Cover-Bild Sind dann mal weg
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783453421509
Simone Veenstra

Sind dann mal weg

Roman
Tina langweilt sich in der Seniorenresidenz Schafweide zu Tode. Einziger Lichtblick: Die Rätselabende mit dem schmucken Kapitän a.D. Ole Erickson, dem Lebemann Paul, der glamourösen Hedi und dem schüchternen Männi. Doch als Ole eines Abends mitten im Rätselraten tot umfällt, ist der Spaß vorbei. Oles letzter Wunsch war es, dass seine Asche im norwegischen Finnfjordvær ins Meer gestreut wird. Tina und ihre Freunde nehmen die Herausforderung an und machen sich mit Oles Asche auf den Weg gen Norden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Mut zu neuen Lebensabschnitten und Veränderungen

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In der Seniorenresidenz Schafweide fühlt sich Tina nicht glücklich. Doch dann landet sie im Quizteam von Ole, Paul, Hedi und Männi. Die vier füllen ihre Tage wieder mit Sinn aus und nehmen ihr die trüben ...

In der Seniorenresidenz Schafweide fühlt sich Tina nicht glücklich. Doch dann landet sie im Quizteam von Ole, Paul, Hedi und Männi. Die vier füllen ihre Tage wieder mit Sinn aus und nehmen ihr die trüben Gedanken. Doch dann kippt Ole mitten im Quiz tot um. Die Clique trauert, doch wird sie auch sehr schnell wütend, denn Oles Sohn Finn denkt gar nicht daran, Oles Wünsche für die Beerdigung zu erfüllen. Kurzerhand reißen die vier mitsamt Urne und Bestattungsunternehmer aus, um Ole die Beerdigung zu ermöglichen, die er sich gewünscht hat. Unterwegs lernen alle fünf mehr, als sie je geahnt hätten …

Simone Veenstra hat hier eine wunderschöne Geschichte erzählt. Ihre Charaktere sind einfach zauberhaft. Sehr schön kristallisiert sich heraus, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte hat, die er leicht korrigiert erzählt, dass alle Träume und Wünsche haben, die sie sich nicht zu erfüllen trauen. Dass Freundschaft wie Glaube Berge versetzen kann und man nie zu alt ist, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, wird sehr schön dargelegt. Die fünf plus Ole sind einfach wunderbare Menschen. Auch wenn man noch weit weg vom Seniorenwohnheim-Alter ist, kann man aus diesem Buch sehr viel für sich mitnehmen. Auch die eigenen Eltern und Großeltern lernt man mit anderen Augen zu sehen, mehr Verständnis aufzubringen und einfach mal ein echtes Gespräch zu führen. Wer denkt schon wirklich darüber nach, wie es ist, wenn man selbst oder die Eltern nicht mehr im eigenen Zuhause leben können und sich in eine völlig anders geartete Gemeinschaft einleben müssen? Richtig gemacht ist es eine Chance, aber in den meisten Fällen wohl tatsächlich eher eine Endstation.

Mir gefällt super gut, wie die Autorin dem Leser die Augen dafür öffnet, ohne moralisch zu werden. Sie schlägt quasi eine neue Möglichkeit vor und ich für meinen Teil kann nur hoffen, dass mein Alter dann auch so oder so ähnlich aussehen wird. Das Buch macht Mut. Gefällt mir!

Die alten Leutchen leben so wunderbar auf, schließen - teils zum ersten Mal – Freundschaften und hören auf ihr Herz genauso, wie auf ihren Kopf. So entsteht ein wunderbarer Sea-Trip (on the road sind sie ja nicht immer), auf dem sie selbst und der Leser eine ganze Menge lernen. Die Sprache von Simone Veenstra ist sehr ruhig und sanft, sodass sich das Buch sehr gut und leicht lesen lässt. Wenige Stellen scheinen sich zunächst etwas zu ziehen, doch schnell merkt man, dass es Szenen sind, die einfach nicht kurz und knapp erzählt werden dürfen.

Mir sind die Figuren so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sehr traurig war, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Die alten Leutchen fehlen mir nun tatsächlich – und das ist eine Meisterleistung, die ich eindeutig mit fünf Sternen belohnen muss!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Dieser Roman nimmt die Angst vor dem Altwerden

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Alleine schon das Cover verspricht gute Unterhaltung und lässt die Herbstdepressionen schwinden. Die abgebildeten günstigen Rentner machen das Älterwerden einfacher und Mut zum Neuanfang. Mich hatte das ...

Alleine schon das Cover verspricht gute Unterhaltung und lässt die Herbstdepressionen schwinden. Die abgebildeten günstigen Rentner machen das Älterwerden einfacher und Mut zum Neuanfang. Mich hatte das Cover jedenfalls neugierig gemacht.

