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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2017

atemberaubende Spannung

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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18 Monate sind seit den Ragdoll Morden vergangen. Detective Wolf ist immer noch untergetaucht. Da wird in New York kurz vor Weihnachten ein Toter an der Brooklyn Bridge hängend gefunden. In die Brust hat ...

18 Monate sind seit den Ragdoll Morden vergangen. Detective Wolf ist immer noch untergetaucht. Da wird in New York kurz vor Weihnachten ein Toter an der Brooklyn Bridge hängend gefunden. In die Brust hat ihm jemand das Wort "Köder" eingeritzt. Aber auch sein Mörder wird kurz darauf gefunden, auf seiner Brust steht das Wort "Puppe". Da die Ragdoll-Fälle weltweit Aufsehen errungen hatten und der erste Tote den gleichen Namen wie der damalige Ermittler, nämlich William Fawkes, hatte nimmt man einen Zusammenhang an. Detective Baxter von Scotland Yard und ihr Kollege Damien Rouche vom CIA besuchen daher in London den inhaftierten Mörder der Ragdoll-Fälle im Gefängnis. Noch während sie dort sind, wird der Mann ermordet und sein Mörder richtet sich selbst. Auf den Brustkörben der beiden Toten sind wieder jeweils die Worte "Köder" und "Puppe" eingeritzt. Baxter wird nach NY geschickt, um an den gemeinsamen Ermittlungen mit NYPD, CIA und FBI teilzunehmen.

Das Buch war wieder sehr spannend. Schon "Ragdoll" hatte mir für einen Debut-Krimi ausgesprochen gut gefallen. Und auch hier habe ich wieder bis in die Morgenstunden gelesen, da ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Der Autor hetzt einen geradezu durch das Buch, man kann kaum mal zwischendurch Atem holen. Ich fand es sehr gut aufgebaut, wobei ich auf den Prolog aber gern verzichtet hätte. Das ist nämlich eigentlich der Schluss und da hätte er auch hingehört. Aber ansonsten war das für mich wieder ein Thriller-Highlight, das an Spannung schwer zu toppen sein wird.

Veröffentlicht am 22.12.2017

gelungener Auftakt einer neuen Reihe

Das Gold des Lombarden
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Das Buch spielt in Köln im Jahre 1423. Aleydis wurde von ihrem Vater mit dem Lombarden Nicolai Golatti verheiratet. Aber sie fühlt sich wohl in ihrer Ehe und genießt ihr Leben. Dann aber findet man ihren ...

Das Buch spielt in Köln im Jahre 1423. Aleydis wurde von ihrem Vater mit dem Lombarden Nicolai Golatti verheiratet. Aber sie fühlt sich wohl in ihrer Ehe und genießt ihr Leben. Dann aber findet man ihren Mann erhängt vor der Stadt. Angeblich Selbstmord. Daran glaubt Aleydis aber nicht und tatsächlich kann sie das anhand der Male am Hals des Toten auch beweisen. Zusammen mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, Sohn von Nicolais größtem Geschäftsfeind, versucht sie den Mord aufzuklären. Aber dabei erfährt sie einige unschöne Dinge über ihren Mann, von denen sie keine Ahnung hatte.

Auch dieses Buch der Autorin ist wieder gut gelungen. Sehr gern hatte ich die Adelina-Reihe gelesen, von deren Figuren man auch hier hin und wieder hört.
Die Protagonistin dieser neuen Reihe war mir sehr sympathisch und sie wirkte authentisch. Der Kriminalfall bleibt ein wenig im Hintergrund, es geht vorwiegend um Aleydis Situation nach dem Mord an ihrem Mann und ihre Verhältnis zu Vinzenz. Die Autorin hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der einen einfach abtauchen läßt in vergangene Zeiten. Ich habe immer den Eindruck, dass sie gut recherchiert und geschickt Historie in spannende Handlungen einwebt. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Reihe.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Anwalt Mellers erster Mordfall

Angstmörder
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Nicholas Meller ist ein junger Anwalt, aber nicht sehr erfolgreich. Seine Mandanten sind hauptsächlich Kleinkriminelle, überwiegend Russlanddeutsche, wobei ihm zugute kommt, dass er selbst in Sibirien ...

Nicholas Meller ist ein junger Anwalt, aber nicht sehr erfolgreich. Seine Mandanten sind hauptsächlich Kleinkriminelle, überwiegend Russlanddeutsche, wobei ihm zugute kommt, dass er selbst in Sibirien geboren wurde. Trotz knapper Finanzen stellt Nicholas eine Referendarin ein. Er hat sie allein aufgrund ihres Bewerbungsfotos eingeladen, denn sie ist sehr hübsch. Beim Vorstellungsgespräch stellt er fest, Nina hat etwas verschwiegen, sie hat nur einen Arm. Aber ihre selbstbewusste und schlagfertige Art imponiert ihm und so werden sie ein Team. Ein ehemaliger Mandant beauftragt Meller. Er wurde verhaftet, weil er seine Frau umgebracht haben soll. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, aber er beteuert seine Unschuld. Meller nimmt Ermittlungen auf, um einen Alternativtäter zu präsentieren und zu beweisen, dass die Polizei schlampig aufgrund von Vorverurteilung gearbeitet hat.

Das Buch ist einerseits in ich-Form aus Nicholas Sicht geschrieben, zum anderen hat der Leser Einblick in die Überlegungen und Vorgehensweise des Täters und damit den Ermittlungen etwas voraus. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Autor hat ein erfrischend anderes Ermittlerduo erschaffen. Mal keine oberschlauen Kommissare, im Gegenteil, richtig gut weg kommt die Polizei hier nicht. Die Charaktere der Protagonisten haben mir gut gefallen, ebenso wie der Schreibstil, flüssig, einfach und mit einem Schuss Humor. Aber auch die Handlung war fesselnd, geschickt aufgebaut und am Schluss noch mal eine Schippe draufgelegt. Das Buch war sehr unterhaltsam und ich hoffe, von dem Autor, vielleicht auch von Nicholas und Nina, bald mehr lesen zu können.



Veröffentlicht am 09.10.2017

war wieder sehr spannend

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Darren wacht auf. er ist an einen Stuhl gefesselt, kann sich nicht erinnern, wie das passiert ist. Grelles Licht blendet ihn. Jemand spricht ihn an. Ein Mann mit einer Maske. Gerechtigkeit, will dieser ...

Darren wacht auf. er ist an einen Stuhl gefesselt, kann sich nicht erinnern, wie das passiert ist. Grelles Licht blendet ihn. Jemand spricht ihn an. Ein Mann mit einer Maske. Gerechtigkeit, will dieser Jemand. Weil Darren früher voll auf Droge ein Auto gestohlen und damit auf dem Fußweg zwei Menschen getötet hatte. Wegen eines Verfahrensfehlers war aber nicht bestraft worden. Dann sieht Darren seine Freundin Chloe und seine Tochter Shannon, beide ebenfalls gefesselt und geknebelt. Darren muss sich entscheiden, ob er oder seine Familie für das Leben der beiden durch ihn getöteten Personen bezahlen soll. Er entscheidet sich gegen seine Familie, um sein Leben zu retten. Sie werden mit einer Armbrust erschossen.
Am Tatort finden die Ermittler Darren noch immer auf dem Stuhl sitzend neben seiner toten Familie. Sie lassen ihn ins Krankenhaus bringen. Auf den Tatort aufmerksam wurde die Polizei durch einen Anruf. Explizit wurde nach Detective Phil Brennan verlangt. Der Anrufer leitete Phil zu der Adresse unter er Darren finden würde.

Bei diesem einen Mord bleibt es nicht. Wer ist da als Richter unterwegs und warum?
Ich fand das Buch sehr spannend. Zwar auch recht brutal, aber gut geschrieben und fesselnd. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und konnte so auch die private Beziehung des Duos Phil Brennan und Marina Esposito verfolgen. Auch in diesem Buch hat Marina wieder eine Rolle. Die Autorin schafft es immer wieder, einen von der ersten Seite an zu fesseln und ich lese die Bücher immer in einem Rutsch durch. Ich freue mich schon auf weitere Bände aus der Reihe.

