in denen es noch nicht einmal besonders tragisch oder emotional zuging. Für die beiden aber, bedeuteten diese Szenen etwas und so bedeuteten sie auch mir etwas.

Fernab all dieser Emotionen verläuft die Handlung sehr zeitdehnend. Es vergehen also recht wenige Tage über das Buch hinweg (Zeitsprünge einmal ausgenommen). Erwartet also nicht schon auf Seite zwanzig den ersten Kuss oder sogar noch mehr. Aber genau dieses Zeitnehmen zum Kennenlernen macht die Geschichte so besonders und hat mich ins Schwärmen gebracht. Spannung gibt es trotz allem. In Bezug auf die Liebesgeschichte, aber auch in Bezug auf die Hintergrundstränge, die sich nach und nach stärker entwickeln. Denn Elijahs Vergangenheit ist noch längst nicht abgehakt, sondern verfolgt ihn real wie auch gedanklich bis in die Gegenwart. Und auch Felicity muss sich in ihrer neuen Umgebung mit ihrer neuen Familie erstmal zurechtfinden.

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Hinsichtlich des kriminellen Handlungsstrangs, der hier wieder eingeflochten wird, gibt es ebenfalls wieder Parallelen zu WestWell. Denn ebenfalls haben wir es am Ende dieses Buches mit einem Cliffhänger zu tun, es gibt aber auch einen Prolog, der mir durchweg ein regelrechtes Gedankenkarussell beschert hat. Macht euch also keine Gedanken: Band 2 werdet ihr lesen wollen, wenn ihr dieses Buch beendet habt und es gibt definitiv noch sehr viel, was hier gerade einmal angeschnitten wurde und noch weiter ausgeführt werden muss.

Was ist nun der Unterschied zwischen Felicity und Elijah im Vergleich zu Helena und Jess? Ganz einfach: der Kontrast. Während die Älteren in der gleichen Welt aufgewachsen sind und stets einen gemeinsamen Feind hatten, müssen Felicity und Elijah sich erstmal miteinander vertraut machen, sich gegenseitig ihre Welt zeigen und einander verstehen lernen. Zudem haben beide natürlich noch innere Mauern gebaut, die sie nicht so leicht überwinden können. Aber auch dazu mehr in Band 2:) Ich fand sie auf jeden Fall sehr sehr süß zusammen!
Aber auch Helena und Jess müssen wir nicht vermissen, denn die beiden tauchen als „gute Engel“ auch in diesem Buch auf und lassen unsere leidgeprüften Romance-Herzen höher schlagen. Denn sie sind immer noch Helena und Jess und sie sind immer noch zusammen. Mehr braucht es eigentlich nicht, um mich glücklich zu machen, sie spielen hier aber sogar noch eine Art Bestärkerrolle und tauchen bestimmt noch öfters auf.

Was gibt es jetzt noch zu sagen? Was hat mir nicht gefallen? Nichts. Wirklich gar nichts. Die Nebenprotagonisten waren alle großartig beschrieben (vor allem Elijahs Freunde waren so unterschiedlich und interessant, dass ich sofort neugierig auf jede ihrer Geschichten geworden bin), die Location ist weiterhin eine wilde „Gossip-Girl“-Mischung und Elijah ist so ziemlich der Inbegriff vom düsteren Anzugträger mit kaputten Innerem. Her damit, ich will noch mehr!

Fazit:
Ganz große Felicity-Elijah-Liebe! Die Geschichte der beiden ist hoch emotional und tiefgreifend, es gibt so manchen krassen Handlungsstrang und wieder endet es in einem Cliffhänger, der neugierig auf Band 2 macht. Ich mochte die Slow-Burn-Aufmachung, die Charaktere und konnte meine Augen nicht von den Seiten lösen. Definitiv Suchtpotential!

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2023

Noch besser als Band 1!

The Darkest Gold – Die Verräterin
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Schreibstil:
Im ersten Band war ich ja noch etwas unzufrieden mit dem Schreibstil, weil mir dieses ausschweifende, metaphorische nicht recht zur Handlung passen wollte. Vieles blieb im Vagen und gleichzeitig ...

Schreibstil:
Im ersten Band war ich ja noch etwas unzufrieden mit dem Schreibstil, weil mir dieses ausschweifende, metaphorische nicht recht zur Handlung passen wollte. Vieles blieb im Vagen und gleichzeitig wurden so viele Wörter für „Unwichtiges“ verwendet. In diesem Band jedoch habe ich angefangen, den Schreibstil zu lieben. Alles hier ist etwas tiefer, nachdenklicher und überlegter. Die Protagonistin macht viel in ihrem Inneren durch und es geht auch mit den anderen Protagonisten und ihrem Zusammenspiel um Nuancen. Dazu hat der Schreibstil meiner Meinung nach grandios gepasst. Durch die Vergleiche und Details hat die Autorin Aurens Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehbar gemacht und mich selbst als Leserin auch immer wieder auf Details blicken lassen, die letztendlich entscheidend waren. Ich fand’s mega!

Zur Handlung allgemein:
Ja, dieser Band ist ruhiger. Aber dennoch passiert unheimlich viel. Nach dem Cliffhänger in Band 1 fängt Auren hier an, die Welt noch ein wenig besser kennenzulernen. Während in Band 1 noch alles ihren Vorstellungen entsprach und sie die große böse Welt gut in die von ihr erstellte Form pressen konnte, fängt sie hier an zu brökeln. In der Armee des vierten Königreichs ist alles anders, als Auren es erwarten würde. Und auch sie darf ganz anders sein. Dadurch wird man als Leser:in ganz dezent darauf aufmerksam gemacht, wie eingeschränkt Auren eigentlich in ihrem Leben war. Wie sehr Midas sie beeinflusst, ausgetrickst und auf sie angewiesen gemacht hat und wie wenig Auren sich noch selbst zutraut. Sie befindet sich hier außerhalb ihres goldenen Käfigs und das ist vollkommen neu für sie.

So verfolgen wir hier Schritt für Schritt mit, wie sie sich der Welt um sie herum bewusster wird, mehr und mehr zulässt, anders zu denken, als es ihr bisher eingetrichtert wurde und auch ihre Rolle in der Welt ganz anders wahrzunehmen. Das Ganze passiert natürlich nicht Knall auf Fall, sondern braucht seine Zeit. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die, die es lieber sehr actionreich haben, hier etwas gelangweilt sind. Ganz wie ich es mir authentisch vorstelle, geht es nämlich auch mal einen Schritt zurück oder Auren braucht für eine Sache länger, um sie zu verstehen. Ich allerdings fand das unheimlich gut gemacht. Wir machen mit ihr zusammen die Babysteps, erfahren durch die Perspektive von Königin Milena und Rückblenden, was noch zu ihrer derzeitigen Einstellung geführt hat und lernen so die Hintergründe von Midas und Auren ganz langsam und dafür umso beeindruckender kennen.
Ich will nicht spoilern, aber es ist ganz klar eine kranke Beziehung, die die beiden da pflegen. Das wird einem selbst, und auch Auren, aber erst nach und nach bewusst. Und erst, wenn das Bewusstsein kommt, kann auch der Wille kommen, etwas zu ändern.

Großen Anteil an ihrem Wandlungsprozess haben bestimmte Soldaten der vierten Armee und ihr Kommandant, der definitiv ein Love Interest ist. In diesem Band fokussiert sich aber alles noch auf Aurens Entwicklung, sodass das noch klein, dafür aber umso spannender gehalten wird. Stattdessen zeigen sie alle ihr auf, wer sie sein könnte und stehen vor allem an ihrer Seite. Erstmals hat sie Freunde und das ist für Auren nicht nur schön, sondern eine komplett neue Erfahrung.

