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Veröffentlicht am 07.04.2024

Großartiger Roman

Die Zeit im Sommerlicht
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Wow, was für ein Roman. Nachdem mir „Das Leuchten der Rentiere“ schon sehr gut gefallen hat war ich sehr neugierig auf dieses Buch und wurde nicht enttäuscht.

Es gibt 2 verschiedene Zeitstränge. In einem ...

Wow, was für ein Roman. Nachdem mir „Das Leuchten der Rentiere“ schon sehr gut gefallen hat war ich sehr neugierig auf dieses Buch und wurde nicht enttäuscht.

Es gibt 2 verschiedene Zeitstränge. In einem erleben wir aus der Sicht des jeweiligen Kindes wie sie das Leben im Internat erlebt haben und der andere spielt ca. 30 Jahre später, da treffen wir sie als Erwachsene wieder. Schonungslos wird uns vom Internat berichtet, die Kinder waren schon sehr jung und monatelang dort, sollten umerzogen werden zu Schweden und ihre Herkunft ablegen, Schwäche war nicht gestattet und wurde umso härter bestraft. Was das mit Menschen macht lesen wir dann in den Abschnitten, in denen die Kinder erwachsen sind. Kann man dauerhaft seine Herkunft ablegen? Was passiert mit Menschen, die wenig Zuneigung, Hilflosigkeit und ständige Angst erfahren mussten?

Die Autorin findet die richtigen Worte um uns die Emotionen der Protagonisten nahezubringen, sie erzählt sehr feinfühlig diese unheimlich tragische und doch auch sehr interessante Geschichte. Hier ist einfach ein Generationentrauma entstanden, das unheimlich traurig und verstörend ist. Durch die bildhafte Beschreibung, die mich bei „Das Leuchten der Rentiere“ so beeindruckt hat ist man wieder mitten drin und ganz nah dabei.

Ein wunderbarer, ganz großartiger Roman, der unbedingt gelesen werden muss. Gehört für mich jetzt schon zu den Highlights in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Spannend

Yellowface
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Dieser Roman verhilft dem Leser zu einem sehr interessanten Einblick in die Literaturbranche. Wir erfahren wie ein Bestseller entsteht und wie die Autoren mit den Verlagen arbeiten.
Durch den Diebstahl ...

Dieser Roman verhilft dem Leser zu einem sehr interessanten Einblick in die Literaturbranche. Wir erfahren wie ein Bestseller entsteht und wie die Autoren mit den Verlagen arbeiten.
Durch den Diebstahl an Athena’s Manuskript kommen natürlich viele auch Fragen über Ethik und Moral auf und auch über Athena’s und Junipers Leben erfahren wir viel. Wie fühlt es sich für Juniper an auf einmal erfolgreich zu sein und wie geht sie damit um als erste Zweifel entstehen, ob der Roman auch wirklich von ihr ist. Der Autorin gelingt es ganz wunderbar hier immer passende Worte zu finden für Junipers Zerrissenheit, Einsamkeit aber auch ihren Kampfgeist.
Spannend fand ich auch die immer wieder aufkommende Frage ob jetzt eine Autorin mit Migrationshintergründen automatisch auf eine Schiene festgelegt wird aber auch mehr von den Verlagen hervorgehoben wird aufgrund Diversität und ob damit auch manch neue, weiße Autorin hinten anstehen muss. Kann ich überhaupt nicht beurteilen aber eine interessante Theorie. Der Roman ist sehr modern, Instagram und Shitstorm sind einfach sehr aktuelle Themen und werden immer wieder thematisiert. Auch das Ende hier fand ich sehr gelungen.

Kurz zusammengefasst: ein wirklich toller Roman, bei dem für mich der Hype absolut gerechtfertigt ist.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Bewegend

Issa
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Dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Geschichte hat mir schon sehr gut gefallen aber auch die vielen Einblicke in das Leben in Kamerun fand ich richtig interessant. Gerade auch die ganz unterschiedliche ...

Dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Geschichte hat mir schon sehr gut gefallen aber auch die vielen Einblicke in das Leben in Kamerun fand ich richtig interessant. Gerade auch die ganz unterschiedliche Art der Erziehung ist sicher für ein Kind schwierig, das irgendwie in beiden Kulturen zu Hause ist.

Wir lernen die schwangere Issa kennen, lesen von ihrer Zerrissenheit was ihre Heimat betrifft, vom schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter und ihren Ängsten. Es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit, da geht es um Issas Vorfahren. Auch diese Geschichten sind wirklich gut, teilweise grausam, dann auch wieder hoffnungsvoll aber immer toll erzählt und spannend.

Aber am meisten hat mich doch der eigentlich ungewollte Besuch von Issa bei ihren Verwandten in Kamerun berührt, der sie trotz allen Diskrepanzen doch irgendwie wieder auf den Weg zu sich selber führt.

Ein großartiger Roman, absolute Empfehlung.


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Veröffentlicht am 02.03.2024

Toller melancholischer Roman

Kosakenberg
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Ein wunderbarer melancholischer und atmosphärischer Roman übers Weggehen aus der Heimat. Kathleen ist in einem kleinen Ort in Brandenburg aufgewachsen und hat als Erwachsene ihren Lebensmittelpunkt in ...

Ein wunderbarer melancholischer und atmosphärischer Roman übers Weggehen aus der Heimat. Kathleen ist in einem kleinen Ort in Brandenburg aufgewachsen und hat als Erwachsene ihren Lebensmittelpunkt in London gefunden. Sie kann mit den Menschen aus ihrem Heimatort nicht mehr viel anfangen und sie auch nicht mit ihr. Trotzdem ist da das Gefühl von Heimat, es gibt unheimlich viele Erinnerungen, die immer wieder zurück kommen, wenn Kathleen zu Besuch in Kosakenberg ist. So richtig loslassen kann und will sie nicht, auch wenn sie so ganz anders ist als die Menschen, die noch dort leben. Wunderbar dargestellt ist die Diskrepanz zwischen Stadt und Land und auch Ost und West. Der Erfolg von Kathleen in London wird auf ihrem Dorf gar nicht zur Kenntnis genommen. Da sind andere Dinge wichtig und immer wieder dieses „Du bist ja weggegangen“. Auch die Entwicklung nach der Wendezeit wurde hier wunderbar eingefangen. Sabine Rennefanz erzählt mit Ironie und einer ordentlichen Portion Nostalgie und ich fühlte mich selber ständig zurückgesetzt in meine Kindheit. Vielleicht ist hier auch der Vergleich zwischen Kathleen und ihrer Freundin aus der Kindheit Nadine der offensichtliche Punkt wie unterschiedlich 2 Leben, die mal sehr ähnlich waren, verlaufen können.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Wunderbarer Roman

Das Jahr ohne Sommer
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Diesen Roman hab ich direkt durchgelesen und ich hab eine Achterbahn der Gefühle hinter mir. Constanze Neumann schreibt sehr unaufgeregt und manchmal fast sachlich aus der Sicht des Mädchens. Wir lesen ...

Diesen Roman hab ich direkt durchgelesen und ich hab eine Achterbahn der Gefühle hinter mir. Constanze Neumann schreibt sehr unaufgeregt und manchmal fast sachlich aus der Sicht des Mädchens. Wir lesen von misslungenen Fluchtversuchen und wie sich das auf sie ausgewirkt hat, einem Neuanfang in der BRD, den der Vater immer nur als positiv wahrgenommen hat, Sehnsucht nach der Heimat und dem Gefühl nirgendwo hinzugehören. Da ich selber aus Leipzig bin haben mir die Abschnitte, die in Leipzig spielen besonders gut gefallen und auch so einige Erinnerungen geweckt. Der Konflikt zwischen Ost und West wurde toll erzählt und auch die Zeit der Wende grandios eingefangen. Zum Ende hin nimmt der Roman noch richtig Fahrt auf und da konnte ich mir die Tränen auch nicht mehr verdrücken. Eine absolute Empfehlung für alle, die Interesse haben sich mit diesem Thema auseinander zu setzen.

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