Veröffentlicht am 18.09.2017

spannender Islandthriller

SOG
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Island 2016. Nach seinem letzten Fall wurde Kommissar Huldar degradiert. Huldar leidet darunter, von seinen Kollegen geschnitten zu werden und nicht mehr in vorderster Reihe in der Mordkommission zu sein. ...

Island 2016. Nach seinem letzten Fall wurde Kommissar Huldar degradiert. Huldar leidet darunter, von seinen Kollegen geschnitten zu werden und nicht mehr in vorderster Reihe in der Mordkommission zu sein. Er bekommt nur noch das zugeteilt, zu dem andere keine Lust haben. Seine ehemalige Kollegin Erla ist nun seine Chefin. Im Augenblick ist Huldar damit beschäftigt, einen Schüler zu finden, der vor 10 Jahren Morde vorhergesagt hat. Alle Schüler sollten damals beschreiben, wie sie sich die Zukunft Islands vorstellen, die Aufsätze wurden in eine Zeitkapsel gegeben und nun wieder hervorgeholt. Der Schulleiter hat die Polizei benachrichtigt, als er von den seltsamen Mordvorhersagen las. Der Schüler hatte nur die Initialen der Namen derer genannt, die 2016 sterben würden. Leider war der Aufsatz anonym. Und es gab einen Aufsatz mehr als Kinder in der Klasse. Hulda nimmt Kontakt auf zu Freya, der Psychologin vom Kinderhaus, um ihre Meinung dazu zu erfahren, ob der Junge von damals heute ein gefährlicher Serienkiller sein könnte. Auch Freya hat, nachdem sie im letzten Fall Huldars mitgeholfen hatte und einen Mann erschoss, jobmäßig noch unter den Geschehnissen zu leiden. Auf Huldar ist sie nicht gut zu sprechen. Huldar versucht, sich neben der Suche nach dem Schüler von damals in einen aktuellen Fall einzubringen, wo nach einer anonymen Nachricht abgeschnittene Hände in einem Whirlpool gefunden wurden. Kurz darauf wird der Besitzer des Grundstücks ermordet....

Ich hatte schon den Vorgängerband DNA gelesen, man kann das Buch aber gut als eigenständigen Band lesen. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und sie versteht es, die Figuren mit ihren unterschiedlichen Charakteren zum Leben zu erwecken. Ich fand es z.B. sehr unterhaltsam, wie die Autorin Huldar dargestellt hat, einen Kommissar mit Ecken und Kanten, nikotinsüchtig, grantig, aber wenn er sich in etwas verbissen hat, genial. Sein Verhältnis zu Freya ist schwierig, da hat er einiges vermasselt. Im Vorgängerband war er mir nicht sehr sympathisch, aber inzwischen mag ich ihn. Auch Freya ist mir sympathisch, eine taffe Frau, kompetent und engagiert im Job, nur privat nicht gerade glücklich. Hin- und hergerissen ist ihr Verhältnis zu Huldar, mit dem sie ein One Night Stand verbindet. Die Krimihandlung ist interessant, etwas düster, aber in sich schlüssig und die Geschichte ist gut aufgebaut, so dass es wirklich schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Das Buch fand ich durchweg spannend, die Morde und Beschreibungen der Opfer aber recht brutal. Schonungslos wird die jeweilige Situation beschrieben, das ist nichts für Zartbesaitete. Einige Passagen fand ich aber auch recht humorig. Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich manchmal mit den isländischen Namen, die teilweise sehr ähnlich waren, z.B. Gudmundur, Huldars alter Chef, und Gudlaugur, ein neuer Kollege. Man merkt aber auch sonst, dass die Handlung in Island spielt, was ich interessant fand. Für mich war SOG rundum gelungen und freue mich auf weitere Bände aus der Reihe.