eine wunderbare Geschichte
With your feet on the air
And your head on the ground
(Pixies - Where is my mind?)
Eines meiner Lieblingslieder. Sei es die Originalversion der Pixies oder das Cover von Placebo. Ein Buch MUSS einfach ...
With your feet on the air
And your head on the ground
(Pixies - Where is my mind?)
Eines meiner Lieblingslieder. Sei es die Originalversion der Pixies oder das Cover von Placebo. Ein Buch MUSS einfach gut sein, wenn sich ein Lieblingsliedtextstück auf den ersten Seiten befindet.
Ich warte ausnahmsweise nicht bis zum Ende des Beitrages mit dem Fazit:
absolute Leseempfehlung, #herzensbuch, eine wunderbare Geschichte!
Maria ist mit ihren Töchtern auf dem Weg in ein verlängertes Wochenende, als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater im Krankenhaus ist und sie nach Hause auf den Birkenhof kommen muss, um ihre Mutter zu unterstützen. Sie macht sich auf den Weg in das mittelfränkische Blumfeld, dem Dorf, aus dem sie einst unmittelbar nach dem Abitur weggezogen, beinahe geflohen war:
„Sobald ich mit der Schule fertig war, packte ich meine Sachen und verließ die Mühle, meine Familie und Heimat, ohne mich auch nur einmal umzudrehen. Ich wollte in einer Straße wohnen, in der es keinen einzigen Baum gab. (S.32)
In Abwesenheit des Vaters kann ihre Mutter den über 500 Jahre alten Hof nebst Mühle nicht allein bewirtschaften und die an Demenz erkrankte Großmutter betreuen. Auf dem Hof leben neben den Eltern und der Oma Marias älterer Bruder Thomas mit seiner Frau Christiane, sie befinden sich jedoch im Urlaub.
Geht es zunächst nur darum, der Mutter zu helfen, wird die Rückkehr zur Birkenmühle für Maria schnell zu einer Reise in die Vergangenheit. Sie erkennt, dass sie gern auf dem Hof ist und hinterfragt ihre damalige Flucht. Mit der Rückkehr des Bruders reißen jedoch alte Wunden wieder auf. Die Fortführung des Hofes wurde nie richtig geklärt, das Verhältnis zu der Schwägerin ist schwierig. Wann haben sie sich die Geschwister auseinandergelebt, die als Kinder unzertrennlich waren?
Findet die Familie wieder zusammen?
Martin Bogdahn erzählt mit viel Herz & Humor die Geschichte einer Familie; sie erzählt von Träumen & Hoffnungen, Erwartungen & Enttäuschungen, Verständnis & Akzeptanz.
Die aus Marias Landflucht resultierenden Konflikte in der Familie, die Distanz zu ihrem Bruder sind gut nachvollziehbar.
„Alles, was mich in meinen Augen ausmacht, ist in seinen nichts wert.“ (S.220)
Die Lebenswege sind zu verschieden.
Maria, die sich in der Stadt ein Leben aufgebaut hat, ihren Weg gegangen ist.
Der Bruder, der eigene Pläne verworfen, den Hof übernommen und damit elterliche Erwartungen erfüllt hat.
Was für Maria gelegentlich romantische Wochenendausflüge in das Heimatdorf sind, bedeutet für den Rest der Familie Alltag und viel Arbeit.
Mittels Rückblenden in die Kindheit erzählt die Autorin die Geschichte von Maria. Es ist eine berührende Geschichte über das Ankommen.
„Mama nimmt meine Hand. … „Ist es nicht so, Maria, dass man im Leben oft nicht weiß, wo es hingeht?“ Ich nicke, drücke ihre Hand. „Aber ich weiß genau, wo ich herkomme.“ Dabei lege ich meinen Kopf an ihre Schulter und so bleiben wir einfach sitzen. Für eine halbe Ewigkeit.“ (S.225)
Ein wunderbares, absolut lesenswertes Buch!