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Veröffentlicht am 10.03.2024

Schöner Schmöker

Die vermisste Tochter
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Claudia bekommt in einer Londoner Anwaltskanzlei ein kleines Holzkästchen überreicht. Darin befinden sich zwei Hinweise über die Herkunft ihrer Großmutter Catherine. Wie es aussieht, wurde diese adoptiert. ...

Claudia bekommt in einer Londoner Anwaltskanzlei ein kleines Holzkästchen überreicht. Darin befinden sich zwei Hinweise über die Herkunft ihrer Großmutter Catherine. Wie es aussieht, wurde diese adoptiert. Völlig überrascht davon und sehr neugierig macht sich Claudia auf die Spuren ihrer Vorfahren.

Der zweite Band aus der Reihe „Die verlorenen Töchter“ führt uns nach Kuba.
Ganz spontan reist Claudia dorthin, um mehr über ihre Großmutter zu erfahren.
In einzelnen Kapiteln begeben wir uns zurück in die 1950er Jahre und begegnen dort der bezaubernden jungen Esmerelda Diaz und ihren Schwestern, deren Familie damals ein Zuckerimperium hatte, und die zu den einflussreichsten Familien Kubas gehörte.

Soraya Lane hat mit diesem Roman wieder einen schönen Schmöker geschaffen, der einen völlig eintauchen lässt in eine spannende Geschichte. Das Buch lässt sich schnell und leicht lesen, und man hat das Gefühl, selbst in Kuba vor Ort zu sein, denn alles ist ganz wunderbar beschrieben.
Eine schöne Lektüre für zwischendurch, für eine kurze Auszeit vom Alltag, ideal zum Entspannen.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein Glas voller Glücksmomente

Muschelträume
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Nachdem ich im Rahmen einer Leserunde den neuen Roman von Svenja Lassen „Seesterntage“ kennenlernen durfte, wollte ich mehr über die Freundinnen erfahren, die in der Reihe „Küstenliebe“ eine Rolle spielen. ...

Nachdem ich im Rahmen einer Leserunde den neuen Roman von Svenja Lassen „Seesterntage“ kennenlernen durfte, wollte ich mehr über die Freundinnen erfahren, die in der Reihe „Küstenliebe“ eine Rolle spielen. Nach Band 3 habe ich mir nun das Hörbuch von „Muschelträume“ zugelegt, denn damit fing alles an.

Nora, Ende zwanzig, beschließt, ihrem Freund Markus nach München zu folgen. Der wohnt und arbeitet dort bereits. Noras Wohnung in Münster ist also gekündigt, die Umzugskartons sind gepackt. Die neue Stelle an einem Klinikum in München wartet auf sie.

Doch einen Tag bevor es für Nora losgeht, erhält sie von Markus einen Brief, in dem er sie um eine Auszeit bittet, was ihre Beziehung betrifft. Nora fällt aus allen Wolken. Was soll das? Und was nun? Wohin jetzt ohne Wohnung und wie soll es weitergehen?

Nora beschließt, ihre Freundin und ehemalige Kollegin Lara an der Ostsee zu besuchen und dort auf dem Gendarmstien wandern zu gehen, um wieder zu sich selbst zu finden und die Dinge geregelt zu bekommen.

Leider machen ihr die neuen Wanderschuhe einen Strich durch die Rechnung. Die Füße voller Blasen muss sie schon nach der ersten Etappe aufgeben. In der Unterkunft, in der sie übernachtet hatte, ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit zurück zu Lara nach Flensburg. Der Fahrer ist Bent, ein attraktiver junger Mann, der Nora allerdings erst mal gänzlich unsympathisch ist. Aber vielleicht ändert sich das ja noch…!?

Ebenso wie „Seesterntage“ war diese Lektüre hier sehr leicht und schnell zu lesen.

Wir dürfen abtauchen ins sommerliche Flensburg. Erfahren, wie Nora ihr Leben langsam wieder in den Griff bekommt. Sind dabei, wenn sich das Vorratsglas mit Muscheln füllt - eine Muschel für jeden Glücksmoment - und wenn Nora sich überlegt, an der Flensburger Förde zu bleiben und das Leben zu einem einzigen großen Muscheltraum zu machen.

Mit diesem Sommerbuch kann man dem derzeit grauen und kalten Januar herrlich entfliehen.

Lass dich entführen und genieße mit dem ersten Band der Küstenliebe-Reihe eine kleine Auszeit an der Ostsee!

Mir hat das auf jeden Fall sehr gut getan und großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Winterliches Hygge-Feeling

Seesterntage
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„Ein Tatoo-Studio neben einem kleinen Hygge-Lädchen. Das passt ja nun wirklich nicht. Da tauchen am Ende noch lauter Rocker auf in dem schönen Hinterhof. Also nein, das geht nicht!…“

So denkt zumindest ...