Sehr anschaulich beschreibt SIMONE VEENSTRA in ihrem Roman, wie wichtig Gesellschaft ist oder auch Freunde sind. Gerade im Älterwerden sind Freundschaften rar, da viele früh sterben, wegziehen oder man einfach den Kontakt verliert. Und wenn dann noch die Familie weit weg ist, dann gerät man schnell in den Kreislauf der Einsamkeit. Man zieht sich nach weiter zurück und plötzlich stellt man fest, dass keiner mehr da ist. Hier greift wieder der Roman, in Person: Tina. Eine rüstige Rentnerin, die ihr Leben jedoch alleine verbringt und lebensmüde ist. Gerade nach hatte sie den Plan gefasst, allem ein Ende zu setzen..... da kommt Schwung in ihr Leben.

Der witzige, lockerleichter Schreibstil verleitet dazu, das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Immer tiefer taucht man in die Gefühlswelt der älteren Herrschaften ein, fühlt und lacht mit ihnen, aber leidet auch mit ihnen.

Fazit:

Ach schade! Das waren meine Gedanken, als ich bei der letzten Seite angekommen war. Jedoch war da noch ein Hoffnungsschimmer, schließlich wurde am Ende der neue Reisepass erwähnt. Würde es also eine Fortsetzung geben?

SIND DA MAL WEG führt den Leser auf ca. 400 Seiten in einer leicht emotionalen Welle in die Seniorenwelt und nimmt die Angst vor dem Älterwerden.
Dieses Buch, für 9,90 € macht Mut und sollte in den Seniorenheimen zur Pflichtlektüre werden

Veröffentlicht am 12.10.2017

Ein rührender, spannender und Unterhaltsamer Roman über das älter werden und der Erfüllung letzter Wünsche.

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Ein wunderbarer Roman. Genau so stelle ich mir eine Seniorengang vor. Jeder Charakter ist vertreten. Jeder hat seine liebenswürdigen und nicht so liebenswürdigen Seiten und doch mag man sich einfach so, ...

Ein wunderbarer Roman. Genau so stelle ich mir eine Seniorengang vor. Jeder Charakter ist vertreten. Jeder hat seine liebenswürdigen und nicht so liebenswürdigen Seiten und doch mag man sich einfach so, wie man ist. Denn jeder weiß, wie es ist, anders sein zu wollen oder sich verstellen zu müssen. Ich war von Anfang an Teil dieser tollen Geschichte.
Tina lebt seit Kurzem in Schafweide und möchte nichts mehr, als ganz schnell aus dem Leben zu scheiden. Es hat eine tragische Komik, denn sie wird jedes mal irgendwie davon abgehalten. Ist man auf ihrer Seite ärgert man sich einerseits, dass sie sie nicht einfach in Ruhe lassen und andererseits freut man sich, denn sie wirkt einfach sehr sympathisch. Als Ole ihr begegnet, nimmt er sie kurzerhand mit, um beim Quizabend zu spionieren. Es kommt, wie es kommen musste. Beide werden Teil einer Quizrunde und sind nicht mehr allein. Sie lernen sich kennen und mögen und gewinnen sogar einen Quizabend. Doch direkt danach segnet Ole das zeitliche.
Seine neuen Freunde wollen ihm die letzte Ehre erweisen und freuen sich auf die Meerbestattung, die er sich so gewünscht hat. Oles Sohn Finn hat andere Pläne. Kurz und knackig soll es ablaufen. Einäschern, einmauern und fertig. Doch Finn hat nicht mit den Freunden seines Vaters gerechnet.
Ich möchte hier gar nicht so viel über die Charaktere sagen, denn sie sind wirklich alle toll. Jeder hat seine Aufgabe und alle sind Ole für irgendetwas dankbar. Ich denke, ihr solltet die Persönlichkeiten selber kennenlernen.

Ich war fasziniert und habe viel über das Thema nachgedacht.
Ich bin der Meinung, jeder sollte so bestattet werden, wie er es möchte. Wieso muss alles immer so korrekt ablaufen. Das man seiner Asche nicht in einem Restaurant verstreuen darf, verstehe ich natürlich. Aber wieso ist sonst nicht fast alles erlaubt. Wie kann es sein, dass Menschen darüber entscheiden können, wie ein anderer beerdigt wird, obwohl dieser es sich anders gewünscht hat. Man sollte sich rechtzeitig Gedanken darüber machen, was man selber nach seinem Tod möchte. Ich möchte das von mir alles brauchbare gespendet wird. Haut, Augen, Organe etc. Ich kann nach meinem Tod nichts mehr damit anfangen. Ich möchte verbrannt werden, denn ich finde die Vorstellung schaurig, das meine Hülle verbuddelt irgendwo rumliegt. Ich selber bin auch nicht der Typ für Friedhöfe. Ich würde gerne irgendwo verstreut werden. Aber manche brauchen einen Ort zum trauern, weshalb ich meinen Hinterbliebenen dies natürlich nicht verwehren möchte. Das würde ich für sie tun, denn ich bin nicht da in einem Grab auf dem Friedhof. Ich bin überall, wenn jemand an mich denkt.
Aus diesem Grund stehe ich bei diesem Buch hinter der Seniorengang. Und man merkt das sie alle wieder jünger werden. Es kommt Spannung auf und jeder dieser außergewöhnlichen Menschen hat ein Geheimnis das er mit sich herumträgt.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Sind dann mal weg

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Sind dann mal weg, Simone Veenstra

Cover:
Ein Cover zum Schmunzeln, doch es fehlt der fünfte Mann (Karel).

Inhalt:
Durch Kapitän a. D. Ole Erickson, gewinnt Tina in der Seniorenresidenz Freunde und wieder ...

Sind dann mal weg, Simone Veenstra

Cover:
Ein Cover zum Schmunzeln, doch es fehlt der fünfte Mann (Karel).

Inhalt:
Durch Kapitän a. D. Ole Erickson, gewinnt Tina in der Seniorenresidenz Freunde und wieder Freude am Leben. Vor allem der Freitagabend mit seinem Rätselraten hat es ihr und der kleinen Gruppe angetan.
Doch als genau an einem solchen Abend, Ole im Kreis seiner Freunde, dem Lebemann Paul, der glamourösen Hedi und dem schüchternen Männi und Tina, tot umfällt, ist der Spaß vorbei.
Oles Sohn ist nicht gut auf den Vater zu sprechen und will ihn so schnell und unauffällig wie möglich bestatten.
Doch da hat er die Rechnung ohne die Freunde gemacht, diese wollen Oles letzen Wunsch erfüllen: seine Asche soll im norwegischen Finnfjordvaer verstreut werden.
Eine abenteuerliche Reise in den hohen Norden beginnt, bei der sich auch noch spontan der Seniorchef des Bestattungsinstituts, Karel, anschließt.

Meine Meinung:
Ein sehr schönes Buch.
Es ist voller Wärme, sehr humorvoll und überaus positiv geschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und wenn auch manche Dinge etwas an der Wirklichkeit vorbeischießen, ist es eine tolle Reise, die ich mir doch gut vorstellen kann (es gibt viel zum schmunzeln und lachen).
Auftretende Probleme werden schlagfertig und unorthodoxe gelöst.
Es geht um echte Freundschaft, die Protagonisten sind trotz ihrer Ecken und Kanten alle extrem sympathisch.
Es gibt tolle Gespräche über das Leben die sehr zum nachdenken anregen.
Jeder hat seine eigene Vergangenheit, seine eigene Geheimnisse und Wirklichkeit die er vorerst von sich preisgibt.

Hier wird der Gedanke deutlich: Man bedauert am Ende des Lebens nichts so sehr, wie nicht wahrgenommene, oder verpasste Möglichkeiten.

Ein Buch, eine Geschichte, die ich mir sehr gut auch als Kinofilm vorstellen könnte.

Autorin:
Simone Veenstra, wuchs in Franken auf und studierte Film, Theater und Literatur. Heute lebt sie in Berlin.

Mein Fazit:
Wirklich ein Buch das ich empfehlen kann.
Voller Wärme, Humor, Emotionen, Weisheiten und guten und wertfreien Gedanken zu Freundschaft, zum Leben und zum Sterben.
Und es macht Mut zu immer neuen Wegen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Aus dem Leben gegriffen

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Auf dem Abstellgleis? Ganz sicher nicht! Tina, Ole, Paul, Hedi und Männi leben in der Seniorenresidenz Schafsweide. Als Ole unerwartet stirbt, beschließen sie, seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ihm ...

Auf dem Abstellgleis? Ganz sicher nicht! Tina, Ole, Paul, Hedi und Männi leben in der Seniorenresidenz Schafsweide. Als Ole unerwartet stirbt, beschließen sie, seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ihm in Norwegen eine Seebestattung zu gönnen. Allerdings treffen sie schnell auf Gegenwehr: Der Sohn des Verstorbenen hat eigene Interessen. Kurzerhand wird die Asche geklaut und die Senioren machen sich auf den Weg. Unterstützt von Bestatter Karel, samt Hündchen, entpuppt sich die Reise aber alles andere als einfach. Doch alle Schwierigkeiten werden mit Humor und Listigkeit überwunden und die „Alten“ fühlen sich auf einmal gar nicht mehr so alt.



Ein Buch, das eine Lanze bricht. Gegen das Abgeschoben werden im Alter, gegen das Dahinsiechen in Heimen. Wenn es nur immer so wäre! Tina sieht anfangs ja auch nur einen Ausweg: sie will sich aus dem Fenster stürzen. Denn was hält das Leben denn noch für sie bereit? Zum Glück gibt es Freunde und so findet sie neuen Lebensmut. Ich fand die Zeilen sehr schön zu lesen, sie machen irgendwie Mut. Dass mit 70 das Leben noch nicht vorbei ist. Dass auch dann noch viele schöne Tage und Spaß auf uns warten.



Schmunzeln musste ich bei einigen Szenen. Die „Alten“ sind wirklich super drauf. Nur manchmal hat es sich etwas gezogen und war auch leicht überzogen. Nichtsdestotrotz: es hat viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Denn die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen und man kann sich gut mit ihnen identifizieren.