Cover-Bild Der ehrliche Finder
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783104918709
Lize Spit

Der ehrliche Finder

Roman
Helga van Beuningen (Übersetzer)

Vom Glück, einen echten Freund zu haben, von Kindheit, Hoffnung und Verzweiflung – eine Geschichte aus dem Herz unserer Gegenwart.
Seit er vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist, sitzt Tristan in der Schule neben Jimmy, der klüger und einsamer ist als alle anderen und es sich zur Aufgabe macht, Tristan Ibrahimi durch das Schuljahr zu begleiten. Denn der hat nicht nur einen Krieg erlebt und eine Flucht durch ganz Europa, sondern auch das, wonach Jimmy sich am meisten sehnt: eine intakte, große Familie, die Halt und Geborgenheit bietet.
Gemeinsam bauen sie sich ihre eigene Welt voller gegenseitiger Bewunderung und bedingungsloser Hingabe, geheimer Orte und einer Sprache, die beide verstehen. Bis jemand eine Entscheidung trifft, die nicht nur ihre Welt zum Einstürzen zu bringen droht, und ein Plan geschmiedet wird, der Jimmy und Tristan alles abverlangt.
»›Der ehrliche Finder‹ ist ein literarisches Juwel, das die beste Werbung für die Kraft von Literatur ist.« Het Nieuwsblad
»Lize Spit ist eine Meisterin im Aufbau von Spannung.« Trouw

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2024

Freundschaft

0



Der ehrliche Finder ist ein herausragendes Buch der belgischen Schriftstellerin Lize Spit. Es hat nur 128 Seiten, aber hat es in sich. Es geht um Freundschaft und Verlassenheit.
Wir lernen Tristan kennen, ...



Der ehrliche Finder ist ein herausragendes Buch der belgischen Schriftstellerin Lize Spit. Es hat nur 128 Seiten, aber hat es in sich. Es geht um Freundschaft und Verlassenheit.
Wir lernen Tristan kennen, der mit seiner Familie eine gefährliche Flucht hinter sich hat. Jetzt sind sie in Bovenmeer.
Er befreundet sich mit Jimmy an, der klug ist, aber einsam. Durch Tristan lernt er erst ein Familienleben kennen.
Da geht es vielleicht etwas chaotisch zu, aber es ist auch für Jimmy gemütlich.
Seine Gemütsbewegungen werden von der Autorin gut erfasst.

Bis dann die Abschiebung in die Nähe rückt.
Tristan und seine Schwestern entwickeln einen gefährlichen Plan.

Die Angaben über die Flüchtlingsfamilie
basiert über eine reale Familie. Das ganze Dorf kämpft dafür das sie bleiben dürfen.
Jetzt, wo es so viele Flüchtlinge gibt, nimmt die Hilfsbereitschaft leider ab.
Die Autorin versteht es gut, dieser Geschichte ein gutes Gelingen, zu bereiten.
Der Roman ist spannend und berührend.




Veröffentlicht am 10.03.2024

Entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann!

0

Jimmy, dessen Vater als Versicherungsmakler Kundengelder veruntreut und sich aus dem Staub gemacht hat, und Tristan, der Flüchtlingsjunge aus dem Kosovo, haben sich angefreundet. Der Musterschüler Jimmy ...

Jimmy, dessen Vater als Versicherungsmakler Kundengelder veruntreut und sich aus dem Staub gemacht hat, und Tristan, der Flüchtlingsjunge aus dem Kosovo, haben sich angefreundet. Der Musterschüler Jimmy bringt Tristan Niederländisch bei, und Tristan holt Jimmy aus seiner Einsamkeit. Als Tristans Familie abgeschoben werden soll, entwickeln Tristan und seine Schwester einen waghalsigen Plan, in dem Jimmy eine entscheidene Rolle zukommt...

Es ist beeindruckend, wie Lize Spit die gegensätzlichen Welten und Wesenarten der beiden Kinder zeichnet. Beide Kinder haben, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, Verluste erlebt. Jimmy ist noch sehr kindlich-naiv, flüchtet sich in Tagträume, seine Sammlung aus Flippos, die als Beigaben in Chipstüten enthalten sind, ist sein größter Schatz, und er beneidet Tristan um die Wärme seiner zehnköpfige Großfamilie. Tristan ist zwei Jahre älter und durch die Flucht früh erwachsen geworden. Die Traumata der Flucht sitzen tief bei ihm und seinen Geschwistern, das große Familienbett, das in Jimmys Augen eine heimelige Kuschel- und Spieloase ist, ist für Tristans Familie bittere Notwendigkeit gegen die Albträume und Ängste, die nachts die Familie heimsuchen.

Die Geschichte wird in personaler Form in der dritten Person aus der Perspektive von Jimmy erzählt. Auch wenn das Buch mit 128 Seiten recht dünn erscheint, gelingt es Lize Spit, mit wenigen Worten einen unglaublichen Sog zu entwickeln. Sie erzählt intensiv, lebendig, beklemmend, und man kann sich der Geschichte nicht entziehen.

Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das nachdenklich macht und viele Möglichkeiten zur Diskussion bietet. Ich könnte es mir in der Mittelstufe sehr gut auch als Schullektüre vorstellen. Für mich war es das erste Buch von Lize Spit und es hat mich so sehr beeindruckt, dass ihre beiden ersten Romane auf jeden Fall auch noch lesen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2024

Ehrlich und anrührend

0

Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.

Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen ...

Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.

Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen Freund gefunden. Tristan ist ein Flüchtlingsjunge aus dem Jugoslawien-Krieg, der mit seiner Familie nach Belgien geflohen ist. Jimmy soll Tristan in der Schule helfen und das macht er sehr gut. So werden die beiden Freunde.

Tristan ist älter als Jimmy und unter normalen Umständen wären die beiden wahrscheinlich keine Freunde geworden. Aber Tristan ist Jimmy sehr dankbar und weiß dessen Hilfe zu schätzen. Deshalb ist er ihm auch freundschaftlich verbunden.

Auch wenn die beiden irgendwie eine gemeinsame Sprache und eine kleine gemeinsame Welt gefunden haben, so sind ihre Welten ansonsten dennoch sehr verschieden. Das sehe ich in der Sache mit der Flippo-Sammlung symbolisiert. Jimmy ist leidenschaftlicher Sammler von diesen runden Bildern aus Chipstüten und würde so gern Tristan damit anstecken…

Jimmy ist ein sehr einsamer Junge und ich sehe sein Klammern an die Freundschaft zu Tristan ein wenig als Kompensation seines eigenen fehlenden Familienlebens: Sein Vater ist weg und seine Mutter scheint auch nicht allzu fürsorglich zu sein.

Trotz allem ist das Buch keinesfalls schwermütig. Oftmals ist es sogar ein wenig zum Schmunzeln, wie naiv Jimmy von seinen Beobachtungen erzählt.

Fazit:

Ich war beim Lesen sehr gerührt. Außerdem wird die Geschichte sehr spannend und hat ein unerwartetes Ende.

Sie hätte etwas länger sein können, vielleicht wäre es auch schön gewesen, das Ganze zwischendurch aus Tristans Perspektive zu erfahren. Aber wahrscheinlich hätte dann alles noch etwas anders gewirkt.

Insgesamt ein sehr schönes Leseerlebnis!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2024

Kein Wohlfühlbuch

0

Jimmy hat es nicht leicht: Er fühlt sich meist allein, sei es zuhause oder in der Schule. Als Tristan, Sohn einer Migrantenfamilie aus dem Kosovo, in seine Klasse kommt, ist das der Anfang einer besonderen ...

Jimmy hat es nicht leicht: Er fühlt sich meist allein, sei es zuhause oder in der Schule. Als Tristan, Sohn einer Migrantenfamilie aus dem Kosovo, in seine Klasse kommt, ist das der Anfang einer besonderen Freundschaft. Jimmy hilft ihm und seiner Familie sich in Deutschland zurechtzufinden und gleichzeitig werden sie ein Stück weit zu seiner Familie, seinem Zuhause.
Ein Wohlfühlbuch ist die Geschichte um Jimmy und Tristan definitiv nicht, aber davon war ich bei Lize Spit bereits ausgegangen. Ihre Figuren sind nur schwer als sympathisch zu bezeichnen und handeln oft in einer für den Leser nur schwer erträglichen Weise. So ist die Freundschaft zwischen den beiden Jungs zwar für Jimmy zunächst ein großes Glück, sie kippt aber irgendwann unaufhaltsam.
Meisterhaft gelingt es der Autorin auf wirklich nur sehr wenigen Seiten den Leser in den Bann zu ziehen, was sicherlich auch an der kindlichen Perspektive liegt. Das Ende hat mich allerdings schwer aus der Bahn geworfen und mich etwas unschlüssig zurückgelassen – was wohl beabsichtigt ist.
Insgesamt ist das Buch auf jeden Fall erzählerisch sehr gelungen, allerdings fand ich die Kürze und das abrupte Ende doch etwas schwierig, so dass mich der vorherige Roman der Autorin definitiv mehr überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 14.03.2024

Jimmy und Tristan

0

Der ehrliche Finder ist ein kurzer Roman über zwei Jungen. Jimmy und Tristan.
Angesiedelt ist die Geschichte in Belgien, aber Tristan ist ein Flüchtlingskind aus dem Kosovo.
Es wird leider nie aus Tristans ...

Der ehrliche Finder ist ein kurzer Roman über zwei Jungen. Jimmy und Tristan.
Angesiedelt ist die Geschichte in Belgien, aber Tristan ist ein Flüchtlingskind aus dem Kosovo.
Es wird leider nie aus Tristans Perspektive erzählt, daher bleibt er dem Leser ein wenig fremd.
Die Erlebniswelt von Jimmy aber lernt man gut kennen, doch auch hier ist kein Erzählen aus erster Person, dennoch erfährt man seine Eindrücke.
Bisher hatte ich noch kein Buch von Lize Spit gelesen, auch nicht ihren Erfolgsroman Und es schmilzt. Ich war ein wenig überrascht, über die mehr oder weniger schlichte Sprache. eigentlich hat Lize Spit überhaupt keine Sprache. Literarisch war ich enttäuscht. Doch das der Text präzise verfasst wurde, kann ich zugestehen. Auch sind einige Passagen mit den beiden Jungs durchaus ergreifend. Doch als Flüchtlingsgeschichte hat es mich zu wenig erreicht. Meine Wertung bewegt sich daher im Mittelfeld.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere