Maddalena - Eine junge Frau mit einem unbeugsamen Willen
MalnataMeine Meinung und Inhalt
"Sie hat versucht, die Wahrheit über diesen widerlichen Tiziano Colombo zu sagen, aber niemand wollte ihr glauben. Das Wort der Malnata gegen die Ehre eines Faschisten."
Das ...
Meine Meinung und Inhalt
"Sie hat versucht, die Wahrheit über diesen widerlichen Tiziano Colombo zu sagen, aber niemand wollte ihr glauben. Das Wort der Malnata gegen die Ehre eines Faschisten."
Das Buch "Malnata" spielt in der der Lombardei im Jahr 1935. Dort begegnet Francesca zum ersten Mal Maddalena, die von allen im Ort nur »Malnata« genannt wird: »Die Unheilbringende«.
Francesca – zu Konformität und Gehorsam erzogen – ist sofort fasziniert von dem barfüßigen Mädchen, dessen Hände immer schmutzig sind, die Augen voller Trotz.
Entgegen allen Warnungen freundet sich Francesca mit Maddalena an und lernt mit der Zeit, den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in einer Gesellschaft, die keinen Platz hat für weibliches Freiheitsdenken, ist jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat eine Gefahr …
"Erwachsen und eine Frau zu sein, bedeutet vielleicht genau das: Es hat nichts mit dem Blut zu tun, das einmal im Monat kam, auch nichts mit den Bemerkung der Männer oder mit schönen Kleidern. Eine erwachsene Frau zu sein, bedeutet, einem Mann, wenn er sagte: "Du gehörst mir" in die Augen zu sehen und ihm zu antworten: "Ich gehöre niemanden."
Ein ganz wunderbares und lesenswertes Buch, das aufwühlt und faszinierend zugleich ist. Zwei Mädchen, aus zwei verschiedenen Schichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und von einander fasziniert sind, obwohl es recht neagatives Gerede über das Maddalena gibt, welche sich jeglicher Norm entziehen möchte. Durch ihre neue Freundin lernt Francesca allmählich ein neues Leben kennen, stellt Regeln und Strukturen in Frage und übernimmt das weibliche Freiheitsdenken ihrer Freundin Maddalena.
"Bei der Malnata spielte es keine Rolle, wessen Kind du warst, was man dir beigebracht hatte zu hassen und was man dich zwingen wollte zu glauben."
Salvioni hat einen unglaublich lebendigen Schreibstil, der mir Spaß beim Lesen bereitet hat.
Das Cover finde ich sehr passend gewählt und so war, während des Lesens, die rebellische Protagonistin in meinem Kopf verankert.
Beatrice Salvioni, geboren 1995, studierte Literatur an der Universität Mailand und besuchte dann in Turin die renommierte Schreibschule »Holden«, gegründet von Alessandro Baricco. Sie hat bereits mehrere Erzählungen geschrieben, von denen eine mit dem »Premio Calvino« ausgezeichnet wurde. 2021 erregte das literarische Debüt der jungen Autorin große internationale Aufmerksamkeit. »La Malnata« wurde noch vor Erscheinen in Italien zu einem »caso letterario« und verkaufte sich innerhalb weniger Wochen in über 20 Länder.