„Ein Tatoo-Studio neben einem kleinen Hygge-Lädchen. Das passt ja nun wirklich nicht. Da tauchen am Ende noch lauter Rocker auf in dem schönen Hinterhof. Also nein, das geht nicht!…“

So denkt zumindest Lara, die gemeinsam mit ihrer Schwester Linn ein Geschäft mit Vintage-Möbeln führt. Lara und Linn sind Zwillinge, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Die eine gewissenhaft und pflichtbewusst, die andere sehr flatterhaft und unzuverlässig. So kommt es, dass Lara in der Adventszeit wieder einmal alleine dasteht mit der Arbeit, während sich Linn von jetzt auf gleich ohne Absprache eine Auszeit nimmt.

„Hygge Up“ heißt der gemeinsame Laden mit Vintage-Sachen in dem kleinen Fahrensmann-Hof, in dem es noch verschiedene andere nette Geschäfte gibt.

Und nun kommt ein Tattoo-Studio dazu. Geführt wird es unter anderem von Hendrik, dem Ex-Freund von Linn, der Lara ein Dorn im Auge ist.

Svenja Lassen hat mit „Seesterntage“ den dritten Band der Reihe „Küstenliebe“ geschrieben. Im Mittelpunkt steht Lara als Ich-Erzählerin. Und eine ganz herzige Rolle spielt zudem Hund Snørre. Der Zwergpudel gehört eigentlich Linn, aber sie überlässt auch da die Verantwortung ihrer Schwester.

Die Geschichte beginnt in Flensburg zur Weihnachtszeit und geht bis ins neue Jahr hinein. „Seesterntage“ ist ein winterlicher Wohlfühlroman, leicht und schön zu lesen, der einen eine wunderbare Auszeit beschert und ideal ist zum Entspannen. Die Charaktere sind sehr treffend beschrieben, und auch die Umgebung kann man sich gut vorstellen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin. Und auch wenn man es unabhängig von den anderen Bänden lesen kann, möchte ich mir nun noch die Vorgänger „Muschelträume“ und „Sonnenküsse“ zulegen und mehr über die Freundinnen erfahren.

Im März erscheint zudem „Strandversprechen“, der vierte Teil der Reihe. Ich freue mich drauf!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Beeindruckend

Diamantnächte
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Agnete hat einen gut getakteten Alltag. Alles scheint zu funktionieren, alles scheint perfekt. Doch so ist es bei weitem nicht. Irgendwann fallen Agnete die Haare aus. Ein eindeutiges Signal ihres Körpers. ...

Agnete hat einen gut getakteten Alltag. Alles scheint zu funktionieren, alles scheint perfekt. Doch so ist es bei weitem nicht. Irgendwann fallen Agnete die Haare aus. Ein eindeutiges Signal ihres Körpers. Sie muss handeln. Als ihr Mann für einige Wochen beruflich ins Ausland reist, nimmt Agnete sich die Zeit, um ihre Vergangenheit und ihr bisheriges Leben aufzuarbeiten und sich dem allen zu stellen.

So facettenreich, wie das Cover gestaltet ist, so gibt sich auch dieser Roman. Hilde Rød-Larsen schafft es, dass man beim Lesen total mitgerissen wird. Es ist eine fesselnde, aber auch erschreckende Geschichte, unter anderem über toxische Beziehungen und Selbsttäuschung - es ist keine leichte Kost, die uns hier serviert wird, aber es lohnt sich auf jeden Fall, sich darauf einzulassen, daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Elegant und stilvoll

Regen
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Bei Ferdinand von Schirach kann ich mich immer nur wiederholen. Er schreibt mit einer Eleganz, die Worte wohl gewählt, keines zu viel. Auch mit seiner neuen Lektüre „Regen“ konnte er mich wieder erreichen. ...

Bei Ferdinand von Schirach kann ich mich immer nur wiederholen. Er schreibt mit einer Eleganz, die Worte wohl gewählt, keines zu viel. Auch mit seiner neuen Lektüre „Regen“ konnte er mich wieder erreichen.
Die Erzählung erstreckt sich lediglich über knapp 60 Seiten und beinhaltet doch so viel.
Sie ist in Form eines Einmannstückes geschrieben. Und Ferdinand von Schirach wird damit auf Tournee gehen. Er selbst spricht dann den Theatermonolog auf der Bühne.

„Regen - Eine Liebeserklärung“

Ein Mann kommt vom Regen durchnässt in eine Bar und beginnt zu erzählen - erzählt von seiner Rolle als Schöffe. Er wurde für dieses Amt ausgewählt, muss es antreten, aber es widerstrebt ihm. Er spricht über seine Gedanken, über banale Dinge, aber auch Tiefgehendes.

„Das Schreiben selbst kann rauschhaft sein, aber es ist im Rausch nicht möglich zu schreiben.“ Ein Satz aus dem zweiten Teil der Lektüre, der aus einem Interview besteht, das bereits 2022 in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienen ist.
Im Interview gibt sich Ferdinand von Schirach charmant, aber auch distanziert, wie man es von ihm kennt.

Als großer Fan des Schriftstellers hat mich auch sein neues Werk wieder überzeugen können. Allerdings finde ich es mit einem Preis von 20 Euro doch etwas überteuert. Daher gibt’s auch nur vier Sterne.

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