Als ich anfing, den ersten Band zu lesen, habe ich mir bei dem goldenen Käfig die typischen Klischees in Erinnerung gerufen. Ein goldener Käfig, der beschützt, in dem eigentlich alles toll ist, der aber immer noch ein Käfig ist. Etwas, aus dem man nicht ausbrechen kann und ganz entscheidend: in dem man ist, weil jemand anderes es so will. In Band 1 war mir Auren erschreckend zufrieden mit der Situation. Erst in diesem Band wurde so richtig klar, welcher Gehirnwäsche sie da unterlegen ist und das alles so fest in ihr verankert ist, dass es gar nicht so leicht ist, den goldenen Käfig zu verlassen. Auch wenn sie schon lange nicht mehr hinter den massiven Goldstäben weilt.
Das fand ich unheimlich interessant und spannend und hat mir die Geschichte sehr versüßt. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen und hätte mir keine bessere Umsetzung vorstellen können.

Und dann kommt das Ende und man weiß auf einmal wieder, dass es auch noch anders sein kann. Dass die Autorin bereits bewiesen hat, dass Action durchaus auch ihr Ding ist und das die Welt, in der Auren lebt, nicht nur aus ihrer kleinen goldenen Bubble besteht, sondern aus noch viel mehr. Dazu passt, dass wir erst dann so richtig erfahren, was Aurens Kräfte eigentlich sind und auch etwas anderes wird noch aufgedeckt, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Also Achtung: Auch dieser Band endet wieder mit einem Cliffhänger und ihr werdet wie ich den nächsten Band lesen wollen!

Fazit:
Dieser Band hat mich total positiv überrascht und schloss für mich perfekt an den ersten Band an. Er war noch tiefgreifender und hat Auren erst so richtig in Szene gesetzt. Auch, wenn hier handlungstechnisch nicht ganz so viel passiert, wird hier doch die Thematik des goldenen Käfigs sehr gut und interessant umgesetzt. Ich fand es mega spannend! Achtung: Cliffhänger!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Go Rayne! Grandioser zweiter Band

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Die Reihenfolge sollte also eingehalten werden. Hier findet ihr die Rezension zum ersten Band: klick.

Klappentext:
Die Dark Sigils ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Die Reihenfolge sollte also eingehalten werden. Hier findet ihr die Rezension zum ersten Band: klick.

Klappentext:
Die Dark Sigils sind die mächtigsten Artefakte, die je geschmiedet wurden. Doch ihre Magie nimmt der Sigil-Trägerin Rayne alles – die eigene Freiheit und noch dazu ihre Liebe zu Adam, dem Mirrorlord. In ihrer Verzweiflung sieht Rayne nur eine Möglichkeit: Sie schließt sich den Rebellen an, um mit ihnen zu dem geheimnisumwitterten achten Dark Sigil zu gelangen. Dabei muss sie sich nicht nur einem unbekannten Gegenspieler stellen, sondern auch Adam selbst. Denn er kennt die Dunkelheit, die von der Welt Besitz ergreifen wird, wenn die Sigil-Träger sich ihrem Schicksal widersetzen …

Der Schreibstil:
Anna Benning schreibt super lebendig und spannend. Ich bin wie schon beim letzten Mal durch die Seiten geflogen und hatte keine Probleme, der Geschichte zu folgen. Besonders beeindruckt hat mich hier nochmal, wie sie die Emotionen vermittelt hat. Ich war komplett gefangen in der Welt des Mirrors, konnte die Atmosphäre quasi vibrieren spüren und habe mit den Protagonisten zusammen gebangt. Es war alles nochmal einen Tick düsterer und dadurch auch noch fesselnder, denn es ging um mehr.

Zur Geschichte allgemein:
Das Ende des letzten Bandes hat uns ja mit einem ganz schönen Cliffhänger hängen gelassen. Vor allem, weil ich Rayne und Adam doch so shippe. Aber keine Angst, in diesem Band kommt zu den beiden genug. Erstmal aber taucht man nochmal viel mehr in die Welt der Rebellen ein und plötzlich wird der Mirror und die ganze Welt drumherum zu einem viel größeren Mysterium. Alles hängt unheimlich komplex zusammen und man weiß lange Zeit so gar nicht, wer nun gut und wer böse ist, bzw. wer eigentlich gegen wen arbeitet. Das fand ich mega spannend. Ich stand zwar immer auf Raynes Seite, konnte aber dennoch nachvollziehen, wenn es da zu Verzwickungen kam und davon gab es genug. Jeder Protagonist, jede Protagonistin hat eigentlich seine eigenen Motive, weshalb nichts einfach abzuhaken war. Und über allem stehen Rayne und Adam, denn neben ihren Wünschen und Perspektiven ist da noch das, was über ihnen steht. Rayne lernt sich und ihr Sigil immer besser kennen und Adam wurde hier nochmal sehr viel greifbarer. Seine Schwächen und Ängste wurden deutlich, genauso wie seine Liebe zu Rayne. Mich hat an ihm besonders beeindruckt, dass er die anderen unterstützt, besonders Rayne, obwohl es für ihn gar nicht gut aussehen könnte. Das machte ihn für mich zu einem noch besseren Anführer und trotzdem soll dann alles anders kommen.

