Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Der Ritter mit der traurigen Gestalt

Disco Old Germany
0

Bei diesem Buch hat bei mir es auf den ersten Blick „klick“ gemacht, ich liebe den Titel, das Cover und dass es quasi um die Ecke meiner eigenen Heimat spielt. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen und ...

Bei diesem Buch hat bei mir es auf den ersten Blick „klick“ gemacht, ich liebe den Titel, das Cover und dass es quasi um die Ecke meiner eigenen Heimat spielt. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen und habe es keine Sekunde bereut. Dieses Buch ist einfach herrlich unterhaltsam, toll geschrieben und übertrieben authentisch. Es erfasst den ganzen Mief einer Kleinstadt, mit ihren tragischen Gestalten, den allzu vertrauten Ecken und der jugendlichen Hoffnung auf „mehr“.

Zum Inhalt: Büren in den 60er Jahren. Der Jesuitenschüler Julian träumt von einer Karriere als Schriftsteller, einem roten Cabrio und Cornelia. Aber die Verlage zeigen sich eher zurückhaltend, was die Annahme seiner Manuskripte angeht und auch die Mädchen erliegen noch nicht wie geplant Julians Charme. Doch Julian lässt sich davon nicht zurückschrecken und zwischen Internat, Eisdiele und Szenedisko erkundet Julian die Liebe, schließt Freundschaften, macht sich Feinde, scheitert und steht wieder auf.

Die ganze Geschichte strotzt nur so vor Retro-Vibes, Referenzen zu Musik und Filmen versetzen den Leser zurück in eine andere Zeit. Der Erzählstil hat etwas eigenwilliges. Julian erzählt sehr sprunghaft aus seinem Leben, ist aber mitnichten ein verlässlicher Erzähler. Vielmehr schwelgt er in seinen verzerrten Wahrnehmungen und alternativen Realitäten in denen er mutiger, cooler, begehrter ist. Unterbrochen wird dies durch Kommentare seiner ehemaligen Freunde und Klassenkameraden. Dieser Erzählstil hat großartig zur Geschichte und zur Figur Julian gepasst, zukünftiger Star des Literaturhimmels, der schon in seiner Jugend ein Talent für Fiktion und alternative Realitäten aufzeigt, wann immer es ihm dienlich erscheint.

Julian Freytag ist ein naiver Träumer, der in seinen illusorischen Wunschvorstellungen versinkt, ein schüchterner Junge und ein Außenseiter. Er neidet anderen, was sie haben, gerät immer mal wieder auf die Abwege der Moral und fürchtet sich aber so sehr vor der Strafe Gottes, dass es ihn innerlich zu zerreißen droht. Das ländliche Büren ist zu klein für Julians Hoffnungen und Wünsche, gleichzeitig hat er Angst davor den Schutz der gewohnten Umgebung zu verlassen. Julians Gedanken, Ängste, Sorgen und Hoffnungen wirken teilweise sehr kindlich (in seinen Erzählungen bewegt er sich in einer Altersspanne zwischen 11 und 18 Jahren, aber dadurch auch sehr nahbar.

Julian erzählt hauptsächlich von der jugendlichen Tragödie erster Verliebtheit, absolut überzogen wahrgenommen und beschrieben, als wäre es Weltschmerz. Sehr real, ich habs absolut gefühlt, musste aber auch schmunzeln über Julians Erwachen sexueller Interessen. Als Jesuitenschüler fällt es ihm nicht leicht zu seiner Sexualität zu stehen oder sie in geregelte Bahnen zu lenken, und ich habe ein ums andere Mal überrascht auflachen müssen. Ich hatte auch wahnsinnig viel Spaß an Julians literarischen Ergüssen und hat total mitgefiebert, ob ihm wohl noch sein großer Durchbruch gelingt.

Ein absolut atmosphärischer Roman, der für mich die ganze Nostalgie der Jugend verkörpert und mich absolut gepackt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2024

Die Schattenseite des Internet-Fames

Die Influencerin
0

Influencer und Social Media nehmen immer größere Bereiche unseres Lebens ein, was diesen Thriller nicht nur aktuell und brisant macht, sondern auch die Schattenseiten der Online-Präsenz sehr anschaulich ...

Influencer und Social Media nehmen immer größere Bereiche unseres Lebens ein, was diesen Thriller nicht nur aktuell und brisant macht, sondern auch die Schattenseiten der Online-Präsenz sehr anschaulich durchleuchtet. Ein schreckendes, beängstigendes Buch, das mich nicht losgelassen hat.

