Spuk im Axton House
Mörderische RenovierungEin riesiges Auge scheint mitten in den Leser hineinzublicken, ihn gar in das Buch hineinzuziehen.Absolut fantastisch wirkt das Cover von "Mörderische Renovierung " auf mich. Auch der Gruselfaktor kommt ...
Ein riesiges Auge scheint mitten in den Leser hineinzublicken, ihn gar in das Buch hineinzuziehen.Absolut fantastisch wirkt das Cover von "Mörderische Renovierung " auf mich. Auch der Gruselfaktor kommt durch das anmutig aussehende Anwesen, mit dem riesigen schmiedeeisernen Tor im Vordergrund nicht zu kurz.Wirklich sehr gelungen.
Nun mit diesem Buch hat Edgar Cantero jedenfalls etwas ganz besonderes geschaffen.Es ist keine klassische Gruselgeschichte, die sich in irgendeine Schublade stecken lässt, sondern es ist viel mehr.Als Leser wird man durch den ständigen Wechsel von Perspektiven oder auch knacken von Codierungen, die bis ins kleinste Detail augeklüwelt werden, absolut zum Nach und Mitdenken herrausgefordert.Was die Perspektiven betrifft, wird die Geschichte durch Tagebucheinträge, Video- und Tonaufzeichnungen, Zeitungsartikel und Wissenschaftsberichte sehr zur Achtsamkeit angehalten, da man ansonsten nicht weiß in welcher Zeit und an welchem Ort man sich befindet.
Was die Personen der Geschichte betrifft, sind diese äußerst interessant und authentisch.Der 23 Jahre junge A. ist der plötzliche Erbe von Axton House und das viele Geld, was damit verbunden ist. Seine Begleitung Niamh ist eine total verrückte und etwas überdrehte , stumme Jugendliche, deren eigen auferlegte Aufgabe es ist auf A. aufzupassen. Was in diesem Gruselhaus auch wirklich nötig ist. Ein wirklich lustiges Gespann die zwei, die sehr sympathisch rüberkommen. Immer wieder gibt es Briefe, an eine Tante Liza, deren Wirken in der Geschichte für mich nicht sonderlich gut gelungen ist.
Später erscheinen noch etliche Nebenfiguren, deren Auftreten die Geschichte für mich nur noch verworrener gemacht haben.
Das Schwierigste beim Lesen dieser Geschichte war das Lesen an sich.Durch die prägnante Schreibweise, die man sicherlich einfach liebt oder hasst, habe ich durchgehend nicht wirklich in einen Lesefluss gefunden.Ständig stockte es und ich musste Nachdenken, was mir der Autor mit manchen Sätzen vermitteln will. Es gab Momente, bei denen ich kurz davor war, das Buch abzubrechen, weil mir der Genussfaktor schlichtweg durch Unverständnis oder langatmige Ausführungen von Rätseln fehlte.
Der Abschluss der Geschichte war einleuchtend, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.
Für mich war dieses Buch leider nicht das, was ich mir davon versprochen habe.