Rayne selbst switcht zwischen den Menschen, Ideen und Geheimnissen hin und her und ist dabei wandelbar wie ein Chamäleon. Dabei lernt sie immer mehr dazu und versucht irgendwie, den Plan zu behalten. Natürlich ist sie es, die in die Situationen gerät, die letztlich die ganze Geschichte verändern können. Die Handlung strotzt nur so vor Action, Intrigen und emotionalen Zwickmühlen – die Spannung spitze sich immer mehr zu, Adam und Rayne müssen um sich kämpfen und gleichzeitig um die ganze Welt und die böse Gegenspielerin lässt sich nicht lumpen. (Im Hinblick auf sie, erwarte ich mir noch sehr viel Überraschendes.)

Das Ende war geradezu episch. Ich war wirklich überrascht, dass ein zweiter Band da so viel bieten kann. Es ist quasi wieder alles offen und dennoch ist die Handlung mittlerweile so komplex und verdichtet, dass ich mir schon in etwa denken kann, was passiert. Nur wie, das weiß ich nicht. Denn wie mir auch dieser Band gezeigt hat, läuft hier nichts vorhersehbar und langweilig – spannend und heftig, so beschreibt man es am besten.






Mein Fazit:
Es war einfach unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Für mich hatte es die perfekte Mischung aus Hoffnung und gefährlichen Missionen plus Lovestory. Es gab viel Action, aber auch emotionale Wendungen, ich habe viel mitgerätselt und wurde immer wieder von unvorhersehbaren Entwicklungen überrascht. Ein genialer zweiter Band! Große Empfehlung für alle, die Band 1 schon mochten oder mit dieser Reihe in die Sci-Fi einsteigen wollen!

5 von 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Amüsant, bizarr, zuckersüß - verzaubernd!

Morgen mach ich bessere Fehler
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Schreibstil:
Ich lese nicht oft erwachsene Liebesromane und musste mich deshalb wirklich erstmal an den Schreibstil gewöhnen. Das typisch deutsche, die vielen kleinen Wörter, die mir ein Schmunzeln auf ...

Schreibstil:
Ich lese nicht oft erwachsene Liebesromane und musste mich deshalb wirklich erstmal an den Schreibstil gewöhnen. Das typisch deutsche, die vielen kleinen Wörter, die mir ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert haben, weil sie gleichzeitig so süß und so bizarr waren und die locker, lustige Stimmung in jedem Satz waren mal wieder was ganz anders für mich. Und nachdem ich mich daran gewöhnt hatte und nicht in jedem Satz die größte Tiefe gesucht habe, hat es mich einfach nur verzaubert.

Zur Geschichte allgemein:
Das Buch habe ich mir nicht zufällig ausgesucht. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Erstens weil ich absoluter Fan spontaner Ideen bin und richtig Lust hätte, selbst einen solchen Roadtrip zu machen, zum anderen, weil der Klappentext mich ein wenig an eins meiner Lieblingsbücher von Joyo Moyes „Weit weg und ganz nah“ erinnert hat. Ich war also mehr als gespannt.