Zum Inhalt: Sarah hat eine Bilderbuchkarriere als Influencerin. Bis sie sich einen Fehler mit fatalen Folgen leistet. Plötzlich liegt ihr Leben in Trümmern. Und nicht nur das, jemand scheint der Meinung zu sein, dass sie noch nicht genug bestraft wurde. Und Sarah muss sich bald fragen, wem sie eigentlich trauen kann.

Das Buch spielt mit ganz rudimentären Ängsten: im eigenen Heim nicht sicher zu sein, beobachtet zu werden. Gleichzeitig wirkt Sarah als Erzählerin immer weniger vertrauenswürdig, ist regelrecht fahrig und wahnhaft. Als Leser fand ich es schwer mit ihr zu sympathisieren, weil einfach vieles an ihrem Verhalten sehr triggernd war.

Schrecklich fand ich auch die Hassnachrichten, die jedes Kapitel begleiteten und die man Trolls aus dem Internet kennt. Heftiges Thema sehr überzeugend umgesetzt. Das Buch behandelt generell einiges an Triggerthemen und ist insgesamt keine leichte Kost. Gleichzeitig wird hier mit Gaslighting gearbeitet. Das ganze Buch hat eine bedrückende, unangenehme und angespannte Atmosphäre. Also insgesamt wirklich gelungen umgesetzt, es ist mir wirklich schwergefallen mich davon zu distanzieren.

Das Ende war grandios, ich hab es absolut nicht kommen sehen. Generell ist die Geschichte sehr wendungsreich und anders als erwartet

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2024

Wieder ein spektakulärer Fall

Good Girl, Bad Blood
0

„A Good Girls Guide to Murder“ war vor Jahren eins dieser Bücher, die ich absolut geliebt habe. Dass nun auch die Folgebände übersetzt worden sind, ist lange an mir vorbeigegangen, aber zu Glück bin ich ...

„A Good Girls Guide to Murder“ war vor Jahren eins dieser Bücher, die ich absolut geliebt habe. Dass nun auch die Folgebände übersetzt worden sind, ist lange an mir vorbeigegangen, aber zu Glück bin ich doch noch auf dieses Buch gestoßen. Denn Pip nimmt uns wieder mit nach Little Killtown. Und sie ist wieder einer Story auf der Spur.

Zum Inhalt: nachdem ihre Detektivarbeit rund um den Fall Andie Bell sie und ihre Familie in echte Schwierigkeiten gebracht hat, wollte Pip den Detektivhut an den Nagel hängen. Doch dann wird wieder jemand vermisst und die Polizei unternimmt nichts. Also sieht Pip sich gezwungen wieder auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.

Ich mag die vielen verschiedenen Stilelemente derer sich die Geschichte bedient. Es gibt Illustrationen, Interviews, SMS-Nachrichten. Das haucht dem Text Leben ein und regt dazu an, selbst zu spekulieren und über den Fall nachzugrübeln. Besonders im Bereich Jugendthriller ist mir sowas noch nicht begegnet.

Ich liebe ja das Setting- diesen Kleinstadtflair, wo jeder Dreck am Stecken hat. Es wird auch nich Bezug auf den vorherigen Band genommen, diesen sollte man also besser vorher gelesen haben.
Ich finde das Buch greift auch auf geschickte Art viele Themen auf, die für jugendliche relevant sind.

Pip läuft einfach wieder zu Höchstleistungen auf. Besonders an ihr kann man als Leser gut festmachen, dass nicht immer nur alles schwarz oder weiß ist, denn Pip trifft auch viele fragwürdige Entscheidungen, die Einfluss auf ihre Zukunft haben können. Gleichzeitig ist sie natürlich der Mittelpunkt dieser Geschichte und damit der moralische Kompass.

Ich fand die Story wieder sehr mitreißend erzählt zbd spannend geplottet. Man kann Pips Ermittlungsansätze gut nachvollziehen und es gibt wieder ein paar überraschende Wendungen innerhalb der Geschichte.

Das Buch liest sich einfach fantastisch, ist verständlich geschrieben und bringt die Erlebnisse authentisch rüber. Hat mir wieder richtig gut gefallen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2024

unglaublich wendungsreich, nichts ist wie es scheint

Wer zuerst lügt
0

Ich fand tatsächlich Cover und Klappentext dieses Buches gar nicht mal so ansprechend. Aber aber dann habe ich ein paar Rezensionen gelesen, die gar nicht aus dem Schwärmen über dieses Buch herausgekommen ...

Ich fand tatsächlich Cover und Klappentext dieses Buches gar nicht mal so ansprechend. Aber aber dann habe ich ein paar Rezensionen gelesen, die gar nicht aus dem Schwärmen über dieses Buch herausgekommen sind und bin neugierig geworden. Und was soll ich sagen: man bin ich froh über diese Bewertungen, denn dieses Buch ist einfach packend, wendungsreich, absolut perfide ein ein total Mindblow.