Die Handlung startet ohne viel Aufhebens direkt mit dem, worum es gehen soll. Und dennoch lernt man Elli, die Hauptprotagonisten recht schnell kennen und fühlen. Als alleinerziehende Mutter, die für ihre Prinzipien kämpft und sich stets bemüht, alles zum Positiven zu verändern. „Morgen mache ich bessere Fehler“ hätte kein besserer Titel für dieses Buch sein können, denn genau das ist Ellis Lebensmotto. Und das fand ich mehr als sympathisch. Schnell kommt aber auch heraus, dass Elli Vorurteile hegt, die sie gar nicht böse meint, sondern die sich einfach einschleichen. Ein lustiges Thema in so mancher Diskussion, denn zu all dem ist Elli auch stur und rückt selten von ihrer Position ab.

Der Roadtrip beginnt mit dem besten Mix an Insassen überhaupt. Neben Elli ist das Onkel Heinz. Irgendwo rassistisch, irgendwo ziemlich alt und verbohrt und ein Griesgram wie er im Buche steht. Dann Can, ein Rechtsanwalt, den Elli als Schnösel bezeichnet. Rechtstreu, kopflastig und eigentlich nur an Geld interessiert. So zumindest der erste Eindruck der beiden oder das, was Elli in ihnen sehen will. Denn es wird nur aus ihrer Perspektive erzählt und so lernen wir alle durch ihre Augen kennen und dann nochmal richtig erkennen. Ein Prozess, den ich sehr interessant und spannend fand und der die Handlung als kleines Kammerspiel erst so richtig in Fahrt bringt.
Und dann ist da noch Paula, Ellis sechsjährige Tochter, die mir ihrer herrlich kindlichen Logik nicht nur mich, sondern auch die Figuren regelmäßig zum Lächeln und ins Stocken bringt.

Die Mischung war eigentlich schon spannend genug, aber die Autorin findet immer wieder Situationen, um alles auf die Spitze zu treiben. Und zwar ganz und gar im positiven Sinne. Ich hatte bei jeder absurden Situation meinen Schreibdozenten im Ohr, der mir immer predigte: Was fällt dir Absurdes, Bizarres, Lustiges ein, was nun passieren könnte und eine eigentlich normale Situation plötzlich in etwas ganz anderes verwandeln könnte? Ich sage nur Situationskomik vom Feinsten. Ob nun der Mephisto am Hoteltresen oder der Biker mit Schokoriegelvorliebe, immer wieder wurden Situationen zu einer Herausforderung, der die vier Figuren mit aller Offenheit begegneten. Mehr oder weniger. Gerade dadurch, dass sie so unterschiedlich waren, war alles umso spannender zu lesen.

Und in all dem bahnt sich sogar eine kleine Liebesgeschichte an, die regelmäßige hitzige Diskussionen fordert. Ich mochte es sehr zu verfolgen, wie alle Figuren sich hier weiterentwickeln und es so auch die Liebesgeschichte es tut. Wo man erst noch denkt, es sei nur ein wenig Anziehung, werden die Gefühle stärker, umso besser sich die Figuren kennenlernen. Eine schöne Moral der Geschicht, wie ich finde, denn letztlich zeigt es, dass man Menschen immer erst kennenlernen sollte, bevor man ein Urteil über sie fällen kann.

Mein Lichtblick in jeder Situation war Paula. Ich fand es toll, wie darauf geachtet wurde, dass sie ganz ihrem Alter entsprechend beschrieben wurde, wie alle auf sie achten, wie Eli sich um eine gute moderne Erziehung bemüht, die sich aber nicht immer als einfach herausstellt. Letzteres fand ich wiederum sehr fortschrittlich, denn heute ist es eben so, dass wir Mädchen nicht mit Prinzessinnen und Jungs mit Rittern gleichsetzen. Und genau so wird Paula erzogen. Offen, tolerant, fair und warmherzig – einfach ein schönes Gefühl, davon zu lesen.

Das Ende war so, wie ich es mir nicht schöner hätte wünschen können. Alle Figuren bekommen ihre Zeit und ihre Auflösung und alle werden auf ihre Art glücklich. Ein Happy End, wie es im Buche steht und doch sind sie alle sie selbst geblieben, kennen sich jetzt nur ein wenig besser. Elli fasst es glaube ich ganz gut zusammen: „Ich hatte das Gefühl, es war vielmehr ein Roadtrip zu mir selbst.“ (oder so ähnlich). Diesen Eindruck hatte ich auch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das zu verfolgen.

Fazit:
Ich war total verzaubert von der Geschichte und gebannt an jede einzelne Seite. Der lockere, amüsante Schreibstil macht es einfach, der Handlung zu folgen und lässt keine Langeweile aufkommen. Die Figurenkonstellation ist aufregend und die kleinen und großen Probleme, denen sie sich stellen müssen, werden mit viel Witz und Charme erzählt. Ein absolutes Wohlfühlbuch!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Habe jede Seite geliebt

The Last Piece of His Heart
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Zur Info: Dies ist der dritte und letzte Band der Lost-Boys-Reihe von Emma Scott. Ihr könnt die Bücher unabhängig voneinander lesen, ich würde euch aber empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten oder euch ...

Zur Info: Dies ist der dritte und letzte Band der Lost-Boys-Reihe von Emma Scott. Ihr könnt die Bücher unabhängig voneinander lesen, ich würde euch aber empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten oder euch zumindest keinen der anderen Jungs entgehen zu lassen.

Klappentext:
Ronan Wentz hat die Hölle gesehen. Nachts durchstreift er die Straßen, um seinen Albträumen und seiner Wut zu entfliehen. Da trifft er Shiloh, die clever und kreativ ist und scheinbar ihr Leben völlig im Griff hat. Doch alles, was Shiloh tut, hat nur ein Ziel: die Zuneigung ihrer Mutter zu gewinnen, welche ihren Anblick kaum ertragen kann. An Liebe glaubt keiner der beiden, aber die Anziehungskraft und aufkeimenden Gefühle zwischen ihnen ist zu stark, um sie zu ignorieren. Bis eine Nacht alles zum Einsturz bringt und sie sich entscheiden müssen, ob sie zulassen wollen, dass ihre Vergangenheit weiterhin ihre Zukunft bestimmt.

Schreibstil:
Ich habe schon so oft etwas zu Emma Scotts Schreibstil geschrieben, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich alles schon daran gelobt habe. Eins ist auf jeden Fall sicher: Sie gehört zu meinen liebsten Autor:innen, weil sie immer die richtigen Worte findet. Die Worte, die gewichtig sind, durch die Seiten sprechen und mich jedes Mal wieder vollends abholen.

Zur Geschichte allgemein:
Die Lost-Boys sind schon eine Sache wie sich. Ebenso tragisch wie liebenswert habe ich jeden von ihnen nach und nach kennengelernt und mich jetzt ganz besonders auf den verschlossenen Ronan gefreut. Was ich an ihm so schätze? Seine direkte Art. Wenige Worte, die zählen. Und genau diese Art passt super gut zu Emma Scott, denn in meinen Augen ist sie die Königin der gewichtigen Worte. Ronan somit ihr König.

Aber von Anfang an. Die ersten Seiten lasen sich für mich etwas träge. Nicht, weil ich nicht interessant fand, was passierte, sondern weil sich alles wiederholte. Und das hat es auch schon im zweiten Band. Allerdings wüsste ich auch nicht, wie man es anders machen sollte, denn die Geschichten der drei Jungs starten gleichzeitig und nicht nacheinander, wie es sonst oft der Fall ist. Also bleiben auch Holdens und Millers Geschichte hier nicht zurück, sondern sind Teil der Geschichte, was ich wiederum ganz passend fand. Denn die Lost-Boys gehören zusammen.

Aus Ronans Perspektive zu lesen, war unheimlich spannend. Seine Vergangenheit liegt sofort auf dem Tisch. Und die ist schrecklich und man fühlt sofort mit. Man versteht, warum Ronan ist, wie er ist. Warum er sich nicht zugesteht, geliebt zu werden, warum er Angst um jeden hat, der ihm etwas bedeutet, warum er lieber für sich bleibt und kein Wort zu viel verschwendet. Das Interessante ist, dass Shiloh genauso ist. Auch sie ist innerlich kaputt. Trägt etwas mit sich, dass ihre Vorstellung von sich selbst in etwas verwandelt hat, was ihr einen Teil von sich selbst stiehlt. Und auch sie ist in sich gekehrt und direkt. Verschwendet keine Zeit, keine Worte und ganz wichtig keine Gefühle.

Und wo Gegensätze sich anziehen, so ziehen sich auch Gemeinsamkeiten an. Davon bin ich fest überzeugt und das zeigen auch Shiloh und Ronan. Es fängt harmlos an, vorsichtig und bevor man sich versieht, wird alles etwas bedeutungsvoller und das alles in einem Rahmen, der nicht viele Worte braucht, tiefe Gefühle hervorbringt und letztlich nicht in eine Form passen will. Das Tolle an ihrem Kennenlernen war für mich, dass sie sich nicht zu irgendwas zwingen. Sie haben ihre Ängste und Grenzen und halten sie gegenseitig ein. Verstehen sich, ohne ein Drama daraus zu machen.

Die Grenzen und Ängsten sind regelrechte Gedankenspiralen, die Emma Scott sehr sehr gut darlegt. Ich finde, es ist eine Kunst, in einen solch komplexen Charakter einzutauchen und in jeder Situation zu beachten, was für wirre Gedanken und Taten daraus entstehen. Hier hat sie noch einen draufgesetzt und beide Protagonisten zu solchen gemacht. Erst ist es Ronan, der besonders tief drin steckt, dann Shiloh.

Die Perspektiven wechseln sich ab, was die Geschichte gut voranbringt. Immer wieder kommt es zur Funkstille zwischen den beiden. Ihre Gedanken bleiben aber keineswegs still und so merkt man unweigerlich, welch Anziehung zwischen ihnen herrscht. Eine Liebesgeschichte, wie sie Romeo und Julia nicht schöner erzählen könnten. Nur mit weniger Dramatik. Als ich anfangs gesehen habe, dass das Buch in mehrere Teile unterteilt ist, habe ich mich auf das Schlimmste eingestellt. Auf dramatische Breaks, auf Zeitsprünge und Teile voller Sehnsucht und warten für uns Leser:innen. Zum Glück war das nicht der Fall. Die Zeitsprünge sind zwar da, aber nicht so hart unterteilt und haben die Geschichte eher angetrieben, als sie auszubremsen oder künstlich in die Länge zu strecken. Ich bin durch die Seiten geflogen und konnte nicht von der Geschichte ablassen, so tief hat sie mich in ihren Bann gezogen.

Neben dem, was die beiden zusammen aufgrund ihrer Vergangenheit durchstehen müssen, gibt es da auch noch andere Probleme, die sie zu bewältigen haben. Und die sind nicht schön. Es wird wieder hart. Ronan hat mit Gewalt zu kämpfen, die in ihrer beider Leben einzieht und sie vor ganz andere Herausforderungen stellt. Ich habe gebangt, hatte Tränen in den Augen und habe gehofft und doch passte es alles sehr gut zu der Geschichte. Es hat die beiden stärker gemacht, ihre Liebe noch mehr auf die Probe gestellt und trotzdem waren sie immer das, was sie von Anfang an waren: Ronan und Shiloh, die sich vertrauen.

Ich könnte jetzt noch länger von der Geschichte schwärmen. Einfacher ist es aber, wenn ihr die Geschichte selbst lest. Mir hat sie glaube ich am besten von allen dreien gefallen. Ein tolles Finale, das sich auch im Ende widerspiegelt, denn es wird heftig und wunderschön. Und dann sind da auch die anderen Protagonisten, Miller und Violet, River und Holden und alle, die man sonst kennengelernt hat, die hier ihr Ende finden. Das Ende einer Trilogie, die eine wirklich schöne Vorstellung von verlorenen Seelen zeigt, die an die Liebe und an sich selbst glauben und dadurch durch nichts aufzuhalten sind.

Fazit:
Ich war von der ersten Seite an an die Seiten gebannt. Ronan fand ich schon immer spannend, hier hat er gezeigt, was in ihm steckt und mich nicht enttäuscht. Shiloh und er sind bisher mein liebstes Pärchen – eine gelungene Krönung einer Trilogie, die mich Tränen der Freude und des Mitgefühls gekostet hat. Unbedingt lesen!

5 von 5 Sterne von mir.

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