Zum Inhalt: Evie Porter hat es geschafft, sie hat sich ein perfektes Leben aufgebaut. Nur dass sie eigentich nicht Evie Porter heißt und dieses perfekte Leben Teil ihres Jobs als Trickbetrügerin und der atemberaubende Mann an ihrer Seite ihr aktuelles Opfer ist. Doch dann taucht eine Frau auf, die sich Lucca Marino nennt und Evies Welt ins Wanken bringt. Denn Lucca Marina, das ist ihre eigene, wahre Identität, die Evie um jeden Preis schützen wollte.

Diese Geschichte ist ein absolut perfides Katz- und Maus-Spiel, bei dem man als Leser nie so richitg weiß, wer jetzt hier eigentlich die Maus ist. Neben der Gegenwartsperspektive gibt es immer wieder Rückblenden in Evies Vergangenheit und ihre anderen Identitäten, sowie die Coups, die sie als Betrügerin durchgezogen hat und die sie an den Scheidepunkt innerhalt der Geschichte brachten.

Evie ist eine absolut krasse, knallharte Braut, intelligent und gewieft. Hut ab vor dieser grandiosen Protagonistin, die mit ihren wilden Plänen, ihrer vorausschauenden Art und ihrem schieren Überlebenswillen das Buch zu einer echten Achterbahnfahrt gemacht hat. Die Handlung ist super wendungsreich, absolut nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint, aber die Handlung ist absolut schlüssig konstruiert und genial durchgeplottet.

Eine wahnsinnig mitreißende Odysee durch die südliche USA und eine wilde Verfolgungsjagd, bei der es um absolut alles geht und man nie weiß, wer noch ein Ass im Ärmel hat. Ich habe dieses Buch durchgesuchtet, war sebst wie im Wahn herauszufinden, wie diese Geschichte wohl enden mag. Grandios, absolut unterhaltsam und sehr sehr lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2024

Auftakt eines Fantasy-Epos

Trial of the Sun Queen
0

„Trial of the Sunqueen“ ist der erste Band einer Fantasyreihe, die voraussichtlich vier Bände umfassen wird. Für einen Auftaktband fand ich ihn bereits überraschend rund und obwohl die Handlung natürlich ...

„Trial of the Sunqueen“ ist der erste Band einer Fantasyreihe, die voraussichtlich vier Bände umfassen wird. Für einen Auftaktband fand ich ihn bereits überraschend rund und obwohl die Handlung natürlich weitergeht, fühlte sich das Buch recht abgeschlossen an. So als wäre diese Episode aus dem Leben der Protagonistin nun vorbei. Und das hat mir richtig gut gefallen. Ein starker erster Band.

Zum Inhalt: Lor ist Gefangene 3152 im Gefängnis von Nostraza. Als sie eines nachts bei einem Aufstand im Gefängnis aus diesem entführt wird, findet sie sich am Hof des Fae-Sonnenkönig wieder. Dort soll sie als letztes Tribut, als einziger Mensch, um die Krone der Sonnenkönigin kämpfen- oder bis zu ihrem Tod.

Das Worldbuilding ist eher simpel gehalten, aber trotzdem eindrucksvoll, weil viel mit Atmosphäre und Stimmungen gearbeitet wird. Auch wenn das Gefängnis selbst kaum beschrieben wird, kann man sich Lors Leben dort gut ausmalen, und genauso ist es mit dem Hof des Sonnenkönigs. Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildhaft, wodurch man als Leser toll in diese Welt eintauchen kann.

Die Prüfungen am Hof des Sonnenkönig selbst fand ich super spannend angelegt; sie sind ausreichend detailliert beschrieben um mitzufiebern und sich für Lor Erfolg zu wünschen. Außerdem offenbaren sie viel über Lor und ihren Charakter, sodass man ihre Entwicklung quasi live mitverfolgen kann. Außerdem offenbaren sie viele Geheimnisse und Intrigen, es werden Bündnisse geschlossen und man bekommt als Leser einiges an Hintergrundgeschichte präsentiert.

Dieses Buch stellt einen sehr starken Auftaktband dar, der absolut neugierig macht, wie die Geschichte in den folgenden Bänden weitergeht. Es bleiben genug Themen offen, um als Leser dranblieben zu wollen, und gleichzeitig fühlte sich das Ende des Bandes trotzdem wie ein Abschluss an. Bin immer nicht so ein Fan drastischer Cliffhanger, daher hat mir das gut gefallen. Hoffe dass in den Folgebänden das Schicksal einiger Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind, weiter beleuchtet wird. Will auf jeden Fall mehr